Weltuntergang oder Gelduntergang?
Die folgende Graphik zeigt die wirtschaftliche Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland von 1951 bis 2011:
Auf den ersten Blick ist zu erkennen, dass das relative Wirtschaftswachstum im Vergleich zum Vorjahr über den gesamten Zeitraum hinweg abfällt, von anfänglich bis zu 10% pro Jahr bis nur noch knapp über Null, als gegenwärtig zu erwarten in diesem Jahr. Diesem längerfristigen Abwärtstrend sind periodische Konjunkturschwankungen überlagert, die in den Jahren 1967 („Rezession“), 1975 („1. Ölkrise“), 1982 („2. Ölkrise“), 1994 („Rezession“), 2003 („Zusammenbruch New Economy“) und 2009 („Finanzkrise“) zu einer kurzfristigen Schrumpfung des BIP führten. Dynamisch betrachtet zeigt der längerfristige Abwärtstrend eine Abschwächung, während die periodischen Konjunkturschwankungen an Heftigkeit zunehmen: In den ersten Perioden blieb die Schrumpfung unter -1%; in der „Finanzkrise“ erreichte sie fast -5%.
Was ist 2012 zu erwarten? Dass es bei der Schätzung von "minus 0,1 Prozent bis plus 1,2 Prozent" nicht bleiben wird, sondern die Erwartungen in den nächsten Monaten nach unten korrigiert werden, ergibt sich bereits aus der obigen Graphik und den Erfahrungen zu Beginn des Jahres 2009. Die „Finanzkrise“ wurde in „Staatsschuldenkrise“ umbenannt; darüber hinaus hat die hohe Politik nichts unternommen, um die Krise zu beenden. Dass wir nicht schon längst in Chaos und Zerstörung versunken sind, ist allein den staatlichen „Konjunkturpaketen“ und deren kurzfristige Nachwirkungen zu verdanken, die aber inzwischen verpufft sind, ohne langfristig positive Wirkungen hinterlassen zu haben. Die einzige langfristige Auswirkung ist ein überproportionaler Anstieg der Staatsverschuldung, der von 2009 bis 2010 mit fast 23% in nur einem Jahr deutlich größer war, als in dem Fünfjahreszeitraum davor:
Tatsächlich konnte sich die deutsche Volkswirtschaft immer nur durch eine Erhöhung der Staatsverschuldung von einem Konjunkturzyklus zum nächsten hangeln! Das gilt nicht nur für die Bundesrepublik Deutschland, sondern für alle Volkswirtschaften seit dem 2. Weltkrieg. Über dieses als „deficit spending“ bezeichnete Prinzip, welches der „Jahrhundertökonom“ John Maynard Keynes 1935 in seiner „General Theory of Employment, Interest and Money“ („Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes“, 1936) vorschlug, ist die hohe Politik des 21. Jahrhunderts noch nicht hinaus. Mit anderen Worten: Außer Schulden machen, haben „etablierte Politiker“ noch nicht viel gelernt!
Dabei wird geflissentlich übersehen, dass die Staatsverschuldung nur einen Teil der Gesamtverschuldung ausmacht, der auf der Kehrseite der Medaille Geldvermögen in mindestens spiegelbildlicher Höhe gegenüberstehen. Es ist prinzipiell unmöglich, die Verschuldung zu begrenzen und gleichzeitig die Vermögen anwachsen zu lassen:
Die folgende Graphik zeigt die wirtschaftliche Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland von 1951 bis 2011:
Auf den ersten Blick ist zu erkennen, dass das relative Wirtschaftswachstum im Vergleich zum Vorjahr über den gesamten Zeitraum hinweg abfällt, von anfänglich bis zu 10% pro Jahr bis nur noch knapp über Null, als gegenwärtig zu erwarten in diesem Jahr. Diesem längerfristigen Abwärtstrend sind periodische Konjunkturschwankungen überlagert, die in den Jahren 1967 („Rezession“), 1975 („1. Ölkrise“), 1982 („2. Ölkrise“), 1994 („Rezession“), 2003 („Zusammenbruch New Economy“) und 2009 („Finanzkrise“) zu einer kurzfristigen Schrumpfung des BIP führten. Dynamisch betrachtet zeigt der längerfristige Abwärtstrend eine Abschwächung, während die periodischen Konjunkturschwankungen an Heftigkeit zunehmen: In den ersten Perioden blieb die Schrumpfung unter -1%; in der „Finanzkrise“ erreichte sie fast -5%.
