Mittwoch, 21. Juni 2023

The Dawn of Man

Aus (Das egozentrische Weltbild) von vorgestern, Nachtrag_0: Manche wissen noch gar nicht, wie Protonen und Neutronen eigentlich funktionieren,...
Axiom a) Ein Proton funktioniert als Komparator.
Axiom b) Ein Neutron funktioniert als Integrator.
Axiom c) Zeit ist nicht nur im Einsteinschen Sinne relativ.
...was sie mit der Zeit anstellen können (Sinus-Cosinus-Modulator),...
...und was man damit im Lauf der Zeit so alles machen kann: Wie die Natur funktioniert

Zumindest das – und noch Vieles mehr – wäre seit der Jahrtausendwende Allgemeinwissen, doch dieser kleine blaue Planet am Rande der Galaxis ist nicht mit Homo sapiens bevölkert (was einem angehenden Homo sapiens zunächst nicht auffällt), sondern noch mit Homo clever, und Letzterer bekommt erst einmal einen cholerischen Anfall, wenn er den Begriff "egozentrisches Weltbild" hört, mit dem er nichts anfangen kann. Man kann sogar sagen, dass die primitivsten Raubtierinstinkte in ihm geweckt werden, bevor er mit dem Begriff etwas anfangen will. Weitere Erklärungen, die den fundamentalen Unterschied zwischen Egoismus und Selbstsucht verdeutlichen, sind zwecklos, der Selbstsüchtige hört nicht mehr zu und befindet sich geistig schon in einer anderen Dimension. Man kann das ausprobieren – wer keine Übung darin hat, sollte sich bewaffnen – an der Kameltreiber-Version des Homo clever, die seit dem Beginn des politogenen Klimawandels hierzulande immer häufiger durchgefüttert wird. In einem solchen Haufen findet sich nicht selten einer, der mit einer Misbaha (islamische Gebetskette) hantiert und sich gleichzeitig mit seinem Nachbarn unterhält, was nicht im Sinne dieses doch so edlen Glaubens ist. Darauf angesprochen, ist der Kameltreiber-Homo clever völlig irritiert und schnell konsterniert, und wenn er die ersten aggressiven Worthülsen von sich gibt, muss man ihm nur noch erklären, dass er sich deswegen nicht zu sorgen braucht, denn wie schon der bedeutendste deutsche Philosoph Friedrich Nietzsche sagte: "Frei vom Glück der Knechte, erlöst von Göttern und Anbetungen, furchtlos und fürchterlich, groß und einsam: so ist der Wille des Wahrhaftigen." Dann braucht man Improvisationstalent, um sich unbeschadet aus der Affäre ziehen zu können, oder muss – wie gesagt – die Waffe schon im Anschlag haben. Der Ursprung dieses seltsamen Verhaltens eines "modernen" Kameltreiber-Homo clever reicht weit in die Vergangenheit zurück, als es den Homo clever (egal welche Version) noch lange nicht gab:

