Dienstag, 5. September 2023

Vernunft muss man sich leisten können

"Zu guter Letzt möchte ich meinen vielen buddhistischen, christlichen, hinduistischen, jüdischen und muslimischen Freunden versichern, dass ich mich aufrichtig freue, wenn die Religion, die ihnen der Zufall beschert hat, zu ihrem Seelenfrieden (und oft, wie auch die westliche Medizin allmählich zögernd eingesteht, zu ihrem körperlichen Wohlbefinden) beiträgt. Vielleicht ist es besser, unvernünftig und glücklich, als vernünftig und unglücklich zu sein. Am besten wäre es freilich, wenn Vernunft und Glück Hand in Hand gingen. Ob unsere Nachkommen dieses Ziel erreichen, wird die größte Frage der Zukunft sein. Durchaus möglich, dass sich mit der Antwort darauf entscheidet, ob wir überhaupt eine Zukunft haben."

Arthur C. Clarke (Nachwort zur Odyssee-Saga, 1996)

Wer etwas von Ökonomie versteht (dafür muss man den an Universitäten unbekannten, wahren Jahrhundertökonom Silvio Gesell gelesen haben, dem der vorgebliche "Jahrhundertökonom" Prof. Dr. J. M. Keynes von der ehrwürdigen University of Cambridge "seine" volkswirtschaftliche Analyse verdankt), weiß, dass eine kapitalistische Marktwirtschaft (Zinsgeld-Ökonomie) immer nur solange halbwegs funktioniert, wie nach einem Krieg (umfassende Sachkapitalzerstörung) ein umfassender Sachkapitalmangel herrscht und somit der Kapitalmarktzins hoch ist. Im Volksmund spricht man dann von einem "Wirtschaftswunder", während die darauf folgende Zeit der Massenarbeitslosigkeit als "Normalität" angesehen wird – und heute befinden wir uns längst in einer "neuen Normalität", wie sie außer für links-grün Versiffte nicht unvernünftiger sein kann.

Alle, die ihren Restverstand noch nicht ganz an der Garderobe abgegeben haben, müssen heute feststellen, dass unsere glorreiche Bundesregierung immer ziemlich genau das Gegenteil von dem macht, was vernünftig wäre, könnten wir uns Vernunft leisten. Ein markantes Beispiel in jüngster Zeit war das Abschalten der drei letzten bis dahin gut funktionierenden deutschen Atomkraftwerke. Seitdem ist das Land der Dichter und Denker Netto-Stromimporteur und es hängt nur noch vom Wetter ab, ob wir den kommenden Winter überstehen. Das noch positiv zu sehen, fällt schwer, und so werden auch schon erste Stimmen nach vorgezogenen Neuwahlen laut, wie dies bei unseren italienischen Freunden seit Jahrzehnten der Fall ist, ohne dass sich dort etwas geändert hat.

Politik (der Versuch, etwas zu "regeln", was nicht geregelt werden kann, solange es sich durch das vom Privatkapitalismus befreite Spiel der Marktkräfte nicht selbst regelt) ist ebenso unvernünftig wie Religion (sündteure Marketingaktion, um dem arbeitenden Volk das Paradies mit Erbsünde zu verkaufen), wenn man die einfachen Gleichungen monopolfreie Marktwirtschaft = Paradies und Privatkapitalismus = Erbsünde kennt. Jesus von Nazareth wusste das schon vor 2000 Jahren, ich weiß es seit 2007, und für über 99,9999 % der Weltbevölkerung muss erst noch der Weltuntergang abgewartet werden, um auf dem Boden der Tatsachen anzukommen und dann einzusehen: Neben den eingebildeten Problemen ("anthropogener Klimawandel", "Corona-Pandemie", das Märchen vom "bösen Russen") gibt es ein echtes Problem, das ganz schnell gelöst werden muss!

Man muss das positiv sehen: Die letzten 15 Jahre waren reine Zeitverschwendung und alles, was seit der "Finanzkrise" von der "hohen Politik" gemacht wurde, war kompletter Schwachsinn. Ich darf das sagen, aber wer noch nicht aus dem geistigen Tod der Zinsgeld-Religion auferstanden ist, kann sich nicht beschweren, weil der ganze … Schwachsinn zur Aufrechterhaltung des Zinsgeld-Kreislaufs bei einem Kapitalmarktzins nahe Null notwendig war. 
 

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