Dienstag, 4. Oktober 2022

Der lange Weg zur Demokratie

Der dritte Weltkrieg wäre in einer alternativen Welt ohne atomare Abschreckung ab 1968 fällig gewesen, und das war in dieser Welt der Beginn der Endzeit, in deren Verlauf jeder ökonomische Analphabet umso verrückter wurde, je höher die "gesellschaftliche Position", die eine Anpassung an eine verrückter werdende Welt erfordert und die er*sie*sonstwas bis heute erreichen konnte. Die heute "Verantwortlichen" sind also für nichts verantwortlich, was aber nicht heißt, dass die Blödheit zu entschuldigen ist. Der Sozialphilosoph Silvio Gesell kam unabhängig von der Heiligen Schrift zum gleichen Ergebnis wie Jesus, sodass die Zivilisation längst eine Angelegenheit ist...

(Vorwort zur 5. Auflage der Natürlichen Wirtschaftsordnung, 1921) "Wenn wir einmal die Natürliche Wirtschaftsordnung erleben, dann braucht man sie nicht mehr in Büchern zu studieren, dann wird alles so klar, so selbstverständlich. Wie bald wird dann auch die Zeit kommen, wo man den Verfasser bemitleiden wird, nicht aber, wie es heute noch geschieht, weil er solch utopischen Wahngebilden nachstrebt, sondern weil er seine Zeit der Verbreitung einer Lehre widmete, die ja doch nur aus einer Reihe banalster Selbstverständlichkeiten besteht."

Hätte es bis vor einer Woche noch gereicht, einfach ein Ventil zu öffnen, geht der sinnlose Kampf gegen Armageddon nun weiter, bis die erste Atombombe fällt und den finalen Crash auslöst. Mit 7,8 Milliarden ökonomischen Analphabeten bleibt einem nichts erspart:

(Einheitsübersetzung 1980 / Offenbarung 21,3-5) Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen, und sie werden sein Volk sein; und er, Gott, wird bei ihnen sein. Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen. Er, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu: Neues Grundgesetz

Demokratie (Volksherrschaft) bedeutet nicht, dass ein Volk von ökonomischen Analphabeten – die glauben, dass arbeitsfreie Kapitaleinkommen (Zinsen, Renditen, Spekulationsgewinne und private Bodenrenten) auf "Apfelbäumchen" wachsen – "Volksvertreter" wählt, die bis zum bevorstehenden Weltuntergang versuchen, den Staat als Anstalt zur zwangsweisen Einziehung des arbeitsfreien Kapitaleinkommens zu erhalten (was immer blödere "Volksvertreter" erfordert, die nicht mehr durch "demokratische Wahl" von weniger Verblödeten zu ersetzen sind), sondern dass im Gegenteil das arbeitsfreie Kapitaleinkommen mittel- bis langfristig auf Null geregelt wird, sodass jeder Einzelne (in der Summe "das Volk") seinen vollen Arbeitsertrag erhält, über den er frei verfügen kann.

Dass Moses vor 3250 Jahren noch nicht wusste, wie die monopolfreie Marktwirtschaft (Paradies) ohne Privatkapitalismus (Erbsünde) zu verwirklichen ist, und er darum das "von Gott auserwählte Volk" religiös verblendete, um zunächst in die kapitalistische Marktwirtschaft hineinzukommen und nicht wieder in die Primitivität des Ursozialismus (vorantikes Ägypten) zurückzufallen, kann ihm im Nachhinein niemand verübeln. Es ist auch zu entschuldigen, dass Jesus nicht verstanden wurde, weil er nur von einer jüdischen Priesterschaft verstanden worden wäre, die das Geheimnis der Genesis bis zum Beginn der Zeitrechnung bewahrt hätte. Doch jeder ökonomische Analphabet, der die banalsten Selbstverständlichkeiten bis heute nicht verstanden hat, darf sich wie der letzte Idiot vorkommen, wenn er seine Schuld, die er stets auf andere geschoben hat, zu verstehen beginnt.

Stefan Wehmeier, 04.10.2022 
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen