Dienstag, 5. Januar 2021

Wie man die Welt rettet

"Eine der Erzählungen, die uns die Erzählkontrolleure implantiert haben, ist, dass Worte bedeutungslos sind und nur die bewaffneten Heldentaten eines mit Steroiden beladenen, bewaffneten Rambo uns vor den bösen Jungs retten können.
    Aber diejenigen, die wirklich Geschichte studiert haben, wissen es besser. Sie verstehen, dass Ideen und Erzählungen die einzigen Dinge sind, die die Welt je verändert haben."

2020news.de: Wie man die Welt rettet

Alles, was heute auf diesem kleinen blauen Planeten nicht an Natur, sondern an Kultur (die Unterscheidung ist wichtig) existiert, entstand aus einer kleinen Geschichte, die vor etwa 3250 Jahren von einem gewissen Moses verfasst wurde. Die kleine Geschichte ist nachzulesen unter Genesis_2,4b-3,24 und sie führte zum "Auszug der Israeliten aus Ägypten", d. h. zur Weiterentwicklung der menschlichen Kultur vom Ursozialismus (zentralistische Planwirtschaft noch ohne liquides Geld, z. B. vorantikes Ägypten) zur Marktwirtschaft mit Geldkreislauf:

(Genesis_2,4-9) Es war zu der Zeit, da Gott der HERR Erde und Himmel machte. Und alle die Sträucher auf dem Felde waren noch nicht auf Erden, und all das Kraut auf dem Felde war noch nicht gewachsen; denn Gott der HERR hatte noch nicht regnen lassen auf Erden, und kein Mensch war da, der das Land bebaute; aber ein Nebel stieg auf von der Erde und feuchtete alles Land. Da machte Gott der HERR den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen. Und Gott der HERR pflanzte einen Garten in Eden gegen Osten hin und setzte den Menschen hinein, den er gemacht hatte. Und Gott der HERR ließ aufwachsen aus der Erde allerlei Bäume, verlockend anzusehen und gut zu essen, und den Baum des Lebens mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.

Gott der HERR (Jahwe) = künstlicher Archetyp "Investor"
Erde und Himmel = Angebot (Waren) und Nachfrage (Geld)
Regen / Feuchtigkeit = Geldemission / Liquidität
Lebendiger Mensch = selbständiger Unternehmer
Garten Eden (Paradies) = freie (d. h. monopolfreie) Marktwirtschaft
Früchte tragende Bäume = Gewinn bringende Unternehmungen
Baum des Lebens (ez pri ose pri: "Baum, der Frucht ist und Frucht macht") = Geldkreislauf
Baum der Erkenntnis (ez ose pri: "Baum, der Frucht macht") = Geldverleih

(Genesis_3,1-5) Aber die Schlange war listiger als alle Tiere auf dem Felde, die Gott der HERR gemacht hatte, und sprach zu der Frau: Ja, sollte Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten? Da sprach die Frau zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet! Da sprach die Schlange zur Frau: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.

Frucht vom Baum der Erkenntnis = Urzins (S. Gesell) / Liquiditätsprämie (J. M. Keynes)
Mann / Adam = Sachkapital / der mit eigenem Sachkapital arbeitende Kulturmensch
Frau / Eva = Finanzkapital / der in neues Sachkapital investierende Kulturmensch
Tiere auf dem Feld = angestellte Arbeiter ohne eigenes Kapital (Zinsverlierer)
Schlange = Sparsamkeit (die Schlange erspart sich Arme und Beine)
Tod = geistiger Tod durch religiöse Verblendung
gut oder böse = egoistisch und gebildet oder selbstsüchtig und eingebildet

(Genesis_3,6-13) Und die Frau sah, dass von dem Baum gut zu essen wäre und dass er eine Lust für die Augen wäre und verlockend, weil er klug machte. Und sie nahm von der Frucht und aß und gab ihrem Mann, der bei ihr war, auch davon und er aß. Da wurden ihnen beiden die Augen aufgetan und sie wurden gewahr, dass sie nackt waren, und flochten Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze. Und sie hörten Gott den HERRN, wie er im Garten ging, als der Tag kühl geworden war. Und Adam versteckte sich mit seiner Frau vor dem Angesicht Gottes des HERRN unter den Bäumen im Garten. Und Gott der HERR rief Adam und sprach zu ihm: Wo bist du? Und er sprach: Ich hörte dich im Garten und fürchtete mich; denn ich bin nackt, darum versteckte ich mich. Und er sprach: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du nicht gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot, du solltest nicht davon essen? Da sprach Adam: Die Frau, die du mir zugesellt hast, gab mir von dem Baum und ich aß. Da sprach Gott der HERR zur Frau: Warum hast du das getan? Die Frau sprach: Die Schlange betrog mich, sodass ich aß.

