"Egoismus ist kein Prinzip, sondern die eine Tatsache."
Friedrich Nietzsche
Von der einen Tatsache ausgehend will jeder mit wenig eigener Arbeit viel für sich erreichen. Wie viel zu erreichen ist, hängt von der Bildung jedes Einzelnen und der Qualität der Arbeitsteilung in der Gesellschaft ab, sowie bei qualitativ noch schlechter Arbeitsteilung von der Bereitschaft und der Fähigkeit jedes Einzelnen, sich als Dummschwätzer zu betätigen, um teilweise oder auch ganz auf Kosten der Mehrarbeit anderer leben zu können.
Die Qualität der Arbeitsteilung hängt davon ab, inwieweit sie selbstregulativ funktioniert, um keine zusätzliche Arbeit für die Planung, Lenkung und Leitung der Arbeitsteilung aufbringen zu müssen. Außer für passionierte Dummschwätzer, die Bildung für wenig erstrebenswert halten, ist daher klar, dass eine sozialistische Planwirtschaft die unterste Qualitätsstufe der Arbeitsteilung darstellt, wenn hier überhaupt schon von "Qualität" die Rede sein kann. Denn tatsächlich ist das, was in einer sozialistischen Planwirtschaft mit Bildung zu erreichen ist, kaum der Rede wert. Mit höherer Bildung und sofern man es ablehnt, sich als Dummschwätzer zu betätigen, kann man sicher sein, dass ein Dummschwätzer mit geringer Bildung als "Vorgesetzter" darüber zu bestimmen hat, an welche niedere Arbeit die höhere Bildung zu verschwenden ist. Die Karriereleiter der Planung, Lenkung und Leitung ist somit allein durch die Bereitschaft und die Fähigkeit des Einzelnen zu erklimmen, sich als Dummschwätzer zu betätigen, um sich bis zum obersten Planer, Lenker und Leiter nur mit dem zu beschäftigen, was bei qualitativ besserer Arbeitsteilung überflüssig sein sollte. Darum ist die sozialistische Planwirtschaft seit etwa 3250 Jahren veraltet – was passionierte Dummschwätzer bis heute nicht davon abhält, es immer wieder zu versuchen.
Für gebildete Egoisten mit Gewinn bringenden Unternehmungen (Früchte tragende Bäume) war nach dem "Auszug der Israeliten aus Ägypten", der Weiterentwicklung der menschlichen Kultur vom Ursozialismus (zentralistische Planwirtschaft noch ohne liquides Geld) zur Marktwirtschaft (Paradies) mit Geldkreislauf (Baum des Lebens), schon deutlich mehr zu erreichen, während die Dummschwätzerei eingedämmt aber noch nicht beseitigt werden konnte, weil der Geldverleih (Baum der Erkenntnis) anfangs noch nicht zufriedenstellend funktionierte. Die Erkenntnis, dass ohne Belohnung für Liquiditätsverzicht (Frucht vom Baum der Erkenntnis) die Arbeitsteilung noch viel besser funktioniert, war dem Volk nicht beizubringen, sodass man zuerst den umgekehrten Weg gehen musste, die Erkenntnis für sich zu behalten, während professionelle Dummschwätzer dem Volk einredeten, dass man auch in einer kapitalistischen Marktwirtschaft schon halbwegs glücklich werden könne und im nächsten Leben alles besser sein würde.
Man kann nicht alles im Voraus wissen und hinterher ist man immer schlauer: Überlässt man die Zukunft professionellen Dummschwätzern, die selbstverständlich das Geheimnis der Erbsünde bewahren sollen, damit man im nächsten Leben, wenn man weiß, wie die Erbsünde zu überwinden ist, gebildete Ansprechpartner vorfindet, denen man die perfekte Arbeitsteilung erklären kann, ist es durchaus wahrscheinlich, dass die professionellen Dummschwätzer außer Dummschwätzen gar nichts mehr können und das Geheimnis der Erbsünde längst vergessen haben! 1200 Jahre Zeitverlust...
...und noch einmal 2000 Jahre Zeitverlust,...
...um sich dann mit Ochsen herumzuärgern, die nichts mehr begreifen,...
...bis man endlich ab dem 1. Januar 2021 mit einer selbstregulativ funktionierenden Arbeitsteilung anfangen kann, um die man sich die ersten acht Jahre selbst kümmern muss,...
...damit alles versenkt wird, was noch gegen die Selbstregulation spricht. Dummschwätzen ist nicht mehr gefragt; bei dauernder Vollbeschäftigung darf sich jeder einer sinnvollen Tätigkeit widmen. Was hat der Zeitverlust gebracht? Man muss nicht mehr alles erklären, was schon erklärt wurde,...
"Mit der auf Eigennutz aufgebauten natürlichen Wirtschaft soll jedem der eigene volle Arbeitsertrag gesichert werden, mit dem er dann nach freiem Ermessen verfahren kann. Wer eine Befriedigung darin findet, seine Einnahmen, den Lohn, die Ernte mit Bedürftigen zu teilen, – der kann es tun. Niemand verlangt es von ihm, doch wird es ihm auch niemand verwehren. Irgendwo in einem Märchen heißt es, dass die größte Strafe, die dem Menschen auferlegt werden kann, die ist, ihn in eine Gesellschaft von Hilfsbedürftigen zu bringen, die die Hände nach ihm ringen, und denen er nicht helfen kann. In diese schreckliche Lage bringen wir uns aber gegenseitig, wenn wir die Wirtschaft anders als auf dem Eigennutz aufbauen, wenn nicht jeder über den eigenen Arbeitsertrag nach freiem Ermessen verfügen kann. Hierbei wollen wir zur Beruhigung der menschenfreundlichen Leser uns noch erinnern, dass Gemeinsinn und Opferfreudigkeit dort am besten gedeihen, wo mit Erfolg gearbeitet wird. Opferfreudigkeit ist eine Nebenerscheinung persönlichen Kraft- und Sicherheitsgefühls, das dort aufkommt, wo der Mensch auf seine Arme bauen kann. Auch sei hier noch bemerkt, dass Eigennutz nicht mit Selbstsucht verwechselt werden darf. Der Kurzsichtige ist selbstsüchtig, der Weitsichtige wird in der Regel bald einsehen, dass im Gedeihen des Ganzen der eigene Nutz am besten verankert ist."
Silvio Gesell (aus dem Vorwort zur 3. Auflage der Natürlichen Wirtschaftsordnung, 1918)
...und die fernste vorstellbare Zukunft ist auch schon beschrieben. Es muss nur noch der Zeitraum dazwischen mit dem wahren Leben ausgefüllt werden.
Stefan Wehmeier, 31.05.2020