Samstag, 2. Januar 2021

Die Beherrschung der Dinge

Das tollste am Gott-spielen: Man kann so herrlich herablassend sein, denn mit genügend Überblick ist man immer im Recht. Man setzt das Spielchen aber nur gelegentlich als Stilmittel und zur Belustigung ein, denn die Zeiten, in denen Gott-sein noch erstrebenswert war, sind lange vorbei. Schon Mose hatte das im vorantiken Ägypten noch ausschließlich gebrauchte Prinzip "Herrsche!" durch das effektivere "Teile und herrsche!" ersetzt, und seit Jesus ist auch das überholt. Die Machtausübung des Menschen über andere Menschen war immer nur Mittel zum Zweck, um zur wahren Macht der Beherrschung der Dinge zu gelangen:

Das zivilisatorische Mittelalter

Die Beherrschung der Dinge resultiert aus der Qualität der Arbeitsteilung, die den Menschen über den Tierzustand erhob. Das lässt sich über einen langen Zeitraum zurückverfolgen, wenn wir davon ausgehen, dass ein neugieriger Australopitecus afarensis vor vielleicht 2,6 Mio. Jahren die Arbeitsteilung von Ameisen beobachtete und auf die großartige Idee kam, dieses Prinzip auf seine Artgenossen anzuwenden. Mit großartigen Ideen kann man sowohl die Welt als auch sich selbst verändern, und so führte diese Idee über den Homo habilis zum Homo erectus und schließlich zum Homo sapiens und weiterhin der ursprünglichen Idee folgend zum Ursozialismus (zentralistische Planwirtschaft noch ohne liquides Geld) im vorantiken Ägypten. Dort befand man sich in einer Sackgasse, denn man konnte von den Ameisen nichts mehr lernen. Es folgte vor etwa 3250 Jahren der "Auszug der Israeliten aus Ägypten", d. h. die Weiterentwicklung der menschlichen Kultur vom Ursozialismus zur Marktwirtschaft (Paradies) mit Geldkreislauf (Baum des Lebens), wobei anfangs noch niemand wusste, wie das aus der Geldbenutzung resultierende Negativprinzip des Privatkapitalismus (Erbsünde) zu überwinden ist. Also mussten die für das zivilisatorische Mittelalter erforderlichen Untertanen mit erfunden werden:

Wie funktioniert Religion?

Durch einen bedauerlichen Betriebsunfall im 6. vorchristlichen Jahrhundert verlor die halbwegs zivilisierte Menschheit ihr Bewusstsein, sodass der lang erwartete Prophet, der alle von der Erbsünde erlösen sollte, von den "Pharisäern und Schriftgelehrten" nicht mehr verstanden wurde. Der eigentliche Beginn der menschlichen Zivilisation musste auf heute verschoben werden:

Ich und die Welt

Der gegenwärtige Zustand der Welt ist gelinde gesagt katastrophal, denn nach 2000 Jahren in totaler geistiger Umnachtung sind für "den Einen unsterblichen Schandfleck der Menschheit" (dem Christentum nach Nietzsche) insbesondere die "banalsten Selbstverständlichkeiten" vollkommen unverständlich geworden. Die aktuelle Beherrschung der Dinge tendiert gegen Null und es droht der Rückfall in die Steinzeit, was der "hohen Politik" am allerwenigsten bewusst ist. In dieser Situation der Hinterste zu sein, ist eine interessante Herausforderung.

"Der höchste Grad von Individualität wird erreicht, wenn jemand in der höchsten Anarchie sein Reich gründet als Einsiedler." (Friedrich Nietzsche)

Damit ist das Ziel treffend formuliert. Ein Ziel, vor dem sich mehr nach Sicherheit als nach Freiheit Suchende traditionell fürchten, doch dazu besteht kein Grund. Zu fürchten ist das Gegenteil, denn ein "real existierender Sozialismus" (Staatskapitalismus) kann aufgrund seiner hoffnungslosen Ineffizienz keine sieben Milliarden Menschen ernähren, nicht einmal auf ärmlichstem Niveau. Auch die kapitalistische Marktwirtschaft, die schon deutlich effektiver ist, kann das nicht mehr leisten und steht kurz vor dem endgültigen Zusammenbruch. Allein die Natürliche Wirtschaftsordnung, die den traditionellen Gegensatz zwischen Eigennutz und Gemeinnutz aufhebt, sichert den Fortbestand der Menschheit auf unbegrenzte Zeit und führt zu ungeahntem Aufstieg:

Neues Grundgesetz

Wer noch in der verqueren Gedankenwelt des zivilisatorischen Mittelalters verhaftet ist, kann sich nicht vorstellen, dass allein die freiwirtschaftliche Geld- und Bodenreform alle Zivilisationsprobleme auflöst. Doch die originale Heilige Schrift (deren jeweils erste Verfasser die wirkliche Bedeutung der Erbsünde kannten) wäre nicht über einen Zeitraum von mehr als drei Jahrtausenden überliefert worden, wenn sie nicht genau diese fundamentale Wahrheit zum eigentlichen Inhalt hätte:

Himmel auf Erden

Beim heutigen Stand der Technik ist die globale Vollbeschäftigung in ca. fünf Jahren zu erreichen, wobei die Umweltbelastung bereits deutlich reduziert werden kann, da aufgrund des Wegfalls der Rentabilitätshürde des Urzinses umfassendes Recycling wirtschaftlicher wird als Raubbau und Müllhalden. Allgemeiner Wohlstand und der Weltfrieden werden bei einem Höchstmaß an persönlicher Freiheit selbstverständlich, ohne dass wir jetzt schon auf Technologien angewiesen wären, die noch gar nicht entwickelt sind. Darüber hinaus fängt der eigentliche technologische und kulturelle Fortschritt überhaupt erst an, da verdiente Knappheitsgewinne aufgrund innovativer Leistung nicht länger durch unverdiente Knappheitsgewinne von Sparern, die sich für "große Investoren" halten, geschmälert werden. Jeder freie Mensch wird von eigener Arbeit gut und immer besser leben können, weil die ganze – allein durch Angebot und Nachfrage regulierte und automatisch für absolute soziale Gerechtigkeit sorgende – Volkswirtschaft als Leistungsverstärker verwendet werden kann, um persönliche Vorstellungen und Ziele nach eigenem Ermessen zu verwirklichen, ohne die Freiheit anderer einzuengen. Das ist der Sinn der Arbeitsteilung und eben nicht der Unsinn, sich durch leistungsloses Kapitaleinkommen ("Frucht vom Baum der Erkenntnis") auf Kosten der Mehrarbeit anderer bereichern zu wollen, was den Krieg unvermeidlich macht. Die bisherige quantitative Entwicklung geht über in eine rein qualitative Weiterentwicklung, wobei sich die Weltbevölkerung ohne Zwang auf ein gesundes Maß einpendeln und für jeden Einzelnen die Macht über die Dinge grenzenlos wird.

Die eingebildeten Probleme "Mensch-gemachter Klimawandel" und "Corona-Pandemie" können einfach dadurch gelöst werden, dass man herzlich darüber lacht.


Stefan Wehmeier, 01.01.2021 
 
 
 

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