Donnerstag, 18. Februar 2021

Denken – lohnt sich das?

"Ich glaube – und hoffe – auch, dass Politik und Wirtschaft in der Zukunft nicht mehr so wichtig sein werden wie in der Vergangenheit. Die Zeit wird kommen, wo die Mehrzahl unserer gegenwärtigen Kontroversen auf diesen Gebieten uns ebenso trivial oder bedeutungslos vorkommen werden wie die theologischen Debatten, an welche die besten Köpfe des Mittelalters ihre Kräfte verschwendeten. Politik und Wirtschaft befassen sich mit Macht und Wohlstand, und weder dem einen noch dem anderen sollte das Hauptinteresse oder gar das ausschließliche Interesse erwachsener, reifer Menschen gelten."

Arthur C. Clarke (aus "Profile der Zukunft – Über die Grenzen des Möglichen")

Wer Politik oder VWL studiert hat, wird sich sagen, dass die Probleme der Gegenwart jetzt gelöst werden müssen und man daher nicht über etwas nachzudenken braucht, was eventuell erst in ferner Zukunft und vielleicht auch gar nicht zu realisieren ist. Wer denken kann, stößt dagegen auf das bedeutendste (um nicht zu sagen: einzig bedeutende) makroökonomische Grundlagenwerk "Die Natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld", das "ja doch nur aus einer Reihe banalster Selbstverständlichkeiten besteht" (Zitat: Silvio Gesell) und schon vor der Geburt von Arthur C. Clarke geschrieben wurde, aber bis heute an Universitäten unbekannt ist, damit sich die Politik- und VWL-Studenten ungestört mit "theologischen Debatten des Mittelalters" beschäftigen können! Es existiert für kein einziges Zivilisationsproblem eine "politische Lösung", während die Natürliche Wirtschaftsordnung (Marktwirtschaft ohne Kapitalismus = echte Soziale Marktwirtschaft) alle Zivilisationsprobleme löst und somit als der eigentliche Beginn der menschlichen Zivilisation anzusehen ist. Der heutige "Normalbürger" (und in diesem Sinne ist ein Politiker der "normalste Normalbürger") ist jedoch unfähig, die Zivilisation auch nur anzudenken.

Es handelt sich hier offensichtlich um ein globales psychologisches Phänomen, für das nur eine Ursache in Frage kommt: die Religion. Dafür spricht, dass die (noch) bestehende kapitalistische Marktwirtschaft – die schon solange existiert, wie der Mensch Geld (anfangs Edelmetallgeld) benutzt und es privates Bodeneigentum gibt – systemisch ungerecht und inhärent instabil ist, sodass zu ihrer Etablierung und Weiterführung eine Programmierung des Unterbewusstseins erforderlich war, die bis heute bestehen blieb. Denn kein vernünftiger (nicht religiös verblendeter) Mensch wäre dazu bereit, in einer fehlerhaften (kapitalistischen) Marktwirtschaft zu arbeiten, von der er weiß, dass ein nachhaltiges Wirtschaften unmöglich...

Eine andere unsichtbare Hand des Marktes - Von den blinden Flecken der Volkswirtschaftslehre

...und der nächste Krieg systemnotwendigerweise unvermeidlich ist:

Wirtschaftliche Triebkräfte von Rüstung und Krieg

Die spezifische Programmierung des kollektiv Unbewussten muss die systemische Ungerechtigkeit (Zinsumverteilung von der Arbeit zum Besitz) aus dem Begriffsvermögen des arbeitenden Volkes ausblenden, und der Krieg – zur umfassenden Sachkapitalzerstörung, um den Zinsfuß anzuheben und damit das Zinsgeld wieder in Umlauf zu bringen – muss einer hypothetischen "Sündhaftigkeit des Menschen" angelastet werden, die angeblich durch eine bessere "Moral" zu überwinden wäre. Beides lässt sich anhand der originalen Heiligen Schrift exakt beweisen:

Das Gericht der Wahrheit

Weiterhin hätte die Marktwirtschaft (Paradies) ohne Privatkapitalismus (Erbsünde) nicht erst seit Silvio Gesell verwirklicht sein müssen, sondern schon seit Jesus von Nazareth, wäre nicht das "Programm Genesis" im 6. vorchristlichen Jahrhundert verändert worden:

Die erste und die zweite Matrix

Grundvoraussetzung des Denkens – sofern es das zivilisierte Zusammenleben im weitesten Sinne betrifft – ist die "Auferstehung aus dem geistigen Tod der Religion", und der Zivilisationsbeginn erfordert die allgemeine Auferstehung, damit die "banalsten Selbstverständlichkeiten" allgemein verstanden werden. Für die Masse muss die reale Angst vor dem Untergang des zivilisatorischen Mittelalters größer werden als die eingebildete Angst vor dem "Verlust" der Religion – und zu diesem Zweck entstand aus dem kollektiv Unbewussten heraus das Hirngespinst "Corona-Pandemie", gegen das sich "Spitzenpolitiker" am allerwenigsten verteidigen können:

Wissenschaft statt Religion

Eine religiös verblendete Menschheit, die dem Zivilisationsbeginn um 2000 Jahre hinterherhinkt, handelt nicht bewusst, sondern wird vom kollektiv Unbewussten gesteuert. Erlangt ein einzelner Mensch frühzeitig die Auferstehung und damit ein höheres Bewusstsein als alle anderen, kann der Eine wiederum das kollektiv Unbewusste steuern und den Zivilisationsbeginn wahrscheinlicher machen als den ansonsten unvermeidlichen Rückfall in die Steinzeit:

Politik als Mittel zum Zweck

Die seit jeher fehlerhafte Arbeitsteilung führte zu einem reduktionistisch-materialistischen Weltbild, das den Kulturmenschen immer weiter von der Natur entfernte. Mit der Korrektur des Weltbildes eröffnen sich ungeahnte Möglichkeiten für eine absolut phantastische Zukunft:

Der Mensch und die lebendige Natur

Friedrich Nietzsche (Menschliches, Allzumenschliches): "Viele sind hartnäckig in Bezug auf den einmal eingeschlagenen Weg, wenige in Bezug auf das Ziel."

Denken lohnt sich, wenn man in die richtige Richtung denkt. Das Ziel ist der Himmel auf Erden (Nachfrage äquivalent Angebot) und nicht, den Jüngsten Tag (gesetzlich verbindliche Ankündigung der Freiwirtschaft) auf den sprichwörtlichen "jüngsten Tag" zu verschieben!

 
Stefan Wehmeier, 18.02.2021 
 
 
                   

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