Montag, 28. November 2022

Man hat es nur mit Idioten zu tun

(Vorwort zur 6. Auflage der NWO, 1923) "Die Tatsache, daß heute, wo die Währungsfrage zum allgemeinen Gesprächsgegenstand geworden ist und alle nach Hilfe schreien und Aufklärung verlangen, die Akademiker sich ins Mauseloch verkrochen haben, und daß die Regierung sich an ausländische "Sachverständige" wendet, beweist, daß es eine akademische Wissenschaft auf diesem Gebiet in Deutschland nicht gibt. Je eher wir uns überzeugen, daß es so ist und dann auf alle Hilfe von dort einfach verzichten, um so besser wird es sein. Denn dann werden wir einsehen, daß die Währungsfrage vom ganzen Volk studiert werden muß und daß es in einer Demokratie nicht angeht, daß das Volk sich in lebenswichtigen Fragen auf das Urteil von einigen Männern verläßt, namentlich dann nicht, wenn es sich, wie in diesem Falle, um eine hochpolitische Angelegenheit handelt und man immer mit der Möglichkeit rechnen muß, daß das Urteil der "Sachverständigen" durch Privatinteressen getrübt wird. In einer Autokratie genügt es, wenn ein Mann die Währungsfrage studiert. In der Demokratie muss das ganze Volk sich dieser Aufgabe unterziehen, wenn die Demokratie nicht den Demagogen verfallen soll."

In den letzten hundert Jahren hat es jeweils kaum mehr als zehn Menschen auf diesem Planeten gegeben, die ernsthaft die Währungsfrage studierten und die sowohl den elementaren Fehler im unreflektiert dem Edelmetallgeld der Antike nachgeäfften "Geld, wie es ist" (Zinsgeld) als auch das fehlerfreie "Geld, wie es sein soll" (konstruktiv umlaufgesichertes Geld) wirklich verstehen konnten. Angesichts der überragenden Wichtigkeit der Währungsfrage war das ein interessantes Rätsel, das ich im April 2007 lösen konnte. Bis Herbst 2008 hegte ich die Hoffnung, dass nach Klärung der Warum?-Frage sich nun deutlich mehr Menschen für die Währungsfrage interessieren müssten, doch das war eine naive Hoffnung. In Bezug auf die Währungsfrage hat man es nur mit Idioten (bis März 2007 war ich auch einer) im wahrsten Sinn der ursprünglichen Wortbedeutung zu tun,...

Anfang und Ende des Idiotentums

...die das, was rein technisch gesehen...

(Vorwort zur 5. Auflage der NWO, 1921) "Wenn wir einmal die Natürliche Wirtschaftsordnung erleben, dann braucht man sie nicht mehr in Büchern zu studieren, dann wird alles so klar, so selbstverständlich. Wie bald wird dann auch die Zeit kommen, wo man den Verfasser bemitleiden wird, nicht aber, wie es heute noch geschieht, weil er solch utopischen Wahngebilden nachstrebt, sondern weil er seine Zeit der Verbreitung einer Lehre widmete, die ja doch nur aus einer Reihe banalster Selbstverständlichkeiten besteht."

...erst nach dem Jüngsten Tag verstehen. Aus Idioten-Sicht stellt sich die Angelegenheit so dar,...

(Einheitsübersetzung 1980 / Offenbarung 21,3-5) Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen, und sie werden sein Volk sein; und er, Gott, wird bei ihnen sein. Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen. Er, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu.

...und aus meiner Sicht muss ich nach Zivilisationsbeginn noch acht Jahre lang Kindergärtner für 8 Milliarden ökonomische Analphabeten spielen, die bisher in einem Cargo-Kult existiert haben! 
 

2 Kommentare:

  1. "Es gehört zum Schwierigsten, was einem denkenden Menschen auferlegt werden kann, wissend unter Unwissenden den Ablauf eines historischen Prozesses miterleben zu müssen dessen unausweichlichen Ausgang er längst mit Deutlichkeit kennt."

    — Carl Jacob Burckhardt

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    1. Nietzsche hielt viel von Burckhardt. Das Zitat, so passend es ist, stammt wahrscheinlich nicht von Letzterem. Nichts für ungut, ich selbst hätte es andernfalls längst im Repertoire und wäre über einen überzeugenden Beleg froh.

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