Was ist 2012 zu erwarten? Dass es bei der Schätzung von "minus 0,1 Prozent bis plus 1,2 Prozent" nicht bleiben wird, sondern die Erwartungen in den nächsten Monaten nach unten korrigiert werden, ergibt sich bereits aus der obigen Graphik und den Erfahrungen zu Beginn des Jahres 2009. Die „Finanzkrise“ wurde in „Staatsschuldenkrise“ umbenannt; darüber hinaus hat die hohe Politik nichts unternommen, um die Krise zu beenden. Dass wir nicht schon längst in Chaos und Zerstörung versunken sind, ist allein den staatlichen „Konjunkturpaketen“ und deren kurzfristige Nachwirkungen zu verdanken, die aber inzwischen verpufft sind, ohne langfristig positive Wirkungen hinterlassen zu haben. Die einzige langfristige Auswirkung ist ein überproportionaler Anstieg der Staatsverschuldung, der von 2009 bis 2010 mit fast 23% in nur einem Jahr deutlich größer war, als in dem Fünfjahreszeitraum davor:
Tatsächlich konnte sich die deutsche Volkswirtschaft immer nur durch eine Erhöhung der Staatsverschuldung von einem Konjunkturzyklus zum nächsten hangeln! Das gilt nicht nur für die Bundesrepublik Deutschland, sondern für alle Volkswirtschaften seit dem 2. Weltkrieg. Über dieses als „deficit spending“ bezeichnete Prinzip, welches der „Jahrhundertökonom“ John Maynard Keynes 1935 in seiner „General Theory of Employment, Interest and Money“ („Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes“, 1936) vorschlug, ist die hohe Politik des 21. Jahrhunderts noch nicht hinaus. Mit anderen Worten: Außer Schulden machen, haben „etablierte Politiker“ noch nicht viel gelernt!
Dabei wird geflissentlich übersehen, dass die Staatsverschuldung nur einen Teil der Gesamtverschuldung ausmacht, der auf der Kehrseite der Medaille Geldvermögen in mindestens spiegelbildlicher Höhe gegenüberstehen. Es ist prinzipiell unmöglich, die Verschuldung zu begrenzen und gleichzeitig die Vermögen anwachsen zu lassen:
Alles gesparte Geld muss über Kredite zurück in den Geldkreislauf gelangen, anderenfalls bricht die Volkswirtschaft zusammen. Weil aber die Geldvermögen, die sich bei nur wenigen Prozent der Bevölkerung konzentrieren, durch Zins und Zinseszins anwachsen, muss auch die Gesamtverschuldung exponentiell wachsen. Und da der mittelständischen Privatwirtschaft die Schulden bereits „Oberkante Unterlippe“ stehen, muss sich der Staat weiter verschulden, um den Geldkreislauf aufrechtzuerhalten. Wer ernsthaft an eine staatliche „Schuldenbremse“ glaubt, leidet an Realitätsverlust. Eine Reduzierung der Verschuldung bedingt eine spiegelbildliche Reduzierung der Geldvermögen! Sozialistische Bestrebungen, dies durch eine so genannte „Vermögensteuer“ oder gar Zwangsenteignung zu erreichen, sind im 21. Jahrhundert nicht mehr als zivilisiert zu betrachten, abgesehen davon, dass sie nur eine drastische Symptombekämpfung darstellen und die Ursache des Problems gar nicht antasten. Und welcher leistungsbereite Mensch will in einem Staat leben, in dem das, was man sich über Jahrzehnte aufgebaut hat, immer wieder enteignet wird, sobald es „Big Brother Staat“ nicht mehr in den Kram passt? Die freiheitliche Antwort auf das Problem der Zinsumverteilung von der Arbeit zum Besitz (Kapitalismus) formulierte der bedeutendste Ökonom der Neuzeit, Silvio Gesell, mit den folgenden Worten:
„Das Geld schafft das Proletariat, nicht weil die Zinslasten das Volk um Hab und Gut bringen, sondern weil es das Volk gewaltsam daran hindert, sich Hab und Gut zu schaffen.“
Bevor wir verstehen können, was damit gemeint ist, machen wir uns erst einmal bewusst, was höchstwahrscheinlich noch in diesem Jahr passieren wird, wenn es nicht gelingt, den exponentiellen Anstieg der Geldvermögen und damit auch der Verschuldung auf friedlichem Wege zu reduzieren. Entscheidend dafür ist das „Vertrauen der Anleger“, welches im Jahr 2009 wenigstens noch in die Staatsanleihen aller führenden Industrienationen bestand, während heute – nach exzessiver Staatsverschuldung in den letzten drei Jahren – nur noch ganz wenigen Staaten ein gewisses Restvertrauen in die mögliche Rückzahlung der Kredite entgegengebracht wird. Deutschland könnte mit letzter Kraft vielleicht noch weitere staatliche „Konjunkturpakete“ in die Wege leiten, aber der „Rest“ von Europa ist dazu nicht mehr in der Lage. Und was hilft es der deutschen Wirtschaft, wenn ihre Exportgüter, von denen ein Großteil in der EU verkauft werden, nicht bezahlt werden können? Davon abgesehen, ist ein Großteil der in letzter Zeit exportierten Güter bis heute nicht bezahlt. Zu erkennen ist das an dem "Target-2-Saldo" der EZB gegenüber der Deutschen Bundesbank auf der einen Seite, und gegenüber den Zentralbanken der schwächeren Mitgliedsstaaten der EU auf der anderen Seite. Auch wenn die Rechnungen der einzelnen Unternehmen bezahlt sein mögen, haftet damit letztlich der deutsche Steuerzahler für die eigenen Exportgüter, solange der Saldo von 465 Milliarden € (aktueller Stand 08/2012: 751 Milliarden €) nicht ausgeglichen ist! Weitere staatliche „Konjunkturpakete“ sind also ausgeschlossen oder könnten in keinem Fall zu einem weiteren Konjunkturzyklus führen. Das heißt, wir befinden uns gegenwärtig am Ende des absolut letzten Konjunkturzyklus!
Was kommt danach?
Der Weltuntergang.
Das erscheint zunächst als ein negativer Ausblick, der jedoch positiv zu werten ist, denn erst wenn der allgemeine Glaube an das (noch) bestehende, kapitalistische System endgültig verloren geht, besteht überhaupt die Chance für einen Neuanfang! Allerdings muss die Phase des bevorstehenden globalen Zusammenbruchs konstruktiv genutzt werden. Ist die Weltwirtschaft erst einmal vollständig zusammengebrochen, wird der Schaden irreversibel. Über 90% aller heute auf diesem Planeten lebenden Menschen müssten innerhalb kurzer Zeit verhungern, und aus den Zivilisationstrümmern würde keine neue Zivilisation entstehen können, denn je höher man auf der Stufenleiter der Arbeitsteilung nach oben kommt ohne eine stabile Makroökonomie, desto tiefer ist der Fall: Der überlebende „Rest“ der Menschheit wäre wieder in der Steinzeit gelandet und müsste die gesamte bisherige kulturelle Entwicklung noch einmal durchlaufen.
Damit kommen wir zurück auf die Weisheit von Silvio Gesell: Der Kapitalismus lässt sich nicht beseitigen, indem „der Staat“ den Reichen etwas wegnimmt („Auge um Auge, Zahn um Zahn“), sondern indem er ausnahmslos allen arbeitswilligen Menschen, die bisher am marktwirtschaftlichen Wettbewerb gehindert oder von ihm ausgeschlossen waren, es durch geeignete wirtschaftliche Rahmenbedingungen ermöglicht, den Reichen Konkurrenz zu machen („…wenn dich jemand nötigt, eine Meile mitzugehen, so geh mit ihm zwei.“)!
Leistungslose Kapitaleinkommen auf Kosten der Mehrarbeit anderer (Zinsen, Renditen und private Bodenrenten) können nicht „besteuert“ werden (Das führt lediglich zu einem Anstieg des Kapitalmarktzinses, bis die bereits „versteuerten“ Kapitaleinkommen wieder genauso groß sind, wie zuvor die unversteuerten!), sondern sie dürfen gar nicht erst entstehen und müssen sich durch vollkommenen marktwirtschaftlichen Wettbewerb (monopolfreie Marktwirtschaft) immer wieder eigendynamisch auf Null regeln! Genau das hatte auch Ludwig Erhard im Sinn, nur wusste er selbst nicht genau, wie dieses große Ziel zu erreichen ist. Deshalb arbeitete er mit kompetenten Beratern zusammen, die die Bezeichnung „Wirtschaftsexperten“ noch verdienten:
Der Begriff „Soziale Marktwirtschaft“ stammt von dem Freiwirtschaftler Otto Lautenbach, der im Januar 1953 die Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft (ASM) gründete. In enger Zusammenarbeit mit dem damaligen Wirtschaftsminister und späteren Bundeskanzler Ludwig Erhard sollte erstmalig eine „freie Marktwirtschaft ohne Kapitalismus“ verwirklicht werden. Im Juli 1954 verstarb Otto Lautenbach, die ASM zerfiel im Streit (eine Organisation gleichen Namens existiert heute noch, sie verfügt aber über keinerlei makroökonomische Kompetenz mehr). Für die makroökonomische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland wurde ein von der so genannten „katholischen Soziallehre“ beeinflusstes Konzept von Alfred Müller-Armack übernommen, eine „sozial gesteuerte Marktwirtschaft“ (kapitalistische Marktwirtschaft mit angehängtem „Sozialstaat“), für die sich später der Begriff „soziale Marktwirtschaft“ einbürgerte.
Damit es nicht nur für Deutschland wieder eine Zukunft gibt, müssen wir nichts weiter tun, als das nachzuholen, was in den 1950er Jahren versäumt wurde:
www.deweles.de/files/soziale_marktwirtschaft.pdf
Die echte Soziale Marktwirtschaft ist nichts anderes als die Natürliche Wirtschaftsordnung, die Silvio Gesell bereits 1916 vollständig und widerspruchsfrei beschrieben hatte. Warum ist diese einzige Möglichkeit des zivilisierten Zusammenlebens bis heute nicht verwirklicht? Fragen Sie die „heilige katholische Kirche“:
www.deweles.de/files/himmel_auf_erden.pdf
Stefan Wehmeier, 13. Januar 2012
Cancel Program GENESIS
Klasse Beitrag! Sehr interessant und gut verständlich! Ich hoffe dies lesen viele!
AntwortenLöschenVielen Dank und weiter so!
http://kreuzgang.org/viewtopic.php?f=6&t=7981
AntwortenLöschenAlso dein Beitrag ist sehr interessant und gut recherchiert.Die Frage ist letztendlich auf was für einer Grundlage das bestehende System korrigiert und aufgebaut werden sollte oder könnte.Das jetzige ist eine reine Luftnummer und schlichtweg Kriminell und wird ,egal was man auch unternehmen wird einen Bestand haben und implodieren.Und wer weis wie Geld arbeitet und Funktionier und einiger maßen Ahnung von Wirtschaft besitzt,weiß wovon ich Rede.Wie es besser gehen könnte wissen sehr viele Menschen und an Innovationen ,Motivationen und Visionen mangelt es wirklich nicht.Aber die Macher und gut organisierten Mafiosi aller Couleur dieses System werde es auf biegen und brechen nicht zulassen ,das ein Zukunft orientiertes und für das Allgemeinwohl weisendes System Installiert wird.Das gleiche hat auch seine Gültigkeit für freie Energien und dem Globalen "Klimawandel" bis hin zu unserer Nahrungskette.Echte und praktizierende Änderung beginnen immer auf kommunaler Ebene und in eiger initiative in dem man es einfach tut und das gemeinsam mit den Menschen zusammen .
AntwortenLöschenSehr geehrter Herr Boehmer,
AntwortenLöschenversuchen Sie bitte, weniger Rechtschreib- und Satzbaufehler zu machen, damit sich erahnen lässt, was Sie meinen - ich war kurz davor, Ihren Kommentar zu löschen.