Erbsünde = Privatkapitalismus (Zinsumverteilung von der Arbeit zum Besitz)
"die Frau gab ihrem Mann von der Frucht" = Übertragung des Urzinses auf das Sachkapital
"nackt" sein = mit eigener Arbeit Geld verdienen
"bekleidet" sein = als Investor von der Arbeit anderer Zins erpressen (lat.: vestis = Kleidung)
"als der Tag kühl geworden war" = Abkühlung der Konjunktur (beginnende Liquiditätsfalle)
"unter den Bäumen im Garten verstecken" = so tun, als wäre der Zins Lohn für eigene Leistung
"die Frau, die du mir zugesellt hast" = Abhängigkeit von zinsträchtiger Ersparnis

(Genesis_3,15) Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir (der Schlange) und der Frau und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.

Nachkommen der Schlange = Geldersparnisse
Nachkommen der Frau = neue Sachkapitalien
Kopf der Schlange = Kapitalmarktzins (Sachkapitalrendite)

(Genesis_3,16-24) Und zur Frau sprach er: Ich will dir viel Mühsal schaffen, wenn du schwanger wirst; unter Mühen sollst du Kinder gebären. Und dein Verlangen soll nach deinem Mann sein, aber er soll dein Herr sein. Und zum Mann sprach er: Weil du gehorcht hast der Stimme deiner Frau und gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen -, verflucht sei der Acker um deinetwillen! Mit Mühsal sollst du dich von ihm nähren dein Leben lang. Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Kraut auf dem Felde essen. Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden. Und Gott der HERR sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner und weiß, was gut und böse ist. Nun aber, dass er nur nicht ausstrecke seine Hand und breche auch von dem Baum des Lebens und esse und lebe ewiglich! Da wies ihn Gott der HERR aus dem Garten Eden, dass er die Erde bebaute, von der er genommen war. Und er trieb den Menschen hinaus und ließ lagern vor dem Garten Eden die Cherubim mit dem flammenden, blitzenden Schwert, zu bewachen den Weg zu dem Baum des Lebens.

"unsereiner" = die nichts anderes zu tun haben, als sich an der Mehrarbeit anderer zu bereichern
Vertreibung aus dem Paradies =
Verlust der Unterscheidungsfähigkeit zwischen Marktwirtschaft und Kapitalismus
Cherubim = Denkblockaden

Wie ersichtlich, ist die kleine Geschichte alles andere als ein historisches Märchen, sondern im Gegenteil die fortschrittlichste Zukunftsvision, die zur damaligen Zeit vorstellbar war. Sie beschreibt sowohl das Ziel der Kulturentwicklung als auch das Hindernis auf dem Weg zu diesem Ziel:

(Genesis_3,15): Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir (der Sparsamkeit) und der Frau (dem Finanzkapital) und zwischen deinem Nachkommen (den Geldersparnissen) und ihrem Nachkommen (neuen Sachkapitalien); der (neues Sachkapital) soll dir (der Sparsamkeit) den Kopf (die Rendite) zertreten, und du (die Sparsamkeit wird) wirst ihn (der weiteren Sachkapitalvermehrung) in die Ferse stechen.

