Donnerstag, 6. Oktober 2011

Geldpolitik


„Für die häufig zu hörende Vermutung, dass sich die Banken das Geld für ihre Kredite bei der Zentralbank billig leihen können und dann mit hohen Zinsen weiter verleihen und auf diese Weise große Gewin­ne machen, gibt es also – sowohl von den Zahlen als auch den Vorgängen her – in der Realität keinen Platz. So lag z.B. im Raum der Deutschen Bundesbank die gesamte den Banken und der Wirtschaft zur Verfügung gestellte ZBG-Menge – also die Sum­me von Banknoten und Mindestreserven – Ende 2010 bei 276 Mrd, die Kreditvergaben der Banken an die Nichtbanken jedoch bei 3.724 Mrd, also beim 13- bis 14-fachen der ZBG-Menge! Außerdem ist zu beachten, dass sich das Gros dieser ZBG-Menge in Form von Banknoten, im Werte von 203 Mrd, in den Händen der Wirtschaftsteilnehmer befand, während die ZBG-Guthaben der Banken – in Höhe von 51 Mrd – in den Mindestreserven der Banken gebunden wa­ren.“


Es gibt wohl niemanden auf diesem Globus, der die so genannte Geldpolitik in unserem seit jeher fehlerhaften Geldsystem gründlicher analysiert hat, als Helmut Creutz, und kein studierter „Wirtschaftsexperte“ kann ihm auf diesem Gebiet auch nur im Entferntesten das Wasser reichen. Dennoch bezeichnet er seinen obigen Artikel, der alles andere, was jemals zu diesem Thema geschrieben wurde, ad absurdum führt, als „Ein Klärungsversuch“ und geht in seiner Bescheidenheit sogar soweit, dass er der hohen Politik und den studierten „Wirtschaftsexperten“ zutraut, sie könnten den elementaren Fehler in unserem Geldsystem selbst beheben, wenn sie erst einmal verstanden hätten, dass überhaupt ein Fehler vorliegt. Darum hat sich Helmut Creutz noch keine eigenen Gedanken gemacht, wie eine konstruktiv umlaufgesicherte Indexwährung in der Praxis zu verwirklichen ist, ohne dabei eine Katastrophe in der Katastrophe auszulösen.

Glücklicherweise gibt es andere, die bereits ganz genau wissen, wie die Geldordnung und die Bodenordnung umgestaltet werden müssen, um den endgültigen Zusammenbruch des Geldkreislaufs (globale Liquiditätsfalle) zu stoppen und die echte Soziale Marktwirtschaft (Marktwirtschaft ohne Kapitalismus) zu verwirklichen:


Ohne dieses Wissen, das seit 2007 erarbeitet wurde, hätte die halbwegs zivilisierte Menschheit schon jetzt keine Überlebenschance mehr! Denn zu dem Zeitpunkt, an dem die hohe Politik erkennt, dass ein elementarer Fehler im Geldsystem vorliegt, ist es zu spät, mit dem Denken anzufangen.

Die seltenen Fähigkeiten, um ein Volksvertreter werden zu können, stehen diametral den noch viel selteneren Fähigkeiten entgegen, die „Mutter aller Zivilisationsprobleme“, die Zinsumverteilung von der Arbeit zum Besitz, nicht nur zu erkennen, sondern auch die einzig denkbare Möglichkeit zu ihrer Überwindung zu verstehen. Anders formuliert: Wer in „dieser Welt“ (Zinsgeld-Ökonomie) Volksvertreter sein will, versinkt in einem Ozean von Vorurteilen, aus dem ein Auftauchen aus eigener Kraft nicht mehr möglich ist. Und um die Bereitschaft aufzubringen, sich beim Auftauchen helfen zu lassen, muss die bisher in der Gesellschaft erreichte „Machtposition“ nicht nur in Frage gestellt, sondern vollkommen aufgegeben werden. Bis es soweit ist, dass die hohe Politik der globalen Liquiditätsfalle vollkommen machtlos gegenübersteht und sich eingestehen muss, dass alle „politischen Maßnahmen“ nutzlos sind, ist die Situation bereits soweit eskaliert, dass vielleicht nur noch wenige Tage verbleiben, um den endgültigen Zusammenbruch des globalen Geldkreislaufs – und damit der gesamten Arbeitsteilung – aufzuhalten!

Seit Herbst 2008 hat die hohe Politik alles unternommen, um das Elend des Kapitalismus zu verlängern und die globale Liquiditätsfalle hinauszuzögern. Das bedeutet aber auch, dass der endgültige Zusammenbruch der Weltwirtschaft umso schneller und heftiger erfolgen wird. Der beste Frühindikator dafür ist der Deutsche Aktienindex (DAX), der schon im Januar 2008 von 8000 auf 6500 fiel, dieses Niveau bis August 2008 hielt, im September 2008 auf 4500 fiel (die hohe Politik erwachte aus dem Winterschlaf), mit weniger steilem Abfall (die hohe Politik verabschiedete ihren „Bankenrettungsplan“ und machte Hoffnung) im Februar 2009 den vorläufigen Tiefststand von 3500 erreichte, bis Juli 2011 wieder auf 7500 kletterte (die Nachwirkungen der staatlichen „Konjunkturpakete“), im August 2011 erneut auf 5500 fiel und seitdem zwischen 5000 und 5500 pendelt (in der Hoffnung auf den „Euro-Rettungsschirm“). Alle Bewegungen des DAX beruhen auf Aberglauben, das heißt aber nicht, dass sie zufällig erfolgen. Der Absolutwert des DAX ist ein Maß für den allgemeinen Glauben an die Investition, und der Absolutwert seiner ersten zeitlichen Ableitung, also abs(dDAX / dt), ist ein Maß für den allgemeinen Glauben an die Spekulation, da sich bekanntlich sowohl auf steigende als auch auf fallende Aktienkurse wetten lässt.

Der letzte Absturz des DAX erstreckte sich über insgesamt 14 Monate, während der aktuelle Absturz voraussichtlich in nur 3 Monaten bis Ende Oktober erfolgen wird, wobei sich das Absinken unter den vorläufigen Tiefststand auf die letzte Oktoberwoche konzentrieren kann. Bis dahin können zwei „negative Nachrichten“ das „Vertrauen der Anleger“ erschüttern: die so genannte „Troika“ stellt fest, dass Griechenland die „Kriterien“ für weitere „zinsgünstige Kredite“ nicht erfüllt, oder die Slowakei entscheidet sich gegen den „Euro-Rettungsschirm“.

Wer nicht schon weiß, dass „diese Welt“ absurd ist, weiß es spätestens dann, wenn eine dieser beiden möglichen „negativen Nachrichten“ von einem Tag auf den anderen die größte anzunehmende Katastrophe der Weltkulturgeschichte auslöst, die nur noch durch die schnellstmögliche Verwirklichung der Natürlichen Wirtschaftsordnung gestoppt werden kann:



Stefan Wehmeier, 06.10.2011


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