Freitag, 8. November 2024

Die Mehrheit kann nichts mehr entscheiden

Arthur C. Clarke, Colombo, 1981: "Die Zukunft vorherzusagen, ist unmöglich, und alle derartigen Versuche wirken – wenn sie ins Detail gehen – schon wenige Jahre später lächerlich. Dieses Buch ("Profile der Zukunft – Über die Grenzen des Möglichen") hat ein realistischeres, zugleich aber auch anspruchsvolleres Ziel. Es versucht nicht, die Zukunft zu beschreiben, sondern die Grenzen abzustecken, innerhalb derer mögliche Zukunftsentwicklungen liegen müssen. … Ich glaube – und hoffe – auch, dass Politik und Wirtschaft in der Zukunft nicht mehr so wichtig sein werden wie in der Vergangenheit. Die Zeit wird kommen, wo die Mehrzahl unserer gegenwärtigen Kontroversen auf diesen Gebieten uns ebenso trivial oder bedeutungslos vorkommen werden wie die theologischen Debatten, an welche die besten Köpfe des Mittelalters ihre Kräfte verschwendeten. Politik und Wirtschaft befassen sich mit Macht und Wohlstand, und weder dem einen noch dem anderen sollte das Hauptinteresse oder gar das ausschließliche Interesse erwachsener, reifer Menschen gelten. … Während ich diese Einleitung schrieb, fiel mir die Besprechung eines ziemlich einfallslosen russischen Buches über das einundzwanzigste Jahrhundert in die Hände. Der hervorragende britische Wissenschaftler, der diese Kritik geschrieben hatte, fand das Werk außerordentlich vernünftig und die Extrapolationen des Autors völlig überzeugend. Ich hoffe, daß über mich nicht ein ähnliches Urteil gefällt werden wird. Wenn dieses Buch völlig vernünftig ist und alle meine Extrapolationen überzeugend sind, so ist es mir nicht gelungen, sehr weit vorauszuschauen. Denn eines können wir mit völliger Gewißheit über die Zukunft aussagen – sie wird absolut phantastisch sein. … Sie (die Menschen der Zukunft) werden nicht wie Götter sein, denn keine Götter, die wir uns vorstellen können, haben je über die Kräfte verfügt, die diese Wesen besitzen werden. Und trotzdem werden sie uns vielleicht beneiden, wenn sie sich im hellen Abendrot der Schöpfung sonnen. Denn wir kannten das Universum, als es noch jung war."

(Wenn die Mehrheit entscheidet) Wird versucht, Anhänger eines Cargo-Kultes darüber aufzuklären, dass sie sich in einem solchen befinden, ist von diesen kein Verständnis und schon gar keine Dankbarkeit zu erwarten. Es wird der Aufklärungsversuch ignoriert und der Cargo-Kult fortgesetzt. Für die Mehrheit ist schwer zu entscheiden, wer die höhere Stufe des Irrsinns erreicht hat: Ein paar Buschmänner, die eine Coca-Cola-Flasche für ein "Zeichen der Götter" halten, oder 8 Mrd. ökonomische Analphabeten, die vor dem evident werden der globalen Liquiditätsfalle stehen, weil sie nach einem "Betriebsunfall" das 3250 Jahre alte Cargo ihres Kultes nicht verstehen. (Vom Cargo-Kult zum Zivilisationsbeginn) Da es sich bei der Erbsünde um ein grundlegendes Problem handelt, ist die halbwegs zivilisierte Menschheit in den letzten 2000 Jahren nicht klüger geworden, und unser "großartiger" technischer Fortschritt, der in Verbindung mit der Erbsünde nur den Planeten ruiniert, relativiert sich mit drei Axiomen, die im Fall einer nicht verspäteten Überwindung der Erbsünde spätestens im vierten Jahrhundert und nicht erst 1998 entdeckt worden wären:

Axiom a) Ein Proton funktioniert als Komparator.
Axiom b) Ein Neutron funktioniert als Integrator.
Axiom c) Zeit ist nicht nur im Einsteinschen Sinne relativ.

Damit beginnt die echte Naturwissenschaft, die uns einerseits die lebendige Natur und uns selbst verständlich macht und die andererseits schon in nicht allzu ferner Zukunft jene phantastischen Technologien ermöglichen wird, die Arthur C. Clarke in "The City and the Stars" beschrieb!

Ein nicht sehr bedeutender Gott
 

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