Freitag, 2. September 2022

Wer wollte den Krieg?

(Silvio Gesell, direkt nach dem Ende des ersten Weltkrieges) "Trotz der heiligen Versprechen der Völker, den Krieg für alle Zeiten zu ächten, trotz der Rufe der Millionen: ‘Nie wieder Krieg’, entgegen all den Hoffnungen auf eine schönere Zukunft muß ich sagen: Wenn das heutige Geldsystem, die Zinswirtschaft, beibehalten wird, so wage ich es, heute schon zu behaupten, daß es keine 25 Jahre dauern wird, bis wir vor einem neuen, noch furchtbareren Krieg stehen.
    Ich sehe die kommende Entwicklung klar vor mir. Der heutige Stand der Technik läßt die Wirtschaft rasch zu einer Höchstleistung steigern. Die Kapitalbildung wird trotz der großen Kriegsverluste rasch erfolgen und durch Überangebot den Zins drücken. Das Geld wird dann gehamstert werden. Der Wirtschaftsraum wird einschrumpfen, und große Heere von Arbeitslosen werden auf der Straße stehen. An vielen Grenzpfählen wird man dann eine Tafel mit der Aufschrift finden können: ‘Arbeitssuchende haben keinen Zutritt ins Land, nur die Faulenzer mit vollgestopftem Geldbeutel sind willkommen.’
    Wie zu alten Zeiten wird man dann nach dem Länderraub trachten und wird dazu wieder Kanonen fabrizieren müssen, man hat dann wenigstens für die Arbeitslosen wieder Arbeit. In den unzufriedenen Massen werden wilde, revolutionäre Strömungen wach werden, und auch die Giftpflanze Übernationalismus wird wieder wuchern. Kein Land wird das andere mehr verstehen, und das Ende kann nur wieder Krieg sein."

Der zweite Weltkrieg war nicht gewollt für das "1000-jährige Reich" einer Witzfigur mit den Initialen A. H., sondern zur umfassenden Sachkapitalzerstörung, um den Kapitalmarktzins anzuheben und damit das Zinsgeld wieder in den Umlauf zu bringen. Anderenfalls wäre die Menschheit aus der Weltwirtschaftskrise nicht mehr herausgekommen – und heute wäre sie wieder in der Steinzeit.
    Das wusste allerdings kaum jemand, schon gar nicht die Witzfigur A. H., und die ganz Wenigen, die das wussten, wollten die Natürliche Wirtschaftsordnung verwirklichen, anstatt Krieg zu spielen. Also "wer" hat den Krieg dann gewollt? Das kollektiv Unbewusste:

(Genesis 3,1-5) Aber die Schlange war listiger als alle Tiere auf dem Felde, die Gott der HERR gemacht hatte, und sprach zu der Frau: Ja, sollte Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten? Da sprach die Frau zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet! Da sprach die Schlange zur Frau: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.

Jeder, der sich noch im geistigen Tod der Zinsgeld-Religion befindet, aus der unsere "moderne Zivilisation" vor 3250 Jahren entstand, will "sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist":

Gott der HERR (Jahwe) = künstlicher Archetyp "Investor"
Erde und Himmel = Angebot (Waren) und Nachfrage (Geld)
Regen / Feuchtigkeit = Geldemission / Liquidität
Lebendiger Mensch = selbständiger Unternehmer
Garten Eden (Paradies) = freie (d. h. monopolfreie) Marktwirtschaft
Früchte tragende Bäume = Gewinn bringende Unternehmungen
Baum des Lebens (ez pri ose pri: "Baum, der Frucht ist und Frucht macht") = Geldkreislauf
Baum der Erkenntnis (ez ose pri: "Baum, der Frucht macht") = Geldverleih
Frucht vom Baum der Erkenntnis = Urzins (S. Gesell) / Liquiditätsprämie (J. M. Keynes)
Mann / Adam = Sachkapital / der mit eigenem Sachkapital arbeitende Kulturmensch
Frau / Eva = Finanzkapital / der in neues Sachkapital investierende Kulturmensch
Tiere auf dem Feld = angestellte Arbeiter ohne eigenes Kapital (Zinsverlierer)
Schlange = Sparsamkeit (die Schlange erspart sich Arme und Beine)
Tod = geistiger Tod durch religiöse Verblendung
gut oder böse = egoistisch und gebildet oder selbstsüchtig und eingebildet
Erbsünde = Privatkapitalismus (Zinsumverteilung von der Arbeit zum Besitz)
"die Frau gab ihrem Mann von der Frucht" = Übertragung des Urzinses auf das Sachkapital
"nackt" sein = mit eigener Arbeit Geld verdienen
"bekleidet" sein = als Investor von der Arbeit anderer Zins erpressen (lat.: vestis = Kleidung)
"als der Tag kühl geworden war" = Abkühlung der Konjunktur (beginnende Liquiditätsfalle)
"unter den Bäumen im Garten verstecken" = so tun, als wäre der Zins Lohn für eigene Leistung
"die Frau, die du mir zugesellt hast" = Abhängigkeit von zinsträchtiger Ersparnis
Nachkommen der Schlange / der Frau = Geldersparnisse / neue Sachkapitalien
Kopf der Schlange = Kapitalmarktzins (Sachkapitalrendite)
"unsereiner" = die nichts anderes zu tun haben, als sich an der Mehrarbeit anderer zu bereichern
Vertreibung aus dem Paradies =
Verlust der Unterscheidungsfähigkeit zwischen Marktwirtschaft und Kapitalismus
Cherubim = Denkblockaden

