Samstag, 16. Juli 2022

Der Aufstieg des Abendlandes

Vom Untergang des Abendlandes wird zur Zeit viel gesprochen in den Kreisen derer, denen das verflossene Jahrhundert mehr bedeutete als mühselige Fabrikarbeit, als Schwindsucht und Hoffnungslosigkeit. Bei den Nachkommen des Atlas aber, die die kapitalistische Welt auf ihren Schultern zu tragen haben, kann es keinen „Untergang“ bedeuten, wenn sie ermüdet zusammenbrechen, und zwar auch dann nicht, wenn die Last sie beim Sturz in den Abgrund reißen sollte. Für Atlas bedeutet Untergang die Erlösung: Und so spricht er nicht vom Untergang des Abendlandes, sondern von seiner Erlösung. Ich aber gedenke hier vom Aufstieg des Atlas zu sprechen.

Im Übrigen ist der Ausdruck „Untergang“ für das, was sich vorzubereiten scheint, nicht zutreffend. Der Brontosaurus ist untergegangen. Und auch das Mammut. Dem Büffel drohte der Untergang ebenfalls. Aber man entdeckte in letzter Stunde noch irgendwo ein Büffelpärchen und jetzt, nach wenigen Jahren der Schonung, weiden wieder ganze Herden dieser Wiederkäuer. Sie warten nur auf einen neuen Krieg, um dann wieder die Oberherrschaft auf der Prärie zu gewinnen. Wenn also in dem uns Menschen prophezeiten Untergang ein einziges Liebespärchen sich aus der Sintflut rettet, dann werden, wenn diese Menschen eine bessere Unterhaltung kennen als Bürger- und Völkerkrieg, knapp 500 Jahre genügen, um die Welt wieder so zu bevölkern, wie sie heute ist. Und was bedeuten 5 Jahrhunderte für den, der sie im Grab an sich vorbeiziehen läßt?

Es kann sich also beim prophezeiten Untergang nicht um den Untergang der Menschheit handeln, sondern um etwas ganz anderes, und zwar um den Sturz und Untergang der heutigen „Ordnung“, um den Bruch staatlicher und gesellschaftlicher Formen. Das aber wird von denen, die sich nicht durch den äußeren Glanz unserer Kultur blenden lassen, nicht sehr tragisch empfunden werden. Für diese gibt es auch darum keinen Untergang, weil sie überhaupt den Aufgang noch nicht gesehen haben. Es war nichts da, was sie nicht alle Tage träumend und wachend in Grund und Boden verflucht hätten, sowohl im Hinblick auf das, was ist, wie auch auf das, was war. Sogar der Ausblick brachte vielen nur Grausen. Immerhin für alle, die es mitten im Genuß eines für sie doch erstrebenswerten Lebens trifft, ist auch solcher Untergang bitter, und wir, die wir jedem Menschen Leid und Schmerz so viel wie möglich ersparen möchten, haben volles Verständnis für die Niedergeschlagenheit aller, die starren Blicks den Untergang ihrer Welt erwarten, wobei uns obendrein noch der Ausdruck „Untergang“ zu milde erscheint, weil er bei weitem nicht das Maß von Leid deckt, das der gefürchtete Vorgang mitbringen würde, wenn er sich nicht noch abwenden ließe. Denn diesen Untergang dürfen wir uns nicht in der barmherzigen Form eines Einsturzes des Himmelsgewölbes, einer Hinrichtung, eines kurzen Prozesses vorstellen, auch nicht einmal in Gestalt einer allgemeinen Schießerei wie in Rußland, wie in der französischen Revolution, Nein, der Untergang, wie er sich hier vollziehen würde, bedeutet ein langsames Dahinsiechen, eine Ruhr, die sich über Jahrzehnte und Jahrhunderte erstrecken kann, wie der Untergang des römischen Reiches, dessen Todeskampf, genau betrachtet, fast 1 1/2 Jahrtausende und zwar bis zur Renaissance anhielt. Eine Wiederholung des Unterganges, wie er sich in Babylon, in Ägypten, in Rom vollzog, bedeutet einen ununterbrochenen Bürgerkrieg, Hungerrevolten, Rückgang auf allen Gebieten der Industrie, der Landwirtschaft, der Kunst, der Wissenschaft, bedeutet, daß unsere Enkel bereits als Analphabeten verständnislos die Trümmer unserer Werke betrachten, wobei sie wohl die Frage aufwerfen werden, ob die Telegraphenleitungen vielleicht als Viehzäune oder Wäscheleinen zu betrachten seien, wenn dann die Frauen überhaupt noch wissen, was Wäsche ist. Viele gibt es jetzt schon in D., die es nicht mehr wissen. Untergang bedeutet, daß Handel und Verkehr allmählich, aber unaufhaltsam einschlafen, daß die Meere wieder so einsam dahinfluten, unbefahren wie in den Jahrmillionen vor Kolumbus. Letzten Endes bedeutet Untergang die völlige Aufgabe der Arbeitsteilung, des Handels, des Verkehrs, die Rückkehr zur Urwirtschaft und damit zum tierischen Zustand, in dem sich zur Zeit noch der Gorilla befindet.

Muß es nun durchaus so kommen? Läßt sich das Unglück nicht abwenden? Liegt es etwa in der Natur der Dinge begründet, daß wir immer auf den Ausgangspunkt der Entwicklung zurückgeworfen werden? Steht die Menschheit etwa mit Ebbe und Flut in Verbindung? Muß die Menschheit, wie das Einzelwesen, etwa altern und sterben, gibt es in der Entwicklung des Menschengeschlechts etwa auch Jahreszeiten, Sommer und Winter? Oft wird dieser Vergleich zur Erklärung des sonst rätselhaften Untergangs der Völker gebraucht. Nichts, aber auch gar nichts berechtigt uns zu solchem Vergleich. Der Tod des Einzelwesens ist ein innerer Vorgang, der auf Inzuchtvergiftung des Zellenbaues zu deuten scheint. Der Tod und Untergang der Arten aber ist durch äußere Umstände bedingt. Der Untergang der Tierarten, den wir erlebt haben, ist unser Werk. Das Mammut lebte wahrscheinlich noch in mächtigen Herden, wenn der Mensch ihn nicht zu seiner Nahrung ausgerottet hätte. Der Vergleich mit den Jahreszeiten ist an den Haaren herbeigezogen. Manche Tiere sollen in Folge eines Mangels an Anpassungsfähigkeit an die sich verändernde Natur ausgestorben sein. Aber, daß beim Menschen nichts von solchen Erscheinungen zu beobachten ist, beweist doch gerade der Umstand, daß nach dem Untergang des Römerreiches derselbe Mensch wieder auf der Bildfläche erschien. Es handelte sich also nicht um einen organischen Vorgang. Nicht der Mensch, sondern sein Werk ging unter. Das Untergegangene war Menschenwerk. Und auch das möchte ich hier hervorheben: Die antiken Staaten gingen nicht unter, weil etwa der Mensch damals an lasterhafter Lebensführung zugrunde ging.

Die Menschen mußten damals notgedrungen ein nach heutigen Begriffen sehr hygienisches Leben führen, weil sie noch frei waren von all dem, was heute als Grund der Degenerationserscheinungen angesehen wird. Es gab damals keine Fabrikarbeit, keine Großstädte, keinen Kartoffelfusel, keinen Absinth, keine Kohlenbergwerke. Es wurden also damals sehr wenige Idioten geboren. Und die, die geboren wurden, gelangten im freien Wettbewerb sicher nicht auf den kaiserlichen Thron. Es gab keine Hochöfen, keine chemischen Fabriken, keine chemischen Medikamente. Die Kunst der Ärzte war gering. Was nicht völlig gesund zur Welt kam, ging frühzeitig zugrunde. Die Sklaven erhielten sicher nicht soviel Taschengeld, daß sie sich hätten betrinken können. Der Sklave wurde als Wertobjekt gepflegt, wie man heute ein Rennpferd pflegt. Sie gediehen physisch sicher besser, als unsere sogenannten freien Arbeiter. Und einen besonderen Grund zur Haft hatten nur wenige. Hier kann also nicht der Grund des Unterganges der alten Welt liegen. Wenn auch vielleicht die Spitzen der Gesellschaft verdorrten, der Stamm, das Wurzelwerk, die breiten Massen der Sklaven und Bauern blieben gesund. Aber in einem Punkt besteht zwischen den heutigen Zuständen und denen im alten Rom völlige Übereinstimmung. Die gesellschaftliche Struktur war dieselbe im alten Rom, wie in der neuen Welt, Rentner und Arbeiter, Genießer und mühselig Beladene. Die herrschende Klasse, die die Ketten schmiedete und die beherrschte Klasse, die an den Ketten rüttelte. Genau wie bei uns. Und auch darin finden wir völlige Übereinstimmung, nämlich in der Ursache dieser Klassenspaltung des Volkes. Dasselbe Bodenrecht, das in Rom mit Waffengewalt und religiösem Hokuspokus gegen die ewig aufsässigen Massen der Entrechteten geschützt werden mußte, dasselbe Bodenrecht gilt noch heute überall in der Welt. Der Mensch wird heute wie damals als Grundbesitzer oder als hoffnungsloser Proletarier geboren. Und auch das Geldwesen des alten römischen Reiches, das die Zinswirtschaft bedingt, den Kapitalismus als Anhängsel hat, die Wirtschaftskrisen in Kauf nehmen muß, dasselbe Geldwesen, in völlig unveränderter Gestalt, das haben auch die modernen Kulturvölker. Die Übereinstimmung des heutigen und des alten babylonisch-griechisch-römischen Geldwesens ist so vollkommen, daß, wer heute römische Münzen aus dem Schutt der Städte ausgräbt, solche Münzen ohne weiteres gegen kursfähiges Geld, gegen Weltgeld ohne jeden Abzug wechseln kann.

Unser Boden- und Geldrecht aber, das wir als altes römisches Recht erkennen, bildet die Grundlage der gesellschaftlichen Ordnung. Auf ihm spielt sich, man kann es dreist behaupten, das Leben ab. Es ist der Träger der Arbeitsteilung, der Industrie, des Verkehrs, des Handels. Es prägt allen gesellschaftlichen Einrichtungen, allen Sitten und Gebräuchen, der Ehe, dem Bau der Städte, der Architektur, den Mietskasernen, der nationalen und internationalen Politik, der Literatur, der Philosophie, der Religion, dem Streben der Jugend wie des Alters den Stempel auf, und zwar den schmutzigen Stempel der Gewalt, des Hasses, der Roheit, der Verlogenheit, des Klassenstaates. Ihm passen wir alles an. Innerlich wie äußerlich sind wir zum Spiegelbild dieses Rechtes geworden. Es bildet die Gußform, innerhalb derer wir uns seit 6000 Jahren entwickeln. Und Krieg, Mord und Raub sind die Notausgänge dieser Form.
    Und alle Kriege, alle Empörungen und Revolutionen haben bisher nicht vermocht, diese Form zu sprengen.

Nun ist diese unsere Gesellschafts-Ordnung, der sogenannte Klassenstaat, nicht nur auf Gewalt errichtet, und teilt damit das Schicksal der Gewalt, die, wenn sie stürzt, alles mit sich reißt, was sie zu stützen berufen war, sondern sie ist außerdem noch vom Zufall abhängig. Sie stürzt, wenn man viel Gold findet, sie stürzt auch, wenn man wenig findet. Sie stürzt also auf alle Fälle, denn sie ist vom Zufall abhängig. Findet man viel Gold, so werden alle Preise in die Höhe getrieben und außerdem noch aus ihrer natürlichen Rangordnung gerissen. Und was das bedeutet, das haben wir seit dem Krieg überall in der Welt erfahren. Es bedeutet den Untergang der Klasse der Gläubiger. Findet man dagegen wenig Gold, so werden die Preise gedrückt. Das bedeutet den Untergang der Klasse der Schuldner. Sinkende Preise bedeuten dann außerdem noch Stillstand der ganzen Volkswirtschaft, Arbeitslosigkeit für die breiten Massen, also auch wieder Untergang breiter Schichten des Volkes. Fünf Millionen Arbeitslose wies in den letzten Jahren in den Vereinigten Staaten die Statistik auf. Fünf Millionen Männer, Familienväter, die 30 Monate lang nicht wußten, wie sie ihre Angehörigen vor Not schützen sollten. Denken wir uns diese 30 Monate in der Verlängerung eines Jahrzehntes, eines Jahrhunderts? Was bliebe dann von dem Volk der Amerikaner noch übrig. Wie die Büffel nur auf den nächsten Krieg warten, um ihr früheres Herrschaftsgebiet wieder in der ganzen Breite und Tiefe zurückzuerobern, so mögen jetzt die Indianer in ihren Reservationen Morgenluft wittern und den Wunsch hegen, daß die Arbeitslosigkeit noch einige Jahrzehnte anhält. Dann werden vielleicht die Blaßgesichter in den Reservationen sein und die Rothäute sich wieder ihrer früheren herrlichen Freiheit erfreuen. Solcher Rollenwechsel ist nur vom Zufall der Goldfunde abhängig. Denn von den Goldfunden hängt es ab, ob in Zukunft der Handel möglich sein wird, von dem die Arbeitsteilung wieder abhängig ist, die die Kultur und unsere Vormachtstellung gegenüber den Büffeln und Indianern begründet hat.

So haben wir also eine wirtschaftliche und damit auch staatliche Ordnung, die, wenn sie vom Zufall begünstigt wird, uns den Klassenstaat, den gesellschaftlichen Zerfall bringt, und wenn der Zufall ungünstig ist, der völligen Auflösung ausgesetzt ist. So oder so muß der auf dem herkömmlichen Geld- und Bodenrecht aufgebaute Staat immer wieder untergehen und sind auch die Staaten immer untergegangen. Wobei es völlig gleichgültig ist, welche äußere Etikette wir dem Staat geben. Ob mit Rosenöl oder Absinth, mit Monarchie oder mit Demokratie bezeichnet, es ist immer nur Gift, was diese Flasche enthält. Das Fundament unserer Gesellschaftsordnung vermag kein stolzes Gebäude zu tragen, und was wir auch zur Stütze unseres Staates tun werden in allen Ländern der Welt, es hilft nichts, der Staat muß aus zwingenden Gründen immer wieder untergehen. Und wenn etwa der Staat, durch die Liebe und den Opfermut des Volkes getragen, gepflegt, verhätschelt wird und außergewöhnlich lange lebt, nun dann überlebt der Staat die darin wohnenden Menschen. Dann gehen die Menschen im Staat an der Krankheit zugrunde, die Dr. Christen die soziale Dyskratie nannte. Dann rufen die Patrioten: Hurra, der Staat ist gerettet, die Menschen sind tot.

