Dienstag, 14. September 2021

Der Teufel hat den Verstand gestohlen

"Der Rückgang der Zinsen in den vergangenen Jahrzehnten ist in einem starken Maße langfristigen fundamentalen Kräften wie dem demographischen Wandel, dem Übergang kapitalintensiver Industriegesellschaften zu dienstleistungsorientierten Wissensökonomien, einer zunehmenden ungleichen Verteilung von Einkommen und Vermögen sowie einem schwachen Wachstum von Produktivität und Wirtschaft geschuldet. Die Geldpolitik hat diesen Trend möglicherweise verstärkt, aber überwiegend nachvollzogen.
    Diese Erkenntnisse sind heute in der Wirtschaftswissenschaft kaum noch umstritten. Doch über die Gewichtung der einzelnen Einflussfaktoren für den Zinsrückgang herrscht keine Einigkeit."

faz.net_210913: Die Suche nach dem Zins-Killer

Wie schon Isaac Asimov sagte, dem man mangelndes Wissen sicher nicht vorwerfen konnte, ist "autodidaktisch erworbenes Wissen die einzige Art von Bildung, die es gibt", und "die richtig gelesene Bibel ist die mächtigste Kraft für den Atheismus, die wir uns vorstellen können":

(Genesis_3,15) Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir (der Schlange) und der Frau und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.

Die an Universitäten eines 3250 Jahre alten und mittlerweile globalen Cargo-Kultes indoktrinierten Wirtschafts"wissen"schaftler befinden sich innerhalb - und außerhalb von Cargo-Kulten wird "die Suche nach dem Zins-Killer" mit autodidaktisch erworbenem Wissen erfolgreich sein:

(Genesis_3,15) Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir (der Sparsamkeit) und der Frau (dem Finanzkapital) und zwischen deinem Nachkommen (den Geldersparnissen) und ihrem Nachkommen (neuen Sachkapitalien); der (neues Sachkapital) soll dir (der Sparsamkeit) den Kopf (die Rendite) zertreten, und du (die Sparsamkeit wird) wirst ihn (der weiteren Sachkapitalvermehrung) in die Ferse stechen.

Es muss einem "modernen" Wirtschafts"wissen"schaftler nicht peinlich sein, dass man vor mehr als drei Jahrtausenden schon mehr wusste, denn das richtige Lesen der Bibel ist nicht jedermanns Sache und war in früheren Zeiten hochgradig gefährlich. Man sollte aber verstehen, was seit über einem Jahrhundert "ja doch nur aus einer Reihe banalster Selbstverständlichkeiten besteht":

(Silvio Gesell, 1916) "Der Sparer erzeugt mehr Ware, als er selbst kauft, und der Überschuss wird von den Unternehmern mit dem Geld der Sparkassen gekauft und zu neuen Realkapitalien verarbeitet. Aber die Sparer geben das Geld nicht her ohne Zins, und die Unternehmer können keinen Zins bezahlen, wenn das, was sie bauen, nicht wenigstens den gleichen Zins einbringt, den die Sparer fordern. Wird aber eine zeitlang an der Vermehrung der Häuser, Werkstätten, Schiffe usw. gearbeitet, so fällt naturgemäß der Zins dieser Dinge. Dann können die Unternehmer den von den Sparern geforderten Zins nicht zahlen. Das Geld bleibt in den Sparkassen liegen, und da gerade mit diesem Geld die Warenüberschüsse der Sparer gekauft werden, so fehlt für diese jetzt der Absatz, und die Preise gehen zurück. Die Krise ist da."

Bekanntlich ist der Krieg (umfassende Sachkapitalzerstörung) der Vater aller Dinge: Ist nach einem Krieg alles wieder aufgebaut, ist nur ein kurzes "Wirtschaftswunder" zu erleben, denn bei weiterer Sachkapitalvermehrung sinkt der Zins und das Zinsgeld (Geld mit Wertaufbewahrungsfunktion) läuft immer langsamer um. Um die Liquiditätsfalle zu vermeiden, ist der nächste Krieg erforderlich. Seit der Mensch Geld benutzt und bis zum zweiten Weltkrieg war das nie anders. Dann machte die atomare Abschreckung den dritten Weltkrieg als Vater aller weiteren Dinge unmöglich.

Um ohne dritten Weltkrieg und unter Beibehaltung des fehlerhaften Geldes und der fehlerhaften Bodenordnung die Krise (deflationäre Abwärtsspirale) nicht – bzw. noch nicht – stattfinden zu lassen, gibt es nur drei Möglichkeiten: staatliche Investitionspolitik (Keynesianismus), die zu immer größeren Staatsverschuldungen führt, ständige Ausweitungen der Zentralbank-Geldmengen und eine rigorose Ausbeutung der dritten Welt. Das Endergebnis dieser fatalen Entwicklung (oder besser: Verwicklung) kann nur sein, dass die verschobene aber dadurch keinesfalls aufgehobene deflationäre Abwärtsspirale am Ende nicht allmählich einsetzt, sondern wie ein Fallbeil zuschlägt und unsere ganze "moderne Zivilisation" praktisch von einem Tag auf den anderen stillsteht.

Die größte vorstellbare Katastrophe

In der Bibel wird das schnelle evident werden der globalen Liquiditätsfalle am Ende der Endzeit des zivilisatorischen Mittelalters (kapitalistische Marktwirtschaft) als Armageddon bezeichnet. Mit autodidaktisch erworbenem Wissen hätte es nicht soweit kommen müssen,...

(Silvio Gesell, 1911) "Wir wären weit, weit über den Kapitalismus hinaus (Kapitalismus = wirtschaftlicher Zustand, in dem die Nachfrage nach Geld und Realkapitalien das Angebot übertrifft und darum den Zins bedingt), wenn seit 3000 Jahren durch die Wirtschaftskrisen die Kultur nicht immer wieder die mühsam erklommenen Stufen heruntergestoßen worden wäre; wenn die bettelhafte Armut, in der jede Krise die Volksmassen hinterlässt, nicht die Bettlergesinnung großgezogen hätte, die nun einmal den Menschen, groß und klein, in den Knochen liegt. … Die Plage des Hungers und der Druck der Schulden sind böse Erzieher. …Und wo wären wir heute in wissenschaftlicher, technischer, … Beziehung angelangt, wenn die vielversprechende Kultur, die das Gold, obschon blutbefleckt, geraubt und erpresst, in Rom erstehen ließ, nicht unter einer anderthalbtausendjährigen, durch Geldmangel erzeugten ökonomischen Eiszeit erstarrt, vergletschert, vernichtet worden wäre? Sicherlich säßen wir jetzt auf dem Throne Gottes und ließen das All im Kreis an unserem Finger laufen."

...denn die monopolfreie Marktwirtschaft (Paradies) ohne Privatkapitalismus (Erbsünde) wäre nicht erst seit Silvio Gesell, sondern schon seit Jesus von Nazareth möglich gewesen – und wo wir dann heute wären, ist so wenig vorstellbar wie ein Blick in die etwa 1700 Jahre entfernte Zukunft:

Die fatalen Auswirkungen der Religion

Heute können wir nur hoffen, dass viele noch rechtzeitig zu wahren Atheisten werden, die bei der bevorstehenden Wahl Zukunft oder Steinzeit das einzig Richtige wählen: Neues Grundgesetz

Stefan Wehmeier, 14.09.2021 
 

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