Freitag, 7. Oktober 2022

Gegen den ökonomischen Analphabetismus

"Unser Geld bedingt den Kapitalismus, den Zins, die Massenarmut, die Revolte und schließlich den Bürgerkrieg, der erfahrungsgemäß mit unheimlicher Schnelligkeit zur Barbarei zurückführt. …Wer es aber vorzieht, seinen eigenen Kopf etwas anzustrengen, statt fremde Köpfe einzuschlagen, der studiere das Geldwesen…" (Silvio Gesell, Geld oder Krieg, 1912)

3250 Jahre lang haben Heerscharen von Priestern dafür gesorgt, dass die originäre Abhandlung über Sach- und Finanzkapital in der Marktwirtschaft nur noch als "Adam und Eva im Paradies" missverstanden wird, sodass heute 7,8 Milliarden ökonomische Analphabeten die monopolfreie Marktwirtschaft (Paradies) ohne Privatkapitalismus (Erbsünde) nicht erst seit Silvio Gesell, sondern schon seit Jesus von Nazareth nicht nur nicht verstehen, sondern bis zum evident werden der globalen Liquiditätsfalle (Armageddon) auch gar nicht erst verstehen wollen.

Nach 2000 Jahren Zeitverschwendung (der heutige Stand der Technik wäre ohne Massenarmut, Umweltzerstörung und Krieg im 3. oder 4. Jahrhundert zu erreichen gewesen) gibt es für "den Einen großen Fluch, die Eine große innerlichste Verdorbenheit, den Einen großen Instinkt der Rache, dem kein Mittel giftig, heimlich, unterirdisch, klein genug ist" (das Christentum nach Nietzsche, das seinen Ehrentitel als "den Einen unsterblichen Schandfleck der Menschheit" seit dem Beginn der Endzeit eingebüßt hat) nur noch die Entscheidung Zukunft oder Steinzeit:

Der dritte Weltkrieg wäre in einer alternativen Welt ohne atomare Abschreckung ab 1968 fällig gewesen, und das war in dieser Welt der Beginn der Endzeit, in deren Verlauf jeder ökonomische Analphabet umso verrückter wurde, je höher die "gesellschaftliche Position", die eine Anpassung an eine verrückter werdende Welt erfordert und die er*sie*sonstwas bis heute erreichen konnte. Die heute "Verantwortlichen" sind also für nichts verantwortlich, was aber nicht heißt, dass die Blödheit zu entschuldigen ist. (Der sinnlose Kampf gegen Armageddon)

Am Ende des zivilisatorischen Mittelalters der kapitalistischen Marktwirtschaft hat der ökonomische Analphabetismus das einstige Volk der Dichter und Denker in Systemtrottel (Regierung handelt "absichtlich gut") und Dummköpfe (Regierung handelt "absichtlich böse") gespalten, die noch weit von der Einsicht entfernt sind, dass die Regierung gar nicht absichtlich handelt, sondern komplett vom kollektiv Unbewussten gesteuert wird. Erstere konnten ihren Restverstand soweit abschalten, dass sie an einen "anthropogenen Klimawandel", eine "Corona-Pandemie" und auch noch an das Märchen vom "bösen Russen" glauben, um die Endzeit zu verlängern, während Letztere das nicht so ganz glauben können und stattdessen ein Kläuschen Schwab – und ist es nicht dieser pöse Pursche, ist es sicher der superreiche und von einer supergeheimen Basis in der Antarktis aus agierende Kindergärtner von Kläuschen Schwab – verdächtigen, für alles verantwortlich zu sein, was das "schöne Leben" bis zur "Finanzkrise" danach immer unerträglicher gemacht hat.

Es ist … zu entschuldigen, dass Jesus nicht verstanden wurde, weil er nur von einer jüdischen Priesterschaft verstanden worden wäre, die das Geheimnis der Genesis bis zum Beginn der Zeitrechnung bewahrt hätte. Doch jeder ökonomische Analphabet, der die banalsten Selbstverständlichkeiten bis heute nicht verstanden hat, darf sich wie der letzte Idiot vorkommen, wenn er seine Schuld, die er stets auf andere geschoben hat, zu verstehen beginnt.

Stefan Wehmeier, 07.10.2022 
 
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen