Dienstag, 30. Januar 2024

Wer schrieb das Drehbuch für die Mondlandung?

ACC: Erkennen Sie den Typen auf dem Foto?
SZ: Den Papst?
ACC: Nein, das andere Foto.
SZ: Apollo 11. Das sind Sie und...
ACC: Genau. … Neil Armstrong. Hat mich übrigens sehr amüsiert, was manche durchgeknallten Zeitgenossen über die Mondlandung behauptet haben: Die ganze Apollo-Mission sei ein Fake und stamme aus einem Hollywood-Studio nach einem Drehbuch von – na, raten Sie mal? Genau – von mir!
SZ: Stimmt, klingt ja irgendwie auch nach Ihnen.
ACC: Es ist natürlich Unsinn, alles Verschwörungstheorien. Ich habe jedenfalls daraufhin der Nasa einen Brief geschrieben und gedroht: "Meine Rechtsanwälte haben mich darauf hingewiesen, dass ich für dieses Werk niemals bezahlt worden bin. Schreiben Sie daher schnell einen Scheck aus oder Sie werden von meinen Killer-Rechtsanwälten Dellsnatch und Bubberclutch hören." Bisher ist aber noch kein Geld eingetroffen.
SZ: Schade - zumal Sie der Mondlandung in Ihren Büchern immer voraus waren. 1964 begannen Sie mit Kubrick ein Drehbuch zu schreiben. Daraus wurde dann "2001 - Odyssee im Weltraum".
ACC: Ein toller Film.
SZ: Der auch Sie weltberühmt machte, weit über die Gemeinde von Science-Fiction-Fans hinaus. War es leicht, mit Stanley Kubrick zusammenzuarbeiten?
ACC: Ganz und gar nicht. Ich habe darüber ein ganzes Buch geschrieben: "The Making of 2001." Aber jetzt finde ich noch nicht einmal mein eigenes Exemplar, verflucht. Stanley und die ganze Familie... Ich war von allen, auch von seiner Frau, sehr angetan. Natürlich haben Stanley und ich uns über Details in der Handlung gestritten, und es gab da wirklich ein paar ganz grässliche Auseinandersetzungen, aber das Ergebnis steht ja für sich.
...
SZ: Sir Arthur, Sie haben sich immer wieder skeptisch gegenüber der menschlichen Zivilisation und ihren Errungenschaften geäußert. Sie behaupten sogar, auf die Dauer könne Intelligenz nur im Weltraum überleben, auf der Erde würden wir sie mit Sicherheit zerstören. Woher dieser Kulturpessimismus?
ACC: Ich finde, die Zivilisation ist eine gute Idee. Nur sollte endlich mal jemand anfangen, sie auszuprobieren.
SZ: Gibt es denn keinen Fortschritt?
ACC: Nur in der Technik und in den Naturwissenschaften. Ansonsten kommt die Menschheit nicht voran. Der technische Fortschritt ist ja das, was uns an Science-Fiction reizt. Das ganze Vergnügen am Schreiben: Wir nehmen die Welt vorweg, wie sie sein könnte. Und wie sie sicherlich einmal sein wird.
Interview mit Arthur C. Clarke

Als ich Arthur am 17. Dez. 2002 besuchte, zeigte er mir auch das Foto mit Neil Armstrong. Er hat es wohl jedem Besucher gezeigt, aber sicher nicht, um damit anzugeben. War die Mondlandung ein Fake (?), wäre Arthur niemals darauf hereingefallen, dafür wusste er zu viel. Auf der anderen Seite hätte Arthur nie gelogen, denn "mit jeder Lüge wirst Du einen Teil der Welt morden" – in die Du wiedergeboren wirst. Er hat auch nicht gelogen, denn nur beim Drehbuch für "2001" musste er Kubrick helfen, nicht aber beim simplen Drehbuch für die Mondlandung – und mit beiden Projekten wurde das gleiche Ziel verfolgt: Das Überleben der Menschheit: Erbsünde - was ist das eigentlich?
 
 

2 Kommentare:

  1. "Das ist Mondstaub. Hat mir Neil Armstrong von der Mondlandung mitgebracht." Iss kla…

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    1. Welcher Teil der Welt ist also ermordet und welcher nicht? Das wird sich wohl erst nach dem Jüngsten Tag aufklären lassen.

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