Donnerstag, 12. August 2021

Die späte Löschung eines nutzlosen Programms

"Nur der Denkende erlebt sein Leben, am Gedankenlosen zieht es vorbei."  
 
Marie von Ebner-Eschenbach

Das Gedankenlose ist heute am freiwilligen Tragen einer Idioten-Maske zu identifizieren, wobei es sich schlimmstenfalls damit fotografieren lässt: "Seht her, ich bin ein vorbildliches Idiot*in!" Ursache dieser völligen geistigen Degeneration ist das Programm Genesis im kollektiv Unbewussten, das die halbwegs zivilisierte Menschheit psychologisch an ein bis heute fehlerhaftes Geld anpasst. Das ursprüngliche Programm (Jahwistische Schicht, blauer Text) wurde im sechsten vorchristlichen Jahrhundert durch die Priesterliche Schicht (roter Text) geändert, womit der religiös Verblendete aus dem Unterbewusstsein heraus nicht mehr "das Paradies bebauen und bewahren", sondern sich stattdessen "die Erde untertan machen" will – das heißt, er will als Zinsgewinner auf Kosten der Mehrarbeit vieler Zinsverlierer existieren! Wie idiotisch das ist, beschrieb der Sozialphilosoph Silvio Gesell 1911 in seinem Werk "Die neue Lehre vom Geld und Zins":

"Wir wären weit, weit über den Kapitalismus hinaus (Kapitalismus = wirtschaftlicher Zustand, in dem die Nachfrage nach Geld und Realkapitalien das Angebot übertrifft und darum den Zins bedingt), wenn seit 3000 Jahren durch die Wirtschaftskrisen die Kultur nicht immer wieder die mühsam erklommenen Stufen heruntergestoßen worden wäre; wenn die bettelhafte Armut, in der jede Krise die Volksmassen hinterlässt, nicht die Bettlergesinnung großgezogen hätte, die nun einmal den Menschen, groß und klein, in den Knochen liegt. … Die Plage des Hungers und der Druck der Schulden sind böse Erzieher. …Und wo wären wir heute in wissenschaftlicher, technischer, … Beziehung angelangt, wenn die vielversprechende Kultur, die das Gold, obschon blutbefleckt, geraubt und erpresst, in Rom erstehen ließ, nicht unter einer anderthalbtausendjährigen, durch Geldmangel erzeugten ökonomischen Eiszeit erstarrt, vergletschert, vernichtet worden wäre? Sicherlich säßen wir jetzt auf dem Throne Gottes und ließen das All im Kreis an unserem Finger laufen."

Tatsächlich war nicht Silvio Gesell, sondern Jesus von Nazareth der erste Denker der Geschichte, der die monopolfreie Marktwirtschaft (Paradies) ohne Privatkapitalismus (Erbsünde) erklärte, was den heutigen Stand der Wissenschaft und der Technologie ab dem dritten oder vierten Jahrhundert ermöglicht hätte, während Massenarmut und Krieg längst überwunden und Umweltverschmutzung und -zerstörung niemals Thema gewesen wären. Wo eine denkende Menschheit heute wäre, ist ebenso wenig vorstellbar wie ein Blick in die 1700 Jahre entfernte Zukunft. Es hat nicht sollen sein, weil Jesus aufgrund der fatalen Änderung am Programm Genesis allgemein unverstanden blieb, ebenso wie 19 Jahrhunderte später Silvio Gesell. Weil der Krieg – zur umfassenden Zerstörung von Sachkapital, um den Kapitalmarktzins anzuheben und damit das Zinsgeld wieder in Umlauf zu bringen – nur solange der Vater aller (weiteren) Dinge sein konnte, wie es noch keine Atomwaffen gab, begann 1968 die Endzeit der Zinsgeld-Ökonomie, und um diese auch noch bis zum absoluten "geht nicht mehr" hinauszuzögern, ist die gedankenlose Mehrheit heute links-grün versifft.

 
Mit freiwirtschaftlichem Gruß

Stefan Wehmeier, 12.08.2021 
 

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