Die Propheten, die den Untergang ankündigten, prophezeiten also immer richtig. Alle pessimistischen Propheten haben immer richtig prophezeit. Jeremias behielt recht. Kassandra hatte immer recht, und auch Spengler wird recht behalten, wenn wir nicht tatkräftig in unser Geschick eingreifen. Worin die Propheten irrten, das war in der Erklärung der Erscheinung. Sie alle hielten Nebenerscheinungen für die Ursache. Genützt haben diese Prophezeiungen darum auch nichts, dagegen viel geschadet. Die falsche Deutung der Erscheinung veranlaßte uns, zu falschen Gegenmitteln zu greifen. Daher auch das Wort, daß das Studium der Geschichte nur das Eine beweist, daß der Mensch aus der Geschichte nie etwas gelernt hat. In der Regel liefen die Mittel der Propheten darauf hinaus, vom Menschen eine „Besserung“ seiner Natur zu fordern. Man stellte an ihn sogenannte „moralische“ Forderungen. Damit begann die Herrschaft der Pfuscher. Jeder hielt sich für berufen, dem Menschen Vorschriften zu machen. Der Staat, die Kirche, die Philosophen überschütteten die armen Menschen mit tausend Gesetzen. Du mußt, Du sollst. Dies ist erlaubt, das ist verboten. So entstand denn der unsichere Tropf, das linkische Wesen, dem man auf 1000 Schritte ansieht, daß er nicht sich selbst, sondern fremden Wesen gehorcht. Alle sind eingeschüchtert. Keiner handelt nach freiem Ermessen. Schließlich gehorchen sogar noch die Gesetzgeber selber den von den Propheten als Moral ausgegebenen Vorschriften. Jedes Tier, jeder Bär und Käfer besitzt die zu seiner Lebensführung, zur Sicherung seiner Art nötige Moral. Nur dem Menschen wird die Fähigkeit abgesprochen, zwischen Gut und Böse, das heißt, zwischen dem, was richtig und falsch ist, zu unterscheiden! Ihm muß das von Leuten gesagt werden, die vor Jahrtausenden unter gänzlich verschiedenen Verhältnissen lebten.

Jedoch das Schlimmste an der Sache ist, daß uns die falsche Deutung davon abhielt, weiter nach der Ursache der Erscheinung zu forschen. Was sollte man auch tun, wenn das römische Reich, wenn alle Reiche darum zugrunde gehen, weil der Mensch zu schlecht ist? So vieles sprach übrigens für die Richtigkeit dieser Deutung. Denn der Mensch steht in engster Wechselwirkung zu seinem Werk. Er verdirbt, wenn sein Werk verdirbt. Der Hunger, die Revolution, der Bürgerkrieg, die soziale Dyskratie, die Hoffnungslosigkeit, die Verzweiflung sind wahrhaftig keine geeigneten Mittel, um den Menschen zu veredeln. Wer nach dem 30-jährigen Krieg Deutschland bereist und überall nur Räuber und Gesindel angetroffen hätte, der hätte ganz bestimmt auf die Frage, warum Deutschland so heruntergekommen ist, die Antwort gegeben, daß die Menschen dort nichts taugten. Ähnlich wie man das auch bald wieder vom deutschen Volk sagen wird, wenn die jetzigen Lebensbedingungen fortbestehen. Dann wird das arme deutsche Volk wieder gepeinigt werden von den Moral- und Moralinfabrikanten der ganzen Welt, während doch nur das Nötige getan zu werden braucht, damit jeder sich selber treu bleiben und zu seiner Moral gelangen kann. Dann werden auch wieder die sogenannten Patrioten auftreten, die die allgemeine Zerfahrenheit benutzen werden, um den Mangel an Nationalgefühl für die Zustände verantwortlich zu machen. Dann wird man zur Hebung solchen Nationalgefühles zu dem bewährten Mittel greifen, die Völker zu verhetzen und an die niedrigsten Instinkte wird man appellieren. Alles, was das Ausland Gutes schafft, wird entweder verschwiegen oder herabgesetzt, während das Ungünstige breit getreten wird. Dann ist die Stimmung wieder bald reif für einen Krieg, namentlich, wenn die wirtschaftlichen Verhältnisse allgemein den Glauben erwecken, daß es so nicht weiter gehen kann, daß schließlich ein Ende mit Schrecken dem Schrecken ohne Ende vorzuziehen sei. Der Krieg aber wird selbstverständlich das Übel nur verschlimmern.

Neben die, die von der Moral eine Besserung der Lage erwarten, treten nun andere, die tiefer in die Sache eingedrungen sind und die den allgemeinen Zerfall auf wirtschaftliche Ursachen zurückführen. Weil sie nun aber die eigentliche wirtschaftliche Ursache des Zerfalls nicht finden, so machen auch sie wieder Nebenerscheinungen für alles verantwortlich. Und hauen dann immer daneben, wobei sie natürlich durch solche Fehlgriffe das Übel nur noch vermehren. Die einen suchen die Rettungsaktion in die Hand des Staates zu legen. Der Staat soll nun alles tun, weil offenbar der Privatmann nichts ordentliches mehr leisten kann. Überall mischt sich dann der Staat ein und überall verpfuscht er das Werk. Selbstverständlich muß der Staat die Erziehung der Jugend in die Hand nehmen. Und da der Appell an die religiösen Gefühle ein sehr wirksames Erziehungsmittel ist, so wird auch die Religion zum Staatsmonopol gemacht. Das ganze Volk wird nun nach einem einzigen Gesichtspunkt, von einer Instanz erzogen, wie die Pflanzen in einer Baumschule. Diese Einseitigkeit in der Ausbildung liefert dann auch einseitige Menschen, und wir wissen, wie verheerend solche Einseitigkeit auf das Geschäftsleben wirkt. Weil die Bürger alle die gleiche Ausbildung erfahren haben, wissen sie nichts mehr zu sagen. Neue Ereignisse werden darum immer von derselben Seite betrachtet. Und weil sie so alle derselben Meinung sind oder wenigstens die gewaltige Majorität bilden, so wagt es dann keiner zu widersprechen. So kann es dann vorkommen, daß große Reiche an der Einseitigkeit ihrer Bürger zugrunde gehen. Ich erinnere hier an die Kriegserklärungen der letzten Zeit, an die sonst unerklärliche Tatsache, daß überall die Kriegskredite fast einstimmig bewilligt wurden. Sie waren alle unfähig, die Kehrseite der Medaille zu betrachten, weil sie alle nach ein und demselben unfehlbaren Schulprogramm erzogen wurden. Das niedrige Niveau, auf dem überall die Parlamentsreden stehen, ist auf dieselbe Ursache zurückzuführen. Und auch das möchte ich hier in Basel, der Arbeitsstätte Bunges und Christens, der berühmten Stadt in der Abstinenzbewegung sagen: Weil die Männer alle auf den Staatsschulen dressiert wurden und sich gegenseitig nichts zu sagen wissen und sich langweilen, darum gehen sie in die Wirtschaft und saufen. Sie saufen, gewiß sie saufen noch aus anderen Gründen, aber wer den Alkoholismus bekämpfen will, muß allen Gründen nachspüren, und ich finde, daß man bisher in der Abstinenzbewegung die verdummende Wirkung der Einheitsschule, der staatlichen Erziehung des Bürgers und darum auch dem Einfluß dieser Erziehung auf den Alkoholismus, nicht genügend gewürdigt hat. Wenn wir keine Staatsschulen hätten, wie lange schon hätten wir in allen Ländern bereits Schulen gehabt, geleitet von den Eltern, die die Abstinenz von den Lehrern gefordert hätten. Wir sehen hier den innigen Zusammenhang zwischen Staatsschule und Alkoholismus. Die Staatsschule wurde aber gefordert auch von den Leuten, die sich etwas Gutes von ihr versprachen, die dem Niedergang entgegentreten wollten.

Ein anderer Fehlgriff bei den Erklärungsversuchen für den Marasmus senilis, dem die Menschen und Völker verfallen, geht von denen aus, die das heutige Wirtschaftssystem verantwortlich machen für die betrachteten und verfluchten Zustände. Sie machen den Egoismus, den Selbsterhaltungstrieb für alles verantwortlich und wollen darum eine auf sogenannten altruistischen Grundlagen errichtete Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung an die Stelle der heutigen Ordnung setzen. Sie nennen das Sozialismus, Kommunismus oder auch neuerdings Anarcho-Sozialismus. Die schärfste Triebfeder für die Überwindung der mit der Berufsarbeit verbundenen Mühseligkeiten und für die Duldung geistiger und physischen Schmerzen wollen sie ausschalten und sie ersetzen durch die Macht einer von armseligen Bürokraten mit Heuchlermiene gepredigten neuen Gesellschaftsmoral. Für das Gemeinwohl, für das Wohl der Menschheit sollen wir uns mühen, sollen wir in die 1000 Meter tiefen Kohlenschächte steigen und dort ohne Aufsicht, nur angespornt von dem inneren Drang, der Menschheit zu helfen, mit emsigem Fleiß und wahrscheinlich noch für kargen Lohn in gebückter Stellung, nackt, schweißtriefend, umgeben von tausend Gefahren von früh bis spät und bis ins hohe Alter hinein die Kohlen an das Tageslicht bringen, das der Bergmann sein Leben lang entbehren muß. Ach Gott, was sind das für Schwärmereien? Und brave, würdige hochachtbare Männer, Menschen die man liebt, die man in sein Herz geschlossen hat wegen ihrer hohen Gesinnung, müssen sich blamieren, müssen sich, ich erinnere hier an Lenin, bankrott erklären, weil sie bei der Diagnose der sozialen Krankheit irrten, weil sie Nebenerscheinungen für die Ursache hielten und halten. Und diesem sozialistischen Ziel wird die revolutionäre Bewegung dienstbar gemacht, werden Bürger- und Bauernkriege entfesselt und bringen sich die Menschen in entsetzlichen Kriegen um! Kann eine Revolution, die von einer falschen Deutung der zu bekämpfenden Übel ausgeht, die darum das Übel nicht trifft, mehr erreichen als das Übel zu vergrößern? Ist das nicht schon ein Übel, daß man dem Zweck Menschenleben opfert?

Verehrte Anwesende: es wird Zeit, daß wir der Erscheinung auf die Spur kommen und dann zielsicher die wirksamen Gegenmittel ergreifen. Hohe Zeit wird es. Vergessen wir nicht, daß der Mensch in Wechselbeziehung zu seinem Werk steht und daß, wenn schon der Mensch verdirbt, weil sein Werk verdarb, so wird auch noch bald die Zeit kommen, wo das Werk verderben wird, weil der Mensch verdarb. Die Erklärung, die die Geschichtsforscher für den Niedergang Roms gaben, war falsch. Die breiten Massen des Volkes im Römerreich waren plötzlich in guter Verfassung. Aber dasselbe können wir heute nicht mehr von den breiten Massen unserer Völker sagen. Zum Verzweifeln sieht es in dieser Beziehung aus. Wenn nicht in kurzer Frist bessere Lebensbedingungen für die breiten Massen des Volkes geschaffen werden, so werden wir uns nicht mehr erholen können, einfach weil die Kraft gebrochen ist. Eben so schnell, wie sich das Volk mit der Industrialisierung vermehrte, wird es wieder an den Folgen der Krankheiten, die sich mit dieser Industrialisierung einstellten, zugrunde gehen, wobei es mir fern liegt, die Industrie an sich für die Erscheinung verantwortlich zu machen. Es sind die miserablen Bedingungen, unter denen der Industriearbeiter lebt, die ich hier anklage. Industrie und Kapitalismus. Kapitalismus und Pauperismus. Pauperismus und Alkoholismus. Alles hängt zusammen. Und alles, Pauperismus, Alkoholismus, Kapitalismus sind wieder Nebenerscheinungen unseres Geld- und Bodenrechts.

Jedoch außer dem Pauperismus, dem Alkoholismus gibt es noch eine Ursache der allgemeinen Entartung, die auch wieder auf den Kapitalismus zurückzuführen ist, die m. E. noch stärker wirkt, auf die aber leider nie genug Gewicht gelegt wird in den Kreisen derjenigen, denen der Schreck in die Glieder fährt, wenn sie die Statistik über die ärgsten Erscheinungen der physischen Entartung überschauen. Ich meine hier die durch den Kapitalismus hervorgerufene Verderbnis der Zuchtmoral der Frauen. Dr. Christen schrieb darüber ein sehr wertvolles Buch: Die menschliche Fortpflanzung und die Veredelung. Ich möchte in dieser wichtigsten Angelegenheit noch einige Gesichtspunkte allgemeiner Natur hervorheben und die Aufmerksamkeit besonders der Frauen auf die ihnen von Natur zufallende Rolle in der allgemeinen Rettungsaktion des Menschengeschlechts lenken. Ist das Werk mehr Sache des Mannes, so ist der Mensch eher Sache der Frau, Mensch und Werk aber stehen in Wechselbeziehung, gedeihen und verderben zusammen.

Eine Zuchtmoral haben bisher in Europa eigentlich nur die Juden und der Adel besessen. Sie waren die einzigen, die bewußt Rassepolitik betrieben, die sich also bei der Paarung von einer Überlegung leiten ließen, die mehr war als die Überlegung des Mitgiftjägers. Sie trieben dabei starke Inzuchtpolitik, wenigstens offiziell; ihre Schwiegertöchter mußten immer blaues Blut haben. Was das Volk in dieser Hinsicht trieb, war den Fürsten immer gleichgültig, bis auf Moses, der sehr strenge Zuchtgesetze erließ. Und die Natur der Dinge sorgte dafür, daß das Volk nicht aus Inzucht entartete. Die Wanderungen, der Krieg, die Hausierer, die Hunnen, vor allem das Interesse der Grundbesitzer, die die Arbeiter als Lohndrücker von allen Seiten hereinholten, sorgten für eine reichliche Blutauffrischung. Ich erinnere hier an die 8000 Sachsen, die Karl der Große enthaupten und durch Männer aus slavischen Stämmen ersetzen ließ. Die Agrarier in Ostdeutschland waren immer für die Einführung von Kulis, und auch Gorillas hätten diese Menschenfreunde eingeführt, wenn sie sich von solcher Kreuzung einen besonders bescheidenen Arbeitertyp hätten versprechen können. Von allen Völkern Europas hat wohl Deutschland am wenigsten unter der Inzucht zu leiden gehabt. Die Grenzen sind immer offen gewesen für die Rassen aller Länder. Deutschland war immer Zufluchtstätte für alle, die von anderen Ländern vertrieben wurden, so für die Juden aus Spanien, die Hugenotten aus Frankreich. Slaven, Mongolen, Zigeuner kamen immer scharenweise, und niemand hat sich mit Rassenfragen beschäftigt. Der Staat, die Kirche, die Wissenschaftler, die Presse verhielten sich in diesen Dingen stets passiv. Kurz, der Rassegedanke ist dem deutschen, wie übrigens fast allen Völkern, so gut wie fremd. Vielleicht ist in der Liebe, sofern sie nicht durch finanzielle Einflüsse pervertiert wird, der Rasseinstinkt schon mit einbegriffen. Das Sprichwort: Was sich gleicht, das liebt sich, scheint dahin zu deuten. In diesem Fall würde es aber genügen, die Liebe von allen anorganischen Fesseln zu befreien, um Rassezucht in der denkbar zartesten und zugleich wirksamsten Weise zu betreiben. Die Natur des Menschen würde dann das zuwege bringen und zwar automatisch, was ihr am dienlichsten und was sonst die so leicht irregehende Vernunft tun müßte. Solche Rassepolitik kann dann auch, weil sie eine völlig private Angelegenheit bliebe und den Staat nicht belastet, keine Gefahr für die gesellschaftliche Ordnung bringen. Einzige Forderung ist dann, daß von den Gesetzen alle Rassen volle Gleichberechtigung genießen. Das Nebeneinander der Rassen in einem Land braucht dann auch durchaus nicht zu Rassenkreuzungen zu führen. Das Nebeneinander und die dadurch ermöglichten Vergleiche liefern das sicherste Ventil gegen instinktwidrige, vielleicht schädliche Kreuzung. Auch braucht die Kreuzung nicht zu einer gesellschaftlichen Scheidung zu führen. Im Gegenteil kann man sich sogar vorstellen, daß das Nebeneinander verschiedener Rassen erst den Ansporn zur Beachtung der Rasse geben wird, und darüber hinaus, daß die Rassenzucht nun zum Gegenstand edelsten Wettstreites unter den Frauen der im Land vertretenen verschiedenen Rassen erhoben wird. Statt ernste Studien über die Hebung der Rasse ihres Schoßhundes zu betreiben, würde die Frau sich fragen, wie sie ihre eigene Art zu der idealen Höhe züchten kann. Und da wäre ein interrassischer Wettbewerb zwischen Mongolen, Negern, Europäern sehr zu begrüßen. Denken wir uns hier den Fall, daß die Kinder unserer Bierphilister von den Kindern der im Land lebenden mongolischen Frauen auf allen Gebieten überflügelt würden und daß unsere Frauen von den Mongolinnen dahin belehrt würden, daß die Minderwertigkeit der Kinder zumeist auf die Lasterhaftigkeit der Väter und Großväter zurückzuführen ist! Wie ganz anders würde ein solches Wort aus solchem Mund, aus dem Mund einer andersrassigen Frau, auf unsere Frauen wirken, als die Ermahnungen der frommen Kirche, der von Parteirücksichten beherrschten Staatsschule, als die Belehrungen der Abstinenten, denen so oft gesagt wird: Ihr verachtet nur darum das Feuerwasser, weil ihr es nicht vertragen könnt. Unter der Fuchtel des Wettstreits mit den Müttern anderer Menschenstämme würde die Zuchtmoral der Frauen, die heute so ganz und gar verschüttet ist unter Gesetzen und Geboten, aus den Tiefen der Frauennatur wieder emporsteigen. Ich sehe darum im Nebeneinander der Rassen die erste Vorbedingung für die Rassenbeachtung überhaupt. Vorteile statt Nachteile sind von solchem Nebeneinander zu erwarten. Ich mache hier diese Bemerkung, weil bei der Propagierung des Freilandgedankens sehr oft die Kritiker, den Staatsgedanken mit dem Rassegedanken verquickend, behaupten, daß das Freiland der Zuchtmoral im Weg stünde. Wie wir sehen, ist aber das Gegenteil der Fall.

Freilich, freilich, um den Frauen die Möglichkeit zu geben, Rücksicht auf die Zuchtmoral zu nehmen, müssen die dazu gehörigen wirtschaftlichen Vorbedingungen erfüllt sein. Sonst bleibt alles, was wir sagen, wie die Ermahnungen der Propheten, wie die Bestrebungen aller Reformer, nutzloses Wortgeklingel. Die Frau muß wirtschaftlich unabhängig vom Mann sein. Dann erst kann sie wählen, statt zu zählen. Dann kann sie der Stimme der Liebe gehorchen und ihren geheimsten Wünschen, ihren Trieben, folgen. Dann kann sich die Natur der Menschen auswirken, und das schaffen, was ihr entspricht. Der Kern des Menschen kann so zum Vorschein kommen. Dann werden wir zum ersten Mal wirkliche Menschen sehen.

Der Mensch, verlieren wir das niemals aus den Augen, wird in seiner Entwicklung gehemmt, gefördert, gestreckt, geformt durch die Außenwelt, der Kulturmensch, vornehmlich durch die wirtschaftlichen Zustände. Diese Außenwelt, diese wirtschaftlichen Zustände sind die Form, die Gußform, innerhalb deren wir uns gestalten und deren Konturen wir annehmen. Aber beim Menschen kommt etwas hinzu, was ihn vor allen anderen Organismen auszeichnet. Er vermag in die Umwelt, die ihn formt, einzugreifen, und sofern er das bewußt mit Zielsetzung tut, vermag er bis zu einem gewissen Grad sich selbst zu gestalten. Und wendet er diese gestaltende Macht auch noch in der Zuchtmoral an, so vermag er sich selbst nach bestimmter von ihm gewählter Richtung zu züchten. Und je stärker der Mensch der Natur gegenüber wird, je besser er die Dinge ringsum geistig zu durchdringen vermag, um so größer wird ein Einfluß auf die ihn gestaltende Gußform.

Gibt man das alles zu, kann man es nicht leugnen, daß wir durch den Alkohol ein Idiotengeschlecht willkürlich züchten und an die Stelle des Ebenbildes Gottes setzen konnten, so tritt für den Menschen gleich die Frage auf: nach welcher Richtung soll der Mensch seine eigene Entwicklung leiten? Soll er ein Götzenbild schaffen und es allen Frauen als Zuchtmodell anpreisen? Und ihnen sagen: so sollen eure Kinder aussehen! Es irrt aber der Mensch, so lange er strebt. Zumeist darum, weil er vergißt, daß alles, seine ganze Umgebung, in fortdauernder Wandlung begriffen ist. Und auch hier würde er ganz sicher wieder irren, wenn er sich ein Idealbild schaffen wollte, das über die Jahrtausende hinaus Geltung behalten soll. Wie hat sich zum Beispiel das Bild, das sich der Mensch von Gott gemacht hat, im Laufe der Zeit verändert! Vom Baal, dem Menschen geopfert wurden, bis zu Christus, der umgekehrt sich für die Menschen opferte. Dinge, die in der Entwicklung gehemmt werden, heben sich gar bald am Hintergrund der sich weiter entwickelnden Umwelt als Karikaturen ab. Und im Fluß solcher Entwicklung würde das Idealbild, das wir uns heute von Gott machen, gar bald als Idolbild, als greuliche Fratze erscheinen. Baal war damals ein prächtiger Gott. Er paßte zu seiner Zeit und Umgebung. Heute ist er zum Götzen degradiert. Panta rhei! Alles fließt, alles, auch das Gottesbild ist in andauernder Veränderung begriffen. Und was sich nicht verändert, geht unter. Unzählige Götter und Wesen sind untergegangen. Der Mensch aber, der willkürlich in seine eigene Gestaltung einzugreifen vermag, der braucht nicht unterzugehen, sofern er immer den richtigen Weg einschlägt. Wer aber gibt uns die Gewähr, daß wir bei der Wahl des Weges nicht in eine Sackgasse geraten, aus der kein Ausweg sich mehr zeigt?

So lange der Mensch die Dinge gehen läßt, wie die Tiere das zu tun scheinen, d. h. so lange er den lieben Gott walten läßt und glaubt, daß nach dem Untergang des heutigen Menschen neue, bessere Menschen aus Schöpferkraft entstehen können, und zwar dutzendweise, willkürlich gestaltete Menschen, die auch „besser“ sind als der heutige homo sapiens, da hatte der Mensch wirklich keinerlei Veranlassung, in die eigene Entwicklung einzugreifen. Warum sich Sorgen um das Schicksal eines „Geschöpfes“, einer so billigen Sache machen? Gott, der Sonne und Erde in 6 Tagen machen konnte, der wird auch wieder einen neuen Menschen schaffen, wenn dieser sich auf dem Weg des Alkoholismus zum Idioten herabgezüchtet hat! So denkt jeder, der sich selbst für das Produkt eines Schöpferakts hält, und ich bin überzeugt, daß am Grunde aller Bierfässer immer der naive Glaube an die eben bezeichnete billige Herkunft des Menschen zu finden wäre, wenn man dort suchen wollte. Der Glaube an Gott, den allmächtigen Schöpfer des Himmels und der Erde, der macht den Menschen zum Sünder, der hat unser Verantwortungsgefühl zerstört, und zwar so weit, daß wir uns selbst fast zum Idiotengeschlecht herabgezüchtet haben. Warum auch? Gott überlebt uns ja auf alle Fälle und solange Gott nicht in Gefahr des Untergangs gerät, steckt in allem, was der Mensch tut, kein wahrer Ernst. Es ist ja alles gleichgültig, alles vertan, alles so billig, solange wir im Schatten eines Allmächtigen uns bewegen, der jeden Augenblick sagen kann: Ich habe euch Kreaturen ins Leben gerufen, ich kann euch ins Nichts zurückwerfen!

Ganz anders verlaufen die Dinge, sobald der Mensch den Glauben an einen außerhalb seiner selbst waltenden allmächtigen Gott abgetan hat und sich nun so ganz mutterseelenallein im unendlichen Weltraum weiß. Solange er seine Hand in der Hand Gottes wähnte, der ihn auf allen seinen Wegen leitet, da fühlte er sich sicher, da fühlte er sich warm, wie ein Kind, das der Vater vor dem Löwenkäfig auf den Armen trägt. Jetzt aber verlassen, ganz allein im Weltall, wenn die Erde ihm weiter nichts ist, als dem Reiter das Roß, als dem Schiffbrüchigen das Wrack, da mag manchen ein Kälteschauer überkommen, der ins Innere dringt und ein ganz neues Gefühl steigt aus den Tiefen, aus dem Mark seiner Glieder in ihm auf, das Gefühl, daß er doch eigentlich mehr ist als das Produkt eines Willküraktes, eines allmächtigen Gottes, mehr ist als ein Bazarartikel, auch wenn dieser die Fabrikmarke des Paradieses trägt. Zum ersten Mal in seinem Leben überkommt ihn ein Verantwortungsgefühl. Er wird sich bewußt, etwas zu sein! Und der Selbsterhaltungstrieb steigt hinauf ins Bewußtsein. Es ist dann nicht mehr der kümmerliche Trieb des Tieres. Er wird sich seines Wertes, seiner Würde bewußt und er sagt es laut: wenn auch Himmel und Erde vergehen mögen, er, der Mensch darf nicht mehr vergehen. Und wenn es einen Gott gibt, dieser Gott kann nichts besseres tun, als Mensch zu werden. Und was von nun an der Mensch tut, das tut er von sich aus und nicht mehr auf Gebot. Die zehn Gebote schrumpfen bei ihm in ein Gebot zusammen, das heißt: tue, was du für richtig hältst. Alles, was er tut, tut er in eigenem Namen. Er ist fremder Gewalt entwachsen und gehorcht niemandem mehr. Und das Gefühl der Verantwortung, das ihn erfaßt hat, stammt daher, daß er sich bewußt wird, niemand als er selbst habe noch Einfluß auf sein Geschick und seine Entwicklung. Es ergeht ihm wie dem Untertan, der seinen Herrn geköpft hat und nun zum ersten Mal den Weg selber suchen muß, um als Demokrat nicht auf den Klippen zu stranden.

Wo ist nun der Kompaß, nach dem wir den Kurs richten können, wenn wir einmal erkannt haben, daß wir durch willkürliche Gestaltung der Außenwelt, durch willkürliche Zuchtwahl in unsere eigene Gestaltung eingreifen und die erschreckende Beobachtung machen, daß der eingeschlagene Weg uns in die Idiotenanstalt führt?

Ich finde für die Beantwortung dieser Frage keinen anderen Standpunkt als den, auf den sich etwa der völlig isolierte Mensch stellen würde, dem alles, was die Menschen, die Moralprediger, die Gesetzgeber in dieser Sache bisher gesagt haben, nichts als leere, unverständliche Worte sein können. Was könnte sich auch der Mensch, der gottverlassen einsam durch das Weltall reitet, zu den Worten denken: Du sollst, Du mußt, du hast das zu tun, und jenes zu unterlassen? Wer befiehlt denn ihm hier? Ist er nicht allein und einzig? So kann er auf solche Worte nur antworten: ich tue das, was an sich richtig erscheint, weil ich für mich davon einen Vorteil erwarte. Wahr ist alles, was mein Wohlbefinden erhöht, falsch alles, was es mindert. In den Worten: Mein Wohl und Weh’ ist alles inbegriffen, das Wahre wie das Falsche, das Schöne wie das Häßliche, die Gerechtigkeit und die Ungerechtigkeit, das Gute wie das Böse, kurz, das ganze Wortgeklingel der Moralprediger. Ich bin das absolute Maß aller Dinge. Sobald und wie weit es mir gelingt, die Außenwelt zu beherrschen und mir dienstbar zu machen, habe ich sie mir einverleibt und bildet sie einen unerläßlichen Tel meiner selbst. Kompaß für mein Handeln kann also wirklich nur mein Wohl sein, also das an sich Richtige. Dieser Kompaß stößt mich durch Lust und Leid immer auf die richtige Bahn, sobald ich sie verlasse. Diesen Kompaß hat aber jeder Mensch in seiner Brust. Ihm folge er unter Ablehnung jedes anderen Baedekers, einerlei wer auch solche verlegt, ob es der Staat oder die Kirche ist. Folge dem Pfad der Lebensfreude, Du wirst es nie bereuen. Und je echter die Freuden sind, die Du Dir aussuchst, um so größer wird auch die Freude sein. Und habe keine Bange, daß Du fehl gehst. Die Folgen Deiner Fehltritte werden durch Schmerz Dich wieder auf den richtigen Weg stoßen.

Diesen Kompaß für alles Tun, den jeder Mensch in sich selbst trägt, den muß jede Frau selbstverständlich ebenfalls bei sich haben auf den besonderen Wegen, die sie geht. Wenn wir zur Deckung des Defizits im Kontobuch der Lebensfreude unbedingt den Glauben an eine endlose Weiterentwicklung und Höherentwicklung brauchen, so schließt dieser Glaube schon die Annahme ein, daß die Frau von jeher solchen Kompaß besaß, der sie durch die Jahrmillionen der bisherigen Entwicklung, durch die Nacht der vollkommensten Unwissenheit den sicheren Weg führte. Sonst wäre sie ja unzählige Male gestrandet. Eine von ihrem Willen unabhängige Kraft leitete sie.

Äußerung dieser Kraft und zugleich Beweis ihrer beherrschenden Übermacht ist das als Liebe bezeichnete Vorgehen der Frau bei der Suche eines Vaters für das ersehnte Kind. Die Frau geht hier triebmäßig vor. Dem nüchternen Beobachter mag dieses Vorgehen oft unvernünftig erscheinen. Trotzdem haben wir aber den Glauben, daß sie richtig handelt, richtig in Bezug auf das, worauf es ankommt, auf das Kind, auf die Zuchtmoral, vorausgesetzt, daß die Frau völlig frei handeln kann und sich ausschließlich durch ihre Triebe ohne Rücksicht auf die Moralbegriffe der anderen, der Sippe, der Gendarmen, der Küster der Philister leiten läßt. Diesen Glauben haben wir alle. Die Literatur der Liebe ist von diesem Glauben völlig beherrscht. Das Rührselige aller Liebesgeschichten fußt in diesem Glauben. Was veranlaßt uns nun zu solchem Glauben? Wo sind die Beweise, daß es sich hier um keinen Aberglauben handelt? Vernünftig ist dieser Glaube sicher nicht, d. h. Beweise für seine Richtigkeit gibt es nicht. Also ist er eine Äußerung des Unterbewußtseins? „Was der Verstand der Verständigen nicht sieht, das übt in Einfalt ein kindlich Gemüt.“ So wird es wohl sein. Das heißt, so muß es sein, denn wie oft wäre der Mensch untergegangen, wenn er sich in lebenswichtigen Fragen von seiner Vernunft und nicht von seinen Trieben hätte leiten lassen?

Somit stellt die optimistische Lebensauffassung, die uns an eine Höherentwicklung des Menschen glauben läßt, keine der Vernunft entspringende moralische Forderung, sie verlangt weder Gebote noch Verbote. Sie fordert nichts als Freiheit. Die Freiheit, nach freiem Ermessen zu handeln. Die Freiheit der Liebe. Die Freiheit der Ablehnung. Die Freiheit, die Fesseln zu lösen, die gemeinsames Leben schmiedet. Die Freiheit für die Frau, den Mann zu entlassen, den sie nicht oder nicht mehr liebt oder weniger liebt als den dahin fahrenden Zigeuner. Die Freiheit einer Neuwahl. Die Freiheit unter Millionen und Fall für Fall den Vater für ihr Kind zu wählen. Die Freiheit, die neuzeitlichen Verkehrsmittel zu benutzen, um ihren Wahlkreis zu erweitern. Die Freiheit also, in der ganzen Welt zu suchen, wie der Mann in der ganzen Welt nach Gold schürft. Aber auch die Freiheit, auf die Mutterschaft vollkommen zu verzichten, wenn die Frau nach einer Weltreise mit der Überzeugung heimkehrt, daß es kein solches Gold gibt, daß in dieser, vom Staat und der Kirche, vom Alkohol und 1000 Lastern gezüchteten zuchtlosen Gesellschaft kein einziges Exemplar mehr des homo sapiens zu finden ist, dessen Art sie zu verewigen wünscht. Die Freiheit also, den Mann auf den Aussterbeetat zu setzen. Also absolutes Zuchtwahlrecht.

Von diesem Zuchtwahlrecht erwarten wir nun die Höherentwicklung des Menschen. Erwarten wir überhaupt nicht immer alles Gute von der Freiheit? Warum also in dieser primären Angelegenheit eine Ausnahme von der Regel dulden? Kämpfen wir nicht immer, oft bis zum Tod, um der Freiheit willen, oft nur um die Freiheit, unsere Nachtwächter nach freiem Ermessen zu wählen? Zur Freiheit werden wir getrieben von innen heraus, ohne die Hilfe der Vernunft, des Verstandes, der Erkenntnis. Und dieser Trieb ist bei allen Völkern gleich stark und nicht zu unterdrücken. Lieber tot als Sklave. Und Sklave ist jeder, der nicht der Eigengesetzlichkeit folgen kann, der sich nach Geboten und Verboten richten muß, die nicht aus ihm kommen. In diesem Sinn sind aber die Frauen heute unfrei. Nur wenige können es sich erlauben, dem eigenen Trieb zu folgen. Der Grund dafür ist ein künstlicher, liegt in unserer Wirtschaftsordnung, die reines Menschenwerk ist und die Frau, die Mutter, ihrer natürlichen Rechte beraubt und in völlige Abhängigkeit des Mannes gebracht hat. Diese wirtschaftliche Abhängigkeit lähmt die Frau und läßt sie sündig werden, d. h. sie folgt anderen als ihren eigenen Trieben. Aber nicht nur die Frau gerät durch die Wirtschaftsordnung in Abhängigkeit. Auch der Mann wird zum Sklaven, zum Sklaven der Laster, wenn er nicht mehr unter der Kontrolle der Freiheit der Frau ist. Die Freiheit der Frau ist schließlich der Kompaß für die Handlung des Mannes. Die Freiheit der Frau und die des Mannes widersprechen sich nicht, wie alle anderen Freiheiten, sondern ergänzen sich merkwürdigerweise. Weil der Mann auf keinen Widerstand stößt, verliert er den Weg.

Wir kämpfen gegen den Alkohol und andere Laster, denen die grausige Minderwertigkeit des heutigen Geschlechts zuzuschreiben ist. Ein Windmühlenkampf. In Amerika hat man dieselben Männer, die als Helden des Krieges gefeiert wurden, durch das Alkoholverbot unter Vormundschaft stellen müssen. Sie kämpften wie Büffel, wie tolle Hunde, wie Löwen für Gott und Vaterland, für alles, was hoch und hehr ist, um dann zu Hause wieder vor jeder Schnapsflasche die Waffen zu strecken. Und diesen unmündigen Wesen überantworten wir die Frauen, indem wir sie in wirtschaftliche Abhängigkeit des Mannes bringen! Wie schnell und gründlich wäre aber der Alkoholismus, wären alle Laster überwunden, wenn der Mann damit zu rechnen hätte, daß die freie Frau ihn verlassen wird, wenn er ihr Verbot nicht befolgt? Die Verbote und Gebote der Kirche und des Staates sind da, um mißachtet zu werden. Sobald aber Mann sieht, dass, wenn er das Verbot der Frauen mißachtet, er aus der Frauengesellschaft geächtet wird, dann wird er solches Gebot mit demselben Gehorsam achten, wie etwa das Rauchverbot im Pulverturm. Sobald die Frau, und nicht der Gendarm, das Laster bestraft, ist das Laster auch gleich gesellschaftlich verpönt, so daß auch die schwachen Seelen sich dem Verbot unterwerfen, ob sie wollen oder nicht. So lange dagegen die Frau aus praktischen Erwägungen heraus duldsam bleiben muß, wird auch der Alkoholismus gesellschaftlich nicht als das ekelhafte Laster empfunden werden, der es doch nun einmal ist, ob auch die Wissenschaft 1000 mal den Nachweis bringt und die Statistik die Belege dazu liefert, daß wir auf diesem Weg zu Idioten werden. Kirche, Staat, Aufklärung werden uns niemals von den Lastern befreien, nur allein die Freiheit der Frau wird das erreichen.

So sehen wir also, wie die Zukunft des Menschengeschlechts davon abhängt, daß die Frau wirtschaftlich befreit wird, daß ihr die Freiheit zurückgegeben wird, die sie in Urzeiten besaß. Die Freiheit des Mannes verlangt ebenfalls die Freiheit der Frau. Die Unfreiheit der Frau bedeutet die Sklaverei des Mannes und zwar die unwürdigste Sklaverei, die es gibt, nämlich die Sklaverei des Lasters. Der Mann geht an der Unfreiheit der Frau zugrunde. Die Freiheit des Mannes bedarf der Ergänzung durch die Freiheit der Frau, wenn sie die Früchte tragen soll, die wir mit vollem Recht von der Freiheit erwarten.

Mit der Freiheit der Frau und der damit sich einstellenden Befreiung des Mannes von seinen Lastern wird das Leben zur unerschöpflichen Quelle wahrer Lebensfreude werden. Die der Hochzucht des Menschen im Weg stehenden Philister werden den Weg in die Wüste einschlagen müssen, denn wo auch immer sie anklopfen werden, werden sie verschlossenen Türen begegnen. Dann wird die Spur des Erdendaseins dieser Vielzuvielen keine Äonen brauchen, um gänzlich aus dem Antlitz des Menschengeschlechts zu verschwinden. Dann wird es sich erst zeigen, welche göttlichen Schätze im Schoß des Weibes noch zu heben sind für den, der sich im natürlichen, durch seine Vorrechte irgendwelcher Art gefälschten Wettbewerb in der Gesellschaft der Frauen hervortut durch angeborene, daher auch vererbungsfähige Vorzüge des Geistes, der Seele und physischer Anmut. Dann wird die Frau nicht mehr wie heute, einmal in ihrem Leben umworben werden von einem sinnlichen Freier. Sie wird nicht einmal, sondern immer erobert werden müssen. Sie wird ewiger Gegenstand zartester Werbung bleiben und bis zum Tod, im Greisenalter von Verehrung, von Liebe und Leben umworben bleiben. Das Liebesleben kommt so ins Zentrum allen Geschehens. Wie bei den Bienen, den Blumen, den Paradiesvögeln, unter dem Getriller der Lerchen, wird der Schöpfungsakt zur Verherrlichung des Schöpfungsfestes. Dann werden wieder Menschen gezüchtet werden, Menschen wie sie den Propheten Moses, Goethe, Nietzsche, Stirner, Bunge und Christen immer vorgeschwebt haben. Dann auch, aber auch nur dann werden wir sicher sein, daß unsere Gräber dereinst nicht geschändet werden von unseren Nachfahren, die es sonst ganz sicher tun werden im Zorn darüber, daß wir das Ebenbild Gottes auf dem Weg der Unzucht, der sozialen Dyskratie, des Kapitalismus und der von ihm diktierten kirchlichen und staatlichen Moral, unter den Augen der medizinischen Autoritäten und der Koryphäen der Wissenschaft verwirtschaftet und verhuddelt haben. Verschüttet unter einem Berg von Gesetzen, Verboten, Bierflaschen, erstickt in einem Sumpf von Lastern, lebt heute der Mensch dahin. Räumt mir diesen Berg weg von meinem Antlitz. Nun erst sehen wir ihn, den Menschen, wie er ist. Unter deinen Augen entwickelt er sich. Langsam entsteigt er dem Sumpf. Den Schlamm schleudert er ab. Er wächst. Er schwebt, er strahlt in Herrlichkeit. Gott ist’s, den Du siehst.

Silvio Gesell, Vorlesung gehalten zu Pfingsten 1923 in Basel

 
Wenn immer wieder dieselben Fehler gemacht werden und die Masse lernresistent bleibt, ist aus der Religion, die diese Fehler aus dem Begriffsvermögen ausblendet, ein Cargo-Kult entstanden. Bei Sach- und Finanzkapital in der Marktwirtschaft gibt es keinen Lerneffekt vor Armageddon und auch kurz danach werden 7,8 Mrd. Ahnungslose noch immer ganz schwer von Begriff sein.
    Silvio Gesell wusste nicht, dass die Religion die halbwegs zivilisierte Menschheit verdummt, und so sollte es "keine 25 Jahre dauern", bis die Dummen "vor einem neuen, noch furchtbareren Krieg" standen, wie von ihm direkt nach dem ersten Weltkrieg vorhergesagt. Um in einer alternativen Welt die Zinsgeld-Ökonomie in die nächste Runde gehen zu lassen, wäre ab 1968 der dritte Weltkrieg fällig gewesen, den in dieser Welt die atomare Abschreckung verhindert – und das war der Beginn der Endzeit, in der die einzig denkbare Zukunft davon abhängig war, dass jemand rechtzeitig den Gralshüter besucht, um den Zivilisationsbeginn vorbereiten zu können:

"Zum Herrscher der Welt geworden, wusste er nicht, was er jetzt unternehmen sollte. Doch eines war sicher: Er würde auch den nächsten Schritt tun!"

(am Ende des Vorspanns und am Ende von "2001: Odyssee im Weltraum", 1968)

Der ganze Schlamassel blieb an mir hängen, nachdem ich von Arthur C. Clarke am 17. Dez. 2002 unter vier Augen erklärt bekam, ich müsse zuerst dieses "nutzlose Programm" löschen:

"God said 'Cancel Program GENESIS'. The universe ceased to exist."


Durch gezielte Beeinflussungen des kollektiv Unbewussten wurde in zwei Etappen (ab 1968 durch "2001" und ab Dez. 2008 durch deweles.de) die Endzeit verlängert, damit das nutzlose Programm am Ende in umso kürzerer Zeit gelöscht wird, ohne dabei die Menschheit auszulöschen,...

(Einheitsübersetzung 1980 / Markus 13,19-20) Denn jene Tage werden eine Not bringen, wie es noch nie eine gegeben hat, seit Gott die Welt erschuf, und wie es auch keine mehr geben wird. Und wenn der Herr diese Zeit nicht verkürzen würde, dann würde kein Mensch gerettet; aber um seiner Auserwählten willen hat er diese Zeit verkürzt.

...und es nach dem finalen Crash eine reale Überlebenschance gibt: Neues Grundgesetz

 
Mit freiwirtschaftlichem Gruß

Stefan Wehmeier, 16.07.2022 
 

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