"Der Irrsinn ist bei einzelnen etwas seltenes, -
aber bei Gruppen, Parteien, Völkern, Zeiten die Regel."
Friedrich Nietzsche
Irrsinnig ist, wer
heute noch an den "lieben Gott" glaubt. Dabei geht es nicht um die Frage,
ob Gott existiert oder nicht. Denn unabhängig davon, ob er noch etwas anderes
sein könnte, ist "Gott" in jedem Fall ein vom Mythos im kollektiv
Unbewussten einprogrammierter, künstlicher Archetyp nach Carl Gustav Jung. Es
ist also nicht so, dass Gott nicht existiert, auch wenn er "nur"
Einbildung ist. Heutzutage sollten wir das verstehen können: Eine Software ist materialistisch
betrachtet ein "Nichts", dennoch können PCs nur auf der Basis ihres einprogrammierten
Betriebssystems funktionieren.
Ähnlich ist es bei
einem Volk, das einen Gott anbetet: Es funktioniert nur auf der Basis der Religion,
der Rückbindung auf den künstlichen Archetyp im kollektiv Unbewussten. Die
Funktionsfähigkeit eines religiösen Volkes bzw. der religiös verblendeten
Untertanen bemisst sich danach, wie viel Reichtum, Ruhm und Ansehen die
Untertanen den Herrschenden verschaffen. Vermehren sie den Reichtum der
Herrschenden, sind sie "gute" Untertanen, gelingt ihnen dies nicht,
sind sie "schlechte" Untertanen, und wenn sie den Reichtum, den Ruhm oder
das Ansehen der Herrschenden vermindern, sind sie "böse" Untertanen.
Der "aufgeklärte"
Bürger des 21. Jahrhunderts wird sich sagen: "Wenn das so ist, will ich ein
böser Untertan sein!" Viele haben das versucht, sind dabei aber nicht
glücklich geworden. Wer "halbwegs
glücklich" sein will (und den Link erst einmal ignoriert), bemüht sich
weiterhin, ein guter Untertan zu sein und sieht zu, dass beim Speichellecken an
den "Reichen und Mächtigen" ein paar Krümel für ihn abfallen.
Friedrich Nietzsche fand dafür die treffende Bezeichnung "Glück der
Knechte".
Der "Unglaube"
befreit nicht von der Religion, sondern allein der Erkenntnisprozess der
Auferstehung (aus dem geistigen Tod der Religion). Wer kein Untertan mehr sein
will, muss den wirklichen Namen Gottes erkennen. Das ist nicht leicht, denn der
Archetyp will anonym bleiben, um weiterhin mit seinem Gegenpol, dem "bösen
Teufel" (die Schlange im Paradies-Mythos), sein Unwesen treiben zu können.
Und selbst wenn Gott erkannt, d. h. für die ersten Auferstandenen tot ist,
treibt er noch immer sein Unwesen, solange ihn nicht alle erkannt haben, oder
wenigstens eine "kritische Masse" des Volkes.
Als die
Herrschenden noch wirkliche Herrscher waren, kannten sie selbstverständlich den
wirklichen Namen Gottes und das arbeitende Volk durfte ihn nicht kennen, damit
die Herrschenden weiterhin herrschen konnten. Die guten Herrscher dachten ihr
Leben lang darüber nach, wie sie auch ohne Gott herrschen konnten, während das
den weniger guten Herrschern ziemlich egal war; Hauptsache, sie konnten
überhaupt herrschen. Erst Jesus von Nazareth, der nicht als Herrscher geboren
war, erkannte nicht nur aus eigener Kraft den wirklichen Namen Gottes, sondern fand
auch als erster Denker in der bekannten Geschichte die einzige Lösung
(Erlösung), wie alle Menschen zu Königen werden, und nannte diesen eigentlichen
Beginn der menschlichen Zivilisation das "Königreich des Vaters":
(NHC II,2,113) Seine Jünger sagten zu ihm: "Das
Königreich, an welchem Tag wird es kommen?" Jesus sagte: "Es wird
nicht kommen, wenn man Ausschau nach ihm hält. Man wird nicht sagen:
"Siehe hier oder siehe dort", sondern das Königreich des Vaters
ist ausgebreitet über die Erde, und die Menschen sehen es nicht."
Die kollektive
Blindheit (der geistige Tod der Religion) ist bis heute erhalten geblieben. Zu
Lebzeiten des Jesus von Nazareth waren die wirklichen Herrscher längst
ausgestorben und unter den "Pharisäern und Schriftgelehrten" (heute
in etwa zu übersetzen mit "Politiker/Schweinepriester und Rechtsverdreher")
fand sich niemand mehr, der ihn hätte verstehen können. Es blieb ihm nichts
anderes übrig, als den alten Gott Jahwe zum dreifaltigen Gott (Vater / Sohn /
heiliger Geist) umzuprogrammieren:
(NHC II,2,016) Vielleicht denken die Menschen, dass ich
gekommen bin, um Frieden auf die Welt zu werfen, und sie wissen nicht, dass ich
gekommen bin, um Spaltungen auf die Erde zu werfen, Feuer, Schwert, Krieg. Es
werden nämlich fünf in einem Hause sein. Drei werden gegen zwei und zwei gegen
drei sein, der Vater gegen den Sohn und der Sohn gegen den
Vater. Und sie werden als Einzelne dastehen.
