Mittwoch, 21. Juli 2021

Affe – Idiot – Mensch

"Man kann wetten, dass jede öffentliche Meinung, jede allgemeine Konvention eine Dummheit ist, denn sie hat der großen Menge gefallen."

Nicolas Chamfort (1741-1794)

Nach der altgriechischen Wortbedeutung idiotes=Privatperson kann ein Idiot zwischen öffentlichen und privaten Interessen nicht unterscheiden und ist deshalb für ein öffentliches Amt ungeeignet. Seit der "Vertreibung aus dem Paradies", dem Verlust der Unterscheidungsfähigkeit zwischen Marktwirtschaft und Privatkapitalismus, gibt es also nur Idioten, die nicht erst seit Silvio Gesell, sondern schon seit Jesus von Nazareth Menschen sein könnten, aber das wollen sie offensichtlich nicht. Für Jesus beschränkte sich die Anzahl der Mitmenschen auf zwölf, deren Nachkommen mit der Gründung der "heiligen katholischen Kirche" wieder zu Idioten wurden. Nietzsche versuchte es mit Freundlichkeit, indem er jeden Idiot schon als "Mensch" bezeichnete und den Menschen als "Übermensch", aber das hat auch nichts geholfen. Und den Namen Silvio Gesell muss man heute mit der Lupe suchen, weil er die "Frechheit" besaß, exakt zu beschreiben, wie alle Idioten zu Menschen werden, was alle Idioten bis zum jüngsten Tag vermeiden wollen. Folglich darf es nicht verwundern, dass "jede öffentliche Meinung, jede allgemeine Konvention eine Dummheit ist."

Affen brauchen kein Geld, Idioten benutzen Zinsgeld und Menschen wollen Freigeld, das Idioten noch mit "Freibier" verwechseln; das ist der ganze Unterschied. Idioten wollen so bleiben wie sie sind, weil jeder Idiot hofft, durch die Mehrarbeit vieler Durchschnittsidioten (Zinsverlierer) zum Oberidioten (Zinsgewinner) aufzusteigen, und dann glaubt er sich dem Menschen überlegen, der nur mit eigener Arbeit reich werden will. Das ist natürlich ein Trugschluss, weil "im Gedeihen des Ganzen der eigene Nutz am besten verankert ist", aber das ist einem Idioten nicht beizubringen.

Eine Besonderheit ist der berufsmäßige Vollidiot, der definitionsgemäß von allen Idioten dafür bezahlt wird, sich wie ein vorbildlicher Idiot zu verhalten und den Staat als eine Anstalt zur zwangsweisen Einziehung des arbeitsfreien Kapitaleinkommens zu erhalten. Nur so kann es manchen Idioten gelingen, zu Oberidioten aufzusteigen – bis durch die atomare Abschreckung der Krieg nicht länger der Vater aller Dinge sein kann! Die Umlauffrequenz des Zinsgeldes ist abhängig vom Kapitalzins und dieser wiederum von der Knappheit des eingesetzten Sachkapitals, sodass eine Zinsgeld-Ökonomie auf Kriege zur umfassenden Sachkapitalzerstörung angewiesen ist. Der Durchschnittsidiot weiß das natürlich nicht und der berufsmäßige Vollidiot, der aus welchem vorgeschobenen Grund auch immer den nächsten Krieg anzettelt, schon gar nicht. Ist der dritte Weltkrieg nicht mehr möglich, kann das Ende der Zinsgeld-Ökonomie (deflationäre Abwärtsspirale) nur noch durch immer exzessiveren Keynesianismus hinausgezögert werden, und wenn auch das nicht mehr funktioniert, kann die letzte Heldentat der berufsmäßigen Vollidiotie nur ein Lockdown sein, der als Deflations-Notbremse wirkend den finalen Crash weiter hinauszögert und noch die größte Spekulationsblase aller Zeiten entstehen lässt, die am Ende umso schneller platzt:

Ist die Menschheit noch zu retten?

Der Mensch kann noch gerettet werden, der Idiot nicht mehr.

Stefan Wehmeier, 21.07.2021 
 
 

1 Kommentar: