Mittwoch, 1. Oktober 2025

Denken für Anfänger einfach machen

(Juni 2011: Globale Liquiditätsfalle) "Trotz der heiligen Versprechen der Völker, den Krieg für alle Zeiten zu ächten, trotz der Rufe der Millionen: 'Nie wieder Krieg', entgegen all den Hoffnungen auf eine schönere Zukunft muß ich sagen: Wenn das heutige Geldsystem, die Zinswirtschaft, beibehalten wird, so wage ich es, heute schon zu behaupten, daß es keine 25 Jahre dauern wird, bis wir vor einem neuen, noch furchtbareren Krieg stehen..." (Silvio Gesell, Herbst 1918)
    Es dauerte tatsächlich keine 25 Jahre vom Ende des ersten bis zum Beginn des zweiten Weltkrieges. Der dritte Weltkrieg wäre ab 1968 fällig gewesen und wurde nur durch die atomare Abschreckung bis in die Gegenwart verhindert. Durch das Ausbleiben dieser "überfälligen Sachkapitalzerstörung" hat die Zinsumverteilung – sowohl innerhalb der Nationalstaaten als auch zwischen den Staaten – heute ein nie dagewesenes Ausmaß erreicht, sodass die Weltwirtschaft auf ein Phänomen zusteuert, das der "Jahrhundertökonom" John Maynard Keynes als Liquiditätsfalle bezeichnete: der sich selbst beschleunigende Zusammenbruch des Geldkreislaufs und damit der irreversible Zusammenbruch der gesamten Arbeitsteilung – das Ende jeglicher Kultur.
    Liquiditätsfallen hat es in der Geschichte der halbwegs zivilisierten Menschheit – schon solange der Mensch Geld benutzt – viele gegeben und alle Hochkulturen und Weltreiche sind an der Zinsumverteilung von der Arbeit zum Besitz zugrunde gegangen. Heute stehen wir vor der absoluten Steigerung dieses Phänomens: die globale Liquiditätsfalle, die auch ohne Atomkrieg unsere gesamte "moderne Zivilisation" auslöschen kann – und zwar umso schneller, je länger sie von der "hohen Politik" durch Erhöhung der Staatsverschuldung und Geldmengenausweitung hinausgezögert wird! 
    Die Heilige Schrift bezeichnet dieses Ereignis als "Armageddon". Um diese größte anzunehmende Katastrophe der Weltkulturgeschichte noch rechtzeitig abzuwenden, bedarf es der "Auferstehung der Toten". Als geistig Tote sind alle Existenzen zu bezeichnen, die vor lauter Vorurteilen nicht mehr denken können. Die Basis aller Vorurteile war (und ist noch) die Religion.

(Vor drei Tagen: Mit etwas Verspätung in die Neuzeit) "Vor ihm schwebte – wie ein glitzerndes Spielzeug, dem kein Sternenkind widerstehen konnte – die Erde mit ihren Bewohnern. Er war rechtzeitig zurückgekehrt. Unten auf dem überfüllten Globus zuckten Radarsignale über die Bildschirme, die Riesenteleskope suchten den Himmel ab – und die »Weltgeschichte«, wie die Menschheit sie kannte, näherte sich ihrem Ende. Tausende Kilometer unter ihm ballte sich eine todbringende Ladung zusammen und begann träge, ihre Bahn zu durchlaufen. Er nahm sie deutlich wahr und wusste, dass ihre schwachen Energien ihm nicht gefährlich werden konnten. Doch er bevorzugte einen klaren Himmel. Durch die Kraft seines Willens entfesselte er eine lautlose Explosion der kreisenden Megatonnen, und eine kurze trügerische Dämmerung fiel über die schlafende Erdkugel. Dann hing er unschlüssig seinen Gedanken nach und grübelte über seine noch unerprobte Macht. Obwohl zum Herrn der Welt geworden, wusste er nicht, was er jetzt unternehmen sollte. Doch eines war sicher: Er würde auch den nächsten Schritt tun."

Seit 1968 bilden zahllose Interpretationsversuche von "2001" heute eine eigene Literaturgattung, und stets wurden "the circling megatons flowered in a silent detonation" für Nuklearsprengköpfe in Trägerraketen gehalten, die so pulverisiert werden, dass sich als Resultat "a cleaner sky" ergibt, was natürlich Unsinn ist. Kunstwerke (Gedichte, Romane, Spielfilme) mit tieferer Bedeutung sind nicht gegenständlich, sondern geistig-funktional zu verstehen, und den "klaren Himmel" nach der Sprengung der Nordstream-Pipelines versteht unsereiner etwas früher und die letzten Idioten, die noch hinter dem Mond existieren, weil sie sich bis dato in einem nutzlosen Programm befinden, etwas später. Nicht 17, nicht 120, sondern 2000 Jahre später, aber man denkt hier schon länger.
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen