Montag, 5. Juli 2021

Der wahre Sinn des Lebens

"Die Schaffung von Reichtum ist durchaus nichts Verachtenswertes, aber auf lange Sicht gibt es für den Menschen nur zwei lohnende Beschäftigungen: die Suche nach Wissen und die Schaffung von Schönheit. Das steht außer Diskussion – streiten kann man sich höchstens darüber, was von beidem wichtiger ist."

Arthur C. Clarke (Profile der Zukunft)

Bisher sind die Armen voll und ganz mit der Schaffung von Reichtum beschäftigt, sodass für den wahren Sinn des Lebens keine Zeit mehr bleibt; und die wenigen, die nach Ansicht der Armen schon reich genug sind, um sich dem wahren Sinn des Lebens widmen zu können, tun dies nicht, sondern wollen nur noch reicher werden. Das heißt nun nicht, dass man die Schaffung von Reichtum beschränken sollte, sondern sie muss im Gegenteil deutlich effektiver gestaltet werden, damit man sich darüber in Zukunft keine großen Gedanken mehr zu machen braucht und diese dem wahren Sinn des Lebens widmen kann. Dass der bisherige Reichtum sehr ungleich verteilt und der allgemeine Reichtum kaum der Rede wert ist und eklatant dem Stand der Technik widerspricht, ist einer ineffektiven Arbeitsteilung geschuldet,...

(Silvio Gesell, 1911) "Wir wären weit, weit über den Kapitalismus hinaus (Kapitalismus = wirtschaftlicher Zustand, in dem die Nachfrage nach Geld und Realkapitalien das Angebot übertrifft und darum den Zins bedingt), wenn seit 3000 Jahren durch die Wirtschaftskrisen die Kultur nicht immer wieder die mühsam erklommenen Stufen heruntergestoßen worden wäre; wenn die bettelhafte Armut, in der jede Krise die Volksmassen hinterlässt, nicht die Bettlergesinnung großgezogen hätte, die nun einmal den Menschen, groß und klein, in den Knochen liegt. … Die Plage des Hungers und der Druck der Schulden sind böse Erzieher. …Und wo wären wir heute in wissenschaftlicher, technischer, … Beziehung angelangt, wenn die vielversprechende Kultur, die das Gold, obschon blutbefleckt, geraubt und erpresst, in Rom erstehen ließ, nicht unter einer anderthalbtausendjährigen, durch Geldmangel erzeugten ökonomischen Eiszeit erstarrt, vergletschert, vernichtet worden wäre? Sicherlich säßen wir jetzt auf dem Throne Gottes und ließen das All im Kreis an unserem Finger laufen."

...die nicht erst seit Silvio Gesell, sondern schon seit Jesus von Nazareth veraltet ist, aber kaum jemand macht sich Gedanken über die Risiken der Prophezeiung. Die jüdische Religion, die das "von Gott auserwählte Volk" an das bis heute bestehende zivilisatorische Mittelalter anpasste, war schon im 6. vorchristlichen Jahrhundert vom Wahnsinn mit Methode zum Wahnsinn ohne Methode mutiert, sodass Jesus von den "Pharisäern und Schriftgelehrten" nicht verstanden wurde und auch nicht von der Sekte der Christen, aus der das entstand, was Friedrich Nietzsche als "die Eine große innerlichste Verdorbenheit" bezeichnete – verdorben von der ungerechten und auf lange Sicht hoffnungslos ineffektiven Bereicherung auf Kosten der Mehrarbeit anderer.

Wie unermesslich reich die Menschheit heute wäre, hätte seit 100 Jahren jeder nur mit eigener Arbeit reich werden können, kann nur mit viel Phantasie noch erahnt werden, und wo wir heute sein könnten, wäre das seit 2000 Jahren so gewesen, sprengt jedes Vorstellungsvermögen!

 
Stefan Wehmeier, 05.07.2021 
 
 

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