Mittwoch, 28. September 2011

Verantwortung

„Wer reich geworden ist, möge herrschen. Und wer Macht hat, möge darauf verzichten.“

Jesus von Nazareth (nicht in der Bibel zu finden)

Es gibt bewusste (auferstandene) und unbewusste (religiöse) Menschen. Erstere sind bereit, Verantwortung zu übernehmen, Letztere sind es nicht. Wer eigenverantwortlich handeln will, wird sich zuerst aus eigenem Antrieb heraus die Situation bewusst machen, in der wir uns alle gegenwärtig befinden; was umso mehr Anstrengung (geistige Plagen) erfordert, je höher die bisherige „gesellschaftliche Position“ in „dieser Welt“ (Zinsgeld-Ökonomie), auf die in der Neuen Welt (Natürliche Wirtschaftsordnung) verzichtet werden muss:


Der bewusste und kompetente Mensch erkennt in dem Verzicht auf Machtausübung einen umso größeren Gewinn, je höher seine bisherige „gesellschaftliche Position“ war,…

„Der Kurzsichtige ist selbstsüchtig, der Weitsichtige wird in der Regel bald einsehen, dass im Gedeihen des Ganzen der eigene Nutz am besten verankert ist.“

Silvio Gesell (Vorwort zur 3. Auflage der NWO)

…während der unbewusste Mensch seine „Macht“ behalten will und eine beliebige Anzahl von Ausreden erfindet, um (vorerst) in religiöser Verblendung verbleiben zu dürfen. Die Last, „die Sünden der ganzen Welt auf sich zu nehmen“, ist dem unbewussten Menschen, der gar nicht wissen will, was er tut, einfach zu groß. Er wartet lieber auf andere, die vor ihm bereit sind, die Last – im Rahmen ihrer jeweiligen Möglichkeiten – mitzutragen.

In „dieser Welt“ haben auferstandene Menschen, die frühzeitig Verantwortung übernehmen können, keinerlei Vorteile davon. Das ändert sich radikal, sobald die globale Liquiditätsfalle zuschnappt und alle unbewussten Menschen vollkommen machtlos und orientierungslos macht. Um die Auslöschung unserer gesamten „modernen Zivilisation“ durch die schnellstmögliche Verwirklichung der Natürlichen Wirtschaftsordnung abzuwenden, ist die halbwegs zivilisierte Menschheit auf diejenigen angewiesen, die sich frühzeitig aus dem geistigen Tod der Religion befreit und sich in den eigentlichen Beginn der menschlichen Zivilisation (Marktwirtschaft ohne Kapitalismus) hineingedacht haben.

Wie in „Der bevorstehende Crash“ beschrieben, ist die globale Liquiditätsfalle (Armageddon) unvermeidlich. Wie jetzt mit einiger Wahrscheinlichkeit gesagt werden kann, wird der konkrete Auslöser für diese größte anzunehmende Katastrophe der Weltkulturgeschichte der Staatsbankrott Griechenlands sein, wobei Schuldzuweisungen jeglicher Art fehl am Platz sind. Alle heute „Verantwortlichen“ befinden sich tief in religiöser Verblendung, sind sich ihrer Handlungen nicht im Geringsten bewusst und haben keinerlei Vorstellung, was konkret unternommen werden muss, um die Marktwirtschaft (Paradies) vom parasitären Gegenprinzip des Privatkapitalismus (Erbsünde) zu befreien. Zur Verdeutlichung könnte man sagen, dass für die derzeitigen „Machthaber“ nicht einmal eine „verminderte Schuldfähigkeit“ im Sinne eines „Jungendstrafgesetzes“ in Frage kommt. Aus bewusster Sicht sind sie eher wie Kleinkinder zu behandeln, die sich einbilden, sie wüssten schon was. Denn nichts trübt das Bewusstsein so sehr, wie in einer Zinsgeld-Ökonomie (zivilisatorisches Mittelalter) eine Machtposition anzustreben und diese dadurch zu erreichen, indem man (oder Frau) sich von einer religiös verblendeten Masse in diese Position wählen lässt:

„Gegen die Überzeugungen der Masse streitet man ebensowenig wie gegen Zyklone … Mit einem kleinen Vorrat an Redewendungen und Gemeinplätzen, die wir in der Jugend erlernten, besitzen wir alles Nötige, um ohne die ermüdende Notwendigkeit, denken zu müssen, durchs Leben zu gehen.
… Meistens sind die Führer keine Denker, sondern Männer der Tat. Sie haben wenig Scharfblick und könnten auch nicht anders sein, da der Scharfblick im allgemeinen zu Zweifel und Untätigkeit führt. Man findet sie namentlich unter den Nervösen, Reizbaren, Halbverrückten, die sich an der Grenze des Irrsinns befinden.“

Gustave Le Bon (Psychologie der Massen)

Unter diesem Gesichtspunkt sind alle Maßnahmen zu betrachten, die bisher von der hohen Politik gegen die „Finanzkrise“ im Allgemeinen und zur „Rettung Griechenlands“ im Besonderen unternommen wurden. Ich muss es mir hier versagen, die Maßnahmen im Einzelnen zu analysieren und ihre Sinnlosigkeit nachzuweisen. Letztlich dient alles, was die hohe Politik unternimmt, nur dazu, das Elend des Kapitalismus zu verlängern und die eigene, tatsächlich sinnfreie Existenz zu rechtfertigen.

Aktuell bemüht sich die griechische Regierung verzweifelt um eine Kreditsumme von acht Milliarden € (740 € pro Grieche), damit im nächsten Monat der griechische Staat seine Beamten und fällige Sozialleistungen und Altersrenten an hilfsbedürftige Griechen bezahlen kann. Kann er das nicht, gibt es keinen „griechischen Staat“ mehr. Die absolute Mehrheit aller Bewohner der „Europäischen Währungsunion“ ist mittlerweile dagegen, Griechenland weiterhin „zinsgünstige Kredite“ zu gewähren, und die hohe Politik wird aller Voraussicht nach gegen die von ihr selbst aufgestellten und den Griechen auferlegten „Kriterien“ verstoßen müssen, um die acht Milliarden € an Griechenland zu überweisen. Wir dürfen gespannt sein, wie es der hohen Politik gelingt, dies zu begründen, ohne den letzten Rest von Vertrauen zu verlieren.

Der bewusste Mensch weiß, dass es in „dieser Welt“ keine Möglichkeit mehr gibt, Griechenland wieder „wettbewerbsfähig“ zu machen, ob in der Euro-Zone verbleibend oder nicht. Es wäre nicht einmal mehr möglich, dass Griechenland sich selbst retten könnte, wenn es über die Kompetenz verfügte, eine freiwirtschaftliche Geld- und Bodenreform durchzuführen! Denn eine konstruktiv umlaufgesicherte Drachme würde zwar nicht mehr inflationieren, dennoch wäre das Land aufgrund seiner negativen Außenhandelsbilanz und seiner hohen Verschuldung gegenüber dem „Rest der Welt“ nicht in der Lage, sich als „Freiwirtschaftsinsel“ – obwohl die Freiwirtschaft die denkbar wettbewerbsfähigste Ökonomie darstellt – zu behaupten.

Der Impuls für die globale Verwirklichung der Natürlichen Wirtschaftsordnung (echte Soziale Marktwirtschaft) muss von der Bundesrepublik Deutschland ausgehen! Mit ihrer (noch) halbwegs funktionierenden Wirtschaft und einer positiven Außenhandelsbilanz ist sie allein dazu fähig, die Freiwirtschaft selbst bei anfänglichem Unverständnis oder sogar Widerstand anderer Staaten durchzusetzen und dem „Rest der Welt“ gar keine andere Wahl zu lassen, als die Freiwirtschaft ebenfalls einzuführen. Wie das konkret – und selbstverständlich absolut gewaltfrei – funktioniert, und wie die Rückabwicklung der „Europäischen Währungsunion“, inklusive der Rettung Griechenlands und anderer durch den Kapitalismus verwüsteter Staaten, in der Freiwirtschaft durchzuführen ist, wird demnächst in diesem Blog erklärt.      

Nachdem das deutsche Volk sich in der letzten Weltwirtschaftskrise für den Zweiten Weltkrieg entschieden hatte, statt den Verstand einzuschalten, sind wir es der Welt schuldig, heute mit dem positivsten aller Beispiele voranzugehen. Auf den kollektiven Wahnsinn der Religion (Rückbindung auf den künstlichen Archetyp Jahwe = Investor) braucht niemand mehr Rücksicht zu nehmen. Verantwortung übernehmen bedeutet auch, den religiös Verblendeten (geistig Toten, ob „gläubig“ oder „ungläubig“) in aller Deutlichkeit zu sagen, dass sie krank sind, damit sie geheilt werden können.

Stefan Wehmeier, 28. September 2011


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