Auf die Frage "Wollt ihr den totalen Krieg?" gab es ein kollektives "Ja!", weil jeder geistig Tote auf Kosten der Mehrarbeit anderer existieren will (Himmel der Zinsgewinner), damit andere nicht auf seine Kosten existieren (Hölle der Zinsverlierer), und eine dritte Möglichkeit im Programm Genesis nicht vorgesehen ist. Dafür nehmen alle geistig Toten die drei "Gottesstrafen" in Kauf:

(Genesis 3,15) Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir (der Sparsamkeit) und der Frau (dem Finanzkapital) und zwischen deinem Nachkommen (den Geldersparnissen) und ihrem Nachkommen (neuen Sachkapitalien); der (neues Sachkapital) soll dir (der Sparsamkeit) den Kopf (die Rendite) zertreten, und du (die Sparsamkeit wird) wirst ihn (der weiteren Sachkapitalvermehrung) in die Ferse stechen.

(Genesis 3,16) Ich will dir (dem Finanzkapital) viel Mühsal schaffen, wenn du schwanger wirst (wenn du dich durch Zins und Zinseszins vermehrt hast); unter Mühen sollst du Kinder (neues Sachkapital) gebären. Und dein Verlangen soll nach deinem Mann (dem rentablen Sachkapital) sein, aber er soll dein Herr sein (alles wird aus dem Sachkapital heraus erwirtschaftet).

(Genesis 3,17-19) Weil du (das Sachkapital) gehorcht hast der Stimme deiner Frau (dem Finanzkapital) und gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen –, verflucht sei der Acker (die Arbeit) um deinetwillen! Mit Mühsal sollst du (der mit eigenem Sachkapital arbeitende Kulturmensch) dich von ihm (deiner eigenen Arbeit) nähren dein Leben lang. Dornen und Disteln soll er (deine Arbeitskraft) dir tragen, und du sollst das Kraut auf dem Felde essen. Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden. (In der Zinswirtschaft ist das Angebot an menschlicher Arbeitskraft stets größer als die Nachfrage, sodass der arbeitende Mensch nie seinen vollen Arbeitsertrag erhält.)

Der dritte Weltkrieg wäre ab 1968 fällig gewesen, doch die atomare Abschreckung machte einen Strich durch die Rechnung – und das war der Beginn der Endzeit, die mit dem evident werden der globalen Liquiditätsfalle (Armageddon) endet. Das ist einfach zu verstehen und die Liquiditätsfalle wäre einfach zu verhindern, doch geistig Tote im Programm Genesis verstehen nichts, was der ursprüngliche Schöpfungsmythos (Genesis 2,4b-3,24) in einer genialen Metaphorik umschreibt. Die Menschheit hätte die Jahrtausendwende nicht mehr erreicht, wäre die Endzeit nicht durch gezielte Beeinflussungen des kollektiv Unbewussten in zwei Etappen verlängert worden:

"Dies ist nur Science Fiction. Die Wahrheit wird – wie stets – weit erstaunlicher sein."

Arthur C. Clarke & Stanley Kubrick (Vorwort zu "2001: Odyssee im Weltraum", 1968)

"Wenn ihr durchhaltet, wartet auf euch im nächsten Jahrtausend der Himmel auf Erden!" Das ist die Botschaft von "2001", und tatsächlich wäre die Wirklichkeit weit erstaunlicher gewesen als im Kinofilm dargestellt, wäre ab 1968 die Zinsgeld-Religion überwunden und der Himmel auf Erden (Nachfrage äquivalent Angebot) verwirklicht worden. Als ich den Gralshüter kurz nach seinem 85. Geburtstag am 17. Dez. 2002 in Sri Lanka besuchte, erhielt ich als Hinweis zehn Worte,...

