Donnerstag, 7. September 2023

Religion und Cargo-Kult

"Ein religiöser Mensch denkt nur an sich."

Friedrich Nietzsche (1844 – 1900)

Eine Schriftreligion ist immer auch ein Cargo-Kult mit der heiligen Schrift als Cargo, aber es ist zu unterscheiden zwischen einer lebendigen und einer toten Religion. Erstere unterscheidet sich vom reinen Cargo-Kult (tote Religion) dadurch, dass sie sinnvoll ist und es noch denkende Menschen gibt, die die heilige Schrift verstehen, sodass diese ein arbeitendes Volk von Untertanen, die die heilige Schrift nicht verstehen dürfen, bewusst in die Zukunft lenken können.

Am konkreten Beispiel wird es deutlich: Der größte Cargo-Kult (unsere "moderne Zivilisation") war vom 13. bis zum 6. vorchristlichen Jahrhundert eine lebendige Religion, wobei die nicht arbeitende jüdische Priesterschaft sich der wahren Bedeutung der originären Abhandlung über Sach- und Finanzkapital in der Marktwirtschaft bewusst war, während das arbeitende "von Gott auserwählte Volk" die Schrift nur als das Märchen "Adam und Eva im Paradies" kannte, damit es arbeitete. Das war sinnvoll, weil zu dieser Zeit noch niemand wusste, wie die Geld- und Bodenordnung für die monopolfreie Marktwirtschaft (Paradies) ohne Privatkapitalismus (Erbsünde) zu gestalten ist. Wäre die lebendige Religion bis zum Beginn der Zeitrechnung erhalten geblieben, hätte der Himmel auf Erden (Nachfrage äquivalent Angebot) zu Lebzeiten des Jesus von Nazareth verwirklicht werden können, sodass der heutige Stand der Technik ohne Massenarmut, Umweltzerstörung und Krieg etwa im 3. oder 4. Jahrhundert erreicht worden wäre. Das ist nur eine einfache Extrapolation, aber die alternative Gegenwart ist so unvorstellbar wie die 1700 Jahre entfernte Zukunft.

Bedauerlicherweise gerieten die Juden von 597 – 539 v. Chr. in die Babylonische Gefangenschaft, was die letzten Priester, die noch wussten, was sie taten, dazu veranlasste, die heilige Schrift auf eine fatale Weise zu ändern. Jesus von Nazareth war darüber gelinde gesagt not amused, denn er wusste bereits, dass es noch sehr lange dauern würde, bis die Menschheit, die sich den Krieg zum Vater aller Dinge gemacht hatte, aus dem Cargo-Kult wieder herauskommen würde:

(Wie konnte Jesus das wissen?) Nach perek bet soll der Mensch "das Paradies bebauen und bewahren" und nach perek aleph soll er sich "die Erde untertan machen", d. h. sich als Zinsgewinner auf Kosten der Mehrarbeit vieler Zinsverlierer bereichern! Jesus war klar, dass die Menschheit bis zum evident werden der globalen Liquiditätsfalle (Armageddon) im geistigen Tod der Zinsgeld-Religion verbleiben und nur dann eine Chance auf Leben haben würde, wenn es gelingt, die Zeit des Weltuntergangs zu verkürzen...

Ohne die atomare Abschreckung, die den 3. Weltkrieg als Vater aller weiteren Dinge unmöglich macht, hätte für "den Einen unsterblichen Schandfleck der Menschheit" nicht die Endzeit beginnen können, die verlängert wurde, um die Zeit des Weltuntergangs zu verkürzen. Friedrich Nietzsche und auch Silvio Gesell konnten sich die Atombombe noch nicht vorstellen (am 02.12.1942 gelang Enrico Fermi die erste nukleare Kettenreaktion) – also wie konnte Jesus auch das wissen? ...
    Jesus war klar, dass in ferner Zukunft – durch welche noch unvorstellbare Technologie auch immer – die Waffentechnik so weit entwickelt sein würde, dass der Krieg – zur umfassenden Sachkapitalzerstörung, um den Kapitalmarktzins anzuheben (siehe: Genesis 3,15) und damit das Zinsgeld wieder in Umlauf zu bringen – keinen Sinn mehr macht. 
 

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