"Nie haben die
Massen nach Wahrheit gedürstet. Von den Tatsachen, die ihnen missfallen, wenden
sie sich ab und ziehen es vor, den Irrtum zu vergöttern, wenn er sie zu
verführen vermag. Wer sie zu täuschen versteht, wird leicht ihr Herr, wer sie
aufzuklären sucht, stets ihr Opfer."
Gustave Le Bon (Psychologie der Massen, 1895)
Man kann sich
dieses bis heute bestehende Verhalten der Masse auf unterschiedliche Arten
zunutze machen: Mit wenig Selbstvertrauen macht man alles so, wie die Masse es
will, und begnügt sich mit einer halbwegs sorgenfreien Existenz; bei
mittelmäßigem Selbstvertrauen kann man einen weiteren Täuschungsversuch
unternehmen, um sich innerhalb der Masse eine "gesellschaftliche Position"
zu erschleichen, etwa die eines Politikers; und wer über ein dafür ausreichendes
Selbstvertrauen verfügt, kommt zu dem Ergebnis, dass heute der Zeitpunkt
gekommen ist, um mit aller Konsequenz bei der Wahrheit zu bleiben!
Die erste
Möglichkeit muss nicht weiter kommentiert werden und für die zweite Möglichkeit
haben wir hier ein lehrreiches Beispiel,…
"Die vorherrschende neoliberale Lehre der Ökonomie
betrachtet den Wettbewerb der Wirtschaftssubjekte als Grundstein einer freien
Marktwirtschaft. Der Neoliberalismus soll Gelegenheit und Chance für mehr
Eigenverantwortung sein. In Wahrheit ist dieser Wettbewerb jedoch ein
Euphemismus für Wirtschaftskrieg, in dem jeder gegen jeden kämpft. Die auf
Konkurrenz basierende Ökonomisierung spielt die Menschen gegeneinander aus und
produziert zwangsläufig immer Gewinner und Verlierer. Unseren Kindern lehren
wir ein konstruktives Miteinander, doch wenn sie im Erwerbsleben ankommen,
lernen sie, dass sie gegeneinander spielen sollen und der Stärkere gewinnt. Der
ökonomische Erfolg zur Mehrung des Kapitals von Individuen steht über dem
Gemeinwohl. Wertschätzung, Respekt und Fairness verlieren jegliche Bedeutung.
Dies hat fatale Folgen für die gesamte Gesellschaft."
…um aufzuzeigen,
dass allein die dritte Möglichkeit Erfolg verspricht. Ein für die Wahrheit
ausreichendes Selbstvertrauen ist erlernbar, wenn zuerst die Denkfehler
korrigiert werden, die immer bei dem Versuch entstehen, sich der verblendeten Masse
anzubiedern.
Der erste
Denkfehler betrifft "die vorherrschende neoliberale Lehre der Ökonomie".
Diese besteht gerade nicht darin, den marktwirtschaftlichen Wettbewerb zu
fördern, sondern ganz im Gegenteil die noch immer die Marktwirtschaft
beherrschenden Monopole zu erhalten. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um
das elementare Geldstreikmonopol, das ein Kapitalmonopol nach sich zieht, und
das private Bodenmonopol. Diese drei grundlegenden Monopole bestehen seit
Jahrtausenden, werden von der universitären VWL gar nicht als solche erkannt
und bewirken eine Einschränkung des marktwirtschaftlichen Wettbewerbs, sodass
die Besitzenden (Geld-, Sachkapital- und Bodenbesitzer) sich an der Mehrarbeit
von Besitzlosen (Arbeiter und Angestellte) bereichern können.
Der zweite, daraus
folgende Denkfehler ist die gedankenlose Diffamierung des Wettbewerbs als "Wirtschaftskrieg".
Einen Wirtschaftskrieg im wahrsten Sinn des Wortes haben wir tatsächlich – und
zwar deshalb, weil jeder nur versuchen kann, die bestehenden Monopole
auszunutzen, um sich auf Kosten der Mehrarbeit anderer zu bereichern! Richtig
ist: Der durch die Monopole eingeschränkte Wettbewerb spielt die Menschen
gegeneinander aus und produziert zwangsläufig Zinsgewinner (Dekadenz) und Zinsverlierer (Proletariat).
Der vordergründig
als "wissenschaftlich" erscheinende Text hat mit Wissenschaft nichts
zu tun, sondern ist nur ein weiterer Versuch, typische Vorurteile der Masse rein
gefühlsmäßig zu bedienen, um sich damit "wichtig" zu machen. Mit
nichts anderem beschäftigen sich seit jeher Politiker (Dummschwätzer) und Priester
(berufsmäßige Lügner).
Selbstvertrauen
bedeutet, Politik (Machtausübung über andere Menschen, nicht über Dinge) und
Religion (Machterhalt) als das zu erkennen, was sie sind, und den richtigen Weg
zu beschreiten, um diese längst überflüssigen und schädlichen Institutionen
abzuschaffen. Das erscheint zunächst als eine Aufgabe, bei der Selbstvertrauen
allein nicht reicht – oder doch?
"Die Wahrheit hat weder Waffen nötig, um sich zu
verteidigen, noch Gewalttätigkeit, um die Menschen zu zwingen, an sie zu
glauben. Sie hat nur zu erscheinen, und sobald ihr Licht die Wolken, die sie
verbergen, verscheucht hat, ist ihr Sieg gesichert."
Friedrich der Große
(König von Preußen, 1712 – 1786)
Es müssen nur ein
paar Wolken verscheucht werden. Aber wozu die Mühe und was hat man davon? Hier
wäre zuerst zu fragen: Was hat man davon, sich entweder der Masse anzupassen
oder sie zu täuschen? Anpassen dürfen sich alle, die sich nichts Besseres vorstellen
können, und gelogen wurde schon zu viel, um damit noch etwas zu erreichen. Nicht
von ungefähr werden die etablierten Massenmedien mittlerweile als "Lügenpresse"
bezeichnet. Je größer und "allgemeiner" das Publikum, desto mehr wird
gelogen. Bestes Beispiel ist die "ARD-tagesschau", deren Lügen genau
das beinhalten, was das Publikum hören will, um sich "diese Welt"
(Zinsgeld-Ökonomie, zivilisatorisches Mittelalter) weiterhin als "die
beste aller möglichen Welten" vorstellen zu können. Diese naive
Vorstellung ist maximal weit von der Wahrheit entfernt, sodass die Lügen immer
offensichtlicher werden und mittlerweile auch bei denen ein ungutes Gefühl
erzeugen, die zwar die Wahrheit noch nicht kennen, sich aber eine kritische
Grundeinstellung bewahrt haben. Von dieser Klientel wurde der Begriff "Lügenpresse"
geprägt, nicht von den Wenigen, die schon mehr wissen:
Tristan Abromeit: "Das, was wir heute bei uns als
Wirtschaftsform vorfinden, eine Mischung aus rudimentärer Marktwirtschaft, der
Zentralverwaltungswirtschaft und privatwirtschaftlichem Kapitalismus, hat mehr
Ähnlichkeit mit der Wirtschaftsform, die die Nazis betrieben haben, als mit den
Ideen, die einst unter dem Begriff Soziale Marktwirtschaft den Menschen
Hoffnung gab."
Die Nachrichten der
Lügenpresse sollen genau das verschleiern. Nur darf man nicht wie die
Verschwörungstheoretiker glauben, dass damit eine bewusste Absicht verbunden
wäre. Absichtliche oder vorsätzliche Lügen sind viel zu leicht zu entlarven,
als dass sich die Lügenpresse damit hätte entwickeln können. Die Meinungsmacher
der Lügenpresse können zwischen Marktwirtschaft (ausgleichendes Prinzip) und
Privatkapitalismus (systemische Ungerechtigkeit) nicht unterscheiden und haben
wie ihr Publikum keine Ahnung von "den Ideen, die einst unter dem Begriff
Soziale Marktwirtschaft den Menschen Hoffnung gab":
Obwohl die echte
Soziale Marktwirtschaft (Natürliche Wirtschaftsordnung = Marktwirtschaft ohne
Kapitalismus) "ja doch nur aus einer Reihe banalster
Selbstverständlichkeiten besteht", sind alle an der Lügenpresse
Beteiligten vollkommen unfähig, die vom Kapitalismus befreite Marktwirtschaft zu
verstehen oder überhaupt verstehen zu wollen.
Silvio Gesell: "Ihr werdet mir tausend Fragen stellen,
und nachdem ich sie alle zu eurer Zufriedenheit beantwortet habe, werdet ihr
von vorne anfangen."
Seit der
Erstveröffentlichung von "Die Natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland
und Freigeld" ist ein ganzes Jahrhundert vergangen, und die Wenigen, die
überhaupt noch Fragen stellen, fangen immer wieder von vorne an. Dabei stehen
wir heute kurz vor dem Zeitpunkt, an dem "die Widersprüche, die den
Zwitter (die kapitalistische Marktwirtschaft) zeugten, … auch unseren Untergang
herbeiführen, wie sie bereits den Untergang der Staaten des Altertums
herbeigeführt haben." Die Rede ist vom Weltuntergang, wobei es sich nicht
um eine Naturkatastrophe handelt, sondern um eine von Menschen gemachte:
Silvio Gesell: "Der Sparer erzeugt mehr Ware, als er
selbst kauft, und der Überschuss wird von den Unternehmern mit dem Geld der
Sparkassen gekauft und zu neuen Realkapitalien verarbeitet. Aber die Sparer
geben das Geld nicht her ohne Zins, und die Unternehmer können keinen Zins
bezahlen, wenn das, was sie bauen, nicht wenigstens den gleichen Zins
einbringt, den die Sparer fordern. Wird aber eine Zeitlang an der Vermehrung
der Häuser, Werkstätten, Schiffe usw. gearbeitet, so fällt naturgemäß der Zins
dieser Dinge. Dann können die Unternehmer den von den Sparern geforderten Zins
nicht zahlen. Das Geld bleibt in den Sparkassen liegen, und da gerade mit
diesem Geld die Warenüberschüsse der Sparer gekauft werden, so fehlt für diese
jetzt der Absatz, und die Preise gehen zurück. Die Krise ist da."
Einziger Ausweg bei
der weiteren Verwendung von Zinsgeld ist der Krieg. Dieser bewirkt eine
umfassende Sachkapitalzerstörung und somit eine Anhebung des Zinsfußes, damit
nach dem Krieg mit anschließender Währungsreform wieder neues Zinsgeld in neue
Sachkapitalien investiert werden kann. Diese früher sehr beliebte "Fortsetzung
der Politik mit anderen Mitteln" konnte jedoch nur solange der "Vater
aller Dinge" sein, wie es noch keine Atomwaffen gab! Zur Klarstellung: Die
gegenwärtigen Aushilfskriege in der Dritten Welt sind hoffnungslos unzureichend.
Für eine nennenswerte Anhebung des globalen Zinsfußes muss ein Großteil allen
Sachkapitals in Europa, den USA und Südostasien zerstört werden – und das wäre dann
der finale Atomkrieg (wobei die Frage "Wer gegen wen?" irrelevant
ist).
Weitere Lügen
können die Katastrophe nicht verhindern,…
"Der Begriff Demokratie kommt aus der griechischen
Sprache und bedeutet "Herrschaft des (einfachen) Volkes". Die antiken
"Demokratien" in Athen und Rom stellen Vorläufer der heutigen
Demokratien dar und entstanden wie diese als Reaktion auf zu grosse Machfülle
und Machtmissbrauch der Herrscher. Doch erst in der Aufklärung (17./18.
Jahrhundert) formulierten Philosophen die wesentlichen Elemente einer modernen
Demokratie: Gewaltentrennung, Grundrechte / Menschenrechte, Religionsfreiheit
und Trennung von Kirche und Staat."
…also bleiben wir
bei der Wahrheit:
Silvio Gesell: "In einer Autokratie genügt es, wenn
ein Mann die Währungsfrage studiert. In der Demokratie muss das ganze Volk sich
dieser Aufgabe unterziehen, wenn die Demokratie nicht den Demagogen verfallen
soll."
Genau das ist
passiert: Die Demokratie ist den Demagogen verfallen. In einer
Zinsgeld-Ökonomie ist das unvermeidlich und umgekehrt können wir auch sagen,
dass überhaupt erst die Natürliche Wirtschaftsordnung eine echte Demokratie ist.
Jede andere Definition ist gegenstandslos! Das sollte nun nicht zu dem Irrtum
der Verschwörungstheoretiker verleiten, dass "die da oben" das Zinsgeld
verstehen und absichtlich dem arbeitenden Volk ein fehlerfreies Geld
vorenthalten. Im Gegenteil, je höher die "gesellschaftliche Position",
desto weniger wird der Fehler im "Geld, wie es (noch) ist" verstanden
und desto geringer das Vorstellungsvermögen vom "Geld, wie es sein soll",
das die Klassengesellschaft auflöst:
Echter Wohlstand
für alle ist für Politiker und Priester unvorstellbar, denn sie leben von der
Massenarmut, so wie die Schulmediziner von der Krankheit leben. Und wenn es in
einer Zinsgeld-Ökonomie nicht genügend Krankheit gibt, muss nachgeholfen
werden:
Verständlicherweise
kann das so nicht weitergehen, sodass man sich den Rat desjenigen einholen
sollte, der weiter in die Zukunft dachte als alle anderen.
Arthur C. Clarke: "Ich finde die Zivilisation ist eine
gute Idee. Nur sollte endlich mal jemand anfangen, sie auszuprobieren."
Als ich den weisen
alten Herrn einen Tag nach seinem 85. Geburtstag am 17. Dez. 2002 in Sri Lanka
besuchte, haben wir uns solange über Politik und Religion lustig gemacht, bis
Arthur das Gespräch beenden musste, weil ihm das unvermeidliche Lachen aufgrund
seiner schweren Krankheit (Post Polio Syndrom) starke Schmerzen verursachte.
Bis dahin hatte ich mich weder mit Makroökonomie noch mit Religion beschäftigt,
weil solche "Trivialitäten" für einen Ingenieur uninteressant sind.
Das änderte sich im April 2004, als ich im Internet auf die Schriften von
Silvio Gesell stieß, und änderte sich noch einmal im April 2007, als ich die Bedeutung
der Genesis erkannte – was mich an einen Satz von Arthur erinnerte, der mir bis
dahin unverständlich geblieben war: "Zuerst musst du dieses nutzlose
Programm löschen, mein Sohn – ich bin zu alt dafür."
Der eigentliche
Beginn der menschlichen Zivilisation,…
…der schon lange
auf sich warten lässt,…
…wird im Nachhinein
ebenso verständlich wie "2001"…
…und warum Arthur
verfügte, es sollten bei seinem Begräbnis keine Priester anwesend sein.
Also spielt man zur
Abwechslung einmal Gott…
…und erklärt die Auferstehung,…
…um Himmel und
Hölle…
…sowie den ganzen
anderen religiösen Hokuspokus…
…zusammen mit der "heiligen
katholischen Kirche" abzuschaffen:
Dann ersetzt man
die 10 alten Gebote durch 3 neue…
…und erklärt das
letzte Buch der Heiligen Schrift,...
...damit es endlich wieder eine Zukunft gibt.
Stefan Wehmeier, 11.10.2016
Ist es wirklich ein Irrtum anzunehmen, dass einer, der seinen Lebtag von der Mehrarbeit anderer lebt, nicht die Muße hat die ewige Quelle seines Reichtums zu ergründen und sich zu erhalten? Es ist doch wirklich nicht schwer zu verstehen, oder? Würde Jesus heute wohl zu den verteufelten Verschwörungstheoretikern gehören und sagen: Vater vergib ihnen nicht, den sie wissen heute was sie tun!
AntwortenLöschenAnsonsten müsste man feststellen: Die Zivilisationen des Ostens und des Westens sind unheilbar geisteskrank.