Mittwoch, 29. März 2017

Entwicklung der Moral


"Der Zweck des Buches als Ganzes kann als die Aufstellung eines antimarxistischen Sozialismus beschrieben werden, eine Reaktion gegen das "laissez-faire", auf theoretischen Grundlagen aufgebaut, die von jenen von Marx grundverschieden sind, indem sie sich auf eine Verwerfung, statt auf eine Annahme der klassischen Hypothesen stützen, und auf eine Entfesselung des Wettbewerbes, statt auf seine Abschaffung. Ich glaube, dass die Zukunft mehr vom Geiste Gesells als von jenem von Marx lernen wird. Das Vorwort zu "Die Natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld" wird dem Leser, wenn er es nachschlägt, die moralische Höhe Gesells zeigen. Die Antwort auf den Marxismus ist nach meiner Ansicht auf den Linien dieses Vorwortes zu finden."
 
John Maynard Keynes, 1935 

Ungezählte Philosophen, Soziologen, Psychologen, Theologen, Politiker, etc. haben sich immer wieder die kompliziertesten Gedanken gemacht, was als "moralische Höhe" anzusehen ist, ohne zu einem brauchbaren Ergebnis zu kommen. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn solange der Mensch für seinen Lebensunterhalt arbeiten muss, ist das allein eine Frage der Makroökonomie. Bevor wir jedoch die Frage nach der Moral ökonomisch klären, ist es lehrreich, die gedanklichen Irrwege kennenzulernen, auf die man gerät, wenn das makroökonomische Grundwissen fehlt. Betrachten wir dazu die so genannte "Stufentheorie der Moralentwicklung" des Psychologen Lawrence Kohlberg (1927-1987): 

1. Stufe – Die Orientierung an Strafe und Gehorsam: 
In der ersten Stufe orientieren sich diese (Kinder) nicht an moralischen Ansprüchen, sondern im Wesentlichen an wahrgenommenen Machtpotenzialen. Die von Autoritäten gesetzten Regeln werden befolgt, um Strafe zu vermeiden. 

2. Stufe – Die instrumentell-relativistische Orientierung: 
In der zweiten Stufe erkennen Kinder die Gegenseitigkeit menschlichen Verhaltens. Rechthandeln besteht darin, die eigenen Bedürfnisse und gelegentlich die von anderen als Mittel (instrumentell) zu befriedigen. Menschliche Beziehungen werden vergleichbar mit der Austauschbeziehung des Marktes verstanden. Sie orientieren ihr Verhalten an dieser Gegenseitigkeit, reagieren also kooperativ auf kooperatives Verhalten, und üben Rache für ihnen zugefügtes Leid ("ich gebe, damit du gibst"; "Wie du mir so ich dir"). 

3. Stufe – Die interpersonale Konkordanz- oder "good boy/nice girl"-Orientierung: 
Moralische Erwartungen Anderer werden erkannt. Den Erwartungen der Bezugspersonen und Autoritäten möchte der Proband entsprechen (good boy/nice girl), nicht nur aus Angst vor Strafe. Wird er den Erwartungen nicht gerecht, empfindet er auch Schuldgefühle. Korrespondierend dazu richtet er ebenfalls moralische Erwartungen an das Verhalten anderer. Es wird darüber hinaus häufig aufgrund der zugehörigen Intention argumentiert ("Er hat es doch gut gemeint"). 

4. Stufe – Die Orientierung an Gesetz und Ordnung: 
Über die dritte Stufe hinaus erkennt der Proband die Bedeutung moralischer Normen für das Funktionieren der Gesellschaft. Auch die nicht von Bezugspersonen an das Kind gerichteten Erwartungen werden erkannt (allgemeine moralische Regeln der Gesellschaft) und befolgt, da sie für das Aufrechterhalten der sozialen Ordnung erforderlich sind (law and order). 

4 1/2. Stufe: Bei der Auswertung einer Längsschnittstudie wurde festgestellt, dass High-School-Absolventen wieder moralische Urteile entsprechend der Stufe 2 fällten. Daraufhin wurde die Zwischenstufe nachträglich in die Theorie integriert. 
In der Übergangszeit zum Erwachsenwerden befinden sich Jugendliche typischerweise in einer Übergangsphase. Um sich vom konventionellen Niveau des Moralbewusstseins zu lösen, ist es wichtig, moralische Normen zu hinterfragen und nicht blind Autoritäten zu folgen. In der Übergangsphase gelingt es dem Menschen noch nicht, die Begründung von Normen auf ein neues, intersubjektives Fundament zu stellen, er ist moralisch orientierungslos. Menschen dieser Stufe verhalten sich nach ihren persönlichen Ansichten und Emotionen. Ihre Moral ist eher willkürlich, Begriffe wie "moralisch richtig" oder "Pflicht" halten sie für relativ. Im günstigen Fall gelingt ihnen die Entwicklung zur 5. Stufe des Moralbewusstseins, es kann aber auch sein, dass sie in der Übergangsstufe verbleiben oder zur 4. Stufe zurückfallen. Die Zwischenstufe wird als postkonventionell angesehen, obwohl moralische Urteile auf dieser Stufe noch nicht prinzipiengesteuert sind. 

5. Stufe – Die legalistische Orientierung am Sozialvertrag: 
Moralische Normen werden jetzt hinterfragt und nur noch als verbindlich angesehen, wenn sie gut begründet sind. In der fünften Stufe orientiert sich der Mensch an der Idee eines Gesellschaftsvertrags. Aus Gedanken der Gerechtigkeit oder der Nützlichkeit für alle werden bestimmte Normen akzeptiert. Nur etwa ein Viertel aller Menschen erreicht diese Stufe. 

6. Stufe – Die Orientierung am universalen ethischen Prinzip: 
Die sechste Stufe wird schließlich nur noch von weniger als 5% der Menschen erreicht. Hierbei wird die noch diffuse Begründung von Normen der fünften Stufe verlassen. Die Moralbegründung orientiert sich jetzt am Prinzip der zwischenmenschlichen Achtung, dem Vernunftstandpunkt der Moral. Das richtige Handeln wird mit selbstgewählten ethischen Prinzipien, die sich auf Universalität und Widerspruchslosigkeit berufen, in Einklang gebracht, wobei es sich also nicht mehr um konkrete moralische Regeln, sondern um abstrakte Prinzipien handelt (kategorischer Imperativ). Konflikte sollen argumentativ unter (zumindest gedanklicher) Einbeziehung aller Beteiligten gelöst werden. Diese Stufe ähnelt der Normbegründungsform der Diskursethik. 

7. Stufe: Das eigentliche Stufenmodell Kohlbergs geht bis zur 6. Stufe. Kohlberg hat später Vermutungen geäußert, es könne eine 7. Stufe geben, in der moralische Urteile transzendental begründet werden. Systematisch ausgebaut wurde dieser Aspekt von Kohlberg nicht. Nur sehr wenige Menschen schaffen es bis dahin. Das Individuum der Stufe 7 ist erfüllt von universeller Liebe, Mitleid oder Heiligkeit. Kohlberg zitiert nur einige wenige Beispiele: Jesus, Buddha, Gandhi.  

Zusammenfassend kann man sagen, dass nach dieser Vorstellung von Moral (wenn man sie so nennen darf) alle Menschen allwissend sein müssten, um eine utopische Gesellschaft ohne Massenarmut, Umweltzerstörung und Krieg aufzubauen! Es versteht sich von selbst, dass das unmöglich ist, was aber noch lange nicht bedeutet, dass allgemeiner Wohlstand, eine saubere Umwelt und der Weltfrieden unmöglich sind, sondern ganz im Gegenteil die Voraussetzung dafür "ja doch nur aus einer Reihe banalster Selbstverständlichkeiten besteht" (Zitat: Silvio Gesell).
 
Der Psychologe L. Kohlberg (nennen wir ihn einen "Moralologen") hätte das Buch von Gesell lesen und sich dann seine Überlegungen sparen können. Aber solange sich das Moralgeschwätz verkaufen lässt, will der Moralologe gar nicht wissen, dass seine Überlegungen sinnfrei sind. Darüber hinaus projiziert er seine Vorstellungen auch auf andere und unterstellt ganz automatisch berühmten Persönlichkeiten wie Gandhi, Buddha oder Jesus, sie seien ebenfalls Moralologen gewesen. Bei Gandhi trifft das noch teilweise zu, beim Buddha nicht mehr – und Jesus kam zu dem gleichen Ergebnis wie Silvio Gesell.
 
Der Moralologe nimmt die makroökonomische Grundordnung, in der er sich befindet, als gegeben hin, ohne sich ihrer bewusst zu sein und deren fundamentale Auswirkungen auf die Gesellschaft zu kennen. Dann konstruiert er für diese Gesellschaft typische "moralische Dilemmata" und überlegt sich, mit welcher "Moral" die Dilemmata zu lösen sind. Intelligente Menschen gehen anders vor. Sie denken darüber nach, wie die Gesellschaft zu gestalten ist, um moralische Dilemmata nach Möglichkeit zu vermeiden (Gandhi, Buddha) – und hochintelligente Menschen (Gesell, Jesus) durchdenken die ideale Makroökonomie, als Lebensgrundlage für die ideale Zivilgesellschaft, in der moralische Dilemmata gar nicht erst entstehen!
 
Wie alles Geniale ist die einzige Lösung für absolute soziale Gerechtigkeit, die allgemeinen Wohlstand und den Weltfrieden mit einschließt, einfach. Wir dürfen nur nicht den Fehler machen, eine "hochmoralische Gesellschaft" auf einem utopischen Altruismus aufbauen zu wollen, sondern wir müssen mit dem rechnen, was in jedem Fall gegeben ist und worauf wir uns verlassen können: der menschliche Egoismus. Jeder Mensch kann überhaupt nur wissen, was das Beste für ihn selber ist (und auch das fällt schon schwer), nicht aber, was "das Beste" für andere ist. Und sobald sich jemand dazu erdreistet, greift er bereits in die Freiheitsrechte der anderen ein! Um soziale Ungerechtigkeit zu vermeiden, ist es hinreichend, dass jeder Wirtschaftsteilnehmer nur das Beste für sich anstrebt und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen so gestaltet werden, dass beim freien Spiel der Kräfte von Angebot und Nachfrage dieses natürliche Streben nach Eigennutz auch gleichzeitig das Beste für alle bedeutet. Dafür muss die "Goldene Regel"...
 
"Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst."
 
...lediglich für die beiden grundlegenden Interaktionen zwischen allen Menschen gelten:
 
1. Der Tausch 
2. Der Verleih
 
Manche mögen jetzt einwenden, dass als dritte Kategorie das Schenken dazugehört, aber wie wir seit Isaac Newton wissen, gibt es keine Actio ohne Reactio. Wenn wir ehrlich sind, erwartet jeder, der etwas schenkt, eine Gegenleistung. Das Schenken ist also in die erste Kategorie einzuordnen. Gleichzeitig wird dadurch deutlich, dass Moral nichts mit Philosophie, Soziologie, Psychologie oder was auch immer zu tun hat, sondern zuallererst mit Ökonomie: Die höchste Stufe menschlicher Moral ist die Verwirklichung von "gerechtem Tausch" und "gerechtem Verleih".
 
Wie sieht es damit in der (noch) bestehenden Wirklichkeit aus? Beim Tausch Ware gegen Geld ist zu beobachten, dass der Verkäufer (Warenbesitzer) sich stets wie ein unterwürfiger Diener gegenüber dem Käufer (Geldbesitzer) verhalten muss, damit der Tausch überhaupt zustande kommt. Das herkömmliche Geld ist aufgrund seiner Dauerhaftigkeit und des Vorteiles der Liquidität den Waren überlegen, sodass von einem gerechten Tausch keine Rede sein kann. Der Unterschied zwischen Geld und Ware wird auch beim Verleih deutlich. Wird ein Zentner Kartoffeln verliehen und nach einem Jahr mit der gleichen Menge Kartoffeln aus neuer Ernte zurückgezahlt, hatte der Kreditnehmer den Vorteil, dass er nicht hungern musste, und für den Kreditgeber ist vorteilhaft, dass seine zuvor überschüssigen Kartoffeln in der Zwischenzeit nicht verfault sind. Wird aber Geld verliehen, ist der Kreditgeber im Vorteil und kann vom Kreditnehmer einen Zins verlangen. Der Zins (genauer: der Urzins nach Gesell, bzw. die Liquiditätsverzichtsprämie nach Keynes) ist der Ausdruck der Überlegenheit des herkömmlichen Geldes gegenüber den Waren. Das Zwischentauschmittel Geld, das den Warenaustausch erleichtern soll, verhindert somit den gerechten Tausch ebenso wie den gerechten Verleih.
 
Daraus können wir zunächst einmal folgern, dass bei Verwendung eines fehlerhaften Geldes alles vollkommen nutzlos ist, was sich der Psychologe L. Kohlberg überlegt hat. Denn solange die grundlegendsten Interaktionen zwischen allen Menschen einer systemischen Ungerechtigkeit unterliegen, darf man wohl nicht darauf hoffen, durch eine wie auch immer geartete Veränderung in der Gesinnung des Menschen eine gerechte und friedliche Gesellschaft aufbauen zu können. Das Geld abschaffen? So dumm waren nicht einmal die von jeder Moral befreiten Kommunisten. Selbstverständlich kann das Geld nicht abgeschafft werden (zumindest solange nicht, bis unsere Technologie so weit fortgeschritten ist wie in Arthur C. Clarke´s "The City and the Stars"), sondern es ist die Überlegenheit des Geldes gegenüber den Waren zu neutralisieren. Dazu wird in regelmäßigen Zeitabständen eine staatliche Liquiditätsgebühr (etwa 2% pro Quartal) auf alles Zentralbankgeld (Bargeld plus Zentralbankguthaben der Geschäftsbanken) erhoben und die Kaufkraft der Währung wird anhand eines repräsentativen Warenkorbes (Preisindex) mit einer direkten Geldmengensteuerung auf unbegrenzte Zeit absolut stabil gehalten. Eine solche konstruktiv umlaufgesicherte Indexwährung ist die erste Grundvoraussetzung für den gerechten Tausch und den gerechten Verleih in einer arbeitsteiligen Zivilisation.
 
Es werden aber nicht nur Geld und Waren getauscht (bzw. gekauft und verkauft) oder verliehen (bzw. vermietet), sondern auch der Boden und Naturressourcen. Im Unterschied zu den Waren und Sachkapitalien (Produktionsmittel) sind diese nicht beliebig vermehrbar, sondern von Natur aus knapp, sodass sie immer eine Bodenrente abwerfen, unabhängig von der Geldordnung. Als zweite Grundvoraussetzung für den gerechten Tausch und den gerechten Verleih bedarf es somit eines Allgemeinen Naturressourcen- und Bodennutzungsrechtes, um allen Menschen die Bodennutzung nach persönlichen Bedürfnissen zu ermöglichen und die Bodenrente in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen (Auszahlung als garantiertes Kindergeld, vorrangig an die Mütter). Beide Maßnahmen sind hinreichend für absolute soziale Gerechtigkeit bei einem Höchstmaß an individueller Freiheit und ergeben die Natürliche Wirtschaftsordnung (echte Soziale Marktwirtschaft = Marktwirtschaft ohne Kapitalismus) als Lebensgrundlage für die ideale Zivilgesellschaft:
 
Es stellt sich die Frage, warum die echte Soziale Marktwirtschaft, die wirklichen Wohlstand für Alle, eine lebenswerte Umwelt und den Weltfrieden auf unbegrenzte Zeit garantiert, noch immer auf sich warten lässt. Dafür gibt es tatsächlich keinen rationalen Grund, sondern die Verzögerung ist in diesem Fall rein psychologisch bedingt. Die (noch) bestehende kapitalistische Marktwirtschaft (Zinsgeld-Ökonomie, zivilisatorisches Mittelalter) ist systemisch ungerecht und instabil, sodass es zu ihrer Entstehung und Weiterführung einer bis heute wirkenden Programmierung des kollektiv Unbewussten bedurfte. Die vor etwa 3200 Jahren initiierte Rückbindung auf den künstlichen Archetyp Jahwe befreite die halbwegs zivilisierte Menschheit einerseits aus der Sklaverei des Ursozialismus (zentralistische Planwirtschaft noch ohne liquides Geld, z. B. vorantikes Ägypten), andererseits verhindert die Religion gegen jede Vernunft den eigentlichen Beginn der menschlichen Zivilisation nicht erst seit Silvio Gesell, sondern schon seit Jesus von Nazareth:
 
Auch ohne den im nichtbiblischen Thomas-Evangelium glücklicherweise noch erhaltenen Beweis ist es im Nachhinein betrachtet keinesfalls überraschend, sondern im Gegenteil zwingend logisch, dass Jesus von Nazareth schon 19 Jahrhunderte vor Silvio Gesell zu dem gleichen Ergebnis kam, denn keine andere Erkenntnis als die endgültige Lösung der Sozialen Frage, die bereits zu seiner Zeit möglich war, hätte Jesus zur berühmtesten Persönlichkeit der Welt gemacht, auf der bis heute die planetare Zeitrechnung basiert. Bereits zwölf Jahrhunderte vor Jesus hatte Mose mit dem Verfassen des heute "zweiten" Schöpfungsmythos der Genesis den Grundstein zur Lösung der uralten Sozialen Frage gelegt, indem er die für den noch unbewussten Kulturmenschen als eine unüberschaubare Vielzahl von letztlich unlösbaren Teilproblemen erscheinende Problematik auf ein einziges, am Ende lösbares Problem reduzierte, nämlich auf die Befreiung der Marktwirtschaft (Paradies) vom parasitären Gegenprinzip des Privatkapitalismus (Erbsünde). Solange das Wissen aber noch fehlte, um das einzige Problem zu lösen, musste die "Mutter aller Zivilisationsprobleme" aus dem Begriffsvermögen des arbeitenden Volkes ausgeblendet werden,...
 
...damit die menschliche Intelligenz sich weiterentwickeln konnte:
 
Denn es gibt keine Moral, die Intelligenz ersetzen kann (1. Gebot):
 


Stefan Wehmeier, 29.03.2017  
www.deweles.de


Mittwoch, 22. März 2017

Die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit

(Genesis_3,1-24) Aber die Schlange war listiger als alle Tiere auf dem Felde, die Gott der HERR gemacht hatte, und sprach zu der Frau: Ja, sollte Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten? Da sprach die Frau zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet! Da sprach die Schlange zur Frau: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist. Und die Frau sah, dass von dem Baum gut zu essen wäre und dass er eine Lust für die Augen wäre und verlockend, weil er klug machte. Und sie nahm von der Frucht und aß und gab ihrem Mann, der bei ihr war, auch davon und er aß. Da wurden ihnen beiden die Augen aufgetan und sie wurden gewahr, dass sie nackt waren, und flochten Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze. Und sie hörten Gott den HERRN, wie er im Garten ging, als der Tag kühl geworden war. Und Adam versteckte sich mit seiner Frau vor dem Angesicht Gottes des HERRN unter den Bäumen im Garten. Und Gott der HERR rief Adam und sprach zu ihm: Wo bist du? Und er sprach: Ich hörte dich im Garten und fürchtete mich; denn ich bin nackt, darum versteckte ich mich. Und er sprach: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du nicht gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot, du solltest nicht davon essen? Da sprach Adam: Die Frau, die du mir zugesellt hast, gab mir von dem Baum und ich aß. Da sprach Gott der HERR zur Frau: Warum hast du das getan? Die Frau sprach: Die Schlange betrog mich, sodass ich aß. Da sprach Gott der HERR zu der Schlange: Weil du das getan hast, seist du verflucht, verstoßen aus allem Vieh und allen Tieren auf dem Felde. Auf deinem Bauche sollst du kriechen und Erde fressen dein Leben lang. Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen. Und zur Frau sprach er: Ich will dir viel Mühsal schaffen, wenn du schwanger wirst; unter Mühen sollst du Kinder gebären. Und dein Verlangen soll nach deinem Mann sein, aber er soll dein Herr sein. Und zum Mann sprach er: Weil du gehorcht hast der Stimme deiner Frau und gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen -, verflucht sei der Acker um deinetwillen! Mit Mühsal sollst du dich von ihm nähren dein Leben lang. Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Kraut auf dem Felde essen. Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden. Und Adam nannte seine Frau Eva; denn sie wurde die Mutter aller, die da leben. Und Gott der HERR machte Adam und seiner Frau Röcke von Fellen und zog sie ihnen an. Und Gott der HERR sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner und weiß, was gut und böse ist. Nun aber, dass er nur nicht ausstrecke seine Hand und breche auch von dem Baum des Lebens und esse und lebe ewiglich! Da wies ihn Gott der HERR aus dem Garten Eden, dass er die Erde bebaute, von der er genommen war. Und er trieb den Menschen hinaus und ließ lagern vor dem Garten Eden die Cherubim mit dem flammenden, blitzenden Schwert, zu bewachen den Weg zu dem Baum des Lebens.
 
Um die Wahrheit zu erkennen, ist Gott der HERR keine Hilfe, man muss sich selber helfen. Das habe ich getan und durfte ab Mai 2007 den Job dieses alten Halunken übernehmen. Ein echt beschissener Job, denn es hört ja sowieso keiner zu, wenn man etwas sagt. Jeder kleine Sesselfurzer glaubt, er wüsste schon was und könnte einfach so weitermachen wie bisher. Aber nicht mit mir! Mein Vorgänger war noch gnädig und beschränkte die Sintflut auf ein kleines Gebiet; ich plädiere für die globale Sintflut. Höre ich Protest? Zu spät. Ist seit Dez. 2008 in die Wege geleitet und nicht mehr aufzuhalten. OK, ihr könnt sie nicht aufhalten, ich schon – aber nicht ohne angemessene Bezahlung. Mein Angebot erhielt die politische Seifenoper im Mai 2009 (damals noch zu sehr moderaten Kosten); natürlich wurde es ignoriert, was beim beschränkten Horizont dieser Komiker nicht anders zu erwarten war. Mein nächstes Leben ist schon beschrieben und findet erst in einer Milliarde Jahre statt. Was sollte es mich also jucken, wenn ihr armseligen Kreaturen in die "Ehrenrunde" geht und noch einmal 10.000 Jahre braucht, um wieder dorthin zu gelangen, wo ihr heute angekommen seid. Vielleicht könnt ihr euch dann ja mal selber helfen. Also dann: Cancel Program GENESIS
 
Himmel und Erde = Nachfrage (Geld) und Angebot (Waren) 
Garten Eden / Paradies = freie (d. h. monopolfreie) Marktwirtschaft 
Früchte tragende Bäume = Gewinn bringende Unternehmungen 
Baum des Lebens = Geldkreislauf 
Baum der Erkenntnis = Geldverleih 
Frucht vom Baum der Erkenntnis = Urzins 
Gott (Jahwe) = künstlicher Archetyp: "Investor" 
Mann / Adam = Sachkapital / der mit eigenem Sachkapital arbeitende Kulturmensch 
Frau / Eva = Finanzkapital / der in Sachkapital investierende Kulturmensch 
Tiere auf dem Feld = angestellte Arbeiter ohne eigenes Kapital (Zinsverlierer) 
Schlange = Sparsamkeit (die Schlange erspart sich Arme und Beine) 
Nachkommen der Schlange = Geldersparnisse 
Nachkommen der Frau = neue Sachkapitalien 
Kopf der Schlange = Kapitalmarktzins (Sachkapitalrendite) 
Erbsünde = Privatkapitalismus (Zinsumverteilung von der Arbeit zum Besitz) 
Vertreibung aus dem Paradies = Verlust der Unterscheidungsfähigkeit zwischen Marktwirtschaft und Kapitalismus 
Cherubim = Denkblockaden 
Sintflut = Liquiditätsfalle
 
Ein Tipp: Rettet eure Ersparnisse, bevor es zu spät ist. Allerdings bricht die Ökonomie umso schneller zusammen, je mehr von euch jetzt zur Bank rennen. Wartet ihr aber zu lange, waren schon andere da und haben die Kasse leergeräumt. Viel ist nicht in der Kasse, denn das meiste ist verliehen. Bricht die Ökonomie zusammen, fallen die Kredite aus. Das sind nun mal die Tücken der Zinsgeld-Ökonomie, die schon mein Vorgänger erkannte. Der alte Halunke sorgte dafür, dass ihr sie nicht erkennt, um sich köstlich zu amüsieren. Als das langweilig wurde, schickte er einen Propheten, der euch erklärte, wie die Tücken zu vermeiden sind,...
 
...aber ihr Knalltüten habt das bis heute nicht begriffen. Was soll ich also noch mit euch anfangen? 


Gott, 01.04.2017 (aktualisiert am 17.02.2024)
 
PS: Diese Nachricht wurde vordatiert, damit ihr euch einbilden könnt, sie sei ein Scherz.



Sonntag, 19. März 2017

Evolution der Intelligenz

"Die Intelligenz rennt dir nach, aber du bist schneller!"
 
Intelligenz ist der Wille zur Macht über die Dinge; Dummheit ist der Wille zur Macht über andere Menschen. Der Einzelne ist machtlos; damit der Mensch überhaupt Macht erlangt, bedarf es der Arbeitsteilung. Die Macht über die Dinge wird umso größer, je weniger Macht über Menschen ausgeübt werden muss, damit die Arbeitsteilung funktioniert. Dabei sind aus heutiger Sicht drei Entwicklungsstufen zu unterscheiden:
 
1. Zentralistische Planwirtschaft noch ohne liquides Geld (Ursozialismus bzw. Staatskapitalismus) 
2. Zinsgeld-Ökonomie (kapitalistische Marktwirtschaft bzw. Privatkapitalismus) 
3. Natürliche Wirtschaftsordnung (Marktwirtschaft ohne Kapitalismus)  

Erst in der dritten Entwicklungsstufe, die noch zu verwirklichen ist, funktioniert die Arbeitsteilung ohne jede Machtausübung des Menschen über andere Menschen und die Macht über die Dinge wird grenzenlos. Damit aber die zweite Entwicklungsstufe, in der wir uns bis heute befinden, aus der ersten entstehen konnte, bevor an die Verwirklichung der dritten Entwicklungsstufe überhaupt zu denken war, bedurfte es einer Programmierung des kollektiv Unbewussten, um die halbwegs zivilisierte Menschheit "wahnsinnig genug" für die Geldbenutzung zu machen.
 
Der anhaltende Wahnsinn (Realitätsverlust) funktioniert in der Weise, dass der "Normalbürger" im "Programm Genesis" die nachfolgenden Metaphern auf der linken Seite mit allem anderen (vermeintlicher "Unsinn" mit eingeschlossen) in Verbindung bringt, als ihrer wirklichen Bedeutung auf der rechten Seite:
 
Himmel und Erde = Nachfrage (Geld) und Angebot (Waren) 
Garten Eden / Paradies = freie (d. h. monopolfreie) Marktwirtschaft 
Früchte tragende Bäume = Gewinn bringende Unternehmungen 
Baum des Lebens = Geldkreislauf 
Baum der Erkenntnis = Geldverleih 
Frucht vom Baum der Erkenntnis = Urzins (S. Gesell) / Liquiditätsprämie (J. M. Keynes) 
Gott (Jahwe) = künstlicher Archetyp: "Investor" 
Mann / Adam = Sachkapital / der mit eigenem Sachkapital arbeitende Kulturmensch 
Frau / Eva = Finanzkapital / der in Sachkapital investierende Kulturmensch 
Tiere auf dem Feld = angestellte Arbeiter ohne eigenes Kapital (Zinsverlierer) 
Schlange = Sparsamkeit (die Schlange erspart sich Arme und Beine) 
Nachkommen der Schlange = Geldersparnisse 
Nachkommen der Frau = neue Sachkapitalien 
Kopf der Schlange = Kapitalmarktzins (Sachkapitalrendite) 
Erbsünde = Privatkapitalismus (Zinsumverteilung von der Arbeit zum Besitz) 
Vertreibung aus dem Paradies = Verlust der Unterscheidungsfähigkeit zwischen Marktwirtschaft und Kapitalismus 
Cherubim = Denkblockaden
 
Auf der einen Seite wäre "diese Welt" (zivilisatorisches Mittelalter) ohne die Religion gar nicht erst entstanden, auf der anderen Seite verhindert die Religion (Rückbindung auf den künstlichen Archetyp Jahwe = Investor) bis heute den eigentlichen Beginn der menschlichen Zivilisation, der nicht erst seit Silvio Gesell, sondern schon seit Jesus von Nazareth möglich gewesen wäre:
 
Seit zwei Jahrtausenden rennt also die Intelligenz dem "Normalbürger" hinterher, aber er versucht schneller zu sein. Dazu kann man nur sagen: Herzlichen Glückwunsch!
 
Nach dem "Auszug der Israeliten aus Ägypten", der Weiterentwicklung der menschlichen Kultur von der ersten zur zweiten Entwicklungsstufe (für die mit dem weitesten Vorsprung vor der Intelligenz: die Heilige Schrift ist nicht gegenständlich, sondern funktional zu verstehen), suchten die israelitischen Hohepriester, die das "Programm Genesis" noch kannten, sieben Jahrhunderte lang nach der Lösung, wie die Marktwirtschaft (Paradies) vom parasitären Gegenprinzip des Privatkapitalismus (Erbsünde) zu befreien ist. Da sie aber selbst von der Erbsünde lebten, blieb ihnen die Lösung versagt, sodass sie nur auf einen Propheten hoffen konnten, der ihnen die Lösung verraten würde. Und als dieser erschien, waren weitere fünf Jahrhunderte vergangen, in denen man sich schon so weit mit der Erbsünde arrangiert hatte, dass unter den "Pharisäern und Schriftgelehrten" (heute zu übersetzen mit "Politiker/Schweinepriester und Rechtsverdreher") niemand mehr zu finden war, der die Worte des Propheten noch verstehen konnte. Nur beim einfachen Volk hinterließ Jesus von Nazareth einen tiefen Eindruck, aus dem im weiteren Verlauf der Geschichte ein globaler Cargo-Kult entstand, der sich heute "moderne Zivilisation" nennt. Die Bewohner des Cargo-Kultes sind bereits zum Mond geflogen, aber die Basis allen menschlichen Zusammenlebens (Makroökonomie) und die grundlegendste zwischenmenschliche Beziehung (Geld) haben die "verlorenen Kinder der See" bis heute nicht verstanden:
 
Erklärungen dazu finden sich im dritten der "Sieben Siegel der Apokalypse"...
 
...und man darf gespannt sein, inwieweit das einstige Volk der Dichter und Denker diese im Grunde "banalsten Selbstverständlichkeiten" noch vor dem Jüngsten Tag (gesetzlich verbindliche Ankündigung der freiwirtschaftlichen Geld- und Bodenreform) begreifen wird.
 
"Wenn jemand nicht zuerst das Wasser kennt, kennt er nichts. Denn was nützt es ihm, wenn er darin getauft wird? Wenn jemand nicht weiß, wie der wehende Wind entstanden ist, wird er mit ihm hinweggeweht werden."
 
In der originalen Heiligen Schrift (die Bibel bis Genesis_11,9 sowie ein wesentlicher Teil der Nag Hammadi Schriften), die nicht zum Zweck des Moralverkaufs gegenständlich-naiv uminterpretiert wurde, steht "Wasser" für liquides Geld und "der wehende Wind" bedeutet Geldbewegung bzw. Geldumlauf, als Grundvoraussetzung für das Funktionieren der Arbeitsteilung: 

Sofort verfügbares flüssiges (liquides) Geld, das in diesem Zustand noch nicht Geldkapital ist, besitzt gegenüber langfristig investiertem Vermögen und gegenüber der Ware zunächst einmal einen entscheidenden Vorteil: Liquides Geld bietet die Möglichkeit, sowohl für Kauf als auch für Investition sofort zur Verfügung zu stehen. Bei jederzeitiger Zahlungsbereitschaft und damit rascher Handlungsfähigkeit - auch über einen längeren Zeitraum hinweg - kann der Geldhalter auf "wesentlich bessere" oder doch zumindest auf "bessere Alternativen" warten. 
    Den beschriebenen, dem flüssigen Geld immanenten "Liquiditätsvorteil" gegenüber der Ware nannte John Maynard Keynes die "Liquiditätsprämie (englisch liquidity preference) des Geldes". Dieser Vorteil lässt sich nach Keynes bei etwa 3 Prozent beziffern. Demnach stünde flüssiges Geld grundsätzlich nur dann am Finanzmarkt als Kredit zur Verfügung und könne damit zu Geldkapital werden, wenn als Liquiditätsverzichtsprämie der dafür zu erwartende Geldzins diesen Liquiditätsvorteil von etwa 3% übersteigt oder ihn zumindest ausgleicht. 
    Als Folge der "Liquiditätsprämie des Geldes" würde für Investitionen, deren Rendite unterhalb dieser "ehernen Grenze" von etwa 3% liegt, kein Geld zur Verfügung gestellt werden. Solche Investitionen würden somit nicht getätigt werden. Das gelte für Investitionen in Sachkapital ebenso wie für Anlagen am Kreditmarkt. Da die für Investitionen in Sachkapital zu erwartende Rendite (der "Sachzins" oder "Realkapitalzins") bei steigendem Sachkapitalstock, also wachsender Ausstattung mit Produktionsmitteln, stetig abnimmt, unterblieben dann oft langfristig wichtige Investitionen. Flüssiges Geld(vermögen) (Liquidität) steht dem Wirtschaftskreislauf dann verstärkt nur noch kurzfristig zur Verfügung. Es würde - infolge der Erwartung der Liquiditätsprämie - gehortet. Das Tauschmittel Geld - für den Physiokraten François Quesnay ein "Transportmittel" im wirtschaftlichen "Blutkreislauf" - wird zum (dem Wirtschaftskreislauf entzogenen) "liquiden" Schatzmittel, wird also in Wirklichkeit "illiquide". Zunehmend fehlen dem Wirtschaftskreislauf die notwendigen langfristigen Finanzmittel (Kreditverknappung). 
    Das infolge verbesserter Sachkapitalausstattung eintretende Absinken der Rendite von Sachkapital ("Sachzins") auf unter drei Prozent führt nach Keynes in die "Liquiditätsfalle": Geld bleibt zunehmend liquide, steht dem Wirtschaftskreislauf nur noch kurzfristig zur Verfügung. Die Folge davon ist eine strukturelle Nachfragelücke und langfristig Deflation, verbunden mit latenter Unterbeschäftigung und Arbeitslosigkeit. Es werden damit Krisenerscheinungen virulent, die zunehmende staatliche Eingriffe in das Wirtschaftsleben hervorrufen. Oft geschieht dies in Form von wiederholten enormen "Finanzspritzen" und Zinssenkungen der Zentralbank, was wiederum latente Inflationsgefahr bei gleichzeitig steigender Deflationsgefahr bedingt - ein "Tanz auf des Messers Schneide". Hand in Hand wächst damit die staatliche Reglementierungsbereitschaft. 
    Der andauernde Fluss der Liquiditätsprämie kann nach Keynes zu gewaltigen "Vermögensumverteilungen" führen. 
    Wenn die Wirtschaftsteilnehmer einen steigenden Zinssatz erwarten, kaufen sie keine zusätzlichen zinsbringenden Wertpapiere, da deren Wert bei einer Zinssteigerung fallen würde und dem Risiko des Wertverlustes keine Aussicht auf Wertsteigerung infolge von wieder fallenden Kreditzinsen entgegensteht. Daher wird Geld weder für Wertpapiere noch für Güter ausgegeben. Es wird dem Wirtschaftskreislauf in spekulativer Absicht entzogen und in der Spekulationskasse gehalten, verschwindet also in der Liquiditätsfalle. Verbunden hiermit ist die Gefahr einer Deflation. 
    Der kritische Zinssatz ist der sogenannte Strike-Zins, der nicht unterschritten wird, weil die Wirtschaftssubjekte trotz der Erhöhung ihres Geldbestandes nicht mehr in Zinstitel investieren. Die Geldpolitik der Zentralbank als Mittel der Nachfragestimulation wird unwirksam, weil auch bei weiter fallenden Zinsen die Nachfrage nach Wertpapieren nicht steigt. In dieser Situation muss der Staat zur Ankurbelung der Wirtschaft aktiv werden, beispielsweise durch eine expansive Fiskalpolitik. Eine solche Situation kann eintreten, wenn der Zinssatz nahe oder genau null ist. Eine Ausgabenerhöhung des Staates aufgrund einer Liquiditätsfalle bedeutet, dass der Staat sich wirtschaftsseitig gezwungen sieht zu investieren, um einer Deflation vorzubeugen. 

(aus Wikipedia: "Liquiditätsfalle") 

Die gegenwärtige "Finanzkrise" ist eine Liquiditätsfalle in globalem Maßstab. Wie kommen wir da wieder heraus? Bei der weiteren Verwendung von Zinsgeld (fehlerhaftes Geld mit parasitärer, der wesentlichen Tauschfunktion wiedersprechenden Wertaufbewahrungsfunktion) gar nicht mehr, weil der Krieg – zwecks umfassender Sachkapitalzerstörung, um den Zinsfuß hochzuhalten – nur solange der "Vater aller Dinge" sein konnte, wie es noch keine Atomwaffen gab! Letztere waren vor 3200 Jahren noch nicht vorstellbar, aber was eine Liquiditätsfalle ist, hatte Mose schon erkannt:  


Da sogar der berufsmäßigen Vollidiotie (der "hohen Politik") klar sein dürfte, dass der Atomkrieg das Ende aller Dinge bedeutet, bleibt nur noch der Rückfall in die Steinzeit...  


...oder wir löschen das nutzlose Programm, bevor es gar nichts mehr zu lachen gibt:  



Stefan Wehmeier, 19.03.2017  


Mittwoch, 15. März 2017

Humor ist, wenn man trotzdem lacht


"Lache nie über die Dummheit der anderen. Sie ist deine Chance."
 
Winston Churchill
 
Die größte Dummheit der anderen besteht darin, dass sie das Geld nicht verstehen. Also sollte man diese größte Chance nutzen. Dazu ist es erforderlich, erst einmal selbst das Geld zu verstehen, was nicht besonders schwer ist:

Die Natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld  
Dann stellt sich die Frage, warum die anderen diese "banalsten Selbstverständlichkeiten" nach einem Jahrhundert noch immer nicht verstanden haben. Das ist schon etwas schwieriger zu verstehen, aber auch auf diese Frage gibt es nur eine mögliche Antwort:

Himmel und Erde = Nachfrage (Geld) und Angebot (Waren)
Garten Eden / Paradies = freie (d. h. monopolfreie) Marktwirtschaft
Früchte tragende Bäume = Gewinn bringende Unternehmungen
Baum des Lebens = Geldkreislauf
Baum der Erkenntnis = Geldverleih
Frucht vom Baum der Erkenntnis = Urzins (S. Gesell) / Liquiditätsprämie (J. M. Keynes)
Gott (Jahwe) = künstlicher Archetyp: "Investor"
Mann / Adam = Sachkapital / der mit eigenem Sachkapital arbeitende Kulturmensch
Frau / Eva = Finanzkapital / der in Sachkapital investierende Kulturmensch
Tiere auf dem Feld = angestellte Arbeiter ohne eigenes Kapital (Zinsverlierer)
Schlange = Sparsamkeit (die Schlange erspart sich Arme und Beine)
Nachkommen der Schlange = Geldersparnisse
Nachkommen der Frau = neue Sachkapitalien
Kopf der Schlange = Kapitalmarktzins (Sachkapitalrendite)
Erbsünde = Privatkapitalismus (Zinsumverteilung von der Arbeit zum Besitz)
Vertreibung aus dem Paradies = Verlust der Unterscheidungsfähigkeit zwischen Marktwirtschaft und Kapitalismus
Cherubim = Denkblockaden
 
Unsere ganze "moderne Zivilisation" ist ein Cargo-Kult, in dem der "Normalbürger" die Basis allen menschlichen Zusammenlebens (Makroökonomie) und die grundlegendste zwischenmenschliche Beziehung (Geld) nicht versteht, weil er glaubt, dass Zinsen auf "Apfelbäumchen" wachsen und nicht durch die Mehrarbeit anderer. Das ist nun wirklich nicht mehr zum lachen, aber man sollte dennoch den Humor nicht verlieren:
 
Nicht Silvio Gesell war der erste Entdecker der Natürlichen Wirtschaftsordnung, sondern Jesus von Nazareth, dessen Zeitgenossen von seinem Intellekt so dermaßen beleidigt waren, dass sie das größte Genie aller Zeiten ermordeten. Silvio Gesell durfte immerhin eines natürlichen Todes sterben, weil mittlerweile der Cargo-Kult des Katholizismus (stellvertretend für alles, was sich heute "christlich" nennt) die halbwegs zivilisierte Menschheit so dermaßen verdummt hatte, dass seine Erkenntnis für die Allerdümmsten (die politische Seifenoper) keine Gefahr mehr darstellte. Dummheit ist bekanntlich ein gefährlicherer Feind des Guten als Bosheit, sodass die "hohe Politik" (berufsmäßige Vollidiotie), mit seeliger Unterstützung der "Geistlichen" (mittlerweile hochgradig Geisteskranken), weiterhin ihr Unwesen treiben konnte:
 
1918 Finnischer Bürgerkrieg
1918–1920 Kärntner Abwehrkampf
1919–1921 Anglo-Irischer Krieg
1919–1926 Rifkrieg
1920–1921 Polnisch-Sowjetischer Krieg
1921–1923 Griechisch-Türkischer Krieg
1922–1923 Irischer Bürgerkrieg
1925 Erster Chacokrieg
1929 Chinesisch-Russischer Grenzkrieg
1931–1933 Krieg in der Mandschurei
1931–1932 Kolumbianisch-Peruanischer Krieg
1932–1935 Zweiter Chacokrie1934 Österreichischer Bürgerkrieg
1935–1936 Italienisch-Äthiopischer Krieg
1936–1939 Spanischer Bürgerkrieg
1937–1945 Zweiter Japanisch-Chinesischer Krieg
1938–1939 Sowjetisch-Japanischer Grenzkrieg
1939–1945 Zweiter Weltkrieg
1940–1941 Finnisch-Sowjetischer Winterkrieg
1941–1945 Pazifikkrieg
1941 Französisch-Thailändischer Krieg
1941 Peruanisch-Ecuadorianischer Krieg
1944–1952 Spanischer Bürgerkrieg (Nachspiel)
1945–1949 Chinesischer Bürgerkrieg
1945–1949 Indonesischer Unabhängigkeitskrieg
1946–1949 Griechischer Bürgerkrieg
1946–1954 Französischer Indochinakrieg
1947–1949 Erster Indisch-Pakistanischer Krieg (Erster Kaschmir-Krieg)
1948–1949 Arabisch-israelischer Krieg
1950–1953 Koreakrieg
1954–1962 Algerienkrieg
1955–1959 Zypriotischer Unabhängigkeitskrieg
1956 Sueskrieg/Sueskrise/Sinai- Feldzug
1956 Ungarnaufstand
1957–1958 Spanisch-Marokkanischer Konflikt
1957–1962 Niederländisch-Indonesischer Krieg um West-Neuguinea
1961–1991 Eritrea-Krieg
1961–1963 UN-Katanga-Krieg
1961 Schweinebucht-Invasion
1961–1974 Unabhängigkeitskriege in Portugiesisch-Afrika
1962 Indisch-Chinesischer Grenzkrieg
1963–1964 Algerisch-Marokkanischer Grenzkrieg
1965 Zweiter Indisch-Pakistanischer Krieg (Zweiter Kaschmir-Krieg)
1964–1975 Vietnam-Krieg
seit 1964 Bürgerkrieg in Kolumbien
1966–1989 Namibianischer Unabhängigkeitskrieg
1967 Sechs-Tage-Krieg
1967–1970 Biafra-Krieg in Nigeria
1968 Prager Frühling
1968–1979 Bürgerkrieg im Baskenland
1969 Fußballkrieg
1969 Chinesisch-Sowjetische Grenzkämpfe
1969–1997 Nordirischer Bürgerkrieg
1971 Bangladesch-Krieg
1971 Dritter Indisch-Pakistanischer Krieg
1971–1972 Uganda-Tansania Krieg
1973 Jom-Kippur-Krieg (Vierter israelisch-arabischer Krieg)
1974 Zypern-Krieg
1975–1988 Grenzkrieg zwischen Thailand und Kambodscha
1975–1990 Libanesischer Bürgerkrieg
1976–1978 Ogaden-Krieg
1977 Libysch-Ägyptischer Grenzkrieg
1977–1978 Shaba-Invasion
1977–1989 Vietnamesisch- Kambodschanischer Krieg
1978–2005 Sezessionskrieg in Aceh, Indonesien
1978–1989 Afghanischer Bürgerkrieg und sowjetische Invasion
1978–1979 Uganda-Tansania-Krieg
1979 Chinesisch-Vietnamesischer Krieg
1980–1988 Erster Golfkrieg (Iran-Irak)
1981 Peruanisch-Ecuadorianischer Grenzkrieg
1981–1990 Contra-Krieg
1982 Libanonkrieg
1982 Falkland-Krieg
seit 1983 Bürgerkrieg in Sri Lanka
1983–2005 Sezessionskrieg in Südsudan
1983 US-Invasion in Grenada
1985 Mali-Burkina-Faso-Grenzkrieg
1986–1992 Bürgerkrieg Suriname
1987 Grenzkrieg Libyen-Tschad
1987–1993 erste Intifada
1989 US-Invasion in Panama
1989 Rumänische Revolution
1990–1991 Zweiter Golfkrieg
1991–2001 Jugoslawienkriege
1991 10-Tage-Krieg in Slowenien
1991–1995 Kroatien-Krieg
1992–1995 Bosnien-Krieg
1999 Kosovo-Krieg
2001 Mazedonien-Konflikt
1992 Transnistrien-Konflikt
1992 Georgisch-Abchasischer Krieg
1993 Schlacht von Mogadischu, Bürgerkrieg in Somalia
1994 Völkermord in Ruanda
1994–1996 Erster Tschetschenienkrieg
1998–2000 Eritrea-Äthiopien Krieg
seit 1998 Zweiter Kongokrieg
1999–2003 Zweiter Tschetschenienkrieg
2000–2005 zweite Intifada, Gaza/Palästina/Israel
seit 2001 Krieg in Afghanistan
seit 2003 Irakkrieg (Operation Iraqi Freedom)
2003 Konflikt in Darfur, Sudan
2005 Konflikt zwischen Tschad und Sudan
2006 Libanonkrieg
seit 2006 Eingreifen Äthiopiens in den Bürgerkrieg in Somalia,
               formal Kriegserklärung an die Union Islamischer Gerichte
 
Spätestens ab 2008 hätte der Blödsinn beendet sein können, denn die Religion (Rückbindung auf den künstlichen Archetyp Jahwe=Investor) ist seitdem vollständig erklärt und damit wegerklärt:
 
Aber wer will schon in allgemeinem Wohlstand, einer sauberen Umwelt und selbstverständlichem Weltfrieden leben, wenn Massenarmut, Umweltzerstörung und Krieg als "Gott-gegeben normal" gelten und kaum jemand auf deren Unterhaltungswert im "Alltag" des zivilisatorischen Mittelalters (Zinsgeld-Ökonomie) verzichten will? Mit aller zur Verfügung stehenden Unvernunft wäre der Jüngste Tag (gesetzlich verbindliche Ankündigung der freiwirtschaftlichen Geld- und Bodenreform) noch bis zum sprichwörtlichen "jüngsten Tag" hinauszuzögern, hätte nicht eine bemerkenswerte Erfindung der "hohen Politik" einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Eines muss man der politischen Seifenoper lassen, sie ist an unfreiwilliger Komik nicht zu übertreffen, und so wurde die bemerkenswerte Erfindung von ihr selbst installiert: die atomare Abschreckung!
 
Der Zweite Weltkrieg war der letzte Krieg, der seinen Zweck als "Vater aller Dinge" noch erfüllte. Alle nachfolgenden Kriege konnten nicht mehr genügend Sachkapital zerstören, um den globalen Zinsfuß wieder auf eine für den Kapitalismus lukrative Höhe anzuheben. Das könnte nur der Dritte Weltkrieg, den die berufsmäßige Vollidiotie längst gewollt hätte, wäre da nicht die atomare Abschreckung, die auch den Allerdümmsten klar macht, dass der Atomkrieg das Ende aller Dinge bedeutet. Dass dafür der Atomkrieg nicht erforderlich ist, begreift die "hohe Politik" dagegen nicht.
 
Für das Ende der Zinsgeld-Ökonomie sorgt die anhaltende "Finanzkrise" (beginnende globale Liquiditätsfalle). Als diese im Herbst 2008 "aus heiterem Himmel" evident wurde, konnte das Elend nur durch massive Erhöhung der Staatsverschuldungen und groteske Geldmengenausweitungen bis heute hinausgezögert werden. Die Staatsverschuldungen sind aber in "dieser Welt" nicht mehr abzubauen und die Deflation (globale Rezession) bleibt unausweichlich, weil die effektive Umlauffrequenz des Geldes am Ende schneller sinkt (bzw. mehr Zinsgeld in Spekulationskassen verschwindet), als neues Zentralbankgeld hinterhergeschmissen werden kann. Die übermäßige Erhöhung der Zentralbank-Geldmenge (Bargeld plus Zentralbankguthaben der Geschäftsbanken) bewirkt lediglich, dass die bevorstehende Deflationsphase verkürzt wird und umso schneller in die Hyperinflation (Sintflut) umkippt, bei der alle auf Geld lautenden Forderungen vernichtet werden. Wenn es soweit kommt, ist nichts mehr zu retten, aber wir wollen ja den Humor nicht verlieren:
 
Letztlich läuft alles darauf hinaus, dass die reale Angst vor dem Untergang unserer "modernen Zivilisation" insgesamt größer werden muss, als die seit jeher eingebildete Angst vor dem "Verlust" der Religion. Dafür besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit,...
 
...sodass mit genügend Selbstvertrauen...
 
...sich das zivilisatorische Mittelalter in Wohlgefallen auflöst...
 
...und es endlich wieder eine Zukunft gibt:
 

Stefan Wehmeier, 15.03.2017


Dienstag, 7. März 2017

Wie funktioniert Religion?


We made the mountains shake with laughter
As we played hiding in our corner of the world
Then we did the demon dance and rushed to nevermore
Threw away the key and locked the door
 

Oh they say that it's over
And it just had to be
Yes they say that it's over
We're lost children of the sea

 

(Black Sabbath, 1980)
 

Wer sich für "gläubig" hält, will nicht aufgeklärt werden, wer sich "ungläubig" glaubt, hält sich schon für aufgeklärt, und so genannte Agnostiker (Nichtwissende) glauben, man könne die Religion gar nicht erklären. Allein der Gnostiker weiß, dass alle drei Positionen nicht nur unsinnig, sondern mittlerweile akut lebensbedrohlich sind.
 
Lebensbedrohlich war die Religion schon immer, aber noch nie für die Menschheit als Ganzes. In der Geschichte der halbwegs zivilisierten Menschheit hat es immer Bürger- und Völkerkriege gegeben und bei genauerer Betrachtung sind sie alle als Religionskriege zu bezeichnen. Die Kriege waren allerdings erforderlich, um an den Punkt zu gelangen, an dem wir heute stehen: Entweder Zivilisation – oder der Rückfall in die Steinzeit.
 
Der eigentliche Beginn der menschlichen Zivilisation setzt die Überwindung der Religion voraus; gelingt dies nicht, müssen die letzten zehntausend Jahre Kulturentwicklung noch einmal durchlaufen werden. Die Übergangszeit vom bevorstehenden Zusammenbruch des zivilisatorischen Mittelalters bis alle noch irgendwie zu verwertenden Überreste dessen verschwunden sind, ist niemandem zu wünschen, und wer sich ein ungefähres Bild davon machen will, kann sich noch einmal die "Mad-Max"-Filmtrilogie ansehen oder darf das Cover des Nachfolgealbums "Mob Rules" (Black Sabbath, 1981) bewundern.
 
Der Zeitpunkt, an dem "der Schlüssel weggeworfen und die Tür verschlossen" wurde, kann ungefähr auf 580 v. Chr. datiert werden. Zu dieser Zeit verfasste die israelitische Priesterschaft die so genannte priesterliche Schicht des alten Testamentes. Die letzten Priester, die das Geheimnis der Erbsünde noch kannten, setzten den heute "ersten" Schöpfungsmythos (7-Tage-Schöpfung) der Genesis vor den ursprünglichen "zweiten" (Paradiesgeschichte) und machten damit endgültig den Krieg zum Vater aller Dinge.
 
Seitdem gibt es zwei Götter im alten Testament, den etwa 3200 Jahre alten Gott Jahwe ("Gott der HERR" in der Lutherbibel) und den etwa 2500 Jahre alten Gott Elohim ("Gott" in der Lutherbibel). Dabei handelt es sich um künstliche Archetypen (nach C. G. Jung), die durch die Schöpfungsmythen und deren Verbreitung im kollektiven Unbewussten der ganzen halbwegs zivilisierten Menschheit einprogrammiert sind. Es ist also nicht so, dass Götter nicht existieren, auch wenn sie "nur" Einbildung sind, sondern die Einbildung ist das Entscheidende!
 
Die Programmierung des kollektiven Unbewussten war in früheren Zeiten erforderlich, um die Arbeitsteilung in Gang zu setzen, die den Menschen über den Tierzustand erhob und bis zu einem gewissen Grad zivilisierte. Solange noch niemand wusste, wie eine perfekte Arbeitsteilung ohne systemische Ungerechtigkeit zu gestalten ist, musste das arbeitende Volk "wahnsinnig genug" für eine unperfekte Arbeitsteilung gemacht und die systemische Ungerechtigkeit aus dem allgemeinen Begriffsvermögen ausgeblendet werden. Dafür bedurfte es der Religion (Rückbindung auf künstliche Archetypen), die bis zum 6. vorchristlichen Jahrhundert noch eine exakte Wissenschaft zur Programmierung von Untertanen war. Jene Priester, die noch wussten, was sie taten, starben aus; die Programmierung des kollektiv Unbewussten blieb bestehen. Und so sind wir heute alle "poor lost children of the sea".
 
Der ursprüngliche Gott Jahwe rät den Menschen, ihr Paradies zu "bebauen und bewahren", während der nachfolgende Gott Elohim den Befehl erteilt, sich "die Erde untertan" zu machen. Wer im Paradies leben will, darf nicht die Erbsünde begehen, die darin besteht, sich an der "Frucht vom Baum der Erkenntnis" zu bedienen. Das hatte nicht funktioniert, also musste man sich mit der Erbsünde arrangieren. Wohin das geführt hat, sehen wir heute: Massenarmut, Umweltzerstörung, Terrorismus und Krieg, um nur die auffälligsten Erscheinungen zu nennen.
 
Die Menschheit wäre hoffnungslos verloren, hätte es nicht einen Propheten gegeben, der die Religion durchschaute. Nachdem auch die israelitischen Hohepriester der religiösen Verblendung erlegen waren, die ihre Vorgänger geschaffen hatten, mutierte die Religion vom Wahnsinn mit Methode zum Wahnsinn ohne Methode. Erst ein halbes Jahrtausend später erkannte Jesus von Nazareth die Bedeutung der Erbsünde wieder und fand als erster Denker in der bekannten Geschichte die einzige Lösung, wie diese "Mutter aller Zivilisationsprobleme" zu überwinden ist. Allerdings gab es unter den "Pharisäern und Schriftgelehrten" (heute in etwa zu übersetzen mit "Politiker/Schweinepriester und Rechtsverdreher") niemanden mehr, der Jesus hätte verstehen können. Nur beim einfachen Volk hinterließ der Prophet einen tiefen Eindruck und einige erlangten sogar die Auferstehung (Erkenntnis der Erbsünde), aber noch nicht die Erleuchtung (wie die Erbsünde zu überwinden ist). An die generelle Befreiung von der Erbsünde war nicht zu denken, auch wenn dies in rein technischer Hinsicht bereits damals möglich gewesen wäre. Also entwickelte Jesus einen Plan, um die allgemeine Auferstehung in Zukunft möglich zu machen,...
 
(Logion 108) Wer von meinem Mund trinken wird, wird werden wie ich; ich selbst werde er werden, und die verborgenen Dinge werden sich ihm offenbaren.
 
...wenn die Zeit dafür gekommen sein würde:
 

Stefan Wehmeier, 07.03.2017