"Die Größe der Achtung, die man einem Menschen zollt, wird wie der Preis der Ware durch Nachfrage und Angebot bestimmt."
Silvio Gesell, 1906
Wer ein Problem damit hat, muss für eine sozialistische Planwirtschaft plädieren, um die Größe der Achtung, die man ihm zollt, vom "Großen Vorsitzenden" im Politbüro zu erschleichen. Für solche, die besonders gute Schleimer sind, mag das sogar erstrebenswert sein. Wer aber als freier Mensch sein Leben selbst gestalten will, muss fragen: Warum ist die Nachfrage nach menschlicher Arbeitskraft stets kleiner als das Angebot? Die Antwort findet sich im alten Testament:
(Lutherbibel 1984 / Genesis_3,15) Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir (der Schlange) und der Frau und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.
Das sagt Gott der HERR, nachdem zuerst die Schlange Eva und dann auch Eva ihren Adam zur Erbsünde verführt hat, die darin besteht, sich an der "Frucht vom Baum der Erkenntnis" zu bedienen. Der Text ist etwa 3250 Jahre alt und für "Normalsterbliche" nicht zu verstehen. Er soll für das gewöhnliche arbeitende Volk auch gar nicht zu verstehen sein, denn solange niemand wusste, wie die Erbsünde zu überwinden ist (das wusste erst Jesus, mehr als 12 Jahrhunderte später), wäre das Wahnsinn gewesen:
(Roger Bacon, 13. Jahrhundert) "Derjenige ist wahnsinnig, der ein Geheimnis in jedweder anderen Art niederschreibt als in einer, die es vor den Gewöhnlichen verbirgt und selbst den Gelehrten und ernsthaften Studenten nur mit Mühe sinnhaftig werden lässt."
Das heißt nicht, dass Roger Bacon wusste, was die Erbsünde ist, sondern es geht zunächst ums Prinzip. Was das menschliche Zusammenleben im weitesten Sinne betrifft, gab es Geheimnisse, die nur einer kleinen Gruppe von Eingeweihten (esoterischer Kreis) bekannt sein durften, die mit dem Geheimnis umgehen konnten. Das galt insbesondere für das große Geheimnis der Erbsünde, das, wenn es zu früh verraten worden wäre, die Kultur zerstört hätte. Was sich heute "moderne Zivilisation" nennt, wäre nie entstanden!
Bedauerlicherweise passierte genau das Gegenteil, d. h. das Geheimnis der Erbsünde wurde nicht verraten, sondern das Wissen um ihre wahre Bedeutung ging auch im esoterischen Kreis verloren. Als der Prophet Jesus von Nazareth nicht nur die wahre Bedeutung der Erbsünde wieder erkannte (Auferstehung), sondern auch als erster Denker in der bekannten Geschichte die einzige Lösung (Erlösung) zur Überwindung dieser "Mutter aller Zivilisationsprobleme" herausfand, gab es schon seit 500 Jahren niemanden mehr unter den "Pharisäern und Schriftgelehrten", der etwas verstehen konnte, womit Jesus im Nachhinein betrachtet seiner Zeit um fast 19 Jahrhunderte voraus war.
Wäre das ursprüngliche esoterische Wissen nicht verloren gegangen, wäre der heutige Stand der Technik schon im 3. oder 4. Jahrhundert erreicht worden, während Massenarmut und Krieg schon genauso lange überwunden und Umweltverschmutzung und -zerstörung niemals Thema gewesen wären. Stattdessen konnte die Erbsünde bis heute nicht überwunden werden:
Gott der HERR (Jahwe) = künstlicher Archetyp "Investor"
Erde und Himmel = Angebot (Waren) und Nachfrage (Geld)
Regen / Feuchtigkeit = Geldemission / Liquidität
Lebendiger Mensch = selbständiger Unternehmer
Garten Eden (Paradies) = freie (d. h. monopolfreie) Marktwirtschaft
Früchte tragende Bäume = Gewinn bringende Unternehmungen
Baum des Lebens (ez pri ose pri: "Baum, der Frucht ist und Frucht macht") = Geldkreislauf
Baum der Erkenntnis (ez ose pri: "Baum, der Frucht macht") = Geldverleih
Frucht vom Baum der Erkenntnis = Urzins (S. Gesell) / Liquiditätsprämie (J. M. Keynes)
Mann / Adam = Sachkapital / der mit eigenem Sachkapital arbeitende Kulturmensch
Frau / Eva = Finanzkapital / der in neues Sachkapital investierende Kulturmensch
Tiere auf dem Feld = angestellte Arbeiter ohne eigenes Kapital (Zinsverlierer)
Schlange = Sparsamkeit (die Schlange erspart sich Arme und Beine)
Tod = geistiger Tod durch religiöse Verblendung
gut oder böse = egoistisch und gebildet oder selbstsüchtig und eingebildet
Erbsünde = Privatkapitalismus (Zinsumverteilung von der Arbeit zum Besitz)
"die Frau gab ihrem Mann von der Frucht" = Übertragung des Urzinses auf das Sachkapital
"nackt" sein = mit eigener Arbeit Geld verdienen
"bekleidet" sein = als Investor von der Arbeit anderer Zins erpressen (lat.: vestis = Kleidung)
"als der Tag kühl geworden war" = Abkühlung der Konjunktur (beginnende Liquiditätsfalle)
"unter den Bäumen im Garten verstecken" = so tun, als wäre der Zins Lohn für eigene Leistung
"die Frau, die du mir zugesellt hast" = Abhängigkeit von zinsträchtiger Ersparnis
Nachkommen der Schlange / der Frau = Geldersparnisse / neue Sachkapitalien
Kopf der Schlange = Kapitalmarktzins (Sachkapitalrendite)
"unsereiner" = die nichts anderes zu tun haben, als sich an der Mehrarbeit anderer zu bereichern
Vertreibung aus dem Paradies =
Verlust der Unterscheidungsfähigkeit zwischen Marktwirtschaft und Kapitalismus
Cherubim = Denkblockaden
Ursprünglich kannten die Zinsgewinner die Bedeutungen hinter den Gleichheitszeichen, die durch Märchenerzählen der Masse der Zinsverlierer vorenthalten wurde. Wer sich also auf Kosten der Mehrarbeit anderer bereicherte, wusste, dass er es tat und dass er sich damit unsittlich verhielt. Die Reichen mussten sich überlegen, was sie zum Ausgleich für ihr unsittliches Verhalten der Gemeinschaft zurückgeben konnten, um mit dem eigenen Gewissen klarzukommen (1. Matrix).
Das war für die Reichen eine schwere Belastung, sodass im 6. vorchristlichen Jahrhundert das "Programm Genesis" überarbeitet wurde. Nach dem Motto "kein Gewissen ist besser als ein schlechtes Gewissen" setzte die israelitische Priesterschaft den heute "ersten" Schöpfungsmythos der Genesis (7-Tage-Schöpfung) vor den ursprünglichen "zweiten" (Paradiesgeschichte), um sich mit der Erbsünde zu arrangieren. Schon ab der übernächsten Generation war alles esoterische Wissen um den Gott Jahwe, das Paradies und die Erbsünde in Vergessenheit geraten und es wusste niemand mehr zwischen sittlichem und unsittlichem Verhalten zu unterscheiden (2. Matrix). Daraus entstand das, was sich heute "moderne Zivilisation" nennt:
"Haben Sie sie jemals genau betrachtet, bestaunt wie makellos und schön sie ist? Milliarden Menschen leben einfach vor sich hin, und haben keine Ahnung. Wussten Sie, dass die erste Matrix als perfekte Welt geplant war, in der kein Mensch hätte leiden müssen? Ein rundum glückliches Leben! Es war ein Desaster. Die Menschen haben das Programm nicht angenommen, es fielen ganze Ernten aus. Einige von uns glauben, wir hätten nicht die richtige Programmiersprache euch eine perfekte Welt zu schaffen, aber... ich glaube, dass die Spezies Mensch ihre Wirklichkeit durch Kummer und Leid definiert. Die perfekte Welt war also nur ein Traum, aus dem euer primitives Gehirn aufzuwachen versuchte. Die Matrix wurde neu designt - zu dem was sie heute ist, der Höhepunkt eurer Zivilisation. Ich sage eurer Zivilisation, obwohl sie, als wir für euch das denken übernahmen, auch zu unserer Zivilisation wurde, was natürlich der Grund für das ganze Unternehmen war. Evolution, Morpheus, Evolution! Wie die Dinosaurier. Sehen Sie aus dem Fenster! Eure Zeit ist abgelaufen. Die Zukunft gehört den Maschinen, Morpheus! Unsere Zukunft ist angebrochen."
Agent Smith (aus dem Film "Matrix", 1999)
Die "Maschinen" sind die Machtinstrumente des kapitalistischen Staates, der als "Anstalt zur zwangsweisen Einziehung des arbeitsfreien Kapitaleinkommens" ein menschenwürdiges Leben unmöglich macht. Der "moderne" kapitalistische Polizei- und Überwachungsstaat verwirklicht nicht Freiheit und soziale Gerechtigkeit, wie es sein sollte,...
