Sonntag, 24. Juli 2011

Der bevorstehende Crash

Aus allen bisher gewonnenen Informationen über das noch vorhandene Restvertrauen der Anleger, den verbliebenen Spielraum der hohen Politik (Restvertrauen in Staatsanleihen) und die so genannte öffentliche Meinung lassen sich die bevorstehenden Ereignisse, die bis jetzt nur theoretisch beschrieben werden konnten, etwas konkreter vorhersagen. Das gilt sowohl für das Was als auch für das Wann, auch wenn eine zeitliche Vorhersage immer sehr gewagt ist und mehr intuitiv als rational erfasst werden muss.

Sicher ist, dass die Weltwirtschaft insgesamt wieder anfangen wird zu schrumpfen, dass der Schrumpfungsprozess schneller ablaufen wird als 2009, und dass die hohe Politik keine Möglichkeit mehr hat, den Prozess zu verlangsamen oder gar aufzuhalten. Das erscheint zunächst als ein negativer Ausblick, der jedoch positiv zu werten ist, denn der endgültige Zusammenbruch des noch bestehenden, kapitalistischen Systems ist die Voraussetzung dafür, dass der Glaube an dieses System verloren geht und die Religion (selektive geistige Blindheit gegenüber makroökonomischen Konstruktionsfehlern) überwunden werden kann.

Wahrscheinlich ist, dass der Crash noch in diesem Jahr stattfinden wird, und dass der Schrumpfungsprozess schon im August einsetzt. Ab diesem Zeitpunkt ist die gesetzlich verbindliche Ankündigung der Natürlichen Wirtschaftsordnung (freie Marktwirtschaft ohne Kapitalismus = echte Soziale Marktwirtschaft) mindestens in der Bundesrepublik Deutschland die einzig verbleibende Möglichkeit, den Schrumpfungsprozess aufzuhalten!

Die Unvermeidbarkeit einer erneuten Schrumpfung der Weltwirtschaft ergibt sich zwingend aus der Zinsumverteilung von der Arbeit zum Besitz, die sich seit dem Beginn der „Finanzkrise“ keinesfalls verringert hat, sondern sowohl innerhalb der Nationalstaaten als auch zwischen den Staaten unvermindert anhält. Der dadurch bedingte Kaufkraftverlust der breiten Masse führt insbesondere in den Zinsverlierer-Staaten zu immer mehr Massenarmut und Hungersnöten. Das wird allerdings nicht der Auslöser für den bevorstehenden Crash sein, sondern genau wie im Herbst 2008 ein Vertrauensverlust der Anleger in den Kapitalmarkt. Welches konkrete Ereignis der Auslöser sein wird, ist nicht vorhersehbar, jedoch gibt es mittlerweile viele „Finanzbaustellen“, von denen jede einzelne ausreicht, eine Kettenreaktion auszulösen, weil so gut wie jeder makroökonomische Vorgang in einer a priori instabilen Zinsgeld-Ökonomie einer positiven Rückkopplung (Mitkopplung) unterliegt.
    Als das Vertrauen in das international verflochtene Bankensystem vor zweieinhalb Jahren erschüttert wurde, bestand immer noch Vertrauen in die Haushalte der Industrienationen, sodass viele Anleger in den „sicheren Hafen“ der Staatsanleihen flüchteten, was die hohe Politik wiederum in die Lage versetzte, die Geschäftsbanken mit staatlichen Bürgschaften abzusichern und „Konjunkturpakete“ zu finanzieren, um das kapitalistische System bis heute aufrecht zu erhalten. Der Bundesrepublik Deutschland geht es deshalb noch verhältnismäßig gut, weil sie als größte und exportstärkste Volkswirtschaft der größte Zinsgewinner innerhalb der Euro-Zone ist und sich seit Einführung des Euros auf Kosten einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Verhältnisse in den schwächeren Mitgliedsstaaten (Portugal, Irland, Griechenland, Spanien) einigermaßen gesund erhalten konnte. Als kaum zu vermeidende Gegenreaktion wurden die deutschen Steuerzahler von der hohen Politik dazu gezwungen, für Hilfskredite an die überschuldeten Mitgliedsstaaten zu bürgen.
    Jetzt kann man sich vorstellen, was passiert, wenn das allgemeine Vertrauen der Anleger durch einen wiederholten Reparaturbedarf an einer der „Finanzbaustellen“ erneut erschüttert wird. Es gibt keinen „sicheren Hafen“ mehr für die Anleger, denn auch die Staatsanleihen gelten nicht mehr als sicher! Weitere staatliche „Konjunkturpakete“ sind nicht mehr zu finanzieren, es kommt zu Bank-Runs, Massenentlassungen, allgemeiner Hoffnungslosigkeit, einem fortschreitenden Zusammenbruch der globalen Arbeitsteilung in rasendem Tempo, während die hohe Politik bis zur totalen Handlungsunfähigkeit gelähmt wird.

Bezüglich der zeitlichen Prognose für den Crash, die bisher noch niemand auszusprechen wagte, sei angemerkt, dass das Ereignis mit dem berühmten Maya-Kalender korreliert, der nicht, wie viele noch immer glauben, im Dezember 2012, sondern am 28. Oktober 2011 endet. Weiter möchte ich an dieser Stelle nicht darauf eingehen, weil sich zu viele religiöse und esoterische Spinnereien um das Thema ranken, die kaum zu durchdringen und nur schwer von halbwegs ernsthaften Forschungen in dem Bereich zu trennen sind. Sinnvoller ist es, die Prognose anhand zweier Graphiken zu erhärten, die jeder nachvollziehen kann, der zumindest die beiden Artikel „Die Finanzkrise und die Krise der hohen Politik“ sowie „Was passiert, wenn nichts passiert?“ in diesem Blog gelesen hat. Die erste Graphik ist auf der Internetseite der Deutschen Bundesbank unter dem folgenden Link zu finden…
            

…und zeigt die zeitliche Entwicklung des durchschnittlichen Kapitalmarktzinses im Euro-Raum für 10-jährige Staatsanleihen von März 1998 bis einschließlich Juni 2011:

Durchschnittl. Kapitalmarktzins im Euro-Raum (BIP-gewichtete     Rendite zehnjähriger Staatsanleihen); EURO12  Ab Januar 2001


Auf den ersten Blick ist zu erkennen, dass das Zinsniveau starken Schwankungen unterliegt, aber über den gesamten Zeitraum hinweg abfällt, wobei die Untergrenze der y-Achse von 3% als Liquiditätspräferenzgrenze anzusehen ist, bei der Anleger nicht mehr bereit sind, ihre Zinsgeld-Ersparnisse langfristig zu verleihen. Von Sommer 2008 bis Herbst 2010 sank das Zinsniveau von 4,75% bis hinunter auf 3,35%, während immer mehr Zinsgeldersparnisse für volkswirtschaftlich schädliche Spekulationen (Warentermingeschäfte) auf Girokonten liquide gehalten wurden. Danach kam es aufgrund der Nachwirkungen der „Konjunkturpakete“ zu einem letzten Anstieg des Zinsniveaus bis Januar 2011 auf 4,15%, um bis Mai 2011 weniger steil ein letztes Maximum von 4,5% zu erreichen (der von der hohen Politik propagierte „Aufschwung“), um dann im Juni 2011 wieder zu fallen auf 4,4%, Tendenz: weiterhin fallend. Die Auswirkungen der „Konjunkturpakete“ sind also verpufft und ein weiteres Absinken des Kapitalmarktzinses auf die Liquiditätspräferenzgrenze kann nicht mehr verhindert werden. 

Die zweite Graphik findet sich unter dem folgenden Link beim Statistischen Bundesamt…  


…und zeigt den Verbraucherpreisindex für die Bundesrepublik Deutschland von 2003 bis einschließlich Juni 2011:

Verbraucherpreisindex, Originalwerte, 2005 = 100

Bis Sommer 2008 gelang es der Deutschen Bundesbank mit schöner Regelmäßigkeit, eine schleichende Inflation von etwa 2% pro Jahr aufrecht zu erhalten. Inflation ist in einer Zinsgeld-Ökonomie erforderlich, um „mit einiger Sicherheit“ ein Umkippen der Volkswirtschaft in die Deflation (Wirtschaftskrise) zu vermeiden – bis diese im Herbst 2008 nicht mehr zu vermeiden war. Die staatlichen „Konjunkturpakete“ verhinderten vorläufig eine deflationäre Abwärtsspirale und konnten bis Herbst 2010 eine schleichende Inflation von immerhin 1% pro Jahr bewirken, die dann mit dem letzten Anstieg des Kapitalmarktzinses (siehe: vorherige Graphik) kurzzeitig wieder den „Normalwert“ von 2% pro Jahr erreichte – und seit Mai 2011 auf Null gefallen ist. Für eine Zinsgeld-Ökonomie ist aber „keine Inflation“ bereits gleichzusetzen mit „Deflation“, was darauf hindeutet, dass wir ganz kurz vor der endgültigen deflationären Abwärtsspirale stehen.

Jetzt sollte deutlich geworden sein, in welchem geistigen „Wolkenkuckucksheim“ sich ein Politiker befindet, der schlimmstenfalls ganz oder zumindest teilweise selbst an den Unsinn glaubt, den er einem religiösen Wahlvolk einreden muss, um gewählt zu werden. Die „repräsentative Demokratie“ einer Zinsgeld-Ökonomie spült immer diejenigen „an die Macht“, die von Makroökonomie gar nichts verstehen und auch nichts verstehen dürfen, um ihre „Machtposition“ ertragen zu können! Für den eigentlichen Beginn der menschlichen Zivilisation, die Verwirklichung der Natürlichen Wirtschaftsordnung, gilt daher: 

Die Ersten (Politiker und Zinsgewinner) werden die Letzten sein, die die „banalsten Selbstverständlichkeiten“ (Zitat: Silvio Gesell) wenigstens ansatzweise verstehen. 

Wie katastrophal die allgemeine wirtschaftliche Situation noch werden muss, bis sogar die hohe Politik anfängt zu denken, wird der bevorstehende Crash zeigen.

Stefan Wehmeier, 24. Juli 2011


Montag, 4. Juli 2011

Die Rückkehr ins Paradies

Keine andere Geschichte hat jemals so viele Interpretationsversuche hervorgebracht, wie die wunderbare kleine Geschichte von Adam und Eva im Paradies. Es wurde alles hineininterpretiert, was sich an ein unwissendes Publikum verkaufen ließ, so widersprüchlich, sinnlos oder belanglos es auch war. Mit den naiven Interpretationen ließe sich mit Leichtigkeit eine ganze Bibliothek füllen, und wer sich die Mühe machte, sie alle zu lesen, wäre hinterher nicht klüger als zuvor. Doch allein die Tatsache, dass es so viele Interpretationsversuche gibt, lässt darauf schließen, dass die wirkliche Bedeutung der kleinen Geschichte alles andere als belanglos ist.

Tatsächlich beinhaltet der Text, der unter Genesis 2,4b – 3,24 bis heute überliefert ist, ein fundamentales Wissen, das man ihm bei oberflächlicher (gegenständlich-naiver) Betrachtung niemals zutraut, das aber im Nachhinein betrachtet die gesamte Kulturgeschichte der halbwegs zivilisierten Menschheit seit dem „Auszug der Israeliten aus Ägypten“ bis heute erklärt. Worum geht es wirklich in dem Text? Um die Basis allen menschlichen Zusammenlebens und die grundlegendste zwischenmenschliche Beziehung in einer arbeitsteiligen Zivilisation, der Welt des Kulturmenschen: Makroökonomie und Geld. Adam und Eva repräsentieren nicht die ersten Urmenschen nach den letzten Menschenaffen (eine völlig unsinnige Vorstellung), sondern die ersten zivilisierten Menschen, die sich von ihren Vorfahren dadurch unterscheiden, dass sie Geld benutzen und in einer Marktwirtschaft leben. Und weil das so ist, hat eine „moderne“ Menschheit, die bereits Raumfahrt betreibt, etwas im Grunde so Einfaches wie das Geld noch immer nicht verstanden und lebt bis heute in der Erbsünde!

Der ganze Sinn und Zweck des heute „zweiten“ Schöpfungsmythos der Genesis, der nachträglich im sechsten vorchristlichen Jahrhundert von der israelitischen Priesterschaft durch den heute „ersten“ Schöpfungsmythos (Genesis 1,1 – 2,4a) ergänzt und dann zur Basis dreier Weltreligionen (Judentum, Christentum, Islam) wurde, war eine künstliche Programmierung des kollektiv Unbewussten, um die wirkliche Bedeutung der Erbsünde aus dem Begriffsvermögen des arbeitenden Volkes auszublenden, solange das Wissen noch nicht zur Verfügung stand, um diese „Mutter aller Zivilisationsprobleme“ zu überwinden. Anderenfalls hätte das, was wir heute „moderne Zivilisation“ nennen, gar nicht erst entstehen können.  

Schöpfungsmythen – es geht um die Schöpfung von Kultur und nicht um die „Schöpfung von Natur“ – sind geniale metaphorische Beschreibungen der Makroökonomie einer Kultur. Die darin implizit enthaltenen Götter (künstliche Archetypen im kollektiv Unbewussten) bewirken „geistige Beschneidungen von Untertanen“, die in früheren Zeiten, als die Religion (Rückbindung auf künstliche Archetypen) noch eine exakte Wissenschaft und ein wesentlicher Bestandteil der geheimen Staatskunst war, dazu verwendet wurden, um eine größere Anzahl von zuvor in eigenständigen kleinen Dörfern (Urkommunismus) lebenden Menschen (nur bis zu etwa 150 menschliche Individuen können sich alle noch gegenseitig kennen) zu einer übergeordneten, arbeitsteiligen Kultur zusammenzufügen. Die ersten Kulturen waren zentralistische Planwirtschaften noch ohne liquides Geld, wie z. B. das alte Ägypten der Pharaonen vor den Ptolemäern (ca. 3000 v. Chr. bis ca. 320 v. Chr.). Die höhere Kulturstufe, die durch verbesserte Arbeitsteilung unter deutlich mehr Menschen erreicht wurde (Ursozialismus bzw. Staatskapitalismus), bedeutete jedoch einen Verlust an Individualität und Freiheit, insbesondere für das arbeitende Volk. Die Pharaonen und ihre Oberpriester betrieben daher eine geheime Staatskunst, um aus Menschen – durch gezielte geistige Beschneidungen – willige „Arbeitsameisen“ zu machen. Die Pharaonen wären nicht auf die Idee gekommen, Geld als Zwischentauschmittel zu verwenden, da sie bereits wussten, dass ein Zinsgeldkreislauf nicht stabil sein kann. Gold und Silber sowie Kupferbarren wurden nur als Wertmaßstab benutzt, nicht jedoch als umlaufendes liquides Geld. Der im Vergleich zu einer Geldwirtschaft umständliche und uneffektive planwirtschaftliche Tauschhandel musste daher mit bedingungslosem Gehorsam gegenüber der staatlich verordneten Verteilungshierarchie und notfalls mit brutaler Gewalt durchgesetzt werden. Ohne die vielfältigen religiösen Verblendungen wäre diese Situation für das Volk unerträglich gewesen; nur durch ihre geistigen Beschneidungen (selektive geistige Blindheit) konnten die im Ursozialismus arbeitenden Menschen überhaupt einen Sinn in ihrer Existenz sehen! Etwas Ähnliches, wenn auch längst nicht mehr auf dem Niveau der Gottkönige der Vorantike, wird heute noch in „Ameisenstaaten“ wie etwa Nordkorea betrieben, wo die einfachen Menschen, die wirklich an den Diktator glauben, es sich nicht leisten können, ein eigenes Bewusstsein zu entwickeln.

„Und der Baum des ewigen Lebens, wie er in Erscheinung getreten ist durch den Willen Gottes, befindet sich im Norden des Paradieses, sodass er die Seelen der Reinen unsterblich mache, die hervorkommen werden aus den Gebilden der Armut zum Zeitpunkt der Vollendung des Äons. Die Farbe des Baumes des Lebens aber gleicht der Sonne. Und seine Zweige sind schön. Seine Blätter gleichen denen der Zypresse. Seine Frucht gleicht einem Bund von Weintrauben, wobei sie weiß ist. Seine Höhe geht hinauf bis in den Himmel.
    Und neben ihm befindet sich der Baum der Erkenntnis, wobei er die Kraft Gottes hat. Seine Herrlichkeit gleicht dem Mond, wenn er sehr leuchtet. Und seine Zweige sind schön. Seine Blätter gleichen Feigenblättern. Seine Frucht gleicht guten, appetitanregenden Datteln. Dieser nun befindet sich im Norden des Paradieses, sodass er die Seelen aus dem Schlaf der Dämonen erwecke, damit sie zum Baum des Lebens kommen und von seiner Frucht essen und so die Mächte und ihre Engel verurteilen.“

Diese wundervolle Poesie (Die Schrift ohne Titel / Über die Bäume des Paradieses) ist nicht in der Bibel zu lesen; sie wurde erst 1945 als Bestandteil der „Schriften von Nag Hammadi“ (wieder-)gefunden, die im Nachhinein betrachtet als der wertvollste archäologische Fund aller Zeiten anzusehen sind, denn sie beinhalten mit dem Philippusevangelium das vergessene Wissen der Urchristen (Gnostiker = Wissende) und mit dem Thomas-Evangelium die wahre und ebenso vergessene Erkenntnis des Jesus von Nazareth – und damit den Schlüssel zur Überwindung der Erbsünde und der Verwirklichung des „Himmels auf Erden“! Doch beschäftigen wir uns zunächst mit den „Bäumen des Paradieses“, die in der Genesis nicht näher beschrieben sind. „Apfelbäumchen“ sind es nicht, aber auch die Zypresse (immergrüner Nadelbaum) und der Feigenbaum (Laubbaum, der seine Blätter im Winter abwirft) sind wiederum nur Symbole für etwas sehr viel Grundlegenderes. Wörtlich übersetzt aus dem Althebräischen heißt der Baum des (ewigen) Lebens „Baum, der Frucht ist und Frucht macht“. Es gibt keinen Baum in der Natur, der gleichzeitig „Frucht ist und Frucht macht“, aber der Geldkreislauf in einer Volkswirtschaft ist der Gewinn und macht wieder Gewinn! Der Baum der Erkenntnis ist eigentlich der „Baum, der Frucht macht“. Das machen zwar viele Bäume in der Natur, aber von der Hypothese, dass es sich bei den „Pflanzen“ in der Genesis um natürliche Gewächse handelt, können wir uns jetzt verabschieden. Der Baum der Erkenntnis (von Gut und Böse) ist der Zinsgeldverleih und seine „Frucht“ ist der Zins, genauer: der Urzins (S. Gesell, 1916) bzw. die Liquiditäts(verzichts)prämie (J. M. Keynes, 1935)!

Ab jetzt lassen sich alle anderen Bilder und Metaphern der originalen Heiligen Schrift (die Bibel nur bis Genesis 11,9), die nicht zum Zweck des Moralverkaufs gegenständlich-naiv uminterpretiert wurde, stringent und lückenlos erklären: Der „Auszug der Israeliten aus Ägypten“, über den gegenständlich-naiv im zweiten Buch der Bibel, dem Buch Exodus, berichtet wird, bedeutet die „Weiterentwicklung der menschlichen Kultur von der zentralistischen Planwirtschaft ohne liquides Geld zur freien Marktwirtschaft mit Geldkreislauf“. Verglichen mit dieser wesentlichen Bedeutung ist es vollkommen nebensächlich, ob dabei irgendwann einmal ein paar halbverhungerte Flüchtlinge irgendwo durch die Wüste irrten. Der Anfang der menschlichen Zivilisation (freie Marktwirtschaft = Paradies) war die geistige Beschneidung einer zuvor in der unbewussten Sklaverei des Ursozialismus gefangenen Volksgruppe durch einen Revolutionär (nennen wir ihn Mose), der etwa im dreizehnten vorchristlichen Jahrhundert einen neuen künstlichen Archetyp, den Gott Jahwe, entwickelte, der dieses Volk „wahnsinnig genug“ für die Benutzung von Zinsgeld machte. Mose hatte sich überlegt, dass es ausreichen müsste, den Geldverleih gegen Zins ausschließlich in die eigene Hand zu nehmen und dem Volk das gegenseitige Zinsnehmen einfach zu verbieten, um damit den Zinsgeldkreislauf stabil zu halten. Die Urform des heute „zweiten“ Schöpfungsmythos der Genesis, dem ersten der „fünf Bücher Mose“, stammt tatsächlich von Mose (unabhängig davon, ob er so hieß), während der heute „erste“ Schöpfungsmythos erst im sechsten vorchristlichen Jahrhundert von der israelitischen Priesterschaft davor gesetzt wurde, um den unbewussten (bis heute religiös verblendeten) Kulturmenschen von der anfänglichen Basisfunktion „dem Investor höriger Unternehmer“ zur fatalen Funktion „dem Kapitalismus folgender Investor“ umzuprogrammieren. Zu diesem Zeitpunkt hatte man eingesehen, dass weder Zinsverbote noch beliebig komplizierte Sozialgesetze den Frieden in einer Zinsgeldwirtschaft sicherstellen können. Die Erbsünde (der Privatkapitalismus) führt über den Zinsmechanismus zu einer zwangsläufigen Spaltung der Gesellschaft in arm und reich, unabhängig von den Fähigkeiten des Einzelnen. Die Zivilisation muss daher immer wieder an der sozialen Ungerechtigkeit zerbrechen und der nächste Krieg ist – zwecks umfassender Sachkapitalzerstörung, um den Zinsfuß hochzuhalten – unvermeidlich.

Die rückständige und noch immer gegenwärtige Kulturstufe der Menschheit basiert auf dem künstlichen Archetyp Jahwe = Investor (jahwistische Schicht des alten Testamentes), der nachträglich vom künstlichen Archetyp Elohim = Kapitalismus (priesterliche Schicht) mit der verzweifelten Absicht im kollektiv Unbewussten verfestigt wurde, die Menschheit durch die bittere Erfahrung immer neuer zwangsläufiger Kriege (Wahnsinn mit Methode) zu der Erkenntnis zu bringen, wie die Makroökonomie zu gestalten ist, damit die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen über leistungslose Kapitaleinkommen beendet wird (Erlösung). Damit wurde der Krieg zum Vater aller Dinge, aber aus Schaden soll der Mensch schließlich klug werden. So hat sich mittlerweile in der katholischen Priesterschaft herumgesprochen, dass Frauen nicht „sündiger“ sind als Männer, während der islamischen Priesterschaft diese Einsicht noch etwas schwer fällt. Auf der anderen Seite akzeptieren die Allah-Gläubigen (der Prophet Mohammed machte mit dem Koran den heute für Juden und Christen „ersten“ Schöpfungsmythos wieder rückgängig) eher als die Gottesgläubigen, dass das Finanzkapital (Eva) dem Sachkapital (Adam) keinen leistungslosen Kapitalgewinn (Frucht vom Baum der Erkenntnis) abfordern darf. Die Entscheidung, welche Priesterschaft die „klügere“ ist, steht also noch aus. Doch wenn die Priester den Sinn ihres anfänglichen Schöpfungsmythos wieder verstanden haben, dürfen wir zuversichtlich hoffen, dass beide Priesterschaften endlich aus ihren Träumen erwachen.

„Dann aber bemerkte der Schatten, daß es etwas gab, das stärker war als er. Und er wurde neidisch. Und als er schwanger geworden war von sich selbst, brachte er plötzlich den Neid hervor. Seit jenem Tag trat das Prinzip des Neides in allen Äonen und ihren Welten in Erscheinung. Jener Neid wurde als Fehlgeburt gefunden ohne Geist in ihm. Wie ein Schatten ist er in einer wäßrigen Substanz entstanden. Darauf wurde der Haß, der aus dem Schatten entstanden war, in eine Region des Chaos geworfen.“

Dieser Text (Die Schrift ohne Titel / Über den Neid des Schattens) ist etwas schwieriger zu verstehen und setzt die Kenntnis der verwendeten Metaphorik voraus. Er ist von zentraler Bedeutung in den Nag Hammadi Schriften, denn er erklärt zum einen die Zwangsläufigkeit der Erbsünde und zum anderen, warum die Urchristen (Gnostiker), die die wirkliche Bedeutung der Erbsünde zwar kannten, aber noch nicht wussten, wie sie zu überwinden ist, mit ihrem Vorhaben, sich gegenseitig zinslose Kredite auf freiwilliger Basis zu geben (christliche Nächstenliebe), scheitern mussten.
   
Die „wässrige Substanz“ lässt sich direkt mit „liquides Zinsgeld“ übersetzen. Bei dem „Schatten“ handelt es sich um den „Schatten der Schlange“; dies geht aus einem anderen Nag Hammadi Text hervor, der hier aus Platzgründen nicht behandelt wird. Bekanntlich wurde Eva („Frau“: Finanzkapital / „Mann“: Sachkapital) von der „Schlange“ dazu verführt, sich an der „Frucht vom Baum der Erkenntnis“ zu bedienen. Die „Schlange“ ist ein vorantikes Symbol für die Sparsamkeit, denn nur die Schlange erspart sich sowohl Arme als auch Beine. Der „Schatten der Schlange“ symbolisiert die Ersparnis. Und eine Ersparnis, die „schwanger geworden ist von sich selbst“, bringt durch Verleih den Neid hervor, solange das Geld zinsfrei verliehen wird, denn der Kreditgeber ist bis zur vollständigen Tilgung des Kredites neidisch auf den Kreditnehmer, weil er bis dahin auf Liquidität verzichten muss! Dieser Neid kann nur mit dem Zins (Urzins) kompensiert, sprich bezahlt werden. Deshalb heißt der Urzins in der modernen Geldtheorie Liquiditätsverzichtsprämie (= „Frucht vom Baum, der Frucht macht“). Die Erbsünde ist also zwangsläufig, weil der gegenseitige Neid aller Menschen automatisch dazu führt, dass entweder gar kein Geld mehr verliehen wird, oder dass doch wieder Zinsen genommen werden. In beiden Fällen kommt es zur Katastrophe. Im ersten Fall gerät die Volkswirtschaft in eine so genannte Liquiditätsfalle. Der Geldkreislauf (Baum des Lebens) bricht zusammen, die gesamte Kultur zerfällt. Im zweiten Fall spaltet sich die Gesellschaft in viele Arme (Zinsverlierer) und wenige Reiche (Zinsgewinner), bis die Armen nichts mehr zu essen haben und die Reichen nicht mehr wissen, wohin mit ihrem vielen Geld – am Ende entsteht Krieg.

Der Neid des Liquiditätsverzichts ist immer stärker als die christliche Nächstenliebe, die es, wie wir jetzt wissen, seit der Gründung der „heiligen katholischen Kirche“ im vierten Jahrhundert gar nicht mehr gibt. Dabei ist zu beachten, dass ein freiwilliger Verzicht auf Zinsen etwas ganz anderes ist als ein Zinsverbot (Scheinheiligkeit), denn Zinsen lassen sich bei der Verwendung von Zinsgeld mit Wertaufbewahrungsfunktion grundsätzlich nicht verbieten, wenn das Geld im Umlauf bleiben soll, was wiederum die Grundvoraussetzung ist für jede zivilisatorische Weiterentwicklung. Genau deswegen waren viele Zeiten im Mittelalter „finstere Zeiten“. Der Cargo-Kult (Wahnsinn ohne Methode) des Katholizismus (hier stellvertretend für alles, was sich heute „christlich“ nennt) war die endgültige „Vertreibung aus dem Paradies“: der vollständige Verlust der Unterscheidungsfähigkeit zwischen Marktwirtschaft und Kapitalismus. 

Albert Einstein: „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“

Um die Marktwirtschaft (Paradies) vom parasitären Gegenprinzip des Privatkapitalismus (Erbsünde) zu befreien, müssen wir die vergessene Erkenntnis des Jesus von Nazareth verstehen. Er war der erste Denker der Geschichte, der erkannt hatte, dass sich niemals der Mensch – ob bewusst oder unbewusst – an das Geld anpassen lässt, sondern nur das Geld an den Menschen (GoTh = Gospel of Thomas):

(GoTh 001) Und er sagte: Wer die Erklärung dieser Worte findet, wird den Tod nicht schmecken.

(GoTh 044) Wer den Vater lästern wird, dem wird man vergeben; wer den Sohn lästern wird, dem wird man vergeben; wer aber den heiligen Geist lästern wird, dem wird man nicht vergeben, weder auf der Erde noch im Himmel.

(GoTh 055) Wer nicht seinen Vater hasst und seine Mutter, wird mir nicht Jünger sein können. Und wer seine Brüder nicht hasst und seine Schwestern und nicht sein Kreuz trägt wie ich, wird meiner nicht würdig sein.

(GoTh 105) Wer den Vater und die Mutter kennen wird, er wird Sohn der Hure genannt werden.

(GoTh 106) Wenn ihr die zwei zu einem macht, werdet ihr Söhne des Menschen werden. Und wenn ihr sagt: „Berg, hebe dich hinweg!“, wird er verschwinden.

(GoTh 113) Seine Jünger sagten zu ihm: „Das Königreich, an welchem Tag wird es kommen?“ Jesus sagte: „Es wird nicht kommen, wenn man Ausschau nach ihm hält. Man wird nicht sagen: „Siehe hier oder siehe dort“, sondern das Königreich des Vaters ist ausgebreitet über die Erde, und die Menschen sehen es nicht.“ ***

Die originale Heilige Schrift (die Bibel bis Genesis 11,9 sowie ein wesentlicher Teil der Nag Hammadi Schriften), die dadurch gekennzeichnet ist, dass ihre Verfasser die wirkliche Bedeutung der Erbsünde noch kannten, bezieht sich immer zuerst auf die ganze Kultur und erst danach auf den einzelnen Kulturmenschen:

Mutter = Summe aller Ersparnisse
Hure = Finanzkapital
Brüder und Schwestern = Sachkapitalien
Berg = Rentabilitätshürde
Tod = Liquiditätsfalle
Vater (der Kultur) = Kreditangebot
Sohn = Kreditnachfrage
heiliger Geist = umlaufgesichertes Geld (heilig = gesichert; Geist = Geldumlauf)
Königreich des Vaters = Natürliche Wirtschaftsordnung                                   

*** (Silvio Gesell, Vorwort zur 3. Auflage der NWO, 1918) „Die Wirtschaftsordnung, von der hier die Rede ist, kann nur insofern eine natürliche genannt werden, da sie der Natur des Menschen angepasst ist. Es handelt sich also nicht um eine Ordnung, die sich etwa von selbst, als Naturprodukt einstellt. Eine solche Ordnung gibt es überhaupt nicht, denn immer ist die Ordnung, die wir uns geben, eine Tat, und zwar eine bewusste und gewollte Tat.“

Jesus von Nazareth entdeckte fast zwei Jahrtausende vor dem Genie Silvio Gesell die einzige Möglichkeit, wie Menschen wirklich zivilisiert zusammenleben können: das Grundprinzip der absoluten Gerechtigkeit als Basis für die ideale Gesellschaft. Wenn es überhaupt nur möglich ist, einen unverdienten Gewinn auf Kosten der Mehrarbeit anderer zu erzielen, wäre selbst dann, wenn alle Menschen „gut“ wären, der nächste Krieg unvermeidlich. Sind aber arbeitsfreie Kapitaleinkommen durch vollkommene marktwirtschaftliche Konkurrenz (monopolfreie Marktwirtschaft) auf Null geregelt, bedeutet es prinzipiell das Beste für alle, wenn der Einzelne nur das Beste für sich anstrebt. Das ist die wahre Nächstenliebe. Bis auf die „sichere Unendlichkeit“ (die menschliche Dummheit = Politik und Religion) gibt es für den „Himmel auf Erden“ (Nachfrage <=> Angebot) keine weitere Ausrede.


Stefan Wehmeier, 15. Juli 2011


Was passiert, wenn nichts passiert?

„Die Zukunft vorherzusagen, ist unmöglich, und alle derartigen Versuche wirken – wenn sie ins Detail gehen – schon wenige Jahre später lächerlich.“ Das ist der erste Satz in einem Buch, das sich ausschließlich mit der Zukunft beschäftigt; nicht irgendein Buch, sondern das Standardwerk der Futuristik: „Profile der Zukunft“, geschrieben von einem großen Denker, dessen prophetische Worte anzuzweifeln noch kein ernstzunehmender Wissenschaftler gewagt hat: Sir Arthur Charles Clarke (1917 – 2008). Der hohen Politik ist das egal.

Was dabei herauskommt, wenn die Gestaltung der Zukunft der hohen Politik überlassen wird, erleben wir seit dem Beginn der so genannten Finanzkrise im Herbst 2008. Die hohe Politik und vorgebliche Wirtschaftsexperten, von denen sie beraten wird, versuchen ständig, „die Zukunft vorherzusagen“: Man will einen „selbsttragenden Aufschwung“ herbeiführen, eine „Energiewende“ finanzieren, sich auf den „demographischen Wandel“ einstellen und nebenbei Massenarmut, Umweltzerstörung, Terrorismus und Krieg bekämpfen. Solange eine Mehrheit von Wählern diesen Unsinn glaubt, geht uns die Zukunft immer mehr verloren, denn:  

"Im Grunde ist Politik nichts anderes als der Kampf zwischen den Zinsbeziehern, den Nutznießern des Geld- und Bodenmonopols, einerseits und den Werktätigen, die den Zins bezahlen müssen, andererseits." 

Das schrieb der Freiwirtschaftler Otto Valentin in einem Artikel mit dem bezeichnenden Titel „Warum alle bisherige Politik versagen musste“ im Jahr 1949. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Tatsächlich gibt es für die Menschheit gar keine Zukunft mehr, wenn es nicht endlich gelingt, die Zinsumverteilung von der Arbeit zum Besitz (Kapitalismus) abzustellen und damit auch die hohe Politik überflüssig zu machen, die ohnehin nichts dagegen auszurichten vermag, solange unsere seit jeher fehlerhafte Geld- und Bodenordnung so ist, wie sie noch ist.

Was passiert, wenn nichts passiert – wenn also die hohe Politik weiterwurstelt, ohne sich auch nur im Geringsten der Situation bewusst zu sein, in der wir uns alle gegenwärtig befinden? Dazu gibt es genau zwei mögliche Szenarien:

Das Ende mit Schrecken (finaler Atomkrieg)
Der Schrecken ohne Ende (globale Liquiditätsfalle)

Die erste Möglichkeit zerstört die gesamte Biosphäre, und die zweite Möglichkeit ist der endgültige Zusammenbruch des globalen Zinsgeld-Kreislaufs und damit der gesamten Arbeitsteilung – das Ende unserer „modernen Zivilisation“. Diese größte anzunehmende Katastrophe der Weltkulturgeschichte konnte im Herbst 2008 noch dadurch abgewendet werden, dass die führenden Industrienationen den Zinsgeld-Kreislauf mit staatlichen Bürgschaften absicherten und „Konjunkturpakete“ ins Rennen schickten, die die Staatsverschuldungen in aller Welt in die Höhe schnellen ließen. Danach machte die hohe Politik eine Kehrtwende und versucht jetzt – „auf Teufel komm raus“ – zu sparen, um den Schuldenberg mit dem zuvor initiierten „Aufschwung“ wieder abzutragen. Diese Vorgehensweise ist genau das, was der „Jahrhundertökonom“ Sir John Maynard Keynes in den 1930er Jahren der hohen Politik vorgeschlagen hatte, um den in einer kapitalistischen Marktwirtschaft (Zinsgeld-Ökonomie) üblichen Konjunkturschwankungen durch eine „antizyklische staatliche Investitionspolitik“ entgegenzuwirken. Das so etwas selbst dann nicht gelingen kann, wenn die Zinsumverteilung noch nicht allzu weit fortgeschritten ist und die Volkswirtschaft noch einigermaßen funktioniert, wie etwa in Deutschland nach 1970, sondern nur die Staatsverschuldung immer weiter ausufern lässt, hatte Prof. Dr. J. M. Keynes von der ehrwürdigen University of Cambridge der hohen Politik wohlweißlich verschwiegen, denn dann hätte er seine „Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes“ nicht mehr verkaufen können. Keinem anderen Wirtschaftsexperten ist es je gelungen, die hohe Politik so gut zu beschäftigen. Streng genommen lebt die ganze halbwegs zivilisierte Menschheit eigentlich nur dafür, den Zinsgewinnern dieser Welt ihr leistungsloses Kapitaleinkommen zu erarbeiten, während die hohe Politik ihre Zeit damit vergeudet, die durch die Zinsumverteilung verursachten sozialen Spannungen mit einer Flut von Gesetzen zu bekämpfen, die nur die Freiheit aller zusätzlich und immer weiter einschränken, bis sich am Ende gar nichts mehr bewegt. Dabei kann sich jeder begreiflich machen, dass die Verschuldung einer Zinsgeld-Ökonomie mit friedlichen Mitteln niemals abzubauen ist:

Geldvermögen = Kredite + M1 – (über Fristentransformation verliehener Anteil von M1)

Diese einfache Gleichung besagt, dass die Summe der Geldvermögen in einer Volkswirtschaft immer um die Liquiditätsreserve größer ist als die Summe der Kredite. Die Liquidität M1 ist die Bargeldmenge plus Sichtguthaben auf Girokonten, von denen die Geschäftsbanken nur einen kleinen Teil (etwa 10 Prozent) durch Fristentransformation längerfristig verleihen dürfen, weil die Kontoinhaber ihre Guthaben jederzeit abheben (in Bargeld tauschen) oder auf andere Konten überweisen können. Es gibt also keine so genannte „Geldschöpfung der Geschäftsbanken“, wie sie von vorgeblichen „Geldkritikern“ behauptet wird, um sich damit „wichtig“ zu machen. Die Guthabenzinsen landen bei den Besitzern großer Geldvermögen (Großsparern) und nicht bei den Banken, die deren Geldersparnisse nur weiterverleihen und sämtliche Kosten für Bankpersonal, Gebäude, etc. sowie die Kreditausfall-Versicherung von einer Bankmarge bezahlen, die nur etwa 20 Prozent aller Kreditzinsen ausmacht, die von verschuldeten Unternehmern aufgebracht werden. Diese legen ihre Finanzierungskosten auf die Preise um, sodass die Produktpreise heute zu etwa einem Drittel nur aus Zinsen bestehen; das gilt für alle Produkte, von der Zahnbürste bis zum Automobil. Die Wohnungsmieten bestehen sogar zu etwa 75 Prozent nur aus Zinsen, weil Immobilien über einen relativ langen Zeitraum von 20 bis 30 Jahren finanziert werden, sodass der Zinsanteil entsprechend hoch ist. Alle Steuern und Sozialabgaben enthalten mittlerweile etwa 25 Prozent Zinsanteil.

Die Geldvermögen der wenigen Reichen und Superreichen wachsen durch Zins und Zinseszins exponentiell und erzeugen auf der Kehrseite der Medaille eine (fast) spiegelbildliche Verschuldung von Mittelstand und Staat. Kann die mittelständische Privatwirtschaft keine weiteren Schulden mehr aufnehmen, muss sich der Staat weiter verschulden, um den Geldkreislauf aufrecht zu erhalten. Es gibt also in einer Zinsgeld-Ökonomie keine Möglichkeit, die Verschuldung jemals abzubauen – es sei denn, durch einen Krieg! Dazu ein Zitat aus der Zeitschrift des Sparkassenverbandes von 1891:  

"Die Ursache für das Sinken des Zinsfußes wird vorzüglich darin gefunden, daß die besonders rentablen Kapitalanlagen großen Maßstabes heute erschöpft sind und nur Unternehmungen von geringer Ergiebigkeit übrig bleiben. …Nur ein allgemeiner europäischer Krieg könnte dieser Entwicklung Halt gebieten durch die ungeheure Kapitalzerstörung, welche er bedeutet."  

Bekanntlich gab es danach zwei „allgemeine europäische Kriege“, die sich sogar weltweit ausdehnen ließen, um soviel Sachkapital zu zerstören, dass der globale Zinsfuß wieder auf eine für den Kapitalismus lukrative Höhe angehoben und somit wieder neues Zinsgeld in neue Sachkapitalien investiert werden konnte. Dieses sinnlose Spiel von Zerstörung und Wiederaufbau betreibt die Menschheit schon solange, wie sie Zinsgeld (anfangs Edelmetallgeld) benutzt und es ein privates Bodeneigentumsrecht gibt. Wird über einige Jahrzehnte, solange die Volkswirtschaft noch wachsen kann, an der Vermehrung von Sachkapitalien (Häuser, Fabriken, etc.) gearbeitet, sinkt aufgrund marktwirtschaftlicher Konkurrenz der Kapitalmarktzins, was an sich positiv ist, weil dadurch die Arbeitslöhne steigen. Weil aber ein a priori fehlerhaftes Geld mit parasitärer – der wesentlichen Tauschfunktion widersprechenden – Wertaufbewahrungsfunktion (Zinsgeld) nur gegen eine Liquiditätsverzichtsprämie (Urzins) mittel- bis langfristig verliehen und somit in Sachkapital investiert werden kann, aus dem jegliche Wertschöpfung und auch der Urzins erarbeitet werden, wird nicht mehr investiert, sondern nur noch spekuliert, wenn der Zinsfuß auf die Liquiditätspräferenzgrenze von etwa 3 Prozent absinkt (der Anstieg des Zinsfußes etwa in Griechenland ist allein auf einen überproportionalen Anstieg der Risikoprämie zurückzuführen, während die Liquiditätsverzichtsprämie weiterhin sinkt). Dann kommt es zu der von Keynes beschriebenen Liquiditätsfalle – und am Ende zur globalen Liquiditätsfalle! Die Heilige Schrift bezeichnet dieses Ereignis als „Armageddon“.  

In einer Zinsgeld-Ökonomie (zivilisatorisches Mittelalter) wirtschaften alle Menschen gegeneinander, weil jeder durch die Ansammlung von möglichst viel Eigenkapital (Zinsgeld, Sachkapital oder Boden) nur versuchen kann, auf Kosten anderer zu leben (Zinsgewinner), damit andere nicht auf seine Kosten leben (Zinsverlierer). Das gilt sowohl für jeden einzelnen Wirtschaftsteilnehmer als auch für Nationalstaaten, die sich gegenseitig in die Schuldenfalle treiben müssen, bis der nächste Krieg unvermeidlich wird. So makaber es klingt, die einzige Hoffnung, dass sogar die hohe Politik mit dem Denken anfängt, ist die Atombombe, denn der Krieg konnte nur solange der Vater aller Dinge sein, wie es noch keine Atomwaffen gab!

Der eigentliche Beginn der menschlichen Zivilisation ist die Befreiung der Marktwirtschaft vom parasitären Gegenprinzip des Privatkapitalismus durch eine professionelle Geld- und Bodenordnung (die noch bestehende wurde gänzlich unreflektiert aus der Antike übernommen). Mit der Verwirklichung der Natürlichen Wirtschaftsordnung (echte Globale Soziale Marktwirtschaft), die bereits im Jahr 1916 von dem Sozialphilosophen Silvio Gesell vollständig und widerspruchsfrei beschrieben wurde (alle Gegenargumente sind religiös bedingte Vorurteile), muss sich die Menschheit nicht mehr mit dem Überleben beschäftigen, sondern kann mit dem Leben beginnen, weil alle Wirtschaftsteilnehmer nicht mehr gegeneinander, sondern miteinander wirtschaften – um gemeinsam eine wahre Zivilisation aufzubauen, von der „Spitzenpolitiker“ und „Wirtschaftsexperten“ nicht einmal träumen können. 

Arthur C. Clarke: „Dieses Buch (Profile der Zukunft – Über die Grenzen des Möglichen) hat ein realistischeres, zugleich aber auch anspruchsvolleres Ziel. Es versucht nicht, die Zukunft zu beschreiben, sondern die Grenzen abzustecken, innerhalb derer mögliche Zukunftsentwicklungen liegen müssen. …Ich glaube – und hoffe – auch, dass Politik und Wirtschaft in der Zukunft nicht mehr so wichtig sein werden wie in der Vergangenheit. Die Zeit wird kommen, wo die Mehrzahl unserer gegenwärtigen Kontroversen auf diesen Gebieten uns ebenso trivial oder bedeutungslos vorkommen werden wie die theologischen Debatten, an welche die besten Köpfe des Mittelalters ihre Kräfte verschwendeten. Politik und Wirtschaft befassen sich mit Macht und Wohlstand, und weder dem einen noch dem anderen sollte das Hauptinteresse oder gar das ausschließliche Interesse erwachsener, reifer Menschen gelten.“

Machtausübung ist Dummheit und allgemeiner Wohlstand auf höchstem technologischem Niveau, eine saubere Umwelt und der Weltfrieden sind selbstverständlich. Die Menschheit muss nur damit aufhören, mit aller zur Verfügung stehenden Unvernunft (Politik) etwas „regeln“ zu wollen, was nicht geregelt werden kann, solange es sich durch das vom Kapitalismus befreite Spiel der Marktkräfte nicht selbst regelt. Damit nicht das Ende sondern die Zukunft passiert, bedarf es der Beachtung der beiden von Arthur C. Clarke beschriebenen Risiken der Prophezeiung:

Der Mangel an Mut…


…und der Mangel an Phantasie:


Stefan Wehmeier, 03. Juli 2011


Samstag, 2. Juli 2011

Die Finanzkrise und die Krise der hohen Politik


In früheren Zeiten hatten sogar die tapfersten Majestäten Angst, dass ihnen "der Himmel auf den Kopf fallen" würde. Für die hohe Politik von heute ist so etwas Aberglaube, und so stürzt sie sich mutig in den Kampf gegen die Finanzkrise. Zeigt sich dabei kein dauerhafter Erfolg, so kämpft man eben gegen die Bankenkrise, die Eurokrise, die Portugal-Irland-Griechenland-Spanien-Krise oder die Schuldenkrise; Hauptsache, man hat etwas zu tun.

Treten wir mal einen Schritt zurück und fragen: Wer ist hier eigentlich abergläubisch? Tatsächlich war die Angst, die Herrscher in früheren Zeiten verspürten, durchaus berechtigt, obwohl sie noch nicht wussten, welche verborgene Kraft ihre Herrschaft zum Einsturz bringen würde. Heute gibt es dieses Wissen, aber bei der hohen Politik ist es noch nicht angekommen. Das seltsame Phänomen, das bisher alle Hochkulturen und Weltreiche in der Geschichte der halbwegs zivilisierten Menschheit zerstörte, wurde im Jahr 1935 in dem makroökonomischen Grundlagenwerk "General Theory of Employment, Interest and Money" ("Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes", 1936) von dem "Jahrhundertökonomen" Sir John Maynard Keynes mathematisch exakt beschrieben und als "Liquidity Trap" (Liquiditätsfalle) bezeichnet. Allerdings hielt es Prof. Dr. J. M. Keynes von der ehrwürdigen University of Cambridge nicht für nötig, der hohen Politik mitzuteilen, wie eine Liquiditätsfalle generell verhindert werden kann, denn damit hätte er sowohl sich selbst als auch die hohe Politik überflüssig gemacht!

Treten wir einen weiteren Schritt zurück, ins Jahr 1916. In diesem Jahr veröffentlichte der Kaufmann Silvio Gesell - auf eigene Kosten - sein Werk "Die Natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld", in dem ganz ohne höhere Mathematik bereits alles vorweggenommen wurde, was zwanzig Jahre später unseren "Jahrhundertökonomen" zum Jahrhundertökonomen machte, weil er die hohe Politik so gut beschäftigen konnte. Silvio Gesell war selbständig, dachte selbständig und war nicht darauf angewiesen, sich als Wirtschaftsexperte bei der hohen Politik beliebt zu machen. Also beschrieb er nicht nur das Problem, sondern auch die einzig denkbare Lösung: Es gibt keine wie auch immer geartete Finanz- oder Wirtschaftspolitik, um einen sich selbst beschleunigenden Zusammenbruch des Geldkreislaufs (Liquiditätsfalle) zu verhindern, weil das Geld selbst fehlerhaft ist. Es muss geändert werden, damit es auch ohne Urzins (Keynes: Liquiditäts(verzichts)prämie) umlaufen kann, und somit keine systemische Ungerechtigkeit (Zinsumverteilung von der Arbeit zum Besitz) mehr erzeugt, die wenige Reiche (Zinsgewinner) immer reicher und viele Arme (Zinsverlierer) immer ärmer macht, bis die ganze Volkswirtschaft zusammenbricht.

Um mit diesen wieder gewonnenen Erkenntnissen die Gegenwart zu verstehen, verschaffen wir uns zunächst einen Überblick über die finanzielle Gesamtsituation der Bundesrepublik Deutschland (gerundete Zahlen sind ausreichend):

Summe aller Ersparnisse (Zinsgeldvermögen):                   5,8 Billionen Euro
Verliehene Ersparnisse:                                                        5,1 Billionen Euro
Nicht verliehene Ersparnisse (Hortung):                              700 Milliarden Euro

Zinseinnahmen der Geschäftsbanken:                                420 Milliarden Euro pro Jahr
Zinsaufwendungen für Sparer (vor allem Großsparer):       330 Milliarden Euro pro Jahr
Bankmarge:                                                                            90 Milliarden Euro pro Jahr

(Quelle: Deutsche Bundesbank, Stand: Oktober 2007)

Wer sind also die Ausbeuter in der Zinswirtschaft - die "bösen Banken" oder die "lieben Sparer"? Die Summe aller "unverschämten Bankmanagergehälter" beträgt weniger als zwei Prozent der Bankmarge, und im Gegensatz zu den Sparern erbringen die Bankmanager dafür sogar eine Arbeitsleistung, unabhängig davon, wie man diese anderweitig bewerten mag. Die Risikoprämie (Kreditausfall-Versicherung) ist ebenfalls in der Bankmarge enthalten.

Die Liquiditätsverzichtsprämie (Urzins), die den Sparern gezahlt werden muss, damit die Geldersparnisse nicht in bar oder auf Girokonten gehortet, sondern mittel- bis langfristig verliehen werden und somit für realwirtschaftliche Investitionen zur Verfügung stehen, setzt eine Untergrenze für die Rentabilität neuer Sachkapitalien (Häuser, Fabriken, etc.), sodass ein struktureller Sachkapitalmangel bestehen bleibt, aus dem wiederum die Eigenkapitalrendite für alles (noch) unverschuldete Sachkapital resultiert, die zurzeit etwa 120 Milliarden Euro pro Jahr beträgt. Rechnen wir die privaten Bodenrenten von etwa 100 Milliarden Euro pro Jahr hinzu, von denen ein Großteil in den Wohnungsmieten enthalten ist, beträgt die Summe arbeitsfreier Kapitaleinkommen (unverdiente Knappheitsgewinne) auf Kosten der Mehrarbeit anderer 550 Milliarden Euro pro Jahr, was einem durchschnittlichen Nettolohnverzicht von 1200 Euro monatlich für alle 38 Millionen (noch) arbeitende Zinsverlierer in Deutschland entspricht. Der dadurch bedingte Kaufkraftverlust der breiten Masse destabilisiert schließlich die gesamte Ökonomie (gegenwärtiger Ist-Zustand).

Die Zinsumverteilung zwischen den Nationalstaaten entsteht dadurch, dass Länder mit negativer Außenhandelsbilanz immer mehr auf Kredite angewiesen sind, um Waren bezahlen zu können, die sie aus Ländern mit positiver Außenhandelsbilanz beziehen. Damit steigt auch die Zinslast der ärmeren gegenüber den reichen Ländern, bis sie in eine dauernde Abhängigkeit (deutlich: in die Zinssklaverei) geraten. Im Falle der Europäischen Währungsunion war das katastrophale Ergebnis vorhersehbar, denn ein gemeinsames Zinsgeld führt nicht etwa zu einer "europäischen Einigung", sondern muss im Gegenteil die wirtschaftlichen Unterschiede zwischen den Mitgliedsstaaten noch vergrößern, weil die schwächeren Volkswirtschaften keine Möglichkeit mehr haben, ihre Landeswährung gegenüber den anderen Währungen abzuwerten und damit ihre Außenhandelsbilanz wieder zu verbessern. Wir sehen also: Es bedarf keiner komplizierten Theorien, die eigentlich gar nichts erklären, wenn die einfachste Theorie alles erklärt.

Die Alles entscheidende Frage lautet: Warum hat eine Menschheit, die bereits Raumfahrt betreibt, etwas im Grunde so Einfaches wie das Geld bis heute nicht verstanden? Dass "Spitzenpolitiker" und "Wirtschaftsexperten" kein Interesse an urzinsfreiem (konstruktiv umlaufgesichertem) Geld haben, ist unmittelbar einsichtig, denn sie leben davon, dass die Volkswirtschaft eben nicht funktioniert, so wie Zahnärzte davon leben, dass viele Menschen ungesunde Zähne haben. Doch was ist mit allen anderen, die ein Interesse daran haben müssten, dass die Wirtschaft funktioniert? Selbst ein Milliardär, ein großer Zinsgewinner, von dem anzunehmen ist, dass er seinen Zinsgewinn auf Kosten der Mehrarbeit anderer nicht missen möchte, hat ein Interesse an einer funktionierenden Volkswirtschaft. Zum einen hat er nichts mehr von seinem Reichtum, wenn alles um ihn herum zusammenbricht und er sich in einem "Mad-Max-Szenario" wiederfindet; zum anderen müsste gerade ein Milliardär, von dem ebenfalls angenommen werden kann, dass er unbescheiden ist, spätestens heute ein Interesse an der Natürlichen Wirtschaftsordnung (Freiwirtschaft) haben; denn würde er die Hälfte seines Vermögens in deren Verwirklichung investieren (ein geschickt eingesetzter Werbeetat von 500 Millionen Euro hätte die öffentliche Meinung längst in diese Richtung gekippt) und den "Rest" in die erst dann - aufgrund des Wegfalls der Rentabilitätshürde des Urzinses - wirtschaftlichen Technologien (Solarzellen, Brennstoffzellen, Elektroantriebe, Magnetschwebebahnen, etc.), die bereits zur Verfügung stehen, würde zwar seine Rendite, wenn er selbst keine neuen Technologien beisteuert, mittel- bis langfristig gegen Null gehen, aber die kurzfristige Rendite, die er erzielen würde, wäre enorm - und die Lebensqualität, die er sich schaffen würde, wäre unbezahlbar!

Kaum jemand weiß heute noch, dass der Begriff "Soziale Marktwirtschaft" von dem Freiwirtschaftler Otto Lautenbach stammt, der im Januar 1953 die Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft (ASM) gründete. In enger Zusammenarbeit mit dem damaligen Wirtschaftsminister und späteren Bundeskanzler Ludwig Erhard sollte erstmalig eine "freie Marktwirtschaft ohne Kapitalismus" verwirklicht werden. Im Juli 1954 verstarb Otto Lautenbach, die ASM zerfiel im Streit (eine Organisation gleichen Namens existiert heute noch, sie verfügt aber über keinerlei makroökonomische Kompetenz mehr). Für die makroökonomische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland wurde ein von der so genannten "katholischen Soziallehre" beeinflusstes Konzept von Alfred Müller-Armack übernommen, eine "sozial gesteuerte Marktwirtschaft" (kapitalistische Marktwirtschaft mit angehängtem "Sozialstaat"), für die sich später der Begriff "soziale Marktwirtschaft" einbürgerte.

Die Tatsache, dass die Natürliche Wirtschaftsordnung (echte Soziale Marktwirtschaft) bis heute nicht verwirklicht ist, hat nichts damit zu tun, dass dem bedeutendsten Ökonomen der Neuzeit, Silvio Gesell, irgendwelche Fehler unterlaufen wären,…


…sondern viel mehr mit dem Aberglauben, die berühmteste Persönlichkeit der Welt, auf der bis heute die planetare Zeitrechnung basiert, könnte irgendetwas anderes entdeckt haben:


Stefan Wehmeier, 30. Juni 2011