Mittwoch, 2. März 2011

"Generation Doof"

Leistungslose Kapitaleinkommen (Zinsen und Renditen) führen nicht nur mit mathematischer Präzision in den Staatsbankrott, sondern sind auch ein direktes Maß für die allgemeine Verdummung einer Gesellschaft, weil sie die für jede zivilisatorische Weiterentwicklung unverzichtbare Proportionalität von marktwirtschaftlich erbrachter Leistung und Gegenleistung mit exponentiell steigender Tendenz stören.

Wenn darum heute eine "Generation Doof" in den Massenmedien thematisiert wird, so liegt das daran, weil es sich für junge Menschen nicht mehr lohnt, etwas zu leisten. Der volle Arbeitsertrag aller (noch) arbeitenden Menschen in Deutschland wird heute um 330 Mrd. Euro Liquiditätsverzichtsprämien plus 120 Mrd. Euro Eigenkapitalrenditen plus 100 Mrd. Euro private Bodenrenten gleich 550 Mrd. Euro arbeitsfreie Kapitaleinkommen jährlich vermindert, was einem durchschnittlichen Nettolohnverzicht für alle 38 Millionen Zinsverlierer von 1200 Euro pro Monat entspricht. Hinzu kommt eine stetig steigende Steuerbelastung, damit der "liebe Staat" die kapitalismusbedingte Massenarbeitslosigkeit finanzieren kann.

Die Kapitaleinkommen fließen - mit höchst ungleicher Verteilung - an etwa vier Millionen Zinsgewinner (Großsparer, Sachkapital- und Bodeneigentümer), die, über den Unternehmerlohn hinaus, auf Kosten der Mehrarbeit anderer existieren, ohne dafür selbst eine Arbeitsleistung zu erbringen. Jede "Besteuerung" dieser Kapitaleinkommen wird auf die Produktpreise und Mieten umgelegt und muss wiederum durch die Mehrarbeit aller Zinsverlierer erwirtschaftet werden. Anderenfalls kommt es zum Geldstreik und damit zum sofortigen Zusammenbruch der Volkswirtschaft, denn bei der Verwendung eines a priori fehlerhaften Geldes mit Wertaufbewahrungs(un)funktion müssen Zinsen und Renditen allein dafür gezahlt werden, dass das Zinsgeld in Bewegung bleibt.

Vermögende haben in einer Zinsgeld-Ökonomie das uneingeschränkte Recht, weniger vermögende oder besitzlose Menschen zu erpressen und auszubeuten. Jede "Rechtsstaatlichkeit" wird damit ad absurdum geführt:


Man kann es der "Generation Doof", auch wenn sie zu doof ist, diese im Grunde einfachen Zusammenhänge zu verstehen, daher nicht verübeln, wenn ihr der Gerechtigkeitssinn und der Wille zur Leistungsbereitschaft abhanden gekommen sind.

Wie aber in Tunesien, Ägypten, Libyen, Griechenland, Indien und einigen anderen Zinsverliererstaaten deutlich wird, ist die "Generation Doof" immer noch in der Lage, ausreichend Randale zu machen, um den Allerdümmsten der Gesellschaft, den "lieben Politikern", ihre Grenzen aufzuzeigen. Die Randale wird solange anhalten und auch vor Deutschland nicht Halt machen, bis die "hohe Politik" endlich begriffen hat, dass das zivilisatorische Mittelalter des Kapitalismus der Vergangenheit angehört:



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