Dienstag, 24. Dezember 2019

Das letzte Weihnachten


Um sich vor der alljährlichen Überfüllung der weihnachtlichen Gottesdienste zu schützen, setzen einige Kirchen inzwischen auf Zulassungsbeschränkungen: Sie verteilen im Vorfeld ein knappes Kontingent an Tickets. Wer am Heiligen Abend keins hat, muss draußen bleiben. Das ist die kleinkarierteste Idee, die eine Kirchenverwaltung jemals geboren hat. Es mag ja sein, dass ein großer Teil der Gäste gerade in den weihnachtlichen Gottesdiensten weniger die Botschaft als die Atmosphäre sucht. Na und? Ist die Bibel nicht voll von Gleichnissen, in denen Jesus eben nicht nur die Frommen, sondern gerade auch die Zweifler umarmt? Und was, bitte, ist denn so schlimm daran, wenn der weihnachtliche Andrang zu unbequemer Enge in der Kirche führt? Gibt es denn ein schöneres Bild als eine zum Bersten gefüllte Kirche am Geburtstag des Herrn? Wer im Kirchenschiff sitzt und denkt, das Boot sei zu voll für noch mehr, mag sich an die biblische Geschichte von der Speisung der Fünftausend erinnern: Jesus und seine Jünger hatten nur noch fünf Brote und zwei Fische, aber Tausende Gäste. Die Jünger wollten die Gäste wegschicken, aber Jesus befahl, die Speisen zu teilen. Am Ende blieben zwölf gefüllte Körbe übrig. Statt peinlicher Kontingentierung könnten die Kirchen doch Videoleinwände aufstellen, wenn sonst gar nichts mehr geht. Das funktioniert im Vatikan doch auch. Und wer sich mit einem sicheren Ticket in der Hand auf der Kirchenbank unwohl fühlt, weil er damit einen anderen von der Teilnahme am Gottesdienst ausgeschlossen hat, könnte sich ja zu einer besonders selbstlosen Geste durchringen und das Ticket an jemanden verschenken, der sonst draußen bleiben müsste. Ach, wäre das schön. Dann wäre vielleicht wirklich Weihnachten.


Wäre Jesus der moralisierende Wanderprediger gewesen, als der er von der christlichen Kirche dargestellt wird, wäre er längst in Vergessenheit geraten, denn die "Moral" ist eine irrelevante Größe für das zivilisierte Zusammenleben. Es ist richtig, was Nietzsche sagte: "Der Egoismus ist kein Prinzip, sondern die eine Tatsache." Allgemeiner Wohlstand und der Weltfrieden werden also niemals durch eine Verleugnung des Egoismus ermöglicht, sondern im Gegenteil nur durch die Nutzbarmachung der einen Tatsache für das Gemeinwohl. Jesus muss gewusst haben, wie das zu verwirklichen ist, und es wäre die Aufgabe der Kirche gewesen, jene Schriften zu verbreiten, die dieses Wissen enthalten. Dass die Kirche das nicht gemacht hat, ist die wirkliche Absurdität.

(Jesus von Nazareth, ohne Gewähr, da aus der "Bildzeitung der Antike" zitiert) "Ihr habt gehört, dass gesagt ist: 'Auge um Auge, Zahn um Zahn.' Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Übel, sondern: wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar. Und wenn jemand mit dir rechten will und dir deinen Rock nehmen, dem lass auch den Mantel. Und wenn dich jemand nötigt, eine Meile mitzugehen, so geh mit ihm zwei."

Die wahre Botschaft kann nur sein, dass nicht mehr Kirchen gebaut werden sollen, sondern mehr nützliche Sachkapitalien, damit diese ihre Kapitaleigenschaft verlieren:

(Silvio Gesell, garantiert unwiderlegbar) "Man sagt es harmlos, wie man Selbstverständlichkeiten auszusprechen pflegt, dass der Besitz der Produktionsmittel (Sachkapitalien) dem Kapitalisten bei den Lohnverhandlungen den Arbeitern gegenüber unter allen Umständen ein Übergewicht verschaffen muss, dessen Ausdruck eben der Mehrwert oder Kapitalzins ist und immer sein wird. Man kann es sich einfach nicht vorstellen, dass das heute auf Seiten des Besitzes liegende Übergewicht einfach dadurch auf die Besitzlosen (Arbeiter) übergehen kann, dass man den Besitzenden neben jedes Haus, jede Fabrik noch ein Haus, noch eine Fabrik baut."

Für allgemeinen Wohlstand und den Weltfrieden müssen die Sachkapitalien durch eine konstruktiv umlaufgesicherte Indexwährung soweit vermehrt werden, dass leistungslose Kapitaleinkommen auf Null geregelt sind und somit der eigentliche Kriegsgrund beseitigt ist. Nur die Erkenntnis der Natürlichen Wirtschaftsordnung, 19 Jahrhunderte vor dem Genie Silvio Gesell, konnte Jesus von Nazareth zur berühmtesten Persönlichkeit der Welt machen, auf der bis heute die planetare Zeitrechnung basiert. Warum dieser eigentliche Beginn der menschlichen Zivilisation allgemein unverstanden blieb, obwohl er "ja doch nur aus einer Reihe banalster Selbstverständlichkeiten besteht", ist damit auch erklärt, denn es wäre eine groteske Vorstellung, die freie Marktwirtschaft ohne Privatkapitalismus (echte Soziale Marktwirtschaft) zu verwirklichen und erst hinterher festzustellen: Hoppla, wir leben ja schon im "Himmel auf Erden"! Selbst wenn es sich nicht beweisen ließe, wäre das die einzig denkbare Hypothese, die alle heute zu beobachtenden gesellschaftlichen Phänomene erklärt. Doch es lässt sich beweisen, und zwar eindeutig. Nicht anhand der "Bildzeitung der Antike" (den vier biblischen Evangelien), doch anhand der "geheimen Worte, die der lebendige Jesus sagte", im unverfälscht erhaltenen Thomas-Evangelium:

(NHC II,2,016) Vielleicht denken die Menschen, dass ich gekommen bin, um Frieden auf die Welt zu werfen, und sie wissen nicht, dass ich gekommen bin, um Spaltungen auf die Erde zu werfen, Feuer, Schwert, Krieg. Es werden nämlich fünf in einem Hause sein. Drei werden gegen zwei und zwei gegen drei sein, der Vater gegen den Sohn und der Sohn gegen den Vater. Und sie werden als Einzelne dastehen.
(Matthäus 10,34-35) Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter.
(NHC II,2,030) Wo drei Götter sind, sind sie Götter; wo zwei oder einer sind, - ich bin mit ihm.
(Matthäus 18,20) Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.
(NHC II,2,044) Wer den Vater lästern wird, dem wird man vergeben; wer den Sohn lästern wird, dem wird man vergeben; wer aber den heiligen Geist lästern wird, dem wird man nicht vergeben, weder auf der Erde noch im Himmel.
(Lukas 12,10) Und wer ein Wort gegen den Menschensohn sagt, dem soll es vergeben werden; wer aber den heiligen Geist lästert, dem soll es nicht vergeben werden.
(NHC II,2,055) Wer nicht seinen Vater hasst und seine Mutter, wird mir nicht Jünger sein können. Und wer seine Brüder nicht hasst und seine Schwestern und nicht sein Kreuz trägt wie ich, wird meiner nicht würdig sein.
(Matthäus 10,37-38) Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert. Und wer nicht sein Kreuz nimmt und mir nachfolgt, der ist meiner nicht wert.
(NHC II,2,105) Wer den Vater und die Mutter kennen wird, er wird Sohn der Hure genannt werden.
(unwissenschaftliche Übersetzung / "moderne" theologische Interpretation von NHC II,2,105) Wer den Vater und die Mutter kennt, kann der Sohn einer Hure genannt werden?
(NHC II,2,106) Wenn ihr die zwei zu einem macht, werdet ihr Söhne des Menschen werden. Und wenn ihr sagt: "Berg, hebe dich hinweg!", wird er verschwinden.
(Matthäus 18,19) Wenn zwei unter euch eins werden auf Erden, worum sie bitten wollen, so soll es ihnen widerfahren von meinem Vater im Himmel. (Matthäus 17,20) Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so könnt ihr sagen zu diesem Berge: Heb dich dorthin!, so wird er sich heben; und euch wird nichts unmöglich sein.
(NHC II,2,113) Seine Jünger sagten zu ihm: "Das Königreich, an welchem Tag wird es kommen?" Jesus sagte: "Es wird nicht kommen, wenn man Ausschau nach ihm hält. Man wird nicht sagen: "Siehe hier oder siehe dort", sondern das Königreich des Vaters ist ausgebreitet über die Erde, und die Menschen sehen es nicht." ***

