Montag, 4. April 2011

Das zweite "Tschernobyl"

"Die Entwicklung vom Herdenmenschen, vom Teilmenschen zum selbständigen Vollmenschen, zum Individuum und Akraten, also zum Menschen, der jede Beherrschung durch andere ablehnt, setzt mit den ersten Anfängen der Arbeitsteilung ein. Sie wäre längst vollendete Tatsache, wenn diese Entwicklung nicht durch Mängel in unserem Bodenrecht und Geldwesen unterbrochen worden wäre – Mängel, die den Kapitalismus schufen, der zu seiner eigenen Verteidigung wieder den Staat ausbaute, wie er heute ist und ein Zwitterding darstellt zwischen Kommunismus und Freiwirtschaft. In diesem Entwicklungsstadium können wir nicht stecken bleiben; die Widersprüche, die den Zwitter zeugten, würden mit der Zeit auch unseren Untergang herbeiführen, wie sie bereits den Untergang der Staaten des Altertums herbeigeführt haben." 

Silvio Gesell 

Die Frage ist nicht, ob sich in Japan ein zweites "Tschernobyl" ereignet (das ist bereits geschehen), sondern wie das japanische Volk und die halbwegs zivilisierte Menschheit damit umgehen wird.

Die ehemalige Sowjetunion war ein "Ameisenstaat", eine planwirtschaftliche Diktatur, in der die individuelle Existenz austauschbar und letztlich wertlos war, wenn das staatskapitalistische System sie nicht mehr gebrauchen konnte. Menschenrechte gab es nicht, und so konnten Hunderttausende zwangsverpflichtet werden, mit primitiver Ausrüstung und ohne jeglichen Selbstschutz die strahlende Ruine eines havarierten Kernspaltungsreaktors in Beton einzugießen. Ob diese "Arbeitsameisen" in Folge der Strahlenbelastung sterben würden, hat das kommunistische Regime nicht interessiert, und bis heute ist unbekannt, wie viele tatsächlich daran gestorben sind.

Kann die japanische "Kamikaze-Tradition" mit diesem Ausmaß an erzwungener Opferbereitschaft durch ein menschenverachtendes kommunistisches System mithalten, um zu verhindern, dass Japan für Jahrtausende unbewohnbar wird? Höchstwahrscheinlich nicht - und hoffentlich gehen die weiteren Überlegungen auch gar nicht erst in diese Richtung!

Die menschenwürdige Option besteht darin, so schnell wie möglich ausreichend professionelle Ausrüstung bereitzustellen, um die havarierten Kernspaltungsreaktoren dauerhaft zu versiegeln, ohne dass dieses Großunternehmen zu einer "Kamikaze-Aktion" für alle Beteiligten wird. Doch dazu fehlen sowohl in Japan als auch im "Rest der Welt" die Ressourcen; insbesondere die finanziellen, solange sich die Menschheit noch im zivilisatorischen Mittelalter des Privatkapitalismus (Zinsgeld-Ökonomie) befindet.

Die Natürliche Wirtschaftsordnung (echte Globale Soziale Marktwirtschaft), die einzige Möglichkeit zur Überwindung der Weltwirtschaftskrise, die gerade erst begonnen hat, wird damit auch zur Voraussetzung, um Japan auf der Landkarte zu erhalten!

Weil gegenüber der Natürlichen Wirtschaftsordnung jede Zinsgeld-Ökonomie ungefähr so konkurrenzfähig ist wie ein Urwald-Dorf, ist es hinreichend, die ideale Makroökonomie zuerst in der Bundesrepublik Deutschland zu verwirklichen. Wenn sich Deutschland aus allen Kriegsspielereien heraushalten will und sowieso um die eigene Sicherheit mehr besorgt ist als um die Katastrophen, die anderswo bereits eingetreten sind, ist es angebracht, mit diesem positivsten aller Beispiele voranzugehen.  


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