Sonntag, 25. September 2022

Das Maß aller Dinge

...zur Zeit der Erfindung der Marktwirtschaft – alles, was existiert, muss zuerst erfunden werden – stand das Wissen noch nicht zur Verfügung, wie der Privatkapitalismus überwunden werden kann, der alle Hochkulturen und Weltreiche in der Geschichte der halbwegs zivilisierten Menschheit zerstörte, wie schon der Nationalökonom Prof. Dr. Gustav Ruhland in seinem Werk "System der politischen Ökonomie" (1903 - 1908) feststellte.
    Also musste für das Übergangsstadium der kapitalistischen Marktwirtschaft die systemische Ungerechtigkeit der Zinsumverteilung von der Arbeit zum Besitz aus dem Begriffsvermögen des arbeitenden Volkes ausgeblendet werden, damit es arbeitete:

Gesteuert vom kollektiv Unbewussten

In der von 1968 – der Krieg, um das Zinsgeld wieder in Umlauf zu bringen, konnte nur solange der Vater aller Dinge sein, wie es noch keine Atomwaffen gab – zuerst durch "normalen", dann durch exzessiven und schließlich durch inversen Keynesianismus bis heute verlängerten Endzeit musste die halbwegs zivilisierte Menschheit immer dümmer werden, um sich psychologisch an die immer grotesker werdenden Verhältnisse anzupassen. Man kann sagen, dass jeder unbewusste (noch nicht aus dem geistigen Tod der Zinsgeld-Religion auferstandene) Mensch von Geburt an dumm gemacht wurde und heute umso dümmer ist, je höher die "gesellschaftliche Position", die eine entsprechende Anpassung an das ausgehende zivilisatorische Mittelalter erforderte.
    Der religiöse Mensch (religiös sind alle, die nicht wissen, was die Erbsünde ist) kann sich nicht vorstellen, dass der Mensch das Maß aller Dinge ist, d. h. die Umwelt – vom Eigenheim nach außen hin – hat sich an den individuellen Menschen anzupassen und nicht umgekehrt. Dazu muss die Arbeitsteilung, die den Menschen über den Tierzustand erhob, so eingestellt werden, dass es automatisch das Beste für alle bedeutet, wenn jeder Einzelne nur das Beste für sich anstrebt (konstruktive Verbindung von Individual- und Sozialprinzip), und die menschliche Arbeitskraft muss die ökonomisch knappste Ressource sein, damit der arbeitende Mensch das ist, was er sein soll: das Allerwertvollste. Die bestechende Einfachheit weniger Gesetze, mit denen das nicht von heute auf morgen, aber in wenigen Jahren erreicht wird, steht im krassen Gegensatz zur sinnlosen Kompliziertheit der Zinsgeld-Ökonomie nach 2000 Jahren Zeitverschwendung. Der heutige Stand der Technologie wäre ohne Massenarmut, Umweltzerstörung und Krieg im 3. oder 4. Jahrhundert erreicht worden (und wo wir heute wären, ist so wenig vorstellbar wie die 1700 Jahre entfernte Zukunft), wäre nicht jeder Idiot (Zinsgeld-Benutzer) darauf programmiert, durch die Mehrarbeit vieler Durchschnittsidioten (Zinsverlierer) zum Oberidioten (Zinsgewinner) aufsteigen zu wollen.

In welchem Ausmaß sich jeder an der nicht mehr zu entschuldigenden Zeitverschwendung seit Dez. 2008 schuldig gemacht hat, werden sich die weniger Dummen vor dem Weltuntergang und die ganz Dummen erst danach bewusst machen. Für die weniger Dummen – das selbständige Denken beginnt mit der Auferstehung aus dem geistigen Tod der Religion – gilt (Arthur C. Clarke, Profile der Zukunft): "Sie werden nicht wie Götter sein, denn keine Götter, die wir uns vorstellen können, haben je über die Kräfte verfügt, die diese Wesen besitzen werden."

 
Mit freiwirtschaftlichem Gruß

Stefan Wehmeier, 25.09.2022 
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen