Mittwoch, 8. Juni 2022

Kurz vor dem Untergang

(Silvio Gesell, Vorwort zur 4. Auflage der Natürlichen Wirtschaftsordnung, 1920) "Die Entwicklung vom Herdenmenschen, vom Teilmenschen zum selbständigen Vollmenschen, zum Individuum und Akraten, also zum Menschen, der jede Beherrschung durch andere ablehnt, setzt mit den ersten Anfängen der Arbeitsteilung ein. Sie wäre längst vollendete Tatsache, wenn diese Entwicklung nicht durch Mängel in unserem Bodenrecht und Geldwesen unterbrochen worden wäre – Mängel, die den Kapitalismus schufen, der zu seiner eigenen Verteidigung wieder den Staat ausbaute, wie er heute ist und ein Zwitterding darstellt zwischen Kommunismus und Freiwirtschaft. In diesem Entwicklungsstadium können wir nicht stecken bleiben; die Widersprüche, die den Zwitter zeugten, würden mit der Zeit auch unseren Untergang herbeiführen, wie sie bereits den Untergang der Staaten des Altertums herbeigeführt hatten."

Kurz vor dem Untergang ist eine Rückentwicklung zum Herdenmenschen zu beobachten, der alles für "normal" hält, was die Massenmedien und die Mehrheit glauben und was die "demokratisch gewählten Volksvertreter" machen, ganz egal, wie idiotisch es auch sein mag. Es ist idiotisch, 30.000 Vogelschredder in die Landschaft zu stellen, die außer Landschaftsverschandelung, Netzschwankungen und Strompreiserhöhung nichts bewirken; es ist noch idiotischer, Geschäfte zu schließen, Idioten-Masken zu tragen und gegen "krankmachende Viren" zu impfen, die nur als Geschäftsmodelle einer schwerkranken Schulmedizin existieren; und es ist an Idiotie nicht mehr zu überbieten, ukrainische Nazi-Bataillone mit schweren Waffen zu beliefern, die Entnazifizierung der Ukraine als "Angriffskrieg" zu betiteln und sich bei dem ganzen Affentheater auch noch die eigene Öl- und Gasversorgung selbst zu verbieten. Dem Herdenmenschen fällt das aber nicht auf, denn er*sie*sonstwas hat das, was vom selbständigen Denken noch übrig war, vollständig eingestellt.

Die simple Ursache der Idiotie: Seit der "Finanzkrise" ist der Kapitalmarktzins, der nicht aus dem "Leitzins" der Zentralbank, sondern aus der Knappheit des eingesetzten Sachkapitals resultiert, unter die Liquiditätspräferenzgrenze gesunken. Um die Liquiditätsfalle (Geldstillstand, "nichts geht mehr") immer weiter hinauszuzögern, wurde zuerst immer exzessiverer Keynesianismus – die ideale keynesianische Maßnahme ist extrem teuer und vollkommen nutzlos – angewandt; dann wurde der bisher steilste Börsencrash, der die Liquiditätsfalle ausgelöst hätte, durch einen als Deflations-Notbremse wirkenden Lockdown unterbrochen, um noch die größte Spekulationsblase aller Zeiten entstehen zu lassen, die am Ende umso schneller und dann vollständig platzt; und schließlich wirken Wirtschaftssanktionen durch künstliche Angebotsverknappung quasi als eine Deflations-Notbremse 2te Brennstufe, um die deflationäre Abwärtsspirale bis zum absoluten "geht nicht mehr" hinauszuzögern. Gesteuert wird das Weltgeschehen nicht von der "hohen Politik", die davon keine blasse Ahnung hat, sondern vom kollektiv Unbewussten. Der finale Crash, der mit "politischen Mitteln" nicht mehr aufzuhalten ist, ist sicherer als das Amen in der Kirche.
    Angenommen, es gäbe so etwas wie eine "Virus-Pandemie", bei der die Leichen auf den Straßen nicht mehr schnell genug abtransportiert werden könnten, wäre das noch immer eine Lappalie, verglichen mit dem Zusammenbruch des globalen Geldkreislaufs, wobei über 90 % der Weltbevölkerung in wenigen Monaten verhungern muss, damit der überlebende Rest sich noch für einige Zeit durch ein "Mad Max"-Szenario kämpfen darf, was den Rückfall in die Steinzeit nicht mehr aufhält. Unvorstellbar? Nein, zwangsläufig – es sei denn, es wird das Neue Grundgesetz verabschiedet, das die Umlauffrequenz des Geldes unabhängig vom Kapitalmarktzins macht.

Stefan Wehmeier, 08.06.2022 
 
 

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