Das ist die Ursache für allgemeine Wirtschaftskrisen, die, wenn man sich ihrer nicht bewusst ist, den Krieg – zur umfassenden Sachkapitalzerstörung, um den Zinsfuß anzuheben und damit das Geld wieder in Umlauf zu bringen – unvermeidlich macht. Niemand wusste, wie das Geld zu gestalten ist, damit es auch ohne Zins umläuft, bzw. sich für realwirtschaftliche Investitionen zur Verfügung stellt, und auf die Beherrschung anderer Menschen verstand man sich besser als auf die Beherrschung der Dinge. Also mussten "Erzählkontrolleure" (Hohepriester) die "Mutter aller Zivilisationsprobleme" aus dem Begriffsvermögen des "von Gott auserwählten Volkes" ausblenden, um erst einmal in das Übergangsstadium der kapitalistischen Marktwirtschaft hineinzukommen und mit einiger Sicherheit nicht wieder in die Primitivität des Ursozialismus zurückzufallen. Immerhin bedeutete das für die Masse des arbeitenden Volkes (Untertanen) den Aufstieg vom Sachkapital (Arbeitsroboter im Staatskapitalismus) zum Humankapital (Zinsverlierer im Privatkapitalismus); und solange die jüdische Priesterschaft die wahre Bedeutung der Erbsünde noch kannte, es also von oben herab ein echtes Problembewusstsein gab, sorgte eine Sozialgesetzgebung,...

Die wirtschaftspolitischen Grundsätze der mosaischen Gesetzgebung

...die schon fortschrittlicher war als das, was heute als "soziale Marktwirtschaft" verkauft wird, für eine zielgerichtete Weiterentwicklung in die Zukunft, in der man die Erbsünde zu überwinden trachtete. In dieser Zeit waren Religion (zur Programmierung des arbeitenden Volkes) und Politik (zur bewussten Steuerung der Wirtschaft) noch sinnvoll – bis die Zukunft unterbrochen wurde.

Über zwölf Jahrhunderte lang warteten die Juden (und sie warten heute noch) auf den einen Propheten, der alle von der Erbsünde erlösen sollte – und als der Prophet erschien, wurde er nicht verstanden. Während der Babylonischen Gefangenschaft (597-537 v. Chr.) hatten die Priester sich selbst (bzw. alle nachfolgenden Priestergenerationen) dem geistigen Tod ausgeliefert. Aus Angst, das Geheimnis der Erbsünde könnte zu früh verraten und damit der ganze Plan für die Zukunft zunichte gemacht werden, hatten die letzten Priester, die noch wussten, was sie taten, den heute "ersten" Schöpfungsmythos (7-Tage-Schöpfung) der Genesis vor den ursprünglichen "zweiten" (Paradiesgeschichte) gesetzt, um sich mit der Erbsünde zu arrangieren:

Die erste und die zweite Matrix

Die Religion mutierte vom Wahnsinn mit Methode zum Wahnsinn ohne Methode (Cargo-Kult um die Heilige Schrift); die halbwegs zivilisierte Menschheit verlor komplett ihr Bewusstsein; die Gesellschaft invertierte (d. h. je höher die "gesellschaftliche Position", desto geringer das Bewusstsein) – und in diesem Zustand befindet sich unsere "moderne Zivilisation" bis heute!

(NHC II,3,21) Diejenigen, die sagen: "Der Herr ist zuerst gestorben und dann auferstanden", sind im Irrtum. Denn er ist zuerst auferstanden und dann gestorben. Wenn jemand nicht zuerst die Auferstehung erwirbt, wird er sterben.

Den konkreten Erkenntnisprozess der "Auferstehung aus dem geistigen Tod der Religion" als ein hypothetisches "Herausklettern des toten Jesus aus seinem Grab" zu verkaufen (wer es glaubt, wird selig), ist ein typisches Merkmal für einen Cargo-Kult. Allerdings ist das schwer zu erkennen, denn bei einem globalen Cargo-Kult gibt es keinen Beobachter von außen. Um die Geschichte im Nachhinein rekonstruieren zu können, ist es hilfreich, nach auffälligen Anachronismen zu suchen. Beispielsweise war der 2. Weltkrieg ein Anachronismus:

"Trotz der heiligen Versprechen der Völker, den Krieg für alle Zeiten zu ächten, trotz der Rufe der Millionen: 'Nie wieder Krieg', entgegen all den Hoffnungen auf eine schönere Zukunft muß ich sagen: Wenn das heutige Geldsystem, die Zinswirtschaft, beibehalten wird, so wage ich es, heute schon zu behaupten, daß es keine 25 Jahre dauern wird, bis wir vor einem neuen, noch furchtbareren Krieg stehen.
    Ich sehe die kommende Entwicklung klar vor mir. Der heutige Stand der Technik läßt die Wirtschaft rasch zu einer Höchstleistung steigern. Die Kapitalbildung wird trotz der großen Kriegsverluste rasch erfolgen und durch Überangebot den Zins drücken. Das Geld wird dann gehamstert werden. Der Wirtschaftsraum wird einschrumpfen, und große Heere von Arbeitslosen werden auf der Straße stehen. An vielen Grenzpfählen wird man dann eine Tafel mit der Aufschrift finden können: 'Arbeitssuchende haben keinen Zutritt ins Land, nur die Faulenzer mit vollgestopftem Geldbeutel sind willkommen.'
    Wie zu alten Zeiten wird man dann nach dem Länderraub trachten und wird dazu wieder Kanonen fabrizieren müssen, man hat dann wenigstens für die Arbeitslosen wieder Arbeit. In den unzufriedenen Massen werden wilde, revolutionäre Strömungen wach werden, und auch die Giftpflanze Übernationalismus wird wieder wuchern. Kein Land wird das andere mehr verstehen, und das Ende kann nur wieder Krieg sein."

Silvio Gesell, Herbst 1918, direkt nach dem Ende des 1. Weltkrieges

Ab 1916 stand mit der Erstveröffentlichung von "Die Natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld" alles Wissen zur Verfügung, um Massenarmut und Krieg endgültig abzuschaffen, doch die halbwegs zivilisierte Menschheit hatte keinerlei Interesse daran. Das bedeutendste (um nicht zu sagen: einzig bedeutende) makroökonomische Grundlagenwerk ist noch immer an Universitäten unbekannt, damit sich die VWL-Studenten ungestört mit Unsinn beschäftigen können. Warum das so ist, ist die entscheidende Frage, und nicht, ob Silvio Gesell ein Fehler unterlaufen sein könnte. Hier trennt sich seltene Intelligenz von allgemeiner Dummheit.

(NHC II,2,108) Jesus sagte: Wer von meinem Mund trinken wird, wird werden wie ich; ich selbst werde er werden, und die verborgenen Dinge werden sich ihm offenbaren.

Die Beantwortung der entscheidenden Frage setzt voraus, dass man bereit ist, das Bewusstsein des wiedergeborenen Christus anzunehmen:

(NHC II,2,001) Wer die Erklärung dieser Worte findet, wird den Tod nicht schmecken.
(NHC II,2,016) Vielleicht denken die Menschen, dass ich gekommen bin, um Frieden auf die Welt zu werfen, und sie wissen nicht, dass ich gekommen bin, um Spaltungen auf die Erde zu werfen, Feuer, Schwert, Krieg. Es werden nämlich fünf in einem Hause sein. Drei werden gegen zwei und zwei gegen drei sein, der Vater gegen den Sohn und der Sohn gegen den Vater. Und sie werden als Einzelne dastehen.
(NHC II,2,030) Wo drei Götter sind, sind sie Götter; wo zwei oder einer sind, - ich bin mit ihm.
(NHC II,2,044) Wer den Vater lästern wird, dem wird man vergeben; wer den Sohn lästern wird, dem wird man vergeben; wer aber den heiligen Geist lästern wird, dem wird man nicht vergeben, weder auf der Erde noch im Himmel.
(NHC II,2,055) Wer nicht seinen Vater hasst und seine Mutter, wird mir nicht Jünger sein können. Und wer seine Brüder nicht hasst und seine Schwestern und nicht sein Kreuz trägt wie ich, wird meiner nicht würdig sein.
(NHC II,2,105) Wer den Vater und die Mutter kennen wird, er wird Sohn der Hure genannt werden.
(NHC II,2,106) Wenn ihr die zwei zu einem macht, werdet ihr Söhne des Menschen werden. Und wenn ihr sagt: "Berg, hebe dich hinweg!", wird er verschwinden.

Mutter (der Kultur) = Summe aller Ersparnisse
Hure = Finanzkapital
Brüder und Schwestern = Sach- und Finanzkapitalien mit eingeschränkter Konkurrenz
Berg = Rentabilitätshürde des Urzinses
Vater (der Kultur) = volkswirtschaftliches Kreditangebot
Sohn = Kreditnachfrage für neue Sachkapitalien
heiliger Geist = umlaufgesichertes Geld (heilig = gesichert; Geist = Geldumlauf)

(NHC II,2,113) Seine Jünger sagten zu ihm: "Das Königreich, an welchem Tag wird es kommen?" Jesus sagte: "Es wird nicht kommen, wenn man Ausschau nach ihm hält. Man wird nicht sagen: "Siehe hier oder siehe dort", sondern das Königreich des Vaters ist ausgebreitet über die Erde, und die Menschen sehen es nicht." ***

Königreich des Vaters = Natürliche Wirtschaftsordnung (Normalzustand der Vollinvestition)

*** (Vorwort zur 3. Auflage der Natürlichen Wirtschaftsordnung, 1918) "Die Wirtschaftsordnung, von der hier die Rede ist, kann nur insofern eine natürliche genannt werden, da sie der Natur des Menschen angepasst ist. Es handelt sich also nicht um eine Ordnung, die sich etwa von selbst, als Naturprodukt einstellt. Eine solche Ordnung gibt es überhaupt nicht, denn immer ist die Ordnung, die wir uns geben, eine Tat, und zwar eine bewusste und gewollte Tat."

Der Begriff "Himmel auf Erden" hat die logische Bedeutung "Nachfrage äquivalent Angebot", das heißt, dass die Nachfrage nach Geld und Sachkapital nicht mehr größer ist als das Angebot und somit der Urzins (Frucht vom Baum der Erkenntnis) aus der Volkswirtschaft eliminiert ist:

"Wir wären weit, weit über den Kapitalismus hinaus (Kapitalismus = wirtschaftlicher Zustand, in dem die Nachfrage nach Geld und Realkapitalien das Angebot übertrifft und darum den Zins bedingt), wenn seit 3000 Jahren durch die Wirtschaftskrisen die Kultur nicht immer wieder die mühsam erklommenen Stufen heruntergestoßen worden wäre; wenn die bettelhafte Armut, in der jede Krise die Volksmassen hinterlässt, nicht die Bettlergesinnung großgezogen hätte, die nun einmal den Menschen, groß und klein, in den Knochen liegt. … Die Plage des Hungers und der Druck der Schulden sind böse Erzieher. …Und wo wären wir heute in wissenschaftlicher, technischer, … Beziehung angelangt, wenn die vielversprechende Kultur, die das Gold, obschon blutbefleckt, geraubt und erpresst, in Rom erstehen ließ, nicht unter einer anderthalbtausendjährigen, durch Geldmangel erzeugten ökonomischen Eiszeit erstarrt, vergletschert, vernichtet worden wäre? Sicherlich säßen wir jetzt auf dem Throne Gottes und ließen das All im Kreis an unserem Finger laufen."

Silvio Gesell (aus "Die neue Lehre vom Geld und Zins", 1911)

Hat man sich damit abgefunden, die Welt zu retten, kann man die Dummen, die nichts davon wissen wollen, fast schon wieder beneiden, denn sie wissen nicht, dass es heute nur noch zwei Möglichkeiten gibt: Entweder es gelingt mir, die Welt zu retten, oder der Rückfall in die Steinzeit ist unvermeidlich, weil der Krieg – um den Zinsfuß durch Sachkapitalzerstörung anzuheben – nur solange der "Vater aller Dinge" sein konnte, wie es noch keine Atomwaffen gab! War die gesamte Kulturgeschichte bisher eine Aneinanderreihung von Wirtschaftskrisen und Kriegen, wird seit dem 2. Weltkrieg der 3. Weltkrieg durch die atomare Abschreckung verhindert, während Aushilfskriege in der "dritten Welt" das globale Zinsniveau nicht nennenswert anheben können. Ins Groteske gesteigerter Keynesianismus (Geldmengenausweitung und staatliche Investitionspolitik nach dem Motto "Löcher graben und wieder zuschaufeln"), als letzte Möglichkeit der "hohen Politik", die globale Liquiditätsfalle (Armageddon) hinauszuzögern, lässt die Welt immer verrückter werden. Um die Welt zu retten, muss man sie noch verrückter machen, damit am Ende alle gleichzeitig vor der Wahl stehen, ob sie dumm sterben oder erstmals bewusst leben wollen:

Wie kommt man von A nach B?


Mit freiwirtschaftlichem Gruß

Stefan Wehmeier, 05.01.2021
 
 
                

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