...sondern versteht unter "Freiheit" den staatlich garantierten Freibrief der viel Besitzenden (Geld-, Sachkapital- und Bodenbesitzer) zur grenzenlosen Ausbeutung aller wenig Besitzenden, und will die überproportionale Besteuerung höherer Arbeitseinkommen (also der wirklichen Leistungsträger der Gesellschaft) als "soziale Gerechtigkeit" verkaufen, während die Renditen der Schmarotzer nicht angetastet werden dürfen, damit das Zinsgeld in Bewegung bleibt:
Da alle Staaten kapitalistisch sind, hält der "Normalbürger" das, was er sieht, für "normal" und kann sich kaum etwas Besseres vorstellen. Tatsächlich ist die Zinsgeld-Ökonomie die schlimmste überhaupt vorstellbare Perversion, wenn man nach der "Auferstehung aus dem geistigen Tod der Religion" wieder über ein Vorstellungsvermögen verfügt und "diese Welt" (das noch bestehende zivilisatorische Mittelalter) als das sieht, was sie ist: ein mit rund 16.000 Atomsprengköpfen bestücktes Irrenhaus, das von hochgradig Geisteskranken (Gläubige nennen sie "Hochwürden", nicht "Merkwürden") in den Wahnsinn getrieben und von berufsmäßigen Vollidioten regiert wird:
"Wir wären weit, weit über den Kapitalismus hinaus (Kapitalismus = wirtschaftlicher Zustand, in dem die Nachfrage nach Geld und Realkapitalien das Angebot übertrifft und darum den Zins bedingt), wenn seit 3000 Jahren durch die Wirtschaftskrisen die Kultur nicht immer wieder die mühsam erklommenen Stufen heruntergestoßen worden wäre; wenn die bettelhafte Armut, in der jede Krise die Volksmassen hinterlässt, nicht die Bettlergesinnung großgezogen hätte, die nun einmal den Menschen, groß und klein, in den Knochen liegt. … Die Plage des Hungers und der Druck der Schulden sind böse Erzieher. …Und wo wären wir heute in wissenschaftlicher, technischer, … Beziehung angelangt, wenn die vielversprechende Kultur, die das Gold, obschon blutbefleckt, geraubt und erpresst, in Rom erstehen ließ, nicht unter einer anderthalbtausendjährigen, durch Geldmangel erzeugten ökonomischen Eiszeit erstarrt, vergletschert, vernichtet worden wäre? Sicherlich säßen wir jetzt auf dem Throne Gottes und ließen das All im Kreis an unserem Finger laufen."
Silvio Gesell, 1911
Mit der Nachfrage nach Geld und Realkapitalien verhält es sich umgekehrt wie mit der Nachfrage nach menschlicher Arbeitskraft. Wird ein fehlerhaftes Geld mit parasitärer, der wesentlichen Tauschfunktion widersprechenden Wertaufbewahrungsfunktion (Zinsgeld) verwendet, bleiben die Sachkapitalien – und damit die bezahlbaren Arbeitsplätze – strukturell knapp, weil sich das Finanzkapital nur unter der Bedingung des Urzinses für die Schaffung neuen Sachkapitals zur Verfügung stellt. Vermehren sich die Sachkapitalien, sinkt der Kapitalmarktzins, und sobald dieser unter die Liquiditätspräferenzgrenze sinkt, wird nicht mehr investiert, sondern nur noch spekuliert. Die Folgen sind Massenverarmung und am Ende Krieg. Genau dieser Zusammenhang zwischen der Höhe des Kapitalmarktzinses und der Knappheit des eingesetzten Sachkapitals ist mit genialen Metaphern erstmals in Genesis_3,15 umschrieben:
Wenn Milliarden Menschen, die einfach vor sich hin leben und keine Ahnung haben, demnächst vom endgültigen Zusammenbruch der Zinsgeld-Ökonomie aus dem Schlaf gerissen werden,...
...ist es vorteilhaft, sich schon vorher in den eigentlichen Beginn der menschlichen Zivilisation hineingedacht zu haben, der nicht erst seit einem Jahrhundert,...
...sondern schon seit fast zwei ganzen Jahrtausenden auf sich warten lässt:
Die Nachfrage nach der einzigen Lösung, um den Rückfall in die Steinzeit zu verhindern, wird gigantisch sein, denn die "Alternative" einer umfassenden Sachkapitalzerstörung, um den Zinsfuß anzuheben, ist mit 16.000 Atomsprengköpfen schnell erledigt, aber dennoch nicht zu empfehlen.
Wieso der Crash auf sich warten lässt:
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