2001: A Space Odyssey - The Dawn of Man

Natürlich hat man diese Szene – wer kennt sie nicht – schon öfter gesehen, und als ich mich am 17. Dez. 2002 mit Sir Arthur Charles Clarke (1917 – 2008) nicht darüber, sondern über mein neues Atommodell und über seinen Roman The City and the Stars unterhalten wollte, hatte Arthur schon weitergedacht und ich sollte zuerst ein "nutzloses Programm" löschen. Es ist eben nicht so, dass der selbst für die noch fehlerhafte Arbeitsteilung fehlprogrammierte Homo clever, der sich selbst für umso cleverer hält, je vorurteilsbehafteter er ist, begierig von allem Aberglauben befreit sein und neue Möglichkeiten und Perspektiven für die Zukunft erfahren will, sondern zuerst will er sich auf Kosten der Mehrarbeit anderer bereichern (Himmel der Zinsgewinner), damit andere sich nicht auf seine Kosten bereichern (Hölle der Zinsverlierer). So it's on and on and on – It's Heaven and Hell, was Homo clever natürlich nicht mit Himmel und Hölle in Verbindung bringt, denn das darf man ja erst nach dem Tod wissen, und er glaubt sich lebendig, solange er sich auf 2 Beinen halten kann. Das hat er den meisten Tieren voraus, die dazu 4 brauchen und dann keine 2 frei haben, um auch mal was machen zu können. Die Ausnahme ist der Elefant, der kann was machen mit dem Rüssel. Den Übergang von 4 auf 2 + 2 sehen wir in The Dawn of Man, wobei ja auch die Affen davor schon irgendwo dazwischen waren, aber man brauchte noch einen Grund, um mit dem Dazwischen mal aufzuhören und irgendwann mit 2 + 2 fertig zu werden. Überhaupt scheinen es die Lebewesen, die wir Tiere nennen, nicht eilig zu haben, während Homo clever in jedem Abschnitt seiner anonymen Existenz es eilig haben muss, den Himmel der Zinsgewinner zu erklimmen, wenn er nicht schon "zufällig" als ein Kind reicher Eltern geboren wurde. Keine Regel ohne Ausnahme, und so hatte es der gute alte J. J. Cale (1938 – 2013), von dem niemand sagen würde, "er möge in Frieden ruhen", sondern "his music will live forever",hier nicht sehr eilig, mit dem Song fertig zu werden, obwohl er schon nicht mehr der Jüngste war. Als Beweis des Gesagten fällt es schwer, nach 9:06 nicht gleich wieder von vorn zu starten. Doch wie ergeht es unserem Helden in The Dawn of Man?
    Im Roman zum Film erfahren wir, dass er Moonwatcher heißt und mit einer Affengruppe A jeden Tag zur Wasserstelle pilgert, wo sich immer das gleiche Affentheater abspielt. Dort treffen sie auf Affengruppe B, genannt "die Anderen", die offenbar von der anderen Seite der großen weiten Welt kommend das gleiche vorhaben, und die man erst einmal und jeden Tag aufs Neue verscheuchen muss, um in Ruhe trinken zu können – bis man von einem seltsamen schwarzen Monolithen mit dem exakten Seitenverhältnis 1:4:9 dazu inspiriert wird, einen von "den Anderen" zu erschlagen. Fortan hat man seine Ruhe, der Rest von "den Anderen" ward nicht mehr gesehen, und jetzt kann man sich in eine glorreiche Zukunft entwickeln, die dann kurz vor der Fertigstellung von einem bedauerlichen Zwischenfall um 580 v. Chr. unterbrochen wurde: (Das Leben als Mensch) "Das Leben ist kein Problem, das es zu lösen, sondern eine Wirklichkeit, die es zu erfahren gilt." Dieses Buddha-Zitat trifft den Fehler der "östlichen Weisheit", denn der Mensch unterscheidet sich vom Tier, indem er nicht für die Natur, sondern für eine arbeitsteilige Kultur vorgesehen ist und auf Dauer nur in einer Zivilisation leben kann, die es bis heute nicht gibt: "Ich finde die Zivilisation ist eine gute Idee. Nur sollte endlich mal jemand anfangen, sie auszuprobieren" (Arthur C. Clarke). Bis dahin ist das menschliche Leben das größte Problem (was aktuell kaum zu bestreiten ist)!

My eyes can see inside tomorrow
My eyes can get next to you
Time flies on wings that just get stronger
My eyes are true

My eyes could see the body shaking
My eyes were clear and bright
Goodbyes are easy to remember
You can see the hurt still there in my eyes

I've fallen off the edge of the world
I've fallen from the top of the mountain
Just to rise again
I've seen it from heaven and hell
I've seen it from the eyes of a stargazer

Am Anfang versetzte man sich in sein Spiegelbild, um sich diese Welt zu teilen; bis man sah, dass so nichts mehr geht und man ist, was man isst, die Welt ist, was man ihr lässt, und gesehen wird...
 

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