"Die Frage ist letztendlich, auf was für einer Grundlage das bestehende System korrigiert ... werden sollte..."
Nein, diese Frage ist längst beantwortet:
http://www.deweles.de/files/soziale_marktwirtschaft.pdf
"...die Macher und gut organisierten Mafiosi aller Couleur dieses Systems..."
Es gibt niemanden, der die Natürliche Wirtschaftsordnung (echte Soziale Marktwirtschaft) bewusst ablehnt. Dass eine Menschheit, die bereits Raumfahrt betreibt, sich noch immer im zivilisatorischen Mittelalter (Zinsgeld-Ökonomie) befindet, ist allein der Tatsache geschuldet, dass unsere "moderne Zivilisation" aus der Religion (künstliche Programmierung des kollektiv Unbewussten) entstand:
http://www.deweles.de/files/himmel_auf_erden.pdf
Mit freundlichem Gruß
Stefan Wehmeier
http://www.deweles.de
'Der überlebende „Rest“ der Menschheit wäre wieder in der Steinzeit gelandet und müsste die gesamte bisherige kulturelle Entwicklung noch einmal durchlaufen.'
AntwortenLöschenEine solche Entwicklung dürfte wohl auf einem ressourcelich geplünderten Planeten kaum mehr möglich sein. Die industrielle Zivilisation ist nicht von Dauer; sie ist kein perpetuum mobile, sondern nur ein wenige Jahrzehnte mögliches Feuerwerk exponentiellen Wachstums, das diesen Planeten nachhaltig vermüllt. Die Generationen nach dieser selbstmörderischen Ressourcen- und Wachstumsbonanza, werden auf einem in jeder Hinsicht kontaminierten und geplünderten Planeten schließlich zugrunde gehen.
Unser Planet wird nach peak everything sowohl unserer Spezies als auch anderen höheren Lebensformen keine nachhaltigen Perspektiven zum Überleben mehr bieten können. Die zivilisatorische Entwicklung der letzten 400 Jahre ist ein gefährlicher Irrweg und wird mit dieser Krise ein fatales Ende nehmen. Die Naturvölker Nordamerikas haben diese Entwicklung bei ihrer Berührung mit den einfallenden Horden aus Europa weise vorausgesehen. Unsere gegenwärtige auf Konsum und Wachstum beruhende Zivilisation ist ohne jeden Zweifel selbstmörderisch und zerstört ihre eigenen Grundlagen.
"Die industrielle Zivilisation ist nicht von Dauer..."
AntwortenLöschenDas ist eine spätestens seit der Erstveröffentlichung von "Die Natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld" (Silvio Gesell, 1916) nicht mehr zeitgemäße Extrapolation auf der Grundlage der (noch) bestehenden, seit jeher fehlerhaften Makroökonomie, die allein durch eine künstliche Programmierung des kollektiv Unbewussten bis heute aufrechterhalten wurde:
http://opium-des-volkes.blogspot.de/2011/07/die-ruckkehr-ins-paradies.html
Guten Abend Herr Wehmeier,
AntwortenLöschendie Abhandlung über die Soziale Marktwirtschaft liest sich sehr interessant wenn auch stellenweise etwas schwierig auf Grund einiger Gedankensprünge zwischen dem aktuellen System und der Sozialen Marktwirtschaft.
Einige kritische Anmerkungen zum Inhalt:
(1) Die Inflation (die es ja sicherlich ebenfalls gibt; immerhin sind Preiserhöhungen der Produzenten keine Erfindung des Kapitalismus) wird nur einmal in einem Nebensatz erwähnt und danach außer Acht gelassen. Wie fließt dies in die Gesamtbetrachtung ein.
(2) Es wird von Kapital und Boden als einzigen knappen Gütern gesprochen. Es gibt andere endliche Ressourcen die sich in der Hand derjenigen befinden würden, denen der Staat zufällig das Gebiet übereignet auf bzw. unter denen sie vorkommen. Dort würde dann doch wieder ein Ungleichgewicht entstehen.
Gleiches gilt für Ressourcen die sich bereits im Besitz einzelner befinden. Es würden zwar keine Zinsen anfallen; "gerecht" wäre es allerdings auch nicht (zwangsläufig).
(3) Inwiefern wäre die Freizügigkeit davon berührt wenn es nur noch Erbbesitz gäbe? Wie soll ein Wohnungsmangel bekämpft werden wenn nicht mehr vermietet wird? Was geschieht mit Mehrfamilienhäusern? Diese Fragen werden leider nicht beantwortet.
(4) Die Einnahmen für den Staat sind recht gering (im Vergleich zu heute). Von zusätzlichen Steuern ist keine Rede. Das würde zum einen voraussetzen massiv Beamte aus dem Staatsdienst zu entlasten und zum anderen drängt sich mir die Frage auf: wie sollen Menschen die heute nur den Staatsdienst kennen auf einmal in der freien Wirtschaft bestehen können? Immerhin sind viele Kenntnisse die im Staatsdienst zwingend vorausgesetzt werden in der freien Wirtschaft absolut nutzlos (und bei einer solchen Umkrempelung des Sozialstaates sowieso).
(5) Woraus sollen Sozialausgaben bestritten werden? Man muss bedenken, dass es immer noch einen gewissen Prozentsatz an Menschen gibt die nicht (mehr) arbeiten können. Wovon sollen diese Menschen leben? Was passiert mit den Renten?
Das sind nur ein paar Fragen die mir durch den Kopf geschossen sind. Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Marcel Dutt
Sehr geehrter Herr Dutt,
AntwortenLöschenbitte lesen Sie den Text "Soziale Marktwirtschaft" noch einmal und präzisieren Sie Ihre Fragen (falls dann noch vorhanden), die in der jetzigen Form in sich widersprüchlich und kaum zu beantworten sind.
Zu (1): Inflation hat nichts mit Preiserhöhungen einzelner Produzenten zu tun.
Zu (2): Beim allgemeinen Bodennutzungsrecht werden vom Staat keine "Gebiete übereignet" und schon gar nicht "zufällig übereignet", sondern Grundstücke und Naturressourcen werden an den jeweils Meistbietenden zur privaten oder gewerblichen Nutzung verpachtet.
Zu (3): Wie kommen Sie auf "Erbbesitz"? Der Boden wird verpachtet. In einer vom Kapitalismus befreiten Marktwirtschaft muss Wohnungsmangel nicht mehr "bekämpft" werden, sondern wird durch Angebot und Nachfrage eigendynamisch ausgeregelt.
Zu (4) und (5): Sie extrapolieren Teilprobleme des jetzigen Systems in die echte Soziale Marktwirtschaft hinein, die es dort nicht mehr gibt.
Mit freundlichem Gruß
Stefan Wehmeier
http://www.deweles.de
Ich könnte schwören, ich hätte hier einen Kommentar hinterlassen. So geht man also mit Kritik um?
AntwortenLöschen"So geht man also mit Kritik um?"
AntwortenLöschenSie können mich nicht kritisieren, sondern nur anhand meiner Texte Ihre zahlreichen Vorurteile und Denkfehler korrigieren. Vielleicht hilft Ihnen der folgende Text weiter:
http://opium-des-volkes.blogspot.de/2012/10/geld.html
Nun ist bereits 2019 und es ist nahezu ein Wunder, die atomare Katastrophe hat noch nicht stattgefunden. Doch die Auswüchse der pervertierten Marktwirtschaft werden immer Offensichtlicher, die Existenzängste sind in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen doch durch die Dummheit lässt sich vorzüglich mit diesen Ängsten der Zinsverlierer gegeneinander ausspielen und von den Ursachen, welche den meisten Entscheidungsträgern in der Regel ohnehin selbst unbekannt sind, ablenken. Ich bedanke mich für den passenden Schlüssel zum Verständnis beim Studium alter Schriften, endlich fühle ich mich wirklich als Teil der Schöpfung und bilde mir ein, den Programmfehler zu verstehen. Um einen Neustart durchzuführen muss das Betriebssystem heruntergefahren werden, wie soll das gehen ?
AntwortenLöschenhttps://opium-des-volkes.blogspot.com/2023/06/a-story-told-that-cant-be-real.html
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