Donnerstag, 22. Juli 2021

Gottesaustreibung

Die Arbeitsteilung erhob den Menschen über den Tierzustand und der Stand der Makroökonomie bestimmt den Grad der Zivilisiertheit, die der Kulturmensch erreichen kann, so wie ein neuer Stand der Halbleiter-Schaltungstechnik bessere Hifi-Verstärker ermöglicht. Zwischen Hifi-Verstärkern und Volkswirtschaften gibt es jedoch einen gravierenden Unterschied: Mit einem nicht perfekten Hifi-Verstärker kann man leben, auch wenn man weiß, dass er noch hörbare Verzerrungen erzeugt, aber in einer nicht perfekten Volkswirtschaft, die systemische Ungerechtigkeit erzeugt, könnte das Volk nicht leben, wenn die Ungerechtigkeit allgemein bekannt wäre, während noch niemand weiß, wie absolute Gerechtigkeit herzustellen ist – und dafür bedarf es der Religion!

Die Zivilisation am Jüngsten Tag

Sobald jemand weiß, wie absolute Gerechtigkeit herzustellen, bzw. wie die Soziale Frage zu lösen ist, wird die Religion obsolet. Das Wissen des Einzelnen bleibt jedoch wirkungslos ohne vorherige Gottesaustreibung. Dafür sollte die jüdische Priesterschaft das geheime Wissen um die wahre Bedeutung des Paradieses, der Erbsünde und des Gottes Jahwe über die Zeit bewahren, in der das arbeitende "von Gott auserwählte Volk" ohne Problembewusstsein war. Hätte das funktioniert, wäre Jesus von den "Pharisäern und Schriftgelehrten" verstanden worden, die Zivilisation hätte sich friedlich über den ganzen Planeten ausgebreitet, und wo die Menschheit dann heute wäre, beschrieb der Sozialphilosoph Silvio Gesell, der neunzehn Jahrhunderte später die Soziale Frage erneut löste und ebenfalls unverstanden blieb, mit den Worten: "Sicherlich säßen wir jetzt auf dem Throne Gottes und ließen das All im Kreis an unserem Finger laufen."

Die geplante Gottesaustreibung wurde von der jüdischen Priesterschaft sabotiert, die im sechsten vorchristlichen Jahrhundert während der Babylonischen Gefangenschaft das ursprüngliche Programm Genesis (Jahwistische Schicht, blauer Text) durch die Priesterliche Schicht (roter Text) veränderte, sodass alle nachfolgenden Priestergenerationen das Problembewusstsein verloren und wie das arbeitende Volk dem geistigen Tod der Zinsgeld-Religion verfielen. Statt der friedlichen Zivilisation, die "das Paradies bebauen und bewahren" sollte, konnte sich nur noch das aggressive Idiotentum über die Welt verbreiten, um sich "die Erde untertan" zu machen:

Affen brauchen kein Geld, Idioten benutzen Zinsgeld und Menschen wollen Freigeld, das Idioten noch mit "Freibier" verwechseln; das ist der ganze Unterschied. Idioten wollen so bleiben wie sie sind, weil jeder Idiot hofft, durch die Mehrarbeit vieler Durchschnittsidioten (Zinsverlierer) zum Oberidioten (Zinsgewinner) aufzusteigen, und dann glaubt er sich dem Menschen überlegen, der nur mit eigener Arbeit reich werden will. Das ist natürlich ein Trugschluss, weil "im Gedeihen des Ganzen der eigene Nutz am besten verankert ist", aber das ist einem Idioten nicht beizubringen.

Affe - Idiot - Mensch

Weil der Krieg nur solange der Vater aller Dinge sein konnte, wie es noch keine Atomwaffen gab, ist sicher, dass das Idiotentum nicht überlebt. Das Leben der Menschheit hängt davon ab, dass sie zur Verhinderung der globalen Liquiditätsfalle (Armageddon) noch rechtzeitig klüger wird als ein alter Halunke, der ein Zinsverbot bei der Verwendung von Zinsgeld ausspricht.

Stefan Wehmeier, 22.07.2021 
 

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