Montag, 17. Februar 2025

Ebenso undenkbar...

Helmut Creutz (Was ist Geld?): Allein mit Antworten auf diese Frage kann man Bücher füllen! Geld ist zuerst einmal eine ganz phantastische Erfindung, vergleichbar mit der des Rades. So, wie mit Hilfe des Rades der Transport von Gütern auf eine vorher unvorstellbare Weise erleichtert wurde, so mit dem Geld der Tausch derselben. Ohne Geld war nur ein Tausch von Leistung gegen Leistung möglich. Der Korbmacher beispielsweise, der neue Schuhe brauchte, musste erst einen Schuhmacher finden, der gerade einen Korb benötigte. Das Beispiel zeigt, wie eng die Grenzen geldloser Märkte gezogen waren und dass Spezialisierung und Arbeitsteilung nur geringe Chancen hatten. Aus der Sicht des Leistungstausches, der eine zivilisatorische und kulturelle Entwicklung erst ermöglichte, ist Geld also ein Tauschvermittler, der die Leistenden von der Bindung an einen bestimmten Tauschpartner befreit. Geld ermöglicht es, Leistungen an jeden daran Interessierten zu verkaufen und mit dem empfangenen Tauschmittel, zeit- und ortsungebunden, eine beliebige Gegenleistung bei jedem anderen nachzufragen. Diese Vermittlerrolle hatten vor der Geldwirtschaft bestimmte Waren übernommen. Waren, die fast jeder brauchen konnte, wie z.B. Salz, Getreide, Teeziegel oder Kakaobohnen. Diese Waren eigneten sich zwar aufgrund ihrer relativ langen Lebensdauer als Tauschmittel, sie waren jedoch unpraktisch in der Handhabung und verloren mit der Zeit an Wert. Das zähl- und haltbare Geld dagegen, das leicht aufhebbar und transportierfähig war und das die Preise auf einfache Art vergleichbar machte, brachte den Durchbruch zu einer Wirtschaftsentwicklung, ohne die unsere heutige Zivilisation undenkbar ist.

...ist unsere "moderne Zivilisation" ohne die Religion. Und auch nur wenn es einen Gott gibt...

Erde und Himmel = Angebot (Waren) und Nachfrage (Geld)
Regen / Feuchtigkeit = Geldemission / Liquidität
lebendiger Mensch = selbständiger Unternehmer
Garten Eden (Paradies) = freie (d. h. monopolfreie) Marktwirtschaft
Früchte tragende Bäume = Gewinn bringende Unternehmungen
Baum des Lebens (ez pri ose pri: "Baum, der Frucht ist und Frucht macht") = Geldkreislauf
Baum der Erkenntnis (ez ose pri: "Baum, der Frucht macht") = Geldverleih
Frucht vom Baum der Erkenntnis = Urzins (S. Gesell) / Liquiditätsprämie (J. M. Keynes)
Mann / Adam = Sachkapital / der mit eigenem Sachkapital arbeitende Kulturmensch
Frau / Eva = Finanzkapital / der in neues Sachkapital investierende Kulturmensch
Tiere auf dem Feld = angestellte Arbeiter ohne eigenes Kapital (Zinsverlierer)
Schlange = Sparsamkeit (die Schlange erspart sich Arme und Beine)
Tod = geistiger Tod durch religiöse Verblendung
gut oder böse = egoistisch und gebildet oder selbstsüchtig und eingebildet
Erbsünde = Privatkapitalismus (Zinsumverteilung von der Arbeit zum Besitz)
"die Frau gab ihrem Mann von der Frucht" = Übertragung des Urzinses auf das Sachkapital
"nackt" sein = mit eigener Arbeit Geld verdienen
"bekleidet" sein = als Investor von der Arbeit anderer Zins erpressen (lat.: vestis = Kleidung)
"als der Tag kühl geworden war" = Abkühlung der Konjunktur (beginnende Liquiditätsfalle)
"unter den Bäumen im Garten verstecken" = so tun, als wäre der Zins Lohn für eigene Leistung
"die Frau, die du mir zugesellt hast" = Abhängigkeit von zinsträchtiger Ersparnis
Nachkommen der Schlange / der Frau = Geldersparnisse / neue Sachkapitalien
Kopf der Schlange = Kapitalmarktzins (Sachkapitalrendite)
Vertreibung aus dem Paradies = Verlust der Unterscheidung Marktwirtschaft / Kapitalismus 
 

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