"God said 'Cancel Program GENESIS'. The universe ceased to exist."

...mit denen ich im April 2007 die "Auferstehung am dritten Tag" erreichte. Ein kulturhistorischer Tag ist eine Epoche mit bewusster Weiterentwicklung in die Zukunft, die ab Dez. 2008 begann, und heute gibt es endlich wieder erfreuliche Zukunftsaussichten: Über fünf Jahrzehnte hinweg wurde die Endzeit mit immer exzessiverem Keynesianismus ausgedehnt, der in der idealen (d. h. extrem teuren und vollkommen nutzlosen) keynesianischen Maßnahme "Energiewende" gipfelte, "begründet" mit einer Klimareligion. Dann wurde der bisher steilste Börsencrash (der schon das Ende bedeutet hätte) von einer Deflations-Notbremse unterbrochen, "begründet" mit einer Corona-Religion, und schließlich konnte noch die Deflations-Notbremse 2te Brennstufe gezündet werden, "begründet" mit dem Märchen vom "bösen Russen".
    Jetzt sollte deutlich werden, warum sich nicht "das Ventil der frisch gebauten Pipeline Nord Stream 2 einfach öffnen" lässt: Das bedeutet tatsächlich den sofortigen Weltuntergang!
...
Wichtig ist nur, dass der Weltuntergang in kürzester Zeit passiert,...

(Einheitsübersetzung 1980 / Markus 13,19-20) Denn jene Tage werden eine Not bringen, wie es noch nie eine gegeben hat, seit Gott die Welt erschuf, und wie es auch keine mehr geben wird. Und wenn der Herr diese Zeit nicht verkürzen würde, dann würde kein Mensch gerettet; aber um seiner Auserwählten willen hat er diese Zeit verkürzt.

...was durch die in den letzten 14 Jahren durchgeführten Maßnahmen zur Endzeitverlängerung heute sichergestellt ist. Es kann also bedenkenlos ein Ventil geöffnet werden.


Stefan Wehmeier, 02.09.2022 
 

7 Kommentare:

  1. Dieser Blog ist das beste, was es im ganzen Internetz zu finden gibt.

    Dass die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes vom Kapitalmarktzins abhängt, und dass der Kapitalmarktzins mit Vermehrung des Sachkapital sinkt, scheint einleuchtend. Dass es wirklich so einfach ist, verwirrt und verwundert mich zutiefst. Mal schauen, wann die Herrschaft beginnt.

    Ist es richtig zu sagen, dass es im Kapitalismus einen Wachstumszwang gibt? Dass also ohne Erhöhung des Bruttoinlandprodukts die Liquiditätsfalle einsetzt beziehungsweise der Kapitalmus zusammenbricht? Ich sehe noch nicht so richtig den Zusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum und Kapitalmarktzins.

    Darüber hinaus würde ich gern verstehen, wie die "Mechanik" der Liquiditätsfalle aussieht. Ich reime es mir so zusammen:

    Wenn für alle unverkennbar wird, dass die Wirtschaft in eine Rezession übergeht, und auch erkennbar wird, dass die Politik daran nichts ändern kann, dann werden die Menschen sich durch Verkauf Ihrer Aktien Liquidität verschaffen wollen. Wenn das genügend Menschen gleichzeitig versuchen, wird sich ziemlich schnell heraus stellen, dass es sich nur um ein Versprechen auf ein leistungsloses Einkommen gehandelt hat, und nicht um realwirtschaftliche Investitionen. Infolgedessen werden die Kurse abstürzen und die Ersparnisse vieler Wirtschaftsakteure auf einmal vernichten.

    Ist das eine richtige Darstellung? Und was haben die Aktienmärkte mit der Realwirtschaft zu tun?

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    1. Folgendes hilft weiter:
      http://opium-des-volkes.blogspot.com/2013/10/wohlstand-fur-alle.html?m=1

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    2. Ja, so in etwa. An den Aktienmärkten werden ein gutteil der Gewinnansprüche aus der "Realwirtschaft" gehandelt.

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  2. Es ist kein "Wachstumszwang" aber eine Notwendigkeit. Die Preise müssen unter allen Umständen steigen, auch bei gesättigten Märkten. Sonst gibt es zu wenige oder keine Nachschuldner und aus boom wird bust, bzw. Krieg. Dieser Wechsel ist aktuell schon solange hinausgezögert, dass er alle Wirtschaftsbereiche erfassen wird, sobald der Kreditgläubiger seine Rendite einfordert. "Erntezeit".

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  3. Wachstumszwang?
    Notwendigkeit?
    oder vielleicht doch:
    Wohlstandsbremse.

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