Mutter (der Kultur) = Summe aller Ersparnisse
Hure = Finanzkapital
Brüder und Schwestern = Sach- und Finanzkapitalien mit eingeschränkter Konkurrenz
Berg = Rentabilitätshürde des Urzinses
Vater (der Kultur) = volkswirtschaftliches Kreditangebot
Sohn = Kreditnachfrage für neue Sachkapitalien
heiliger Geist = umlaufgesichertes Geld (heilig = gesichert; Geist = Geldumlauf)
Königreich des Vaters = Natürliche Wirtschaftsordnung (Normalzustand der Vollinvestition)

*** (Vorwort zur 3. Auflage der Natürlichen Wirtschaftsordnung, 1918) "Die Wirtschaftsordnung, von der hier die Rede ist, kann nur insofern eine natürliche genannt werden, da sie der Natur des Menschen angepasst ist. Es handelt sich also nicht um eine Ordnung, die sich etwa von selbst, als Naturprodukt einstellt. Eine solche Ordnung gibt es überhaupt nicht, denn immer ist die Ordnung, die wir uns geben, eine Tat, und zwar eine bewusste und gewollte Tat."

Wer erstmals mit der Wahrheit konfrontiert wird, mag sie kaum glauben, aber eines ist sicher: Die Natürliche Wirtschaftsordnung wird alles übertreffen, was Religiöse über den "Himmel auf Erden" erträumen konnten! Der kulturhistorische Zusammenhang wird deutlich, wenn man das alte Testament hinzunimmt. Dazu muss man wissen, dass die Arbeitsteilung den Menschen über den Tierzustand erhob und die Qualität der makroökonomischen Grundordnung den Grad der Zivilisiertheit bestimmt, den der Kulturmensch erreichen kann. Die Geschichte der halbwegs zivilisierten Menschheit begann vor ca. 3250 Jahren mit dem "Auszug der Israeliten aus Ägypten", d. h. mit der Weiterentwicklung der menschlichen Kultur vom Ursozialismus (zentralistische Planwirtschaft ohne liquides Geld, z. B. vorantikes Ägypten) zur Marktwirtschaft mit Geldkreislauf:

(Genesis_2,4-9) Es war zu der Zeit, da Gott der HERR Erde und Himmel machte. Und alle die Sträucher auf dem Felde waren noch nicht auf Erden, und all das Kraut auf dem Felde war noch nicht gewachsen; denn Gott der HERR hatte noch nicht regnen lassen auf Erden, und kein Mensch war da, der das Land bebaute; aber ein Nebel stieg auf von der Erde und feuchtete alles Land. Da machte Gott der HERR den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen. Und Gott der HERR pflanzte einen Garten in Eden gegen Osten hin und setzte den Menschen hinein, den er gemacht hatte. Und Gott der HERR ließ aufwachsen aus der Erde allerlei Bäume, verlockend anzusehen und gut zu essen, und den Baum des Lebens mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.

Gott der HERR (Jahwe) = künstlicher Archetyp "Investor"
Erde und Himmel = Angebot (Waren) und Nachfrage (Geld)
Regen / Feuchtigkeit = Geldemission / Liquidität
Lebendiger Mensch = selbständiger Unternehmer
Garten Eden (Paradies) = freie (d. h. monopolfreie) Marktwirtschaft
Früchte tragende Bäume = Gewinn bringende Unternehmungen
Baum des Lebens (ez pri ose pri: "Baum, der Frucht ist und Frucht macht") = Geldkreislauf
Baum der Erkenntnis (ez ose pri: "Baum, der Frucht macht") = Geldverleih

(Genesis_3,1-5) Aber die Schlange war listiger als alle Tiere auf dem Felde, die Gott der HERR gemacht hatte, und sprach zu der Frau: Ja, sollte Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten? Da sprach die Frau zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet! Da sprach die Schlange zur Frau: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.

Frucht vom Baum der Erkenntnis = Urzins (S. Gesell) / Liquiditätsprämie (J. M. Keynes)
Mann / Adam = Sachkapital / der mit eigenem Sachkapital arbeitende Kulturmensch
Frau / Eva = Finanzkapital / der in neues Sachkapital investierende Kulturmensch
Tiere auf dem Feld = angestellte Arbeiter ohne eigenes Kapital (Zinsverlierer)
Schlange = Sparsamkeit (die Schlange erspart sich Arme und Beine)
Tod = geistiger Tod durch religiöse Verblendung
gut oder böse = egoistisch und gebildet oder selbstsüchtig und eingebildet

(Genesis_3,6-13) Und die Frau sah, dass von dem Baum gut zu essen wäre und dass er eine Lust für die Augen wäre und verlockend, weil er klug machte. Und sie nahm von der Frucht und aß und gab ihrem Mann, der bei ihr war, auch davon und er aß. Da wurden ihnen beiden die Augen aufgetan und sie wurden gewahr, dass sie nackt waren, und flochten Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze. Und sie hörten Gott den HERRN, wie er im Garten ging, als der Tag kühl geworden war. Und Adam versteckte sich mit seiner Frau vor dem Angesicht Gottes des HERRN unter den Bäumen im Garten. Und Gott der HERR rief Adam und sprach zu ihm: Wo bist du? Und er sprach: Ich hörte dich im Garten und fürchtete mich; denn ich bin nackt, darum versteckte ich mich. Und er sprach: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du nicht gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot, du solltest nicht davon essen? Da sprach Adam: Die Frau, die du mir zugesellt hast, gab mir von dem Baum und ich aß. Da sprach Gott der HERR zur Frau: Warum hast du das getan? Die Frau sprach: Die Schlange betrog mich, sodass ich aß.

Erbsünde = Privatkapitalismus (Zinsumverteilung von der Arbeit zum Besitz)
"die Frau gab ihrem Mann von der Frucht" = Übertragung des Urzinses auf das Sachkapital
"nackt" sein = mit eigener Arbeit Geld verdienen
"bekleidet" sein = als Investor von der Arbeit anderer Zins erpressen (lat.: vestis = Kleidung)
"als der Tag kühl geworden war" = Abkühlung der Konjunktur (beginnende Liquiditätsfalle)
"unter den Bäumen im Garten verstecken" = so tun, als wäre der Zins Lohn für eigene Leistung
"die Frau, die du mir zugesellt hast" = Abhängigkeit von zinsträchtiger Ersparnis

(Genesis_3,15) Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir (der Schlange) und der Frau und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.

Nachkommen der Schlange = Geldersparnisse
Nachkommen der Frau = neue Sachkapitalien
Kopf der Schlange = Kapitalmarktzins (Sachkapitalrendite)

(Genesis_3,16-24) Und zur Frau sprach er: Ich will dir viel Mühsal schaffen, wenn du schwanger wirst; unter Mühen sollst du Kinder gebären. Und dein Verlangen soll nach deinem Mann sein, aber er soll dein Herr sein. Und zum Mann sprach er: Weil du gehorcht hast der Stimme deiner Frau und gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen -, verflucht sei der Acker um deinetwillen! Mit Mühsal sollst du dich von ihm nähren dein Leben lang. Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Kraut auf dem Felde essen. Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden. Und Gott der HERR sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner und weiß, was gut und böse ist. Nun aber, dass er nur nicht ausstrecke seine Hand und breche auch von dem Baum des Lebens und esse und lebe ewiglich! Da wies ihn Gott der HERR aus dem Garten Eden, dass er die Erde bebaute, von der er genommen war. Und er trieb den Menschen hinaus und ließ lagern vor dem Garten Eden die Cherubim mit dem flammenden, blitzenden Schwert, zu bewachen den Weg zu dem Baum des Lebens.

"unsereiner" = die nichts anderes zu tun haben, als sich an der Mehrarbeit anderer zu bereichern
Vertreibung aus dem Paradies =
Verlust der Unterscheidungsfähigkeit zwischen Marktwirtschaft und Kapitalismus
Cherubim = Denkblockaden

Insgesamt entspricht das der Lösung eines Gleichungssystems mit 36 Unbekannten, für das es mit Sicherheit keine zweite Lösung gibt; und gäbe es keine Lösung (bzw. keinen tieferen rationalen Sinngehalt), wäre es nicht die Heilige Schrift. Nach der "Auferstehung aus dem geistigen Tod der Religion" wird die gesamte Kulturgeschichte der halbwegs zivilisierten Menschheit rational erklärbar. Weil vor 3250 Jahren noch niemand wusste, wie das die Marktwirtschaft immer wieder zerstörende Gegenprinzip des Privatkapitalismus technisch zu überwinden ist, musste diese "Mutter aller Zivilisationsprobleme" zunächst aus dem Begriffsvermögen des arbeitenden Volkes ausgeblendet werden (was bis heute zu beobachten ist), um in das noch immer bestehende Übergangsstadium der kapitalistischen Marktwirtschaft (Zinsgeld-Ökonomie) hineinzukommen und mit einiger Sicherheit nicht wieder in die Primitivität des Ursozialismus zurückzufallen. Das und nichts anderes war (und ist noch) der eigentliche Zweck der Religion (Rückbindung auf den künstlichen Archetyp Jahwe=Investor), die zu einer beschleunigten Kulturentwicklung geführt hätte, wäre das esoterische Wissen um die wahre Bedeutung der Erbsünde in der Israelitischen Priesterschaft bis zum Beginn unserer Zeitrechnung erhalten geblieben. Doch leider ging das Wissen während der Babylonischen Gefangenschaft von 597 v. Chr. bis 539 v. Chr. verloren, die Religion mutierte vom Wahnsinn mit Methode (weißer Okkultismus) zum Wahnsinn ohne Methode (schwarzer Okkultismus) und der lange erwartete Prophet, der alle von der Erbsünde erlösen sollte, wurde von den "Pharisäern und Schriftgelehrten" nicht verstanden.

(NHC III,5) Der Herr sagte: "Ihr habt alle Dinge verstanden, die ich euch gesagt habe, und ihr habt sie im Glauben angenommen. Wenn ihr sie erkannt habt, dann sind sie die Eurigen. Wenn nicht, dann sind sie nicht die Eurigen."

Jesus wollte nicht angebetet, sondern verstanden werden, und die wenigen Urchristen (Gnostiker) hatten ihn immerhin schon soweit verstanden, dass sie die wahre Bedeutung der Erbsünde wieder erkannt hatten (Auferstehung), nicht aber, wie die Erbsünde zu überwinden ist (Erleuchtung). Denn dazu muss nicht der Mensch geändert werden, sondern die grundlegendste zwischenmenschliche Beziehung, das Geld. Und vom Geld versteht der Katholizismus (stellvertretend für alles, was sich heute "christlich" nennt), der im 4. Jahrhundert die Gnosis (Kenntnis) vernichtete, so gut wie gar nichts. Was blieb, war die Hoffnung, dass eines Tages die Kenntnis wiedererlangt wird.

Nebenbei bemerkt: Hätte die "heilige katholische Kirche" nicht das Thomas-Evangelium verbrannt (das erst 1945 als Bestandteil der Nag Hammadi Schriften wiedergefunden wurde), wäre der Prophet Mohammed, der Anfang des 7. Jahrhunderts aus eigener Kraft die Auferstehung erlangte, bis zur Erleuchtung gekommen. Aber was soll man dazu noch sagen?

(NHC II,2,108) Jesus sagte: Wer von meinem Mund trinken wird, wird werden wie ich; ich selbst werde er werden, und die verborgenen Dinge werden sich ihm offenbaren.

Bleibt zu hoffen, dass ich von den "verlorenen Kindern der See" heute verstanden werde, bevor die globale Liquiditätsfalle (Armageddon = Zusammenbruch des Zinsgeld-Kreislaufs) den Rückfall in die Steinzeit unvermeidlich macht. Denn sicherer als das Amen in der Kirche ist: Je höher man auf der Stufenleiter der Arbeitsteilung nach oben kommt ohne eine stabile Makroökonomie, desto tiefer ist der Fall ("Mad Max"-Szenario). Der Krieg – zur umfassenden Sachkapitalzerstörung, um den Zinsfuß anzuheben und das Zinsgeld wieder in Bewegung zu versetzen – kann uns auch nicht mehr helfen, denn er war nur solange der "Vater aller Dinge", wie es noch keine Atomwaffen gab!

Die schnellstmögliche Durchführung einer freiwirtschaftlichen Geld- und Bodenreform ist damit alternativlos und indoktrinierte "Wirtschaftsexperten" (von "Spitzenpolitikern" ganz zu schweigen) haben keine blasse Ahnung, wie eine solche überhaupt praktisch durchzuführen ist, ohne eine Katastrophe in der Katastrophe auszulösen, denn "Die Natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld" ist an Universitäten unbekannt. Ich werde also die Regierung übernehmen. Nicht, dass ich mich um diesen beschissenen Job reiße, aber es gibt keine andere Möglichkeit. Und warum sollte dies das letzte Weihnachten sein? Weil im "Himmel auf Erden" (Nachfrage äquivalent Angebot) jeder Tag wie Weihnachten ist, kann man sich den Unsinn schenken.

Es empfiehlt sich, diesen Artikel mehrfach zu lesen.


Stefan Wehmeier, 24.12.2019