Dienstag, 13. Juni 2017

Jenseits von Himmel und Hoelle


"Entweder Eigen- oder Staatswirtschaft – ein Drittes gibt es nicht. Man kann, wenn man weder die eine noch die andere will, für die gesuchte Ordnung noch so anheimelnde und vertrauenerweckende Namen ersinnen: Genossenschaften, Gemeinwesen, Vergesellschaftung usw. – sie können die Tatsache nicht verschleiern, dass es sich im Grunde immer um denselben Schrecken, um den Tod der persönlichen Freiheit, Unabhängigkeit, Selbstverantwortung, d. h. um Behördenherrschaft handelt."
 
Silvio Gesell (aus dem Vorwort zur 3. Auflage der Natürlichen Wirtschaftsordnung)
 
Für eine sozialistische Planwirtschaft (Staatskapitalismus) oder den Zwitter der kapitalistischen Marktwirtschaft geht die Anzahl der die persönliche Freiheit einschränkenden Gesetze gegen Unendlich, ohne dass Massenarmut, Umweltzerstörung und Krieg vermeidbar wären. Für die Natürliche Wirtschaftsordnung (Marktwirtschaft ohne Kapitalismus = echte Soziale Marktwirtschaft) sind dagegen nur zwei Gesetze erforderlich,...
 
1. Allgemeines Naturressourcen- und Bodennutzungsrecht 
2. Konstruktiv umlaufgesicherte Indexwährung
 
...um allgemeinen Wohlstand auf höchstem technologischem Niveau, eine lebenswerte Umwelt und den Weltfrieden bei einem Höchstmaß an persönlicher Freiheit dauerhaft zu garantieren. Die entscheidende Frage, wie viel Dummheit erforderlich ist, um die echte Soziale Marktwirtschaft, die "ja doch nur aus einer Reihe banalster Selbstverständlichkeiten besteht", nicht zu verstehen, konnte Silvio Gesell nicht beantworten. Auch Gott weiß hier offenbar keinen Rat, denn bei der Verwendung von Zinsgeld (Goldgeld ist immer Zinsgeld) lässt sich der Urzins nicht verbieten:
 
Gott der HERR (Jahwe) = künstlicher Archetyp "Investor" 
Erde und Himmel = Angebot (Waren) und Nachfrage (Geld) 
Regen / Feuchtigkeit = Geldemission / Liquidität 
Lebendiger Mensch = selbständiger Unternehmer 
Garten Eden (Paradies) = freie (d. h. monopolfreie) Marktwirtschaft 
Früchte tragende Bäume = Gewinn bringende Unternehmungen 
Baum des Lebens (ez pri ose pri: "Baum, der Frucht ist und Frucht macht") = Geldkreislauf 
Baum der Erkenntnis (ez ose pri: "Baum, der Frucht macht") = Geldverleih 
Frucht vom Baum der Erkenntnis = Urzins (S. Gesell) / Liquiditätsprämie (J. M. Keynes) 
Mann / Adam = Sachkapital / der mit eigenem Sachkapital arbeitende Kulturmensch 
Frau / Eva = Finanzkapital / der in neues Sachkapital investierende Kulturmensch 
Tiere auf dem Feld = angestellte Arbeiter ohne eigenes Kapital (Zinsverlierer) 
Schlange = Sparsamkeit (die Schlange erspart sich Arme und Beine) 
Tod = geistiger Tod durch religiöse Verblendung 
gut oder böse = egoistisch und gebildet oder selbstsüchtig und eingebildet 
Erbsünde = Privatkapitalismus (Zinsumverteilung von der Arbeit zum Besitz) 
"die Frau gab ihrem Mann von der Frucht" = Übertragung des Urzinses auf das Sachkapital 
"nackt" sein = mit eigener Arbeit Geld verdienen 
"bekleidet" sein = als Investor von der Arbeit anderer Zins erpressen (lat.: vestis = Kleidung) 
"als der Tag kühl geworden war" = Abkühlung der Konjunktur (beginnende Liquiditätsfalle) 
"unter den Bäumen im Garten verstecken" = so tun, als wäre der Zins Lohn für eigene Leistung 
"die Frau, die du mir zugesellt hast" = Abhängigkeit von zinsträchtiger Ersparnis 
Nachkommen der Schlange / der Frau = Geldersparnisse / neue Sachkapitalien 
Kopf der Schlange = Kapitalmarktzins (Sachkapitalrendite) 
"unsereiner" = die nichts anderes zu tun haben, als sich an der Mehrarbeit anderer zu bereichern 
Vertreibung aus dem Paradies = 
Verlust der Unterscheidungsfähigkeit zwischen Marktwirtschaft und Kapitalismus 
Cherubim = Denkblockaden 

Soviel zum noch immer weit verbreiteten Aberglauben, der "liebe Gott" wäre allwissend. Wer sich den Aberglauben bewahren will, darf sich der Aufgabe widmen, für ein Gleichungssystem mit 27 Unbekannten eine zweite Lösung zu finden, die auch noch erklärt, welche andere Erbsünde für den zwangsläufigen Untergang aller Hochkulturen und Weltreiche in der Geschichte der halbwegs zivilisierten Menschheit verantwortlich sein könnte. Erstaunlich ist aber in jedem Fall, dass Moses vor 3250 Jahren offensichtlich schon mehr von Makroökonomie verstand, als alle studierten "Wirtschaftsexperten", die bis heute daran glauben, dass leistungslose Kapitaleinkommen wohl auf "Apfelbäumchen" wachsen und nicht durch die Mehrarbeit anderer.
 
Gerüchtehalber ist von der "heiligen katholischen Kirche" zu vernehmen, dass ein gewisser Jesus von Nazareth die halbwegs zivilisierte Menschheit von der Erbsünde erlöst habe. Betrachten wir dazu die erst 1945 wiedergefundenen originalen Gleichnisse des berühmten Propheten und nicht die in der "Bildzeitung der Antike" (den vier biblischen Evangelien) gefälschten,...
 
(NHC II,2,016) Vielleicht denken die Menschen, dass ich gekommen bin, um Frieden auf die Welt zu werfen, und sie wissen nicht, dass ich gekommen bin, um Spaltungen auf die Erde zu werfen, Feuer, Schwert, Krieg. Es werden nämlich fünf in einem Hause sein. Drei werden gegen zwei und zwei gegen drei sein, der Vater gegen den Sohn und der Sohn gegen den Vater. Und sie werden als Einzelne dastehen. 
(Matthäus 10,34-35) Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter. 
(NHC II,2,030) Wo drei Götter sind, sind sie Götter; wo zwei oder einer sind, - ich bin mit ihm. 
(Matthäus 18,20) Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen. 
(NHC II,2,044) Wer den Vater lästern wird, dem wird man vergeben; wer den Sohn lästern wird, dem wird man vergeben; wer aber den heiligen Geist lästern wird, dem wird man nicht vergeben, weder auf der Erde noch im Himmel. 
(Lukas 12,10) Und wer ein Wort gegen den Menschensohn sagt, dem soll es vergeben werden; wer aber den heiligen Geist lästert, dem soll es nicht vergeben werden. 
(NHC II,2,055) Wer nicht seinen Vater hasst und seine Mutter, wird mir nicht Jünger sein können. Und wer seine Brüder nicht hasst und seine Schwestern und nicht sein Kreuz trägt wie ich, wird meiner nicht würdig sein. 
(Matthäus 10,37-38) Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert. Und wer nicht sein Kreuz nimmt und mir nachfolgt, der ist meiner nicht wert. 
(NHC II,2,105) Wer den Vater und die Mutter kennen wird, er wird Sohn der Hure genannt werden. 
(unwissenschaftliche Übersetzung / "moderne" theologische Interpretation von NHC II,2,105) Wer den Vater und die Mutter kennt, kann der Sohn einer Hure genannt werden? 
(NHC II,2,106) Wenn ihr die zwei zu einem macht, werdet ihr Söhne des Menschen werden. Und wenn ihr sagt: "Berg, hebe dich hinweg!", wird er verschwinden. 
(Matthäus 18,19) Wenn zwei unter euch eins werden auf Erden, worum sie bitten wollen, so soll es ihnen widerfahren von meinem Vater im Himmel. (Matthäus 17,20) Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so könnt ihr sagen zu diesem Berge: Heb dich dorthin!, so wird er sich heben; und euch wird nichts unmöglich sein.
 
...wäre rein technisch gesehen der eigentliche Beginn der menschlichen Zivilisation schon damals möglich gewesen, und wo die Menschheit dann heute wäre, sprengt jedes Vorstellungsvermögen:
 
Mutter (der Kultur) = Summe aller Ersparnisse 
Hure = Finanzkapital 
Brüder und Schwestern = Sach- und Finanzkapitalien mit eingeschränkter Konkurrenz 
Berg = Rentabilitätshürde des Urzinses 
Vater (der Kultur) = volkswirtschaftliches Kreditangebot 
Sohn = Kreditnachfrage für neue Sachkapitalien 
heiliger Geist = umlaufgesichertes Geld (heilig = gesichert; Geist = Geldumlauf) 

(NHC II,2,113) Seine Jünger sagten zu ihm: "Das Königreich, an welchem Tag wird es kommen?" Jesus sagte: "Es wird nicht kommen, wenn man Ausschau nach ihm hält. Man wird nicht sagen: "Siehe hier oder siehe dort", sondern das Königreich des Vaters ist ausgebreitet über die Erde, und die Menschen sehen es nicht." ***
 
Königreich des Vaters = Natürliche Wirtschaftsordnung
 
*** (Silvio Gesell, Vorwort zur 3. Auflage der NWO, 1918) "Die Wirtschaftsordnung, von der hier die Rede ist, kann nur insofern eine natürliche genannt werden, da sie der Natur des Menschen angepasst ist. Es handelt sich also nicht um eine Ordnung, die sich etwa von selbst, als Naturprodukt einstellt. Eine solche Ordnung gibt es überhaupt nicht, denn immer ist die Ordnung, die wir uns geben, eine Tat, und zwar eine bewusste und gewollte Tat."
 
Da beide Gleichungssysteme zusammenhängen, kann definitiv ausgeschlossen werden, dass es in der originalen Heiligen Schrift (die Bibel bis Genesis_11,9 sowie ein wesentlicher Teil der Nag Hammadi Schriften) um etwas anderes geht, als die Basis allen menschlichen Zusammenlebens (Makroökonomie) und die grundlegendste zwischenmenschliche Beziehung (Geld). Wer aber bis heute den "lieben Gott" anbetet, er möge ihn in seinem Bemühen unterstützen, auf Kosten anderer zu existieren (Himmel der Zinsgewinner), damit andere nicht auf seine Kosten existieren (Hölle der Zinsverlierer), kann die "banalsten Selbstverständlichkeiten" nicht verstehen, ist unfähig zu einer bewussten und gewollten Tat, und hört in der Regel auch keine echte prophetische Musik.
 

2 Kommentare:

  1. Do you think you're awake?
    Wake up Dreamer!

    "Who are you to wave your finger?
    You must have been outta your head
    Eye hole deep in muddy waters
    You practically raised the dead

    Rob the grave to snow the cradle
    Then burn the evidence down
    Soapbox house of cards and glass so
    Don't go tossin' your stones around..."

    https://www.youtube.com/watch?v=R2F_hGwD26g

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  2. https://youtu.be/FYRldZsVO9I

    Get some vacation from civilization!

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