(NHC II,2,030) Wo drei Götter sind, sind sie Götter; wo
zwei oder einer sind, - ich bin mit ihm.
(NHC II,2,044) Wer den Vater lästern wird, dem wird
man vergeben; wer den Sohn lästern wird, dem wird man vergeben; wer aber
den heiligen Geist lästern wird, dem wird man nicht vergeben, weder auf
der Erde noch im Himmel.
(NHC II,2,055) Wer nicht seinen Vater hasst und
seine Mutter, wird mir nicht Jünger sein können. Und wer seine Brüder
nicht hasst und seine Schwestern und nicht sein Kreuz trägt wie ich,
wird meiner nicht würdig sein.
(NHC II,2,105) Wer den Vater und die Mutter
kennen wird, er wird Sohn der Hure genannt werden.
(NHC II,2,106) Wenn ihr die zwei zu einem macht, werdet ihr
Söhne des Menschen werden. Und wenn ihr sagt: "Berg, hebe
dich hinweg!", wird er verschwinden.
Die "heilige
katholische Kirche", die nie besonders gut darin war, Rätsel zu lösen, konnte
mit den originalen Worten des Jesus von Nazareth nichts anfangen. Sie macht
sich bis heute viel lieber einen Sport daraus, dass das Rätsel mit Sicherheit
ungelöst bleibt, und befindet stattdessen das Folgende für "geistreich":
(Matthäus 10,34-35) Ihr sollt nicht meinen,
dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen,
Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, den Menschen zu
entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die
Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter.
(Matthäus 18,20) Denn wo zwei oder drei versammelt sind in
meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.
(Lukas 12,10) Und wer ein Wort gegen den Menschensohn
sagt, dem soll es vergeben werden; wer aber den heiligen Geist lästert, dem
soll es nicht vergeben werden.
(Matthäus 10,37-38) Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich,
der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der
ist meiner nicht wert. Und wer nicht sein Kreuz nimmt und mir nachfolgt, der
ist meiner nicht wert.
(unwissenschaftliche
Übersetzung / "moderne" theologische Interpretation von NHC II,2,105)
Wer den Vater und die Mutter kennt, kann
der Sohn einer Hure genannt werden?
(Matthäus 18,19) Wenn zwei unter euch eins werden auf Erden,
worum sie bitten wollen, so soll es ihnen widerfahren von meinem Vater im
Himmel. (Matthäus 17,20) Wenn ihr
Glauben habt wie ein Senfkorn, so könnt ihr sagen zu diesem Berge: Heb dich
dorthin!, so wird er sich heben; und euch wird nichts unmöglich sein.
Wer sich bemüht,
aus dem sinnfreien Geschwätz im neuen Testament der Bibel etwas Sinnvolles
herauszulesen, ohne die originalen Gleichnisse im nichtbiblischen
Thomas-Evangelium zu kennen, muss zwangsläufig irrewerden. Aus diesem Irrsinn
heraus ist es gar nicht mehr vorstellbar, dass Jesus überhaupt irgendetwas
Sinnvolles entdeckt haben könnte. Aber was machte ihn dann zur berühmtesten
Persönlichkeit der Welt, auf der bis heute die planetare Zeitrechnung basiert? Die
Antwort ist ebenso einfach wie eindeutig…
…und erklärt auch,
warum noch zwei Weltkriege stattfinden mussten, ein nicht unerheblicher Teil
der Menschheit vorübergehend wieder in die Primitivität des Staatskapitalismus
(auch "Kommunismus" oder "real existierender Sozialismus"
genannt) zurückfiel und der ganzen Menschheit heute die atomare
Selbstvernichtung droht,…
…obwohl "Die
Verwirklichung des Rechtes auf den vollen Arbeitsertrag durch die Geld- und
Bodenreform" (Silvio Gesell, 1906) schon lange vor dem 1. Weltkrieg
geschrieben war: Wer den künstlichen Archetyp Jahwe = Investor im kollektiv
Unbewussten als den "lieben Gott" anbetet, kann die Befreiung der
Marktwirtschaft (Paradies) vom parasitären Gegenprinzip des Privatkapitalismus
(Erbsünde) gar nicht erst andenken:
Das ist die "moderne"
Welt, in der wir leben: Die "westliche Zivilisation" ist nichts
weiter als ein Cargo-Kult, wobei es sich beim "Cargo" noch nicht
einmal um eine originale Heilige Schrift handelt, sondern um die "Bildzeitung
der Antike" (die vier biblischen Evangelien). Aus der anfänglichen
Vielzahl urchristlicher Strömungen blieb die dümmste erhalten, die sich nicht
damit begnügte, sich zielsicher die dümmsten Schriften herauszusuchen, sondern
auch alle anderen urchristlichen Schriften für "häretisch" (gotteslästerlich)
erklärte und verbrannte.
Doch "Unwissenheit
ist ein Segen", sagt sich der Verräter, bis das "Brett vorm Kopf"
ihn nicht mehr schützt: http://www.juengstes-gericht.net
Stefan Wehmeier